Portrait von Ellen White
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Ein persönlicher Aufruf
Ein persönlicher Aufruf
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Ich rufe die Lehrer in unseren Lehranstalten auf, in ihrem religiösen Ernst und Eifer nicht nachzulassen. Geht nicht zurück. Euer Motto sei: „Vorwärts!“ Unsere Schulen müssen einen viel höheren Stand anstreben, erhabenere Ziele ins Auge fassen. Es sollte stärkerer Glaube, eine tiefere Frömmigkeit herrschen. Gottes Wort soll Wurzel und Stamm aller Weisheit und aller geistigen Errungenschaft sein. Wenn die überzeugende Kraft Gottes von ihnen Besitz ergreift, werden die Lehrer erkennen, dass Gotteserkenntnis weit mehr umfaßt als die sogenannten „fortschrittlichen Lehrmethoden“. Bei jedem Unterricht, den sie erteilen, sollten sie sich der Worte Christi erinnern: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Matthäus 5,14. Dann werden sie in der Ausbildung von Missionaren, die hinausgehen und andern ihre Kenntnisse mitteilen sollen, nicht so viele Hindernisse zu überwinden haben. Z6.161.1 Teilen

Wir sind mit allen Fähigkeiten und Möglichkeiten ausgestattet, den uns auferlegten Pflichten nachzukommen. Laßt uns Gott danken, dass seine Barmherzigkeit uns diese Vorzüge gewährt hat, und dass wir eine Erkenntnis seiner Gnade und der gegenwärtigen Wahrheit und Pflicht haben. Seid ihr als Lehrer dennoch versucht, die verkehrte Erziehung, die euch selbst zuteil wurde, beizubehalten? Wollt ihr die kostbaren Gelegenheiten, mit Gottes Plänen und Methoden besser bekannt zu werden, ungenutzt vorübergehen lassen? Glaubt ihr dem Worte Gottes? Versteht ihr jeden Tag besser, was es heißt, sich dem Herrn zu übergeben und in seinem Dienst zu stehen? Wollt ihr Missionare sein, die Gottes Willen tun? Glaubt ihr an die Bibel und beachtet ihr, was sie sagt? Glaubt ihr daran, dass wir in den letzten Tagen dieser Weltgeschichte leben? Habt ihr empfindsame Herzen? Wir haben eine große Aufgabe vor uns. Wir sollen Träger des Lichtes von Gottes Wort sein, das alle Nationen erleuchtet. Wir sind Christen, und was tun wir? Z6.161.2 Teilen

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Lehrer, seid wahre Erzieher. Zeigt durch Wort und Interesse, dass ihr euch um die Seelen eurer Schüler sorgt. Laßt ihre Herzen vom belebenden Strom erlösender Liebe durchflutet werden. Beratet euch mit ihnen, bevor ihre Gedanken völlig vom Lehrstoff in Anspruch genommen sind. Ersucht sie, nach Christo und seiner Gerechtigkeit zu trachten. Sprecht mit ihnen über die Veränderung, die sicher in ihrem Herzen stattfinden wird, wenn sie es Christo übergeben. Lenkt ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Er wird die Tür für die törichten Sehnsüchte schließen, die im natürlichen Herzen schlummern, und wird den Verstand für den Empfang der göttlichen Wahrheit vorbereiten. Die Jugend muss unterwiesen werden, dass Zeit von großem Wert ist, dass es gefährlich ist, sich dem Gedanken hinzugeben, man könne „wilden Hafer“ säen, ohne eine Ernte von Leid und Untergang einheimsen zu müssen. Man muss sie dazu anhalten, besonnen zu handeln und das Gute im Charakter anderer zu bewundern. Man erziehe sie, ihren Willen dem Willen Gottes unterzuordnen, damit sie befähigt werden, einst das neue Lied zu singen und in die Melodien des Himmels miteinzustimmen. Z6.162.1 Teilen

Legt allen Eigendünkel ab, denn dieser hilft euch nicht in eurer Arbeit. Andrerseits sollt ihr euch aber hoch einschätzen, weil ihr mit einem unendlichen Preis erkauft seid. Seid achtsam, andächtig und ernsthaft. Fühlt euch nicht frei, das Gewöhnliche mit Heiligem zu vermengen. Dies haben die Lehrer in der Vergangenheit wieder und wieder getan, so dass ihr geistiges Sehvermögen getrübt wurde und sie nicht mehr unter beiden unterscheiden konnten. Sie haben gewöhnliches Feuer benutzt, es erhoben, gepriesen und gehegt, und der Herr hat sich mit Abscheu abgewandt. Lehrer, wäre es nicht viel besser, wenn ihr euch völlig dem Herrn weihen würdet? Wollt ihr eure Seelen durch einen geteilten Dienst gefährden? Z6.162.2 Teilen

