Portrait von Ellen White
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Gebet
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Während die Welt des Mitgefühls, der Gebete und des Beistands des Volkes Gottes bedarf und benötigt, Christum im Leben seiner Nachfolger zu sehen, bedürfen die Gläubigen wiederum ebenso sehr der Gelegenheiten, die ihr Mitgefühl hervorrufen, ihren Gebeten Kraft verleihen und ihren Charakter in Übereinstimmung mit dem ihres himmlischen Vorbildes entwickeln. Z6.261.2 Teilen

Um uns solche Gelegenheiten zu verschaffen, hat Gott die Armen, die Unglücklichen, die Kranken und die Leidenden in unsre Mitte gestellt. Sie bilden Christi Vermächtnis an seine Gemeinde, damit wir für sie sorgen, wie er für sie gesorgt hätte. Gott entfernt auf diese Weise die Schlacken, läutert das Gold und läßt uns die Herzens- und Charakterbildung zuteil werden, deren wir bedürfen. Z6.261.3 Teilen

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Der Herr könnte sein Werk auch ohne unsre Mitwirkung fortführen. Er hängt weder von unserem Gelde noch von unsrer Zeit noch von unsrer Arbeit ab. Die Gemeinde ist jedoch sehr wertvoll in seinen Augen. Sie ist die Truhe, die seine Juwelen birgt; der Schafstall, der seine Herde umschließt, und er möchte sie gern ohne einen Flecken oder Runzel oder des etwas sehen. Er sehnt sich nach ihr mit unaussprechlicher Liebe. Aus diesem Grund nur hat er uns Gelegenheiten geboten für ihn zu arbeiten, und er nimmt unsern Dienst an als Zeichen unsrer Liebe und Treue. Z6.262.1 Teilen

Indem der Herr die Armen und die Leidenden in unsre Mitte stellt, prüft er uns, um uns zu offenbaren, was in unsern Herzen ist. Wenn wir von seinen Grundsätzen abweichen, das Recht verletzen oder keine Barmherzigkeit üben, laufen wir Gefahr. Wenn wir einen Bruder in Elend geraten sehen, dann sollen wir nicht auf der andern Seite an ihm vorübergehen, sondern sofortige und entschlossene Anstrengungen machen, ihm zu helfen und dadurch Gottes Wort nachzukommen. Wir können nicht den besonderen Anweisungen Gottes zuwiderhandeln, ohne dass die Folgen unsres eignen Verhaltens ihre Rückwirkung auf uns ausüben. Es sollte sich unserm Gewissen fest einprägen, ihm eingepflanzt sein und in ihm wurzeln, dass uns nichts zum Segen sein kann, was Gott in unserm Lebenswandel verunehrt. Z6.262.2 Teilen

Wie mit einem eisernen Griffel in Fels eingegraben, so sollte es sich unserm Gewissen einprägen, dass jeder, der Barmherzigkeit, Mitleid und Gerechtigkeit außer acht läßt, die Armen vernachlässigt, an den Bedürfnissen der leidenden Menschheit vorübergeht und weder freundlich noch liebevoll ist, sich so aufführt, dass Gott ihm in der Entwicklung seines Charakters nicht helfen kann. Die Bildung von Gemüt und Herz vollzieht sich leichter, wenn wir so zärtliches Mitgefühl für andre empfinden, dass wir unsre Vorteile und Vorrechte verwenden, um ihren Bedürfnissen abzuhelfen. Alles nur für sich selbst zusammenraffen und zu behalten führt innere Armut herbei. Denen aber, die das Werk vollbringen, das Gott ihnen zugewiesen hat, und es im Sinne Christi tun, sind alle Eigenschaften Christi erreichbar. Z6.262.3 Teilen

263

Unser Heiland sendet seine Boten mit einem Zeugnis an sein Volk: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Offenbarung 3,20. Viele aber weigern sich, ihn aufzunehmen. Der Heilige Geist wartet darauf, die Herzen weich und gefügig zu machen; doch sie wollen die Tür nicht auftun und den Heiland einlassen aus Furcht, dass er etwas von ihnen fordern könnte. So kommt es, dass Jesus von Nazareth vorübergeht. Wie gern möchte er ihnen die reichen Segnungen seiner Gnade zuteil werden lassen; doch sie weigern sich, sie anzunehmen. Wie schrecklich ist‘s doch, Christum von seinem eigenen Tempel auszuschließen! Welch ein Verlust für die Gemeinde! Z6.263.1 Teilen

Gute Werke kosten ein Opfer; doch eben dies Opfer verleiht ihnen erzieherischen Wert. Diese Verpflichtungen versetzen uns in Streit mit unsern natürlichen Empfindungen und Neigungen. Indem wir sie aber erfüllen, erlangen wir einen Sieg nach dem andern über unsere unangenehmen Charakterzüge. Der Kampf dauert an, und damit wachsen wir in der Gnade. So strahlen wir das Bild Christi wider und werden zubereitet, einen Platz unter den Seligen im Reiche Gottes einzunehmen. Z6.263.2 Teilen

