Portrait von Ellen White
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Besonderes Wirken für die Jugend
Besonderes Wirken für die Jugend
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Im April 1882 eröffnete die kalifornische Konferenz eine Schule in Healdsburg, die bald als das Healdsburg-Kollegium organisiert wurde. Da Frau White in der Nähe dieser Anstalt sein wollte, kaufte sie an der äußersten Häusergrenze der Ortschaft ein Heim und wohnte dort mehrere Jahre. LW88.251.1 Teilen

Ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes befand sie sich in diesem neuen Heim, und Freunde machten Bemerkungen darüber, wie gesund sie aussah, und sprachen von ihrer geschäftigen Arbeit. LW88.251.2 Teilen

Am 22. August begab sie sich nach Oakland, um den Ältesten Uriah Smith, den Ältesten Wm. Ings und Frau und Professor C.C. Ramsey mit Familie, die alle vom Osten gekommen waren, zu begrüßen. Drei Tage danach wurde sie im Heim ihres Sohnes W.C. White von heftigem Schüttelfrost befallen mit nachfolgendem Fieber, und trotz gründlicher Behandlungen durch Frau Dr. C.F. Young und treuer Pflege von Frau Ings und Mary Chinock hielten die Malariaanfälle bis zum 10. September an. Obwohl sie sehr schwach war, wünschte sie, in das St. Helena-Sanatorium zu gehen, da sie glaubte, dass das vorzüglichere Klima der Berge ihre Wiederherstellung begünstigen würde. LW88.251.3 Teilen

Am 15. September unternahm sie die Reise in einem Krankenfahrstuhl, der auf dem Bahnhof in den Gepäckwagen gehoben wurde. Nach ein paar Tagen Behandlung im Sanatorium, die ihr scheinbar wenig Nutzen brachte, bat sie, in ihr Heim in Healdsburg gebracht zu werden. Es wurde ein Bett in einem Sprung-Federwagen hergerichtet, und begleitet von ihrem Sohn und Frau Ings legte sie die mühselige Reise von fünfunddreißig Meilen zurück. LW88.251.4 Teilen

Die jährliche Lagerversammlung der kalifornischen Konferenz sollte vom 6. bis zum 16. Oktober in Healdsburg abgehalten werden. Auf dieser Versammlung sollten wichtige Beschlüsse betreffs der Arbeit des Healdsburg-Kollegiums gefaßt werden. Würden unsere Brüder es unterstützen und für den Bau des Heims reichliche Gaben darbringen, oder würde die Arbeit der Schule aus Mangel an geeigneten Hilfsmitteln gelähmt werden? LW88.251.5 Teilen

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Frau White wünschte sich sehnlichst Gesundheit und Kraft, damit sie die Versammlungen besuchen und ihr Zeugnis ablegen konnte; aber die Aussichten waren entmutigend. Sie hatte einen schlimmen Husten, und ihre linke Lunge schmerzte sehr. Sie war schwach und ohne Tatkraft und Mut. Trotzdem sagte sie: „Bereitet mir einen Platz auf der Versammlung zu, denn ich werde, wenn möglich, kommen.“ Sie äußerte die Hoffnung, dass, wenn sie auf dem Lagergrund eintreffen werde, sich ein erweckender Einfluß zeigen möchte. LW88.252.1 Teilen

Am Sabbat vormittag war sie sehr schwach, kaum fähig, ihr Bett zu verlassen. Aber am Mittag sagte sie: „Bereitet mir einen Platz in dem großen Zelt zu, wo ich den Sprecher hören kann. Vielleicht wird mir der Klang der Stimme des Redners zum Segen werden. Ich hoffe auf etwas, das neues Leben bringen wird.“ LW88.252.2 Teilen

Es wurde für sie in der Nähe des Rednerpultes ein Sofa hergerichtet, mit dem Rücken gegen die Zuhörerschaft. Der Älteste Waggoner sprach über die Entstehung und die frühe Arbeit der Botschaft und ihren Fortschritt bis zum Jahre 1882. Die Zuhörerschaft war groß, und es waren mehrere Geschäftsleute aus Healdsburg anwesend. Als der Älteste Waggoner aufgehört hatte zu sprechen, sagte Frau White: „Helft mir auf die Füße.“ Schwester Ings und ihr Sohn richteten sie auf, und sie wurde zum Rednerpult geleitet. Während sie sich mit beiden Händen an dem Pult festhielt, begann sie, in schwacher Weise den Versammelten zu sagen, dass dies das letzte Mal sein könnte, ihre Stimme auf einer Lagerversammlung zu hören. Nachdem sie ein paar Sätze gesprochen hatte, fand in ihrer Stimme und in ihrer Haltung eine Veränderung statt. Sie fühlte einen Strom von heilender Kraft. Ihre Stimme nahm an Stärke zu, und ihre Sätze wurden klar und vollständig. Als sie ihre Rede fortsetzte, zeigte sich ihre Stärke. Sie stand fest und brauchte sich nicht an dem Pult zu halten, um sich zu stützen. LW88.252.3 Teilen