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Gebt durch Wort und Schrift Gott die Ehre, die ihm gebührt. Heiligt Gott, den Herrn, in euren Herzen und „seid allezeit bereit zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist, und das mit Sanftmütigkeit und Furcht.“ 1.Petrus 3,15.16. Werden die Lehrer in unsern Schulen dies verstehen? Werden sie Gottes Wort als Unterrichtsbuch betrachten, das sie weise zur Seligkeit macht? Werden sie diese höhere Weisheit an ihre Schüler weitergeben, ihnen klare und richtige Ansichten betreffs der Wahrheit vermitteln, damit sie imstande sind, diese andern vorzuführen? Es mag den Anschein haben, dass Gottes Wort nur wenig Eindruck auf manche Gemüter und Herzen macht; wenn aber des Lehrers Arbeit in Gott getan wurde, werden einige Lektionen göttlicher Wahrheit selbst im Gedächtnis der Sorglosesten haften bleiben. Der Heilige Geist wird den ausgestreuten Samen bewässern, und oft wird er nach vielen Tagen aufgehen und Frucht zur Verherrlichung Gottes bringen. Z6.163.1 Teilen

Der große Meisterlehrer, der vom Himmel kam, hat die Lehrer nicht angewiesen, irgendeinen der angeblich großen Autoren zu studieren. Er sagt: „Kommet her zu mir ... lernet von mir ... so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Matthäus 11,28.29. Christus hat diese Verheißung gegeben; und wenn wir von ihm lernen, werden wir Ruhe finden. Alle Schätze des Himmels sind ihm übergeben, damit er diese Gaben an den eifrigen, ausdauernden Sucher weiterreichen kann. Gott hat Christum für uns „zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung“ gemacht. 1.Korinther 1,30. Z6.163.2 Teilen

Lehrer müssen verstehen, wie man Lektionen vermittelt, oder sie sind nicht imstande, Schüler auf das höhere Studium vorzubereiten. Sie müssen Christi Lehren und seine Lehrweise studieren. Dann werden sie sehen, dass Christi Lehren völlig frei von Formenwesen und Überlieferung sind und werden ihre Ursprünglichkeit, Autorität, ihre geistliche Natur, Zartheit, Wohltätigkeit und Ausführbarkeit, würdigen. Wer Gottes Wort zu seinem Studium macht und nach den Schätzen der Wahrheit gräbt, wird selbst mit Christi Geist erfüllt und durch Anschauen in sein Ebenbild verwandelt werden. Wer das Wort schätzt, wird lehren als jemand, der wie ein Jünger Jesu zu Füßen saß und gewohnt war, von ihm zu lernen. Anstatt unsere Schulen mit Büchern auszustatten, welche die Mutmaßungen der großen Autoren der Welt enthalten, wird er sagen: „Bringt mich nicht in Versuchung, den größten Autoren und Lehrer zu mißachten, durch den ich das ewige Leben habe. Er irrt nie. Er ist die große Quelle, aus der alle Weisheit fließt.“ Dann laßt jeden Lehrer den Samen der Wahrheit in die Herzen der Schüler säen. Christus ist der maßgebende Lehrmeister. Z6.163.3 Teilen

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Das Wort des ewigen Gottes ist unser Führer. Dieses Wort hat uns weise gemacht, die Erlösung anzunehmen. Es soll immer in unsern Herzen und auf unsern Lippen sein. „Es steht geschrieben“ sei unser Anker. Jene, die Gottes Wort zu ihrem Ratgeber machen, erkennen die Schwäche des menschlichen Herzens und die Macht der göttlichen Gnade, jeden ungeheiligten und gottlosen Impuls zu unterdrücken. Ihre Herzen sind immer von Andacht erfüllt, und heilige Engel wachen über sie. Wenn der Feind gleich einer Flut hereinbricht, richtet der Geist Gottes ein Panier gegen ihn auf. Es herrscht Friede im Herzen; denn die köstlichen, machtvollen Einflüsse der Wahrheit haben die Oberhand. Der Glaube, der durch die Liebe tätig ist, und die Seele reinigt, wird sichtbar. Z6.164.1 Teilen

