Portrait von Ellen White
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An Lehrer und Verwalter
An Lehrer und Verwalter
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Ich wende mich an die Verantwortlichen in unsern Schulen. Legt gesunde Urteilsfähigkeit an den Tag und handelt nach höheren Prinzipien. Unser Erziehungswesen muss von allen Schlacken gereinigt werden. Verwaltet unsere Einrichtungen in christlicher Weise, damit alle Hindernisse und Widrigkeiten überwunden werden können. Gestaltet ihr sie hingegen nach weltlichen Plänen, wird dem Werk Stabilität fehlen. Es wird sich ein Mangel an Weitsicht und geistlicher Unterscheidungsfähigkeit bemerkbar machen. Der Zustand der Welt bei Christi erster Ankunft ist ein genaues Abbild der Verhältnisse, wie sie bei seinem zweiten Kommen vorherrschen. Die Juden als Volk wurden vernichtet, weil sie die vom Himmel gesandte Heilsbotschaft verwarfen. Werden die Menschen dieser Generation, denen Gott großes Licht und wunderbare Gelegenheiten gegeben hat, in den Fußstapfen jener folgen, die dem Licht zu ihrem Untergang widerstanden? Z6.150.1 Teilen

Viele haben heute einen Schleier vor ihren Augen. Diese Schleier sind Sympathie mit Sitten und Gebräuchen der Welt, welche des Herrn Herrlichkeit vor ihnen verbergen. Gott möchte, dass wir unsern Blick auf ihn gerichtet halten, dass wir die Dinge dieser Welt aus den Augen verlieren. Z6.150.2 Teilen

Wird die Wahrheit mit dem täglichen Leben verbunden, werden wir den Maßstab höher und höher ansetzen, um den Anforderungen der Bibel zu entsprechen. Dies wird das Aufgeben der Moden, Sitten, Handlungen und Maßstäbe der Welt erforderlich machen. Weltliche Einflüsse umspülen Christi Nachfolger gleich Meereswogen, um sie von den wahren Grundregeln seiner Sanftmut und Gnade hinwegzuschwemmen; aber wir sollen fest wie ein Fels zu diesen Grundsätzen stehen. Dies erfordert moralischen Mut. Solche, deren Seelen nicht auf den ewigen Felsen gegründet sind, werden vom Strom der Welt mitgerissen werden. Wir können nur fest bleiben, wenn unser Leben mit Christo in Gott geborgen ist. Moralische Unabhängigkeit ist notwendig, um der Welt Widerstand leisten zu können. Wenn wir uns gänzlich dem Willen Gottes unterwerfen, versetzen wir uns in eine günstige Lage und werden die Notwendigkeit einer entschiedenen Trennung von den Sitten und Gewohnheiten der Welt einsehen. Z6.150.3 Teilen

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Unser Maßstab soll nicht nur ein klein wenig höher als derjenige der Welt angesetzt werden. Der Unterschied muss klar und deutlich sichtbar sein. Der Grund, warum wir so wenig Einfluß auf ungläubige Verwandte und Bekannte gehabt haben, liegt darin, dass der Unterschied zwischen unserer Handlungsweise und dem Handeln der Weltmenschen nur sehr gering ist. Z6.151.1 Teilen

Viele Lehrer bewegen sich auf niedriger Ebene. Sie behalten nicht den göttlichen Plan im Auge, sondern heften ihren Blick auf weltliche Vorbilder. Schaut empor, „wo Christus zur Rechten Gottes sitzt“. Dann arbeitet darauf hin, dass eure Schüler seinem vollkommenen Wesen angepaßt werden. Weist die Jugendlichen auf die Stufenleiter mit den acht Sprossen hin, von der Petrus spricht. Stellt ihre Füße nicht auf die höchste Sprosse, sondern auf die unterste, und mit ernsten Bitten drängt sie, emporzusteigen, bis sie die Spitze erreicht haben. Z6.151.2 Teilen

