Portrait von Ellen White
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Wie die Botschaft vorgetragen werden soll
Wie die Botschaft vorgetragen werden soll
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Überall gibt es Herzen, die nach dem lebendigen Gott verlangen. In den Gemeinden wurden Predigten gehalten, die hungrige Seelen nicht sättigen konnten. Diesen Predigten fehlt die göttliche Offenbarung, die das Gemüt bewegt und in der Seele Glut entfacht. Die Hörer können nicht sagen: „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift eröffnete?“ Lukas 24,32. Viele der erteilten Belehrungen sind kraftlos, den Übertreter zu erwecken oder Seelen von der Sünde zu überzeugen. Die Leute, die kommen um das Wort zu hören, benötigen eine klare, schlichte Darstellung der Wahrheit. Einige, die nur kurz Bekanntschaft mit dem Wort Gottes machten, lebten lange in einer Atmosphäre ohne Gott, und sie verlangen nach göttlicher Gegenwart. Z6.61.2 Teilen

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Das erste und wichtigste im Bemühen, die Seele zu erreichen und zu unterwerfen, ist, ihr unsern Herrn Jesus Christus als sündenvergebenden Heiland vorzuführen. Haltet niemals eine Predigt oder Bibelstunde, ohne die Zuhörer auf „Gottes Lamm, welches der Welt Sünden trägt“, hinzuweisen. Jede wahre Lehre macht Christus zum Mittelpunkt; jede Vorschrift empfängt Kraft von seinen Worten. Z6.62.1 Teilen

Stellt dem Volk das Kreuz von Golgatha vor Augen. Zeigt, was Christi Tod verursachte — die Übertretung des Gesetzes. Die Sünde darf nicht ummäntelt oder als etwas Geringfügiges behandelt werden. Sie muss als ein Verschulden gegen Christum dargestellt werden. Dann verweist das Volk auf ihn und erklärt, dass Unsterblichkeit nur erlangt werden kann, wenn man Christum als persönlichen Erlöser annimmt. Z6.62.2 Teilen

Erweckt die Hörer, indem ihr ihnen zeigt, wie weit sie sich von des Herrn Vorschriften abgewandt haben, indem sie sich nach weltlichen Methoden und Prinzipien richteten. Diese brachten sie dahin, Gottes Gesetz zu übertreten. Z6.62.3 Teilen

Viele in der Welt wenden ihre Zuneigung Dingen zu, die an sich nicht schlecht sind; aber sie sind damit zufrieden und trachten nicht nach höheren und besseren Gütern, die Christus ihnen zu geben wünscht. Aber wir dürfen nicht ungestüm vorgehen und ihnen das entreißen wollen, was ihnen teuer ist. Zeigt ihnen die Schönheit und Kostbarkeit der Wahrheit. Führt sie dahin, Christus in seiner Lieblichkeit zu schauen. Dann werden sie sich von allem, was ihre Zuneigung von ihm abzieht, trennen. Nach diesem Grundsatz behandelte der Heiland die Menschen; und dieser Grundsatz muss in die Gemeinde gebracht werden. Z6.62.4 Teilen

Christus kam in die Welt, „die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass ihnen geöffnet werde.“ Jesaja 61,1. Die Sonne der Gerechtigkeit soll aufgehen „mit Heil unter ihren Flügeln.“ Maleachi 3,20. Die Welt ist angefüllt mit Männern und Frauen, die eine schwere Last von Sorgen, Leiden und Sünde mit sich herumschleppen. Gott sendet seine Kinder, ihnen den zu offenbaren, der ihnen die Bürde abnimmt und ihnen Ruhe gibt. Die Mission der Diener Christi besteht im Helfen, Segnen und Heilen. Z6.62.5 Teilen

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Es war Christi Lieblingsthema, vom väterlichen Charakter und der reichen Liebe Gottes zu reden. Diese Gotteserkenntnis war Christi eigene Gabe an die Menschen, und diese Gabe hat er seinem Volk mitgeteilt, um sie wiederum an die Welt weiterzugeben. Z6.63.1 Teilen

Während wir dem Volk die verschiedenen Lehren und Warnungen der besonderen Botschaft für diese Zeit vermitteln, müssen wir daran denken, dass nicht alle Themen für die Versammlungen, die auf unserm Lagerplatz stattfinden, geeignet sind. Jesum musste selbst zu seinen Jüngern, die ihn drei Jahre lang begleitet hatten, sagen: „Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.“ Johannes 16,12. Wir müssen bestrebt sein, die Wahrheit so vorzuführen, wie die Zuhörer vorbereitet sind, sie zu begreifen und ihren Wert zu schätzen. Gottes Geist wirkt an den Gemütern und Herzen der Menschen, und wir müssen in Übereinstimmung mit ihm arbeiten. Z6.63.2 Teilen

Mit einigen Wahrheitspunkten sind die Leute bekannt. An anderen sind sie interessiert und möchten mehr darüber erfahren. Zeigt ihnen die Wichtigkeit dieser Wahrheiten und ihr Verhältnis zu anderen Punkten, die sie nicht verstehen. Auf diese Weise könnt ihr ein Verlangen nach größerem Licht wecken. Dies bedeutet, das Wort der Wahrheit „recht zu teilen.“ 2.Timotheus 2,15. Z6.63.3 Teilen