Betet um die Wiedergeburt. Habt ihr diese erfahren, werdet ihr euch an der Freude im Herrn, nicht aber an den krummen Wegen eurer eigenen Wünsche, ergötzen. Ihr wollt dann unter Gottes Herrschaft stehen. Ihr werdet fortwährend danach streben, einen höheren Stand zu erreichen. Seid nicht nur Bibelleser, sondern studiert Gottes Wort mit allem Ernst, damit ihr wißt, was Gott von euch fordert. Ihr braucht eine Erkenntnis, die aus Erfahrung kommt, wie ihr seinen Willen erfüllen könnt. Christus ist unser Lehrer. Z6.164.2 Teilen

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Jeder Lehrer in unsern Schulen und jeder Direktor in unsern Anstalten sollte studieren, wie er das Werk in Christi Sinn und Geist verrichten, und wie er ein Verständnis für Vergebung, Trost und Hoffnung entwickeln kann. Z6.165.1 Teilen

Himmlische Boten werden ausgesandt, um den Erben der Seligkeit zu dienen. Wären die Lehrer nicht so mit den ausgetretenen Pfaden der Tradition zufrieden, wären sie nicht so furchtsam, aus dem Schatten der Welt herauszutreten, würden diese Engel mit ihnen Zwiesprache halten. Laßt die Lehrer sich hüten, die Türen zu schließen, so dass der Herr keinen Eingang zu den Herzen der Jugend finden kann. Z6.165.2 Teilen

In einem Gesicht während der Nacht weilte ich in einer großen Gruppe, in der sich die Gemüter aller Anwesenden mit Erziehungsfragen beschäftigten. Viele brachten Einwände vor, die gegen eine Änderung der seit langem üblichen Erziehung zielten. Jemand, der seit langem unser Unterweiser war, sprach zum Volk. Er sagte: „An der Erziehungsfrage sollte die ganze Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten Anteil nehmen. Die Entscheidung über das Wesen unserer Schularbeit sollte nicht ausschließlich den Schulleitern und Lehrern überlassen werden.“ Z6.165.3 Teilen

Einige legten starken Nachdruck auf das Studium ungläubiger Verfasser und empfahlen gerade die Bücher, die der Herr verurteilt hat und die daher in keiner Weise gutgeheißen werden können. Nach viel ernsthaftem Gespräch und Diskutieren trat unser Unterweiser nach vorn und nahm Bücher, die als wesentlich für eine höhere Erziehung verteidigt worden waren, in die Hand und sagte: „Findet ihr bei diesen Verfassern Gedanken und Grundsätze, die es gänzlich ungefährlich erscheinen lassen, sie den Schülern in die Hände zu geben? Der menschliche Verstand wird leicht durch Satans Lügen bezaubert. Diese Bücher erzeugen einen Widerwillen gegen die Betrachtung des Wortes Gottes, das dem Empfänger ewiges Leben sichert, wenn er es annimmt und schätzt. Der Mensch ist Gewohnheiten verhaftet. Deshalb sollten rechte Gewohnheiten gepflegt werden, die in ihrer Wirkung auf den Charakter und in ihrem Einfluß zum Guten segensreich sind; werden aber falsche Gewohnheiten angenommen und gepflegt, so üben sie eine tyrannische Macht aus und führen Seelen in Knechtschaft. Hättet ihr nie eine Zeile in diesen Büchern gelesen, wäret ihr heute besser imstande, das Buch zu verstehen, das vor allen andern Büchern wert ist, erforscht zu werden, und das die einzigen richtigen Gedanken über höhere Erziehung bietet. Z6.165.4 Teilen

