Portrait von Ellen White
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Die Stimme Gottes
Die Stimme Gottes
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„Und der Herr wird aus Zion brüllen und aus Jerusalem seine Stimme hören lassen, dass Himmel und Erde erbeben werden. Aber seinem Volk wird der Herr eine Zuflucht sein und eine Burg den Kindern Israel.“ Joel 4,16. WKH.14.1 Teilen

Adventgläubige Schreiber und Redner haben gewöhnlich die Stimme Gottes, die Himmel und Erde erbeben machen soll, mit der „Stimme des Sohnes Gottes“ verwechselt, die die Heiligen auferwecken wird. Nach meinem Dafürhalten werden wir nämlich deutlich sehen, dass es sich hierbei um zwei verschiedene Ereignisse handelt. Die Stimme Gottes, die Himmel und Erde erbeben machen wird, wird „aus Zion“ erschallen und sich „aus Jerusalem“ vernehmen lassen. Jesus hingegen soll, noch ehe seine Stimme die schlafenden Heiligen aus ihren Gräbern ruft, das himmlische Heiligtum bereits verlassen haben und mit seinen heiligen Engeln „herniederkommen vom Himmel“. Dann, und nicht vorher, wird er seine Engel senden, zu „sammeln seine Auserwählten von den vier Winden“, die seine Stimme ruft, damit sie ihm „in der Luft“ begegnen. Wenn nun Gottes Stimme, die „aus Jerusalem“ erschallt, die Heiligen auferweckte, dann würden sie auch dem Herrn in Jerusalem entgegengerückt werden. Meines Erachtens aber werden wir alle in dem Punkt übereinstimmen, dass Jesus zuerst mit den Engeln wird „herniederkommen vom Himmel“, um dann erst das Himmelsheer zu beauftragen, ihm die Heiligen, die seine Stimme aus den Gräbern hervorruft, „in der Luft“ entgegenzuführen. Matthäus 24,30f; 1.Thessalonicher 4,16f; 2.Thessalonicher 1,7. WKH.14.2 Teilen

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Von der Ausgießung der siebenten Schale in Offenbarung 16,17 lesen wir [nach Menge], dass da „kam eine laute Stimme aus dem Tempel im Himmel vom Thron her und rief: ‚Es ist geschehen!‘“ Zur selben Zeit geschieht, durch die vom Thron ausgehende Stimme bewirkt, ein großes Erdbeben, wodurch die Städte der Heiden fallen und alle Inseln und Berge verschwinden. Diese „Stimme ... vom Thron her“, die die Erdbeben verursacht, muss dieselbe wie die Stimme sein, die „aus Jerusalem“ erschallt, die Himmel und Erde erbeben macht. Joel 4,16; Jeremia 25,30f. Es erscheint klar, dass diese Stimme, die „aus dem Tempel im Himmel vom Thron her“ ergehen soll, nicht die „Stimme des Sohnes Gottes“ sein kann, die die Heiligen erweckt, denn wenn die Stimme, die die Heiligen erweckt, aus dem Tempel im Himmel und „vom Thron her“ käme, dann müßte auch Jesus auf dem Thron bleiben und seine Auserwählten zu sich in den Tempel rufen, was aber mit der Lehre des heiligen Paulus nicht übereinstimmen würde: WKH.15.1 Teilen

„Denn er selbst, der Herr, wird mit befehlendem Wort, mit der Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst. Danach wir, die wir leben und übrigbleiben, werden zugleich mit ihnen hingerückt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft.“ 1.Thessalonicher 4,16f. WKH.15.2 Teilen

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Deshalb, meine ich, gehen wir nicht fehl zu glauben, dass wir die Stimme Gottes, die Himmel und Erde erbeben machen wird, hören werden, noch bevor Jesus mit seinen Engeln und der Posaune vom Himmel herniederkommt, um die Auserwählten zu erwecken und in der Luft zu versammeln. WKH.16.1 Teilen

Werden aber nicht der Tag und die Stunde der Erscheinung Jesu durch die Stimme des ewigen Gottes bekanntgemacht werden? WKH.16.2 Teilen

