Portrait von Ellen White
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Bücher
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Besuch in Texas
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Der große Tag der Vollziehung des Gerichtes Gottes schien gekommen zu sein. Zehntausendmal zehntausend waren vor einem großen Thron versammelt, auf dem ein Wesen von majestätischer Erscheinung saß. Mehrere Bücher wurden vor ihm aufgeschlagen, und auf dem Deckel eines jeden stand in goldenen Buchstaben, die wie eine Feuerflamme zu glänzen schienen: „Himmelsbuch.“ LW88.231.2 Teilen

Eins der Bücher, das die Namen derer enthielt, die vorgaben, der Wahrheit zu glauben, wurde dann geöffnet. Sofort verlor ich die zahllosen Millionen, die um den Thron standen, aus den Augen, und meine Aufmerksamkeit richtete sich nur auf diejenigen, die vorgaben, Kinder des Lichtes und der Wahrheit zu sein. Als die Namen dieser Personen, einer nach dem andern, genannt und ihre guten Werke erwähnt wurden, leuchteten ihre Angesichter von einer heiligen Freude, die nach jeder Richtung hin widerstrahlte. Aber dies schien nicht den stärksten Eindruck auf mich zu machen. LW88.231.3 Teilen

Es wurde ein anderes Buch aufgeschlagen, in welchem die Sünden derer verzeichnet waren, die die Wahrheit bekennen. Unter der allgemeinen Überschrift: „Selbstsucht“ stand eine jede andere Sünde verzeichnet. Über jeder Spalte waren auch Überschriften, und unter diesen, einem jeden Namen gegenüber, waren in ihren betreffenden Spalten die geringeren Sünden verzeichnet. Unter „Geiz“ stand Falschheit, Diebstahl, Raub, Betrug und Habsucht; unter „Ehrgeiz“ stand Stolz und Verschwendung; „Eifersucht“ stand an der Spitze von Groll, Neid und Haß; und „Unmäßigkeit“ ging einer langen Liste von furchtbaren Verbrechen voran, wie Wollust, Ehebruch, das Frönen tierischer Leidenschaften usw. Als ich dies sah, wurde ich mit unaussprechlicher Qual erfüllt und rief aus: „Wer kann gerettet werden? Wer wird vor Gott gerechtfertigt dastehen? Wessen Kleider sind fleckenlos? Wer ist in den Augen eines reinen und heiligen Gottes fehlerlos?“ LW88.231.4 Teilen

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Als der Heilige auf dem Throne langsam die Blätter des Buches umdrehte und sein Auge einen Augenblick auf den Menschen ruhte, schien sein Blick sich selbst bis in ihre Seele zu brennen, und gleichzeitig ging jedes Wort und jede Handlung ihres Lebens so klar an ihrem Geist vorüber, als ob sie ihrem Auge in Buchstaben von Feuer vorgeführt würden. Zittern ergriff sie, und ihre Angesichter erbleichten. ... LW88.232.1 Teilen

Eine Klasse war als Hinderer des Landes verzeichnet. Als das durchdringende Auge des Richters auf ihnen ruhte, traten ihre Versäumnissünden klar zutage. Mit blassen, zitternden Lippen gestanden sie ein, dass sie in dem ihnen Anvertrauten treulos gewesen waren. Es waren ihnen Warnungen und Gelegenheiten gegeben worden, aber sie hatten sie weder beachtet noch benutzt. Sie konnten jetzt sehen, dass sie zu viel auf die Gnade Gottes gerechnet hatten. ... LW88.232.2 Teilen

Die Namen aller, die die Wahrheit bekannten, wurden erwähnt. ... Auf einer Seite des Buches, unter der Überschrift „Treue“, stand der Name meines Mannes. Sein Leben, sein Charakter und all die Ereignisse in unserer Erfahrung schienen mir deutlich vorgeführt zu werden. Ich möchte hier einige Einzelheiten erwähnen, die einen besonderen Eindruck auf mich machten. Es wurde mir gezeigt, dass Gott meinen Mann für ein bestimmtes Werk ausgerüstet und in seiner Vorsehung uns vereinigt hatte, um dieses Werk auszuführen. Durch die Zeugnisse seines Geistes hatte er ihm großes Licht geschenkt. Er hatte ermahnt, gewarnt, gestraft und ermutigt; und der Macht seiner Gnade war es zuzuschreiben, dass wir imstande gewesen waren, ganz vom Anfang des Werkes an Anteil daran zu haben. Gott hatte ihm durch ein Wunder seine geistigen Fähigkeiten erhalten, obgleich seine körperlichen Kräfte wieder und wieder versagten. LW88.232.3 Teilen

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Gott sollte die Ehre erhalten für den edlen Mut und die unbeugsame Redlichkeit, die mein Mann bekundet hat, um das Recht zu verteidigen und Unrecht zu verdammen. Am Anfang des Werkes waren gerade solche Festigkeit und Entschiedenheit notwendig, und sie sind bei dessen Fortgang, den es Schritt für Schritt gemacht hat, immer notwendig gewesen. Er hat die Wahrheit verteidigt, ohne einen einzigen Grundsatz zu opfern, um dem besten Freunde zu gefallen. Er hat ein feuriges Temperament gehabt und ist in seinem Handeln und Sprechen mutig und furchtlos gewesen. Dies hat ihn oft in Schwierigkeiten gebracht, die er häufig hätte vermeiden können. Er ist wegen des andersartigen Temperaments der Personen, die mit ihm in der Arbeit verbunden waren, gezwungen gewesen, fester aufzutreten, entschiedener zu sein, ernster und mutiger zu sprechen. Gott hat ihm die Fähigkeit gegeben, mit der nötigen Festigkeit Pläne zu legen und auszuführen, weil er sich nicht weigerte, diese Geistesbeschaffenheit auszuüben und sich vorwärts zu wagen, um das Werk Gottes zu fördern. Das eigene Ich hat sich zu manchen Zeiten mit der Arbeit vermischt, aber wenn der Heilige Geist seinen Geist beherrschte, ist er in der Hand Gottes ein sehr erfolgreiches Werkzeug zum Aufbau seines Werkes gewesen. Er hat hohe Ansichten von den Ansprüchen gehabt, die der Herr an alle hat, die seinen Namen bekennen — von ihrer Pflicht, für die Witwen und die Waisen einzustehen, Mitleid mit den Armen zu haben und den Bedürftigen zu helfen. Er wachte sorgfältig über die Interessen seiner Brüder, damit sie nicht ungerechterweise übervorteilt würden. LW88.233.1 Teilen

Die ernsten Bemühungen meines Mannes, die Anstalten in unserer Mitte aufzubauen, sah ich auch in dem Buch des Himmels verzeichnet. Die von der Presse ausgesandte Wahrheit war wie die Lichtstrahlen, die sich von der Sonne nach allen Richtungen hin ergießen. Diese Arbeit wurde unter großen Opfern an Stärke und Mitteln begonnen und fortgeführt. LW88.233.2 Teilen

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