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Dass es herkömmlich geworden ist, diese Autoren unter die Lehrbücher einzubeziehen, ist kein Beweis zu ihren Gunsten. Langer Gebrauch empfiehlt diese Bücher nicht notwendigerweise als sicher oder wesentlich. Sie haben Tausende dahingeführt, wohin Satan Adam und Eva geführt hat — zum Baume der Erkenntnis, von dem Gott ihnen zu essen verboten hatte. Sie haben Schüler dahingebracht, das Studium des Wortes Gottes aufzugeben zugunsten einer Richtung des Studiums, die nicht wichtig ist. Wenn auf diese Weise ausgebildete Schüler je geeignet sind, für Seelen zu arbeiten, müssen sie viel von dem verlernen, was sie gelernt haben. Sie werden feststellen, wie schwer es ist, etwas aus dem Gedächtnis auszumerzen, wenn falsche Vorstellungen wie Unkraut im Garten in ihrer Seele Wurzel geschlagen haben. Infolgedessen werden einige nie zwischen Recht und Unrecht unterscheiden können. Gutes und Böses sind bei ihrer Erziehung miteinander vermischt worden. Man hat sie zu Menschen aufschauen lassen. Die Lehren von Menschen wurden von ihnen verherrlicht, so dass sie nun in ihrer Lehrtätigkeit das Wenige an Wahrheit, das bei ihnen haften blieb, mit den Meinungen, Sprüchen und Taten dieser Männer verweben. Die Worte solcher Menschen, die dartun, dass sie keine wirkliche Kenntnis von Christus haben, sollten keinen Platz auf unsern Schulen finden. Sie behindern jede richtige Erziehung. Z6.166.1 Teilen

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Ihr habt das Wort des lebendigen Gottes. Und wenn ihr darum bittet, könnt ihr die Gabe des Heiligen Geistes erhalten, der jedes Wort zu einer Kraft für die macht, die daran glauben und ihm gehorchen. Das Werk des Heiligen Geistes besteht darin, in alle Wahrheit zu leiten. Verlassen wir uns mit Herz, Geist und Seele auf das Wort des lebendigen Gottes, wird die Verbindung mit Gott nicht unterbrochen. Tiefes ernstliches Forschen im Worte unter Führung des Heiligen Geistes wird euch mit frischem Manna speisen, und der Geist Gottes wird sie wirksam machen. Die Bemühungen der Jugend, den Verstand für hohe und heilige Bestrebungen in Zucht zu halten, wird belohnt. Wer beharrliche Anstrengungen in dieser Richtung unternimmt und es sich zur Aufgabe macht, das Wort Gottes zu verstehen, ist darauf vorbereitet, ein Mitarbeiter Gottes zu sein. Z6.167.1 Teilen

Die Welt erkennt Lehrer an, die Gott nicht als zuverlässige Erzieher bestätigen könnte. Durch sie wird die Bibel beiseite gesetzt. Die Erzeugnisse ungläubiger Schriftsteller werden empfohlen, als ob sie so wertvolle Gedanken enthielten, dass sie den Charakter bilden könnten. Was können wir von der Aussaat eines solchen Saatgutes erwarten? Das Studium dieser anfechtbaren Bücher verdirbt das Gemüt der Lehrer und Schüler, und der Feind sät sein Unkraut. Das ist unausbleiblich. Trinken wir aus einer unreinen Quelle, so verleiben wir uns Gift ein. Die unerfahrene Jugend, die ein solches Studium betreibt, erhält Eindrücke, die ihre Gedanken in Richtungen lenkt, die für die Frömmigkeit verhängnisvoll sind. Junge Leute, die auf unsere Schulen geschickt wurden, haben aus Büchern gelernt, die man für ungefährlich hielt, weil sie auf weltlichen Schulen empfohlen und gebraucht wurden. Aber gerade infolge des Studiums dieser Bücher haben viele Schüler die weltlichen Schulen als Ungläubige verlassen. Z6.167.2 Teilen

Warum habt Ihr nicht das Wort Gottes vor jedem menschlichen Erzeugnis empfohlen? Ist es nicht genug, sich eng an den Urheber aller Wahrheit anzuschließen? Seid Ihr nicht zufrieden, frisches Wasser aus den Strömen des Libanon zu schöpfen? Gott hat lebendige Brunnen, um die durstige Seele zu erquicken, und Vorräte kostbarer Speisen zur Stärkung des geistlichen Lebens. Lernt von ihm, und er wird euch befähigen, denen zu antworten, die Grund fordern der Hoffnung, die in euch ist. Habt ihr etwa gedacht, dass ein besseres Wissen von dem, was der Herr gesagt hat, eine schädliche Wirkung auf Lehrer und Schüler haben könnte?“ Z6.167.3 Teilen