Dass der Tag und die Stunde allerdings den wahren Kindern Gottes, aber auch niemand anderem, bekannt sein werden, ergibt sich aus der Tatsache, dass wir deswegen zum Wachen ermahnt werden, denn wenn wir nicht wachten, würde Jesus „wie ein Dieb“ über uns kommen, und wir würden „nicht wissen, welche Stunde“ er über uns käme. Demnach werden nur solche, die wirklich wachen und daran „festhalten“, die rechte Stunde wissen. Offenbarung 3,2f. Hierzu will ich etwas aus dem Wahren Mitternachtsruf vom 22. August 1844 anführen: WKH.16.3 Teilen

„Hinsichtlich der Zeit dieses Kommens (Christi) sagt er in Markus 13,32: ‚Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.‘ Viele denken, diese Stelle beweise, dass die Menschen nie die Zeit wissen sollen. Aber wenn sie das bewiese, dann würde sie auch beweisen, dass der Sohn Gottes selber nie die Zeit wissen dürfe, da die Stelle ja von ihm genau dasselbe wie von den Engeln und Menschen aussagt. Wie aber könnte wohl jemand glauben, dass unser verherrlichter Herr, dem doch alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist, von der Zeit selber nichts wisse, noch je wissen werde, bis zu dem Augenblick, in dem er kommt, um die Welt zu richten? WKH.16.4 Teilen

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Wenn dem aber nicht so ist, dann kann dieses Schriftwort auch gewiß nicht beweisen, dass Menschen niemals dahin gebracht werden könnten, die Zeit zu wissen. Eine alte englische Übersetzung lautet denn auch: ‚Aber den Tag und die Stunde macht weder ein Mensch bekannt, noch tun dies die Engel, noch tut es der Sohn, sondern allein der Vater.‘ WKH.17.1 Teilen

Das ist nach einigen der fähigsten Beurteiler unserer Zeit die richtige Lesart. Das Wort wissen wird hier im selben Sinn gebraucht wie von Paulus in 1.Korinther 2,2. Paulus kannte nicht ‚allein Jesum Christum, den Gekreuzigten‘, sondern wußte auch noch gut über vieles andere Bescheid. Doch entschloß er sich, nichts von alledem bekanntzumachen. So wird auch in der zuerst angeführten Stelle erklärt, dass allein der Vater den Tag und die Stunde, d.h. die bestimmte Zeit der Wiederkunft des Sohns, bekanntmacht. Das bringt aber notwendigerweise mit sich, dass Gott die Zeit bekanntgibt.“ WKH.17.2 Teilen

Ich glaube, dass das obige Zitat eine zuverlässige und sachgemäße Ansicht über den Gegenstand ist und dass der Vater auch ohne die Mithilfe der Menschen, der Engel oder des Sohns die rechte Zeit des Advents bekanntmachen wird. Die folgende Weissagung trifft hierauf zu: WKH.17.3 Teilen

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„Menschensohn, was ist das für ein Sprichwort, das ihr im Land Israel habt, indem ihr sagt: ‚Die Tage ziehen sich in die Länge und jedes Gesicht geht verloren‘? Darum sage zu ihnen: So spricht der Herr, Herr: Ich will diesem Sprichwort ein Ende machen, und man soll es nicht mehr als Sprichwort gebrauchen in Israel. Sondern rede zu ihnen: Nahe herbeigekommen sind die Tage und das Wort eines jeden Gesichts. Denn es wird nicht länger irgendein nichtiges Gesicht oder irgendeine schmeichlerische Wahrsagung geben inmitten des Hauses Israel. Denn ich der Herr, ich rede; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen, es wird sich nicht länger hinziehen. Denn in euren Tagen, widerspenstiges Haus, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht der Herr, Herr.“ Hesekiel 12,22-25 (EB). WKH.18.1 Teilen

Das Schwergewicht dieser Weissagung liegt auf der Zeit, über die es wahre und falsche Gesichte gegeben hat. Das wahre Gesicht (oder Licht) über die Zeit wurde auf eine Leinwandkarte oder Tafel geschrieben. Siehe Habakuk 2,2. Gott billigte die Verkündigung von 1843 sowie die des zehnten Tages im siebten Monat des Jahres 1844, indem er den Heiligen Geist ausgoß. Seit dem siebten Monat des Jahres 1844 hat „das widerspenstige Haus“ Israel die „Grenzsteine“ und das Geschriebene verletzt und falsche Gesichte verkündet; aber wir alle wissen, dass es nur Menschenwerk und nicht Gottes Werk war. Diese schmeichlerischen Wahrsagungen haben in einem gewissen Maß das „widerspenstige Haus“ Israel ermutigt, aber das Werk hat nicht den heiligen und heiligenden Einfluß ausgeübt wie das Werk hinsichtlich der Zeit, in dem Gottes Hand war. WKH.18.2 Teilen