Christus, der die Erde mit dem Himmel verbindet, ist diese Leiter. Durch seine Menschwerdung ist sie fest mit der Erde verankert. Die oberste Sprosse erreicht durch seine Göttlichkeit den Thron Gottes. Der menschliche Arm Christi umfaßt die gefallene menschliche Rasse, der göttliche Arm Gottes Thron. Wir werden gerettet, indem wir Sprosse um Sprosse hinaufklettern, auf Christum schauen, uns an ihn klammern und Schritt für Schritt Christi Höhe erreichen, so dass er unsere Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung wird. Glaube, Tugend, Erkenntnis, Mäßigkeit, Geduld, Gottseligkeit, brüderliche Liebe und allgemeine Liebe sind die Sprossen dieser Leiter. All diese Gnadengaben sollen sich im christlichen Charakter offenbaren; „denn wo ihr solches tut, werdet ihr nicht straucheln, und also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang zu dem ewigen Reich unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi.“ 2.Petrus 1,10.11. Z6.151.3 Teilen

Es ist nicht leicht, den köstlichen Schatz des ewigen Lebens zu erlangen. Niemand kann dies tun und zugleich mit dem Strom der Welt treiben. Man muss aus der Welt ausgehen, sich absondern und darf nichts Unreines anrühren. Niemand kann wie ein Weltmensch handeln, ohne zugleich von dem Strudel der Welt mit fortgerissen zu werden. Niemand wird einen Schritt aufwärts machen können, ohne zugleich beharrliche Anstrengung machen zu müssen. Wer überwinden möchte, muss sich an Christum klammern. Er darf nicht rückwärts schauen, sondern muss den Blick nach oben gerichtet halten, um so Gnade um Gnade zu erlangen. Unsere Sicherheit kostet persönliche Wachsamkeit. Satan spielt das Spiel des Lebens um unsere Seele. Weichen wir auch nur um einen Zentimeter nach seiner Seite hin ab, so erlangt er einen Vorteil über uns. Z6.151.4 Teilen

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Wollen wir den Himmel erreichen, dann wird dies nur möglich sein, wenn wir uns mit Christo verbinden, uns auf ihn stützen und uns von der Welt, ihren Torheiten und ihrem Zauber trennen. Wir müssen mit den himmlischen Mächten zusammenarbeiten; müssen glauben, arbeiten, beten, wachen und warten. Durch das Lösegeld des Sohnes Gottes sind wir sein Eigentum geworden, und jeder braucht eine Erziehung in der Schule Christi. Aber Lehrer und Schüler sollen im Hinblick auf die Ewigkeit arbeiten. Das Ende aller Dinge steht nahe bevor. Es werden jetzt Männer gebraucht, die für den Kampf Gottes gewappnet und ausgerüstet sind. Z6.152.1 Teilen

Wir sollen nicht Menschen erhöhen, sondern Gott, den einzig wahren, lebendigen Gott. Das selbstlose Leben, der freigebige, selbstverleugnende Geist, das Mitgefühl und die Liebe derer, die in unsern Anstalten Vertrauensstellungen einnehmen, sollen einen läuternden, veredelnden Einfluß ausüben, beredt zum Guten. Ihre Ratschläge werden dann nicht in selbstgenügsamem Geist, von oben herab, erteilt. Ihre unaufdringlichen Tugenden werden sich für wertvoller als Gold erweisen. Wenn ein Mensch der göttlichen Natur teilhaftig wird, nach Gottes Plan der Hinzufügung wirkt und Gnadengabe um Gnadengabe in der Vervollkommnung eines christlichen Charakters erlangt, wird Gott nach dem Plan der Vervielfältigung tätig werden. Er sagt in seinem Wort: „Gott gebe euch viel Gnade und Frieden durch die Erkenntnis Gottes und Jesu Christi, unsres Herrn.“ 2.Petrus 1,2. Z6.152.2 Teilen

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„So spricht der Herr: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmen will, der rühme sich des, dass er mich wisse und kenne, dass ich der Herr bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden, denn solches gefällt mir, spricht der Herr.“ Jeremia 9,22.23. „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott“. Micha 6,8. „Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erläßt die Missetat den übrigen seines Erbteils, der seinen Zorn nicht ewiglich behält! denn er ist barmherzig.“ Micha 7,18. „Waschet, reiniget euch, tut euer böses Wesen von meinen Augen, laßt ab vom Bösen; lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, helfet dem Unterdrückten, schaffet dem Weisen Recht, führet der Witwe Sache.“ Jesaja 1,16.17. Z6.153.1 Teilen