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In der Versammlung trat Stille ein, und die vorgetragene Überzeugung bemächtigte sich aller. Männer, die sich selbst für weise und stark gehalten hatten, sahen ein, dass sie schwach und untüchtig in der Kenntnis jenes Buches waren, das sich mit dem ewigen Geschick der menschlichen Seele befaßt. Z6.168.1 Teilen

Der Bote Gottes nahm dann aus den Händen mehrerer Lehrer jene Bücher, die sie studiert hatten und von denen einige von ungläubigen Verfassern geschrieben waren und ungläubige Gedanken enthielten, legte sie beiseite und sagte: „In eurem Leben hat es niemals eine Zeit gegeben, in der das Studium dieser Bücher euch Gutes und Vorteil geschenkt hat oder zu eurem zukünftigen, ewigen Heil gereichte. Warum wollt ihr eure Regale mit Büchern füllen, die Gemüter von Christus abwenden? Warum gebt ihr Geld aus für das, was kein Brot ist? Christus ruft euch zu: ‚Lernet von mit; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.‘ Ihr müßt vom Brot des Lebens essen, das vom Himmel herabkam. Ihr müßt fleißigere Erforscher der Heiligen Schrift werden und aus der lebendigen Quelle trinken. Nehmt euch alles, was ihr braucht, in ernstem Gebet aus dem Reichtum Christi. Macht eine tägliche Erfahrung, indem ihr das Fleisch des Sohnes eßt und sein Blut trinkt. Menschliche Verfasser können niemals euer großes Bedürfnis für diese Zeit befriedigen; aber durch Aufschauen auf Christus, den Anfänger und Vollender eures Glaubens, werdet ihr in sein Bild verwandelt werden.“ Z6.168.2 Teilen

Er legte die Bibel in ihre Hände und fuhr fort: „Ihr kennt dieses Buch nur wenig. Ihr kennt weder die Schrift noch die Kraft Gottes, noch versteht ihr die große Wichtigkeit der Botschaft, die einer untergehenden Welt gebracht werden soll. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Lehrer und Schüler sehr wenig von den hehren Wahrheiten wissen, die für diese Zeit lebenswichtig sind. Würde die dritte Engelsbotschaft vielen unsrer Erzieher in ihrem gesamten Umfang erklärt, würden sie sie nicht verstehen. Hättet ihr das Wissen, das von Gott kommt, so verkündete euer ganzes Sein einer in Übertretungen und Sünden toten Welt die Wahrheit des lebendigen Gottes. Aber Bücher und Zeitschriften, die wenig von der gegenwärtigen Wahrheit enthalten, werden gepriesen, Menschen werden zu weise, um einem ‚So spricht der Herr!‘ zu folgen. Z6.168.3 Teilen

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Von jedem Lehrer auf unsern Schulen soll der einzig wahre Gott erhöht werden. Aber viele Wächter schlafen; sie sind wie die blinden Blindenleiter. Doch der Tag des Herrn steht nahe bevor. Wie ein Dieb kommt er auf leisen Sohlen und wird unversehens alle überraschen, die nicht wachen. Wer unter unsern Lehrern wacht und gibt als treuer Haushalter der Gnade Gottes der Posaune einen klaren Ton? Wer verkündet die Botschaft des dritten Engels und ruft die Welt auf, sich auf den großen Tag Gottes vorzubereiten? Die Botschaft, die wir bringen, trägt das Siegel des lebendigen Gottes.“ Z6.169.1 Teilen