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Das Sprichwort, dass jedes Gesicht verlorengeht, ist schon hinfällig oder wird es doch bald sein, und Gott wird ihm und den falschen Gesichten dadurch ein Ende machen, dass er vom Himmel herab spricht und seinem Volke die rechte Zeit mitteilt. „Denn ich der Herr, ich rede; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen.“ WKH.19.1 Teilen

Da es nun bei dieser Weissagung auf Zeit ankommt, so wird mir auch, meine ich, jedermann beipflichten müssen, wenn ich behaupte, dass das Wort, das der Herr reden wird, die rechte Zeit betrifft. Die falschen Gesichte, die durch das „widerspenstige Haus“ Israel geschrieben und verkündet wurden, sind zunichte geworden, aber das Wort, das durch den „Herrn Herr“ geredet wird, wird sich auf die rechte Zeit beziehen und wird sicherlich eintreffen. WKH.19.2 Teilen

Jesus hat uns die sichere Verheißung hinterlassen, dass sein Vater den Tag und die Stunde seiner Wiederkunft bekanntmachen werde, ja, „Gott der Herr“ selber hat zu reden versprochen und uns versichert, dass sein Ausspruch „geschehen soll“. Mit einem solchen Zeugnis wie diesem, vom Vater und vom Sohn, in den Händen, können wir doch nur zu dem einen Schluß kommen, dass „das Wort“, das der Herr reden wird, die rechte Zeit betrifft und dass, wenn er redet, seine Stimme sie den Heiligen bekanntmachen wird. WKH.19.3 Teilen

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Wie die Zeichen an Sonne, Mond und Sternen sich buchstäblich erfüllt haben, so wird das Wort, dass „die Kräfte der Himmel ... sich bewegen“ werden (Matthäus 24,29), sich auch noch buchstäblich erfüllen müssen. Dieses Zeichen ist bisher noch nicht eingetroffen, doch es wird sich, weil es ein Zeichen ist, noch vor dem Advent selber zutragen. WKH.20.1 Teilen

Daraus geht deutlich hervor, dass dieses Zeichen als letztes erscheinen wird, wenn „der Herr wird aus Zion brüllen“, so dass Himmel und Erde beben werden. Weil wir glauben, dass die in Offenbarung 6,12-14 erwähnten Zeichen dieselben wie die in Matthäus 24,29 und Markus 13,24f geweissagten sind, müssen wir auch annehmen, dass das Sich-Bewegen der Kräfte des Himmels (Matthäus 24,29) dem Entweichen des Himmels „wie ein zusammengerolltes Buch“ von Offenbarung 6,14 entspricht, wird doch beides als auf den Sternenfall folgend geschildert. WKH.20.2 Teilen

Was aber ist nun mit diesem Himmel gemeint, der erbeben und wie ein Buch zusammengerollt werden soll? Wir mögen das jetzt nicht so klar schauen können, wie wir das Ereignis um die Zeit der Erfüllung wahrnehmen werden. Dennoch bleibt es unsre Pflicht, all das Licht, das wir in Hinsicht auf dieses oder irgendein anderes zukünftiges Ereignis empfangen, anzunehmen und wertzuschätzen. Auf unserer Reise zur heiligen Stadt werden unsere brennenden Lampen stets Neues aufhellen, nur können wir nicht alles auf einmal erkennen. Wenn wir aber ein kleines Licht von uns weisen, weil wir nicht sofort alles klar sehen, wird es unserem himmlischen Führer mißfallen, und wir werden im Dunkeln gelassen werden. Wenn wir uns aber des Lichtes annehmen, sobald es uns nach des Herrn Willen zuteil wird, wird er das Licht mehren, und unsere Seelen werden sich an den Wahrheiten weiden, die aus der Heiligen Schrift hervorleuchten. WKH.20.3 Teilen

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Das Wort Himmel wird in der Bibel auf mindestens vier Orte oder Dinge angewandt, und zwar auf: WKH.21.1 Teilen

1. das Paradies, in das Paulus im Gesicht entrückt wurde (2.Korinther 12,2-4), WKH.21.2 Teilen