Weltliche und geistliche Segnungen werden die Menschen begleiten, die den Bedürftigen das mitteilen, was sie vom Meister empfangen haben. Jesus tat ein Wunder, um 5000 Menschen, eine müde, hungrige Menge, zu speisen. Er wählte einen angenehmen Platz, an dem es sich die Menschen bequem machen konnten, und ließ sie sich lagern. Dann nahm er die fünf Brote und die zwei kleinen Fische. Sicher wurden viele Bemerkungen vorgebracht über die Unmöglichkeit, 5000 hungrige Männer außer Frauen und Kindern mit jenem dürftigen Vorrat zu sättigen. Aber Jesus dankte und gab den Jüngern die Nahrungsmittel in die Hände, damit sie sie verteilten. Sie gaben der Menge das Essen, das sich in ihren Händen vermehrte. Als die Menge satt geworden war, setzten sich auch die Jünger und aßen mit Christus von dem Vorrat, den der Himmel gegeben hatte. Das ist eine kostbare Lehre für jeden Nachfolger Christi. Z6.263.3 Teilen

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Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst ist es, die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal zu besuchen und sich von der Welt unbefleckt zu erhalten. Jakobus 1,27. Unsre Gemeindeglieder benötigen dringend die Erkenntnis praktischer Frömmigkeit. Sie müssen Selbstverleugnung und Aufopferung üben und der Welt beweisen, dass sie Christus ähnlich sind. Daher soll der Dienst, den Christus von ihnen fordert, nicht durch Stellvertreter getan werden, indem irgendeinem Ausschuß oder irgendeiner Anstalt die Last auferlegt wird, die sie selbst tragen sollten. Sie sollen in ihrem Wesen Christus ähnlich werden, indem sie von ihren Mitteln, ihrer Zeit und ihrem Mitgefühl geben. Sie sollten sich persönlich anstrengen, um Kranken zu helfen, Traurige zu trösten, Arme zu unterstützen, Verzweifelnde zu ermutigen, Seelen, die in Finsternis sind, Erkenntnis zu bringen, Sünder auf Christus hinzuweisen und den Menschen die Verbindlichkeit des Gesetzes Gottes nahezubringen. Z6.264.1 Teilen

Die Menschen beobachten und beurteilen alle, die an die gegenwärtige Wahrheit zu glauben, vorgeben. Sie beobachten, um festzustellen, ob der Christen Leben und Betragen Christus darstellt. Durch demütige und ernste Anteilnahme an der Arbeit, allen Gutes zu erweisen, wird Gottes Volk einen Einfluß ausüben, der in jedem Ort und jeder Stadt Eindruck machen wird, wo die Wahrheit verkündigt wird. Wenn jeder, der die Wahrheit kennt, diese Arbeit anpackt, wo sich Gelegenheiten bieten, indem er Tag für Tag in der Nachbarschaft kleine Liebesdienste verrichtet, wird Christus den Nachbarn vor Augen stehen. Das Evangelium wird als eine lebendige Macht enthüllt und nicht als schlau ersonnene Fabeln oder müßige Spekulationen. Sie wird sich als Wirklichkeit offenbaren und nicht als Ergebnis von Einbildung oder Schwärmerei. Das wird eine größere Wirkung ausüben als Ansprachen, Kundgebungen oder Glaubensbekenntnisse. Z6.264.2 Teilen

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Satan spielt ein Spiel um das Leben jeder Seele. Er weiß, dass tätiges Mitgefühl ein Beweis für die Reinheit und Selbstlosigkeit des Herzens ist. Deshalb wird er jede nur mögliche Anstrengung machen, unsre Herzen gegen die Nöte andrer zu verschließen, so dass uns schließlich der Anblick des Leidens nicht mehr bewegt. Er wird vieles ins Feld führen, um zu verhindern, dass Liebe und Mitgefühl Ausdruck finden. So richtete er Judas zugrunde. Judas hatte ständig den Vorteil des Ichs im Auge. Hierin ist er die Verkörperung einer großen Klasse bekenntlicher Christen unsrer Tage. Daher müssen wir seinen Fall studieren. Wir stehen Christus ebenso nahe wie Judas. Doch wenn die Verbindung mit Christus uns nicht eins mit ihm werden läßt, wenn sie in unseren Herzen kein aufrichtiges Zartgefühl für die entstehen läßt, für die Christus sein Leben gab, sind wir in der gleichen Gefahr wie Judas, außerhalb Christi zu sein und damit ein Spielball der Versuchungen Satans. Z6.265.1 Teilen

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