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Die große Versammlung sah die Heilung. Alle bemerkten den Wechsel in ihrer Stimme, und viele beachteten die Veränderung in ihrem Gesicht. Sie sahen die plötzliche Verwandlung von fahler Blässe zur Kraft der Gesundheit, als die natürliche Farbe gesehen wurde, zuerst an ihrem Hals, dann am unteren Teil des Gesichts und dann an der Stirn. Einer der Geschäftsleute von Healdsburg rief aus: „Ein Wunder vollzieht sich vor den Blicken dieser großen Zuhörerschaft!“ Nach der Versammlung bezeugte sie den sich erkundigenden Freunden, dass der Herr sie geheilt habe. Mit der Heilung kam Kraft und Mut zur Arbeit, und während des übrigen Teiles der Versammlung sprach sie fünfmal. LW88.253.1 Teilen

In dem Blatt „Signs of the Times“ vom 26. Oktober 1882 schreibt Redakteur J.H. Waggoner über diese Erfahrung: LW88.253.2 Teilen

„Am Schluß des Vortrags [am Sabbat nachmittag] ... stand sie auf und begann zum Volk zu reden. Ihre Stimme und ihre Erscheinung veränderten sich, und sie sprach eine Zeitlang mit Deutlichkeit und Kraft. Dann lud sie diejenigen ein, die einen Anfang im Dienst Gottes machen wollten, nach vorn zu kommen, und eine ziemliche Anzahl folgte dem Ruf. ... LW88.253.3 Teilen

Nach ihrem ersten Versuch zu sprechen, wie hier erwähnt, war die Wiederherstellung von Schwester White vollständig.“ LW88.253.4 Teilen

Betreffs des in diesem Fall gewirkten Wunders bezeugte E.G. White selbst in der „Signs“ vom 2. November 1882: LW88.253.5 Teilen

„Zwei Monate lang hat meine Feder geruht, aber ich bin sehr dankbar, dass ich nun imstande bin, mein Schreiben wieder aufzunehmen. Der Herr hat mir einen weiteren Beweis seiner Gnade und seiner Güte gegeben, indem er meine Gesundheit von neuem wiederhergestellt hat. Ich wurde durch meine kürzliche Krankheit an den Rand des Grabes gebracht; aber die Gebete der Kinder Gottes für mich sind erhört worden. LW88.253.6 Teilen

Ungefähr zwei Wochen vor unserer Lagerversammlung wurde der Krankheit, an der ich litt, Einhalt geboten; aber ich gewann nur wenig Kraft. Als die Zeit der Versammlung herankam, schien es unmöglich für mich, irgendwelchen Anteil daran zu nehmen. ... Ich betete viel über diese Sache, aber ich blieb noch sehr schwach. ... In meinem leidenden Zustand konnte ich nur hilflos in die Arme meines Erlöser fallen und dort ruhen. LW88.253.7 Teilen

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Als der erste Sabbat der Versammlung angebrochen war, fühlte ich, dass ich auf den Lagerplatz müßte, denn vielleicht würde ich dort den göttlichen Heiler antreffen. Am Nachmittag lag ich in dem großen Zelt auf einem Sofa, während Ältester Waggoner zu den Leuten sprach und die Zeichen erklärte, die andeuteten, dass der Tag Gottes sehr nahe ist. Nach Beendigung des Vortrags entschloß ich mich, mich auf meine Füße zu stellen, in der Hoffnung, dass, wenn ich auf diese Weise im Glauben vorangehe und alles tue, was in meinen Kräften stand, Gott mir helfen würde, ein paar Worte zu den Leuten zu reden. Als ich zu sprechen anfing, kam die Macht Gottes über mich, und meine Kraft war plötzlich wieder da. LW88.254.1 Teilen

Ich hatte gehofft, dass meine Schwäche allmählich weichen werde; aber einen plötzlichen Wechsel hatte ich nicht erwartet. Das augenblickliche Werk, das für mich getan wurde, war unerwartet. Es kann nicht der Einbildung zugeschrieben werden. Die Leute sahen mich in meiner Schwachheit, und viele machten Bemerkungen darüber, dass ich allem Anschein nach dem Tode geweiht sei. Beinahe alle, die anwesend waren, sahen den Wechsel, der mit mir stattfand, während ich zu ihnen redete. Sie sagten, dass mein Gesicht sich veränderte und dass die totenhafte Blässe einer gesunden Farbe Platz machte. LW88.254.2 Teilen