2. den Bereich von Sonne, Mond und Sternen (1.Mose 1,8-17), WKH.21.3 Teilen

3. die Lufthülle (Offenbarung 19,17f), die den Erdball umgibt, in der sich die Vögel am Himmel bewegen, und WKH.21.4 Teilen

4. die Gemeinde Gottes auf Erden (Offenbarung 14,6f). WKH.21.5 Teilen

Nun kann weder das Paradies, noch der Bereich der himmlischen Lichter, noch die Gemeinde Gottes auf Erden das sein, was erbeben und wie ein Buch zusammengerollt werden soll, sondern es kann nur die Luftschicht um die Erde, die die Vögel des Himmels durchfliegen, dafür in Betracht kommen. „Und der siebente Engel goß aus seine Schale in die Luft; und es ging aus eine große Stimme aus dem Tempel vom Thron, die sprach: Es ist geschehen!“ Offenbarung 16,17. WKH.21.6 Teilen

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Daraus können wir ersehen, dass es die siebente Schale und die Stimme Gottes sind, was die Kräfte des Himmels bewegen und das große Erdbeben oder die Erschütterung der Erde verursachen wird und dass dieses Ereignis das letzte buchstäbliche Zeichen bildet, das dem Erscheinen des Zeichens des Menschensohns am Himmel unmittelbar vorausgeht. WKH.22.1 Teilen

Somit erscheint klar, dass all die Ereignisse, die durch die verschiedenen Schalen, die Stimme Gottes vom Thron, die Stimmen, Donner und Blitze und das große Erdbeben sowie das Fallen der Städte der Heiden und die Bewegung der Berge und Inseln angedeutet sind, sich vor dem Advent zutragen müssen. WKH.22.2 Teilen

Mag diese Ansicht unzweifelhaft auch sofort von vielen, die Jesum täglich und stündlich zu erwarten vorgeben, verworfen werden, so glaube ich doch, dass sich ihre Berechtigung sehr klar aus einem Vergleich von Offenbarung 16,17-21 mit Offenbarung 6,14-17 ergibt. WKH.22.3 Teilen

Nachdem der Himmel „wie ein zusammengerolltes Buch“ entwichen ist und „alle Berge und Inseln aus ihren Örtern bewegt“ worden sind, werden „die Könige auf Erden und die Großen“ usw. sich „in den Klüften und Felsen an den Bergen“ vor der schrecklichen Herrlichkeit des kommenden Jesus zu verstecken suchen, den „alle heiligen Engel“ begleiten. Sie werden die Berge und Felsen anflehen, über sie zu fallen und sie zu verbergen vor der Erscheinung seiner Zukunft (die alle bei seiner Wiederkunft noch lebenden Gottlosen verzehren soll: 2.Thessalonicher 2,8). Angesichts des ihnen bevorstehenden Schicksals (wenn Christus und die Engel sich der Erde nähern, um die Auserwählten zu erwecken und zu sammeln) werden sie von Angst überwältigt ausrufen: „Denn es ist gekommen der große Tag seines Zorns, und wer kann bestehen?“ Offenbarung 6,17. WKH.22.4 Teilen

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Hieraus ist zu ersehen, dass die Gottlosen noch in ihren Verstecken der Zeit der Erscheinung Christi entgegensehen, weil nur die Heiligen vor ihm „bestehen“ können werden. Wenn aber die Wiederkunft Christi plötzlich und unerwartet über die Welt hereinbräche, wie etliche lehren, so würde niemand mehr daran denken, sich in den Klüften und Felsen der Berge zu verkriechen, denn diese wären dann von ihnen nicht mehr zu erreichen. Vielmehr zeigt dies, dass durch die Stimme Gottes die Oberfläche der Erde noch vor dem zweiten Advent völlig verändert werden muss, da ja sonst die Gottlosen keine Gelegenheit mehr hätten, sich in den Klüften und Felsen der Berge vor dem erwarteten Lamm zu verstecken. Doch wenn des Vaters Stimme „vom Throne her“ erschallt, wird sie „ein großes Erdbeben“ verursachen, „wie solches nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden gewesen sind“, und damit wird sich allen Gottlosen, die nicht durch die früheren Plagen weggerafft wurden, noch eine Gelegenheit bieten, sich vor dem Angesicht des Lammes zu verbergen. Doch werden auch Felsen, Höhlen und Klüfte sie nicht vor der flammenden Herrlichkeit jener heiligen Schar schützen, da alle noch lebenden Gottlosen durch die Herrlichkeit seiner Erscheinung verzehrt werden sollen. 2.Thessalonicher 2,8. WKH.23.1 Teilen