Diese Worte richtet Gott an uns. Die Vergangenheit ist aufbewahrt in dem Buch, worin alles aufgeschrieben wurde. Wir können den Bericht nicht auslöschen; aber wenn wir wollen, können wir aus der Vergangenheit lernen. Machen wir sie zu unserm Lehrmeister, kann sie unser Freund werden. Wenn wir darüber nachdenken, was wir in der Vergangenheit verkehrt gemacht haben, laßt uns lernen, den gleichen Fehler nicht zu wiederholen. Wie gut wäre es, wenn in Zukunft nichts berichtet werden müßte, was uns später gereut! Z6.153.2 Teilen

Wir können das Schlechte meiden. Täglich arbeiten wir an unserer Geschichte. Das Gestern steht uns nicht mehr zur Verfügung; es ist außer unserer Kontrolle. Nur das Heute gehört uns. Deshalb laßt uns heute den Geist Gottes nicht betrüben, weil wir morgen nicht mehr imstande sind, zurückzurufen, was wir getan haben. Heute wird dann gestern sein. Z6.153.3 Teilen

Strebt danach, in allen Dingen dem Rat Gottes zu folgen, denn seine Weisheit ist unendlich. Obgleich wir in der Vergangenheit versäumt haben mögen, für unsere Kinder und Jugendlichen das zu tun, was notwendig gewesen wäre, können wir jetzt bereuen und die Zeit auskaufen. Der Herr sagt: „So kommt denn, laßt uns miteinander rechten, spricht der Herr. Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden; und wenn sie gleich ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden. Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen. Weigert ihr euch aber und seid ungehorsam, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden, denn der Mund des Herrn sagt es.“ Jesaja 1,18-20. Die Botschaft: „Geht voran!“ wird noch vernommen und wiederholt. Die veränderlichen Zustände in dieser Welt fordern Anstrengungen, die diesen besonderen Entwicklungen entsprechen. Der Herr braucht Männer mit geistlich scharfem und klarem Blick, die Manna vom Himmel empfangen. Der Heilige Geist wirkt an den Herzen dieser Männer. Gottes Wort erleuchtet ihre Sinne und vermittelt ihnen mehr wahre Weisheit als je zuvor. Z6.153.4 Teilen

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Angesichts der großen Arbeit, die vollendet werden muss, ist es so leicht, weltliche Pläne, Lehrweisen und Bräuche anzunehmen und sich so zu verhalten wie die Menschen in Noahs Tagen und nicht die Zeit zu bedenken, in der wir leben. Es besteht eine beständige Gefahr, dass unsre Erzieher denselben Weg wie die Juden einschlagen, indem sie sich Bräuchen, Verfahren und Überlieferungen anpassen, die nicht von Gott stammen. Zäh und beharrlich hängen einige an alten Gewohnheiten. Sie legen eine Liebe zu verschiedenen Studien an den Tag, die nicht wesentlich sind, als ob ihr Heil von diesen Dingen abhinge. Dadurch wenden sie sich von dem besonderen Werk Gottes ab und geben den Schülern eine mangelhafte und falsche Erziehung. Die Gedanken werden von einem klaren „So spricht der Herr“, das Ewigkeitswerte einschließt, zu menschlichen Theorien und Lehren hingelenkt. Die unendliche, ewige Wahrheit, die Offenbarung Gottes, wird im Lichte menschlicher Auslegungen erklärt, obwohl nur die Kraft des heiligen Geistes geistliche Dinge darlegen kann. Menschliche Weisheit ist Torheit; es gebricht ihr völlig an dem Vorausblick Gottes, der die Ewigkeit durchdringt. Z6.154.2 Teilen

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Reformer sind keine Zerstörer. Sie werden niemals danach trachten, Menschen, die nicht mit ihren Plänen übereinstimmen, zu verderben oder sie gleichzuschalten. Reformer müssen vorangehen, sie dürfen nicht zurückweichen. Sie müssen entschieden, fest, entschlossen und unentwegt sein; doch darf ihre Festigkeit nicht in Herrschsucht ausarten. Gott will, dass alle, die ihm dienen, in den Grundsätzen fest wie ein Fels sind, dabei aber sanftmütig und von Herzen demütig, wie Christus es war. Wenn sie in Christus bleiben, können sie das Werk verrichten, das er tun würde, wäre er an ihrer Stelle. Ein ungehobelter, richtender Geist ist zum Heldentum in den Reformen der heutigen Zeit nicht erforderlich. Jede selbstsüchtige Methode im Dienste Gottes ist ihm ein Greuel. Z6.155.1 Teilen