Ich bezeuge allen, die diese Worte lesen, dass der Herr mich geheilt hat. Göttliche Kraft wirkte ein großes Werk für mich, worüber ich froh bin. Ich war imstande, während der Versammlung jeden Tag zu arbeiten, und mehrmals sprach ich über eineinhalb Stunden. Mein ganzer Körper war von neuer Stärke und Lebenskraft durchdrungen. Eine neue Woge von Empfindungen, ein neuer und erhöhter Glaube nahmen Besitz von meiner Seele. LW88.254.3 Teilen

Während meiner Krankheit lernte ich eine köstliche Lehre — ich lernte zu vertrauen, wo ich nicht sehen konnte, lernte, während ich unfähig war, irgend etwas zu tun, still und friedlich in den Armen Jesu zu ruhen. Wir üben nicht Glauben wie wir sollten. Wir fürchten uns, uns auf das Wort Gottes zu verlassen. In der Stunde der Prüfung sollten wir unsere Seele mit der Gewißheit stärken, dass Gottes Verheißungen nie trügen werden. Alles, was er gesprochen hat, wird geschehen. ... LW88.254.4 Teilen

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Vor meiner Krankheit dachte ich, dass ich Glauben an die Verheißungen Gottes habe; aber ich merke, dass ich über die große, in mir gewirkte Veränderung überrascht war, die weit über meine Erwartungen ging. Ich bin dieser Bekundung der Liebe Gottes unwert. Ich habe Grund, Gott ernster zu loben, in größerer Demut vor ihm zu wandeln und ihn mehr zu lieben als je zuvor. Ich schulde es dem Herrn von neuem, ihm alles, was ich bin und habe, zu weihen. Ich muss anderen das selige Licht bringen, das er in seiner Gnade auf mich hat scheinen lassen. LW88.255.1 Teilen

Ich erwarte jetzt nicht, allen Schwächen und Trübsalen enthoben zu sein und auf der Reise nach dem Himmel einen glatten See zu haben. Ich erwarte Prüfungen, Verluste, Enttäuschungen und Schmerzen; aber der Heiland hat mir seine Verheißung gegeben, dass seine Gnade mir genügen wird. Wir müssen es nicht als etwas Befremdliches ansehen, wenn wir von dem Feind aller Gerechtigkeit angegriffen werden. Christus hat verheißen, uns eine gegenwärtige Hilfe in jeder Not zu sein; aber er hat uns nicht gesagt, dass wir von Prüfungen frei sein werden. Im Gegenteil, er hat uns deutlich gesagt, dass wir Mühsal haben werden. Geprüft und geläutert zu werden ist ein Teil unserer moralischen Erziehung. Hier können wir die wertvollsten Lehren lernen und die köstlichsten Tugenden erlangen, wenn wir uns zu Gott nahen und in seiner Kraft alles ertragen. LW88.255.2 Teilen

Meine Krankheit zeigte mir meine eigene Schwäche, meines Heilandes Geduld und Liebe und seine Macht, zu retten. In schlaflosen Nächten hatte ich Hoffnung und Trost darin gefunden, die Langmut und die Zärtlichkeit Jesu seinen schwachen, irrenden Jüngern gegenüber zu betrachten und zu bedenken, dass er noch derselbe ist, dass seine Gnade, sein Mitleid und seine Liebe sich nie ändern. Er sieht unsere Schwäche, er weiß, wie sehr wir des Glaubens und des Mutes ermangeln; aber doch verwirft er uns nicht. Er hat Mitleid und zärtliches Mitgefühl mit uns. LW88.255.3 Teilen

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Ich mag auf meinem Posten fallen, ehe der Herr kommen wird; aber wenn alle, die in ihren Gräbern sind, hervorkommen werden, werde ich, wenn ich treu bin, Jesum sehen und in sein Ebenbild verwandelt werden. O, welch unaussprechliche Freude, ihn zu sehen, den wir lieben, ihn in seiner Herrlichkeit zu sehen, der uns so geliebt hat, dass er sich für uns dahingegeben hat — jene Hände zu schauen, die einst für unsere Erlösung durchgraben wurden, wie sie sich segnend und einladend uns entgegenstrecken! Was liegt daran, wenn wir uns hier abmühen und leiden, wenn wir an der Auferstehung des Lebens Anteil haben werden! Wir wollen geduldig warten, bis unsere Zeit der Prüfung beendet ist, und dann werden wir den frohen Siegesruf anstimmen.“ LW88.256.1 Teilen

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