Mit Hinweis auf die Bibel sagte er: „Die Schriften des Alten und Neuen Testamentes vereint, sollen Menschen zubereiten, am Tage des Herrn zu bestehen. Nützt ernstlich und besser eure gegenwärtigen Gelegenheiten. Macht das Wort des lebendigen Gottes zu eurem Lehrbuch. Wäre dies immer geschehen, wären Schüler, die dem Werke Gottes verlorengegangen sind, jetzt Missionare. Jehovah ist der einzige wahre Gott, er soll verehrt und angebetet werden. Wer die Worte ungläubiger Verfasser verehrt und Schüler dahin bringt, dass sie diese Bücher als wesentlich für ihre Erziehung erachten, vermindert deren Glauben an Gott. Der Ton, der Geist, der Einfluß dieser Bücher ist für die schädlich, die ihr Wissen von ihnen abhängig machen. Einflüsse wurden herangezogen, die auf die Schüler einwirkten und sie dahin führten, ihre Blicke von Christus, dem Licht der Welt, abzulenken. Böse Engel frohlocken, dass jene, die vorgeben, Gott zu kennen, ihn verleugnen, wie er auf unsern Schulen verleugnet worden ist. Die Sonne der Gerechtigkeit schien der Gemeinde, um die Dunkelheit zu vertreiben und die Aufmerksamkeit des Volkes Gottes auf die Vorbereitung zu lenken, die wesentlich ist für alle, die als Lichter in der Welt scheinen möchten. Wer dieses Licht empfängt, wird es begreifen; wer es nicht empfängt, wird im Dunkeln tappen und nicht wissen, worüber er stolpert. Der Mensch ist niemals sicher, sofern er sich nicht unter göttlicher Leitung befindet; dann aber wird er in alle Wahrheit geleitet. Das Wort Christi wird mit lebendiger Kraft gehorsame Herzen ergreifen; und durch Anwendung der göttlichen Wahrheit wird das vollkommene Bild Gottes im Menschen wiederhergestellt werden, so dass es im Himmel heißt: ‚Ihr seid vollkommen in ihm.‘“ Kolosser 2,10. Z6.169.2 Teilen

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Nur der den Menschen geschaffen hat, kann im menschlichen Herzen eine Veränderung bewirken. Jeder Lehrer sollte sich dessen bewußt sein, dass göttliche Kräfte auf ihn einwirken müssen. Das menschliche Urteil und menschliche Meinungen sind unvollkommen und fehlerhaft, selbst derer mit den meisten Erfahrungen. Das menschliche Werkzeug, schwach und mit ererbten Wesenszügen behaftet, muss sich dem heiligenden Einfluß des Heiligen Geistes täglich unterwerfen, andernfalls wird das eigene Ich die Zügel ergreifen und herrschen wollen. In sanftem und demütigem Geist des Lernenden müssen alle Methoden, Pläne und Ideen der Menschen vor Gott gebracht werden, dass er sie korrigiere und gutheiße; sonst wird die rastlose Energie eines Paulus oder die kluge Logik eines Apollos machtlos sein, Seelen zu bekehren. Z6.170.2 Teilen

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Beim Besuch unserer höheren Lehranstalten werden viele junge Leute von den besänftigenden oder bändigenden Einflüssen des Familienkreises getrennt. Gerade in dem Alter, da sie wachsame Aufsicht brauchen, werden sie den Einschränkungen des elterlichen Einflusses und ihrer Autorität entzogen und in die Gesellschaft einer großen Anzahl junger Leute ihres Alters mit verschiedenartigem Charakter und verschiedenartigen Lebensgewohnheiten versetzt. Einige von ihnen haben in der Kindheit zu wenig Zucht mitbekommen und sind oberflächlich und leichtfertig. Andre sind gegängelt worden und fühlen, wenn sie nicht mehr in den Händen derer sind, die die Überwachung zu straff handhabten, dass sie nun nach eigenem Belieben handeln können. Sie verabscheuen selbst den Gedanken an eine Einschränkung. Dieser Umstand steigert die Gefahren für die Jugend beträchtlich. Z6.171.1 Teilen

Die Lehrer, denen solche Heime anvertraut sind, tragen eine ernste Verantwortung. Sie sollen ja an Vaters und Mutters statt handeln, Anteil an dem Leben der Schüler nehmen und für jeden da sein wie die Eltern für ihre Kinder. Die verschiedenartigen Charaktere der Jugendlichen, mit denen sie fertig werden müssen, bereiten ihnen Sorge und sind eine schwere Bürde für sie. Großer Takt und viel Geduld sind erforderlich, um durch schlechte Behandlung verdorbene Gemüter auf dem richtigen Weg zu erhalten. Die Lehrer brauchen eine große Fähigkeit in der Kunst der Menschenbehandlung, sie müssen grundsatztreu sein und dabei doch weise und zart. Sie sollen Liebe und christliches Mitgefühl mit Zucht paaren. Sie sollten Männer und Frauen des Glaubens, der Weisheit und des Gebets sein. Sie dürfen keine starre, unbeugsame Würde an den Tag legen, sondern müssen sich unter die Jugend mischen, eins werden mit deren Freuden und Sorgen wie mit ihren täglichen Pflichten. Fröhlicher Gehorsam aus Liebe wird im allgemeinen die Frucht solcher Bemühungen sein. Z6.171.3 Teilen

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