24

Der Herr hat verheißen, zu der Zeit, wenn seine Stimme Himmel und Erde erschüttern wird, „seinem Volk eine Zuflucht“ zu sein. Seine Kinder haben nichts von den Schrecken jenes Tages zu befürchten, denn sie werden auch vor dem Einsturz von Städten, Bergen und Häusern beschützt sein. Gottes Verheißung kann nicht unerfüllt bleiben. Es wird für die Heiligen ein Freudentag anbrechen, denn sie werden dann von allen äußeren Feinden „errettet“ und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, um das Angesicht Jesu zu schauen und bei seiner Erscheinung vor ihm zu bestehen. Dann werden die Heiligen den wirklichen Wert der seligen Hoffnung besser erkennen, und sie werden sich freuen, dass sie würdig erfunden wurden, wegen ihres Festhaltens an der Wahrheit und ihres gewissenhaften Gehorsams gegen alle „Gebote Gottes“ Schmach zu erdulden. Als Gott zu Mose vom Sinai herab sprach, da geschah es, dass seine „Stimme zu der Zeit die Erde bewegte“, und Paulus belehrt uns in Hebräer 12,22-27 darüber, dass er noch einmal, und zwar von der „Stadt des lebendigen Gottes“ aus, zu uns reden und „nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel“ bewegen wird. Als Gott mit Mose redete, ruhte die Herrlichkeit so auf seinem Angesicht, dass er es mit einem Schleier bedecken musste, bevor seine Brüder vor ihm stehen und Gottes Wort aus seinem Munde wahrnehmen konnten. Und ist für uns von derselben Ursache nicht dieselbe Wirkung zu erwarten? Dann aber, wenn Gott von der heiligen Stadt aus zu seinem ganzen Volk reden wird, wie es einst zu Mose geschah, wird sich auch dieselbe Herrlichkeit über alle ergießen, die sich einst über Mose ergoß. Diese Ausgießung des Heiligen Geistes wird aber vor der Wiederkunft stattfinden müssen, damit wir auf die Herrlichkeit dieser Ereignisse vorbereitet würden. Denn in seiner gegenwärtigen Verfassung vermag keiner von uns auch nur einen Augenblick von jener Herrlichkeit seiner Erscheinung, die den „Menschen der Sünde“ verzehren soll, zu bestehen. Hatte doch bei der Auferstehung Christi schon die Anwesenheit eines einzigen Engels genügt, die römische Wache zu veranlassen, wie tot zu Boden zu fallen. Darum ist es erforderlich, dass die Heiligen der Herrlichkeit Gottes in solchem Maße teilhaftig werden, dass sie bereit seien, vor dem Sohn Gottes zu stehen, wenn er mit all den heiligen Engeln erscheint. WKH.24.1 Teilen

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Unser jetziger Zustand des Bewährens, Wartens und Wachens wird durch eine dunkle Nacht dargestellt, und die künftige Herrlichkeit vor uns durch den Morgen. Der Morgen aber besteht aus zwei Teilen: dem Morgengrauen und, daran anschließend, dem Anbruch des vollen Tages, der vom Sonnenaufgang bewirkt wird. So wird auch an jenem frohen Morgen vor uns der Tag der Ruhe mit der Stimme Gottes zu dämmern beginnen. Wenn sein Licht und seine Herrlichkeit auf uns herabkommen werden, dann werden wir von einer Herrlichkeit zur anderen fortschreiten, bis Christus erscheint, um uns mit Unsterblichkeit zu bekleiden und uns ewiges Leben zu geben. O, wie herrlich! Halleluja! Während ich mich dem Gedanken an diese herrliche Aussicht, die dem wahrhaft Gläubigen winkt, hingebe, entbrennt mein armes Herz von Verlangen, sie zu besitzen. Wenn wir nur noch wenige Tage länger „festhalten“, dann werden die düsteren Schatten der Nacht vor der Herrlichkeit der Ereignisse dahinschwinden, die das Kommen des Menschensohns vorbereiten. WKH.25.1 Teilen

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