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Führt die Botschaft für diese Zeit nicht in langen, ermüdenden Reden vor, sondern mit wenigen Worten, genau zum Thema. Denkt nicht, dass ihr euch, wenn ein Gegenstand einmal behandelt wurde, andern Themen zuwenden könnt, und dass die Zuhörer alles behalten, was ihr gesagt habt. Es besteht die Gefahr, zu schnell von einem Punkt zum anderen zu eilen. Gebt kurze Lektionen in einer deutlichen, einfachen Sprache und wiederholt sie oft. Z6.64.1 Teilen

Laßt nicht eine Predigt auf die andere folgen. Macht Pausen dazwischen, damit die Wahrheit sich in den Gemütern festigen kann. Gebt Hörern und Sprechern Zeit zum Nachdenken und Gebet, dann wird eine Zunahme an religiöser Erkenntnis und Erfahrung zu verzeichnen sein. Z6.64.2 Teilen

Laßt eure Gedanken bei wenigen wichtigen Punkten verweilen. Behandelt in euren Ansprachen keine unwichtigen Themen. Glaubt nicht, vom Geiste Gottes geleitet zu sein, wenn ihr von eurem Gegenstand abweicht und fremde Gedanken hereinbringt, die in keinem Zusammenhang mit eurem Thema stehen, denn das entspricht nicht Gottes Wunsch. Wenn ihr von der geraden Linie abweicht und Gedanken äußert, die das Gemüt vom eigentlichen Gegenstand ablenken, verzettelt ihr euch und schwächt alles bisher Gesagte ab. Versorgt eure Zuhörer mit reinem, gründlich gesiebtem Weizen. Z6.64.3 Teilen

Gebt acht, dass ihr nie die Gegenwart des göttlichen Wächters vergeßt. Denkt daran, dass ihr nicht nur zur menschlichen Zuhörerschaft sprecht, sondern vor einem, den ihr ständig wahrnehmen sollt. Sprecht, als wenn das ganze himmlische Universum vor euch säße. Z6.64.4 Teilen

Eines nachts, unmittelbar vor einer wichtigen Versammlung, schien ich mit meinen Brüdern beisammen zu sein und jemand, der Autorität besaß, zuzuhören: Er sagte: „Viele Seelen werden zu dieser Versammlung kommen, die aufrichtig, aber betreffs der vorgebrachten Wahrheiten unwissend sind. Sie werden zuhören und Interesse zeigen, weil Christus sie zu sich zieht. Ihr Gewissen sagt ihnen, dass das, was sie hören, wahr ist, denn es steht in der Bibel. Wie sorgsam sollte mit diesen Seelen umgegangen werden! Z6.64.5 Teilen

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Behandelt solche Themen der Botschaft, die sie möglicherweise verstehen und würdigen können. Obgleich diese Themen ihnen fremd und aufsehenerregend scheinen mögen, werden viele freudig erkennen, dass neues Licht auf Gottes Wort scheint. Würden sie aber mit zu viel Neuem überschüttet, was sie nicht verstehen können, würden einige weggehen und niemals wiederkommen. Andere würden in ihrem Eifer, das Gehörte andern mitzuteilen, es verkehrt wiedergeben. Andere wieder würden die Schrift so verdrehen, dass Gemüter verwirrt werden. Z6.65.1 Teilen

Wer sich mit Christi Lehrmethode beschäftigt und sich dazu erzieht, derselben zu folgen, wird, wie Christus in seinen Tagen, eine Menge Zuhörer anziehen und fesseln. Bei jeder Versammlung wird Satan zugegen sein, um sich mit seinem höllischen Schatten zwischen Mensch und Gott zu drängen, damit möglichst jeder Lichtstrahl, der auf eine Seele scheint, unterbrochen wird. Aber wenn die Wahrheit in ihrer praktischen Anwendung den Leuten nahegebracht wird, weil ihr Liebe für sie empfindet, können Seelen durch Gottes Geist überzeugt und Herzen beeinflußt werden. Z6.65.2 Teilen

‚Wappnet euch mit Demut. Betet darum, dass die Engel Gottes euch zur Seite stehen und Herzen beeinflussen. Nicht ihr seid es, die Gottes Geist benutzen, sondern der Heilige Geist muss euch benutzen. Es ist der heilige Geist, der die Wahrheit einprägt. Verkündigt dem Volk praktische Wahrheit.‘ Z6.65.3 Teilen

Stellt nicht jene Züge der Botschaft in den Vordergrund, die eine Verurteilung der Sitten und Gebräuche des Volkes darstellen, ehe sie nicht die Gelegenheit hatten, zu erfahren, dass wir an Christus, seine Göttlichkeit und sein Bestehen von Ewigkeit her glauben. Verweilt bei dem Zeugnis des Welterlösers. Er sagte: ‚Ich, Jesus, habe gesandt meinen Engel, solches zu bezeugen an die Gemeinden.‘“ Offenbarung 22,16. Z6.65.4 Teilen