Satan ist sehr bemüht, Christi Gebet wirkungslos zu machen. Er möchte fortwährend Bitterkeit und Streit wecken; denn wo Einigkeit herrscht, da ist Stärke. Es besteht einmütige Gesinnung, die alle Mächte der Hölle nicht zerstören können. Solche, die durch ihr verkehrtes Handeln und Temperament den Feinden Gottes helfen, Schwäche, Sorge und Entmutigung über eines von Gottes Kindern zu bringen, wirken direkt dem Gebet Christi entgegen. Z6.155.2 Teilen

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Die auf unsern Schulen geleistete Arbeit soll nicht der entsprechen, die auf höheren Lehranstalten und Seminaren der Welt verrichtet wird. Innerhalb des Erziehungswerkes soll die wissenschaftliche Ausbildung keine untergeordnete Stellung einnehmen; aber es muss jenes Wissen als erstrangig angesehen werden, das die Menschen befähigt, am großen Tag der Bewährung vor Gott bestehen zu können. Unsre Schulen müssen eher den Prophetenschulen ähneln. Sie sollten Erziehungsstätten sein, auf denen die Schüler der Zucht Christi unterstellt werden und von dem großen Lehrer lernen. Sie sollten Familienschulen sein, auf denen jeder Schüler besondere Hilfe von seinen Lehrern empfängt, wie die Familienglieder sie daheim erhalten. Zartsinn, Mitgefühl, Einigkeit und Liebe sind dort zu pflegen. Selbstlose, fromme und treue Lehrer, die die Liebe Gottes treibt, sollen liebevoll für die Gesundheit und das Glück ihrer Schüler sorgen. Es sollte ihr Ziel sein, die Schüler auf jedem wesentlichen Wissensgebiet zu fördern. Z6.156.1 Teilen

Für unsre Schulen sollte man weise Lehrer auswählen, die sich Gott verantwortlich fühlen, um den Gemütern die Notwendigkeit einzuprägen, Christus als persönlichen Heiland zu erkennen. Von der obersten bis zur niedrigsten Klasse gelte ihre besondere Sorgfalt dem Seelenheil der Schüler. Durch persönliche Bemühungen sollen sie danach trachten, deren Füße auf den rechten Weg zu lenken. Voller Mitleid mögen sie auf die schauen, die in der Kindheit schlecht erzogen wurden, und versuchen, Fehler zu beseitigen, die den Charakter außerordentlich entstellen, falls sie beibehalten werden. Niemand kann diese Arbeit verrichten, der nicht zuvor in der Schule Christi gelernt hat, wie man unterrichten soll. Z6.156.2 Teilen

Wer auf unsern Schulen lehrt, sollte enge Gemeinschaft mit Gott pflegen sowie ein gründliches Verständnis seines Wortes, göttliche Weisheit und göttliches Wissen besitzen. Er erziehe die Jugend zur Nützlichkeit in diesem wie im zukünftigen, unsterblichen Leben. Es sollten Männer und Frauen sein, die die Wahrheit nicht nur kennen, sondern sie auch ausleben. Ein „es steht geschrieben“ komme in ihren Worten und in ihrem Leben zum Ausdruck. Durch ihr eigenes Vorbild sollten sie Einfachheit und richtige Gewohnheiten in allem lehren. Niemand sollte als Erzieher in unsern Schulen tätig sein, der keine Erfahrung im Gehorsam dem Worte Gottes gegenüber hat. Z6.156.3 Teilen

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Schulleiter und Lehrer müssen die Geistestaufe erlebt haben. Das ernste Gebet reuiger Seelen wird zum Throne Gottes gelangen, und Gott wird diese Gebete zu seiner Zeit beantworten, wenn wir uns im Glauben an ihn klammern. Laßt das Ich mit Christus verschmelzen, wie es bei Christus mit Gott verschmolzen ist. Dann wird sich eine solche Entfaltung seiner Macht zeigen, die die Herzen erweicht und unterwürfig macht. Christus lehrte völlig verschieden von den allgemein üblichen Lehrweisen; wir sollten seine Mitarbeiter sein. Z6.157.1 Teilen