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Auf der Lagerversammlung in Queensland im Jahr 1898 empfing ich Unterweisung für die Bibelarbeiter. In einem Gesicht des Nachts schienen Prediger und Arbeiter in einer Versammlung zu sein, wo Bibelstunden gehalten wurden. Wir sagten: „Heute haben wir den großen Lehrmeister unter uns,“ und wir lauschten voll Interesse seinen Worten. Er sprach: „An diesem Ort ist ein großes Werk zu tun. Führt die Wahrheit in ihrer Einfachheit vor. Führt das Volk zum Wasser des Lebens. Sprecht zu ihnen über Dinge, die ihr gegenwärtiges und ewiges Wohl betreffen. Behandelt keine nebensächlichen, unwichtigen Themen. Seid euch gewiß, dass alles, was ihr sagt, die Zeit wert ist, die ihr und eure Zuhörer damit zubringt. Sprecht über notwendige Dinge, die der Unterweisung dienen und mit jedem Wort Licht vermitteln. Z6.66.1 Teilen

Lernt es, den Leuten da zu begegnen, wo sie sich befinden. Bringt keine Themen vor, die Streit erregen. Eure Unterweisung darf die Sinne nicht verwirren. Ermüdet die Zuhörer nicht mit Dingen, die ihr zwar erkennen mögt, worin sie euch aber nicht folgen können; es sei denn, dass es sich um Gegenstände handelt, die unbedingt zur Rettung der Seele notwendig sind. Führt die Schrift nicht in einer Weise vor, die euch zur Selbstverherrlichung und Aufgeblasenheit verleitet. Unsere Aufgabe besteht heute darin, Studenten und Arbeiter so heranzubilden, dass sie Themen deutlich, ernst und feierlich vortragen können. In diesem großen Werk darf keine Zeit nutzlos vergeudet werden. Wir dürfen das Ziel nicht verfehlen. Die Zeit ist zu knapp bemessen, um alles beleuchten zu können, was der Betrachtung wert wäre. Es wird eine Ewigkeit in Anspruch nehmen, um die ganze Länge und Breite, Tiefe und Höhe der Schrift kennenzulernen. Für einige Seelen sind bestimmte Wahrheiten wichtiger als für andere. Es erfordert Geschicklichkeit, Unterricht in der Schrift zu erteilen. Lest und studiert Psalm 40,8.9; Johannes 1,14; 1.Timotheus 3,16; Philipper 2,5-11; Kolosser 1,14-17; Offenbarung 5,11-14. Z6.66.2 Teilen

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Dem Apostel Johannes wurden auf der Insel Patmos Dinge offenbart, die Gott dem Volke mitteilen wollte. Studiert diese Offenbarungen. Hier sind Themen, die der Betrachtung wert sind. Es sind großartige und verständliche Themen. Die himmlischen Heerscharen sind jetzt bemüht, sie mitzuteilen. Betrachtet das Leben und den Charakter Christi und studiert sein Vermittlungswerk. Hier findet ihr unendliche Weisheit, unendliche Liebe, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Hier stehen unserm Studium Tiefen und Höhen, Längen und Breiten offen. Zahllose Schreibfedern waren in Tätigkeit, um der Welt das Leben, das Wesen und das Vermittlungswerk Christi darzustellen; und doch hat jeder, durch den der Geist Gottes wirkte, die Themen in frischem und neuem Licht erstrahlen lassen.“ Z6.67.1 Teilen

Es ist unser Wunsch, dass die Menschen verstehen möchten, was Christus ihnen bedeutet und welche Pflichten er ihnen auferlegt. Als seine Stellvertreter und Zeugen müssen wir selbst zu einem völligeren Verständnis der rettenden Wahrheiten gelangen. Es muss eine Erkenntnis sein, die wir durch Erfahrung erlangen. Z6.67.2 Teilen

Lehrt die großen praktischen Wahrheiten, die der Seele aufgeprägt werden müssen. Sprecht von der rettenden Macht Jesu, „an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden.“ Kolosser 1,14. Am Kreuz begegneten sich die Gerechtigkeit und Gnade. Jeder Student und jeder Arbeiter sollte sich immer wieder damit beschäftigen, dass er, wenn er den gekreuzigten Herrn vor uns erhöht, ihn dem Volk als frischen Gegenstand vor Augen führen kann. Zeigt, dass in Christi Leben ein wunderbar vollkommener Charakter zum Ausdruck kommt. Lehrt, dass „wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben.“ Johannes 1,12. Sprecht immer wieder davon. Wir können Söhne Gottes, Glieder der königlichen Familie, Kinder des himmlischen Königs werden. Macht es bekannt, dass alle, die Jesus Christus annehmen und bis ans Ende in ihrem Vertrauen beharren, Gottes Erben und Miterben Christi werden können; berufen „zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, welche bereitet ist, dass sie offenbart werde zu der letzten Zeit.“ 1.Petrus 1,4.5. Z6.67.3 Teilen

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