Lehren bedeutet mehr, als viele annehmen. Es erfordert große Geschicklichkeit, die Wahrheit verständlich zu machen. Aus diesem Grunde sollte jeder Lehrer danach streben, ein vermehrtes Wissen geistlicher Wahrheit zu besitzen; er kann diese Kenntnis aber nicht gewinnen, solange er nicht gründlich Gottes Wort studiert. Möchte er seine Kräfte und Fähigkeiten verbessern, muss er täglich fleißig studieren; er muss das Wort in sich aufnehmen und es sich aneignen und nach den Richtlinien Christi arbeiten. Wer sich vom Brot des Lebens nährt, dessen Fähigkeiten werden vom Geiste Gottes belebt. Dies ist die Speise, die bis ins ewige Leben hinein bleibt. Z6.157.2 Teilen

Lehrer, die von dem großen Lehrer lernen wollen, nehmen die Hilfe Gottes in Anspruch, wie es Daniel und seine Gefährten taten. Sie müssen nach oben streben, statt in der Niederung zu verharren. Zu jeder wahren Erziehung muss sich christliche Erfahrung gesellen. „Und auch ihr, als die lebendigen Steine, bauet euch zum geistlichen Hause und zum heiligen Priestertum, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesum Christum.“ 1.Petrus 2,5. Lehrer und Schüler sollten diese Darstellung studieren und sich prüfen, ob sie zu jener Klasse gehören, die durch reichliche Gnade zu jener Erfahrung gelangten, die jedes Kind Gottes aufweisen muss, ehe es in die höhere Klasse eintreten kann. Bei jeder Unterweisung sollten die Lehrer Licht vom Throne Gottes mitteilen; ist die Erziehung doch ein Werk, dessen Resultate während der endlosen Zeitalter der Ewigkeit wahrgenommen werden können. Z6.157.3 Teilen

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Lehrer sollten Schüler zum Denken anleiten, dazu, die Wahrheit selbst klar zu erfassen. Für den Lehrer ist es nicht genug, nur zu erklären, für den Schüler reicht es nicht aus, nur zu glauben. Das eigene Forschen muss angeregt und der Schüler muss dahin gebracht werden, die Wahrheit mit seinen eigenen Worten wiederzugeben. Er soll dadurch den Beweis erbringen, dass er ihre Kraft begreift und anwendet. Durch unverdrossene Mühe sollten so die lebenswichtigen Wahrheiten dem Gemüt eingeprägt werden. Man mag zwar auf diese Weise nur langsam vorwärtskommen, doch ist es von größerem Wert, als wenn man über so wichtige Gegenstände ohne die notwendigen Erwägungen hinweggeht. Gott erwartet, dass seine Anstalten jene der Welt übertreffen; denn sie sollen ihn hier vertreten. Männer, die mit Gott verbunden sind, zeigen der Welt, dass ein übermenschliches Wesen das Steuer führt. Z6.158.1 Teilen

Unsre Lehrer müssen ständig lernen. Die Reformer müssen selbst reformiert sein, und zwar nicht nur ihre Arbeitsweise, sondern auch ihre Herzen. Sie müssen durch die Gnade Gottes umgewandelt sein. Als Nikodemus, ein großer Lehrer in Israel, zu Jesus kam, legte der Meister ihm die Bedingungen des göttlichen Lebens vor und lehrte ihn so die Anfangsgründe der Bekehrung. Nikodemus fragte: „Wie mag solches zugehen?“ „Bist du ein Meister in Israel“, antwortete Christus, „und weißt das nicht?“ Diese Frage könnte vielen gestellt werden, die jetzt als Lehrer eingestellt sind, aber die für diese Arbeit wesentliche Vorbereitung vernachlässigt haben. Nähme man Christi Worte mit dem Herzen auf, so gäbe es ein viel höheres Verständnis dafür und ein viel tieferes geistliches Wissen darüber, wie ein Jünger, ein aufrichtiger Nachfolger Christi und ein Erzieher sein muss, den er anerkennen kann. Z6.158.2 Teilen

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