Portrait von Ellen White
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Waisenhäuser
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Immer wieder bin ich darüber belehrt worden, dass das Werk der ärztlichen Mission sich zum Werk der dritten Engelsbotschaft ebenso verhalten soll, wie sich Arm und Hand zum Körper verhalten. Unter der Leitung des göttlichen Hauptes sollen beide vereint daran arbeiten, den Weg für Christi Wiederkunft zu bereiten. Der rechte Arm des Körpers der Wahrheit soll beständig aktiv, beständig am Wirken sein, und Gott wird ihn dazu stärken. Er soll aber nicht zum Körper selbst gemacht werden. Zur selben Zeit soll aber auch der Körper nicht zum Arm sagen: „Ich bedarf dein nicht.“ Der Leib bedarf des Armes, um erfolgreiche und fortschreitende Arbeit leisten zu können. Beide haben ihre ihnen verordnete Aufgabe, und müßten schweren Schaden erleiden, wenn sie unabhängig voneinander arbeiten wollten. Z6.288.2 Teilen

Das Werk des Predigtamtes unter der dritten Engelsbotschaft ist von manchen nicht so angesehen worden, wie es nach Gottes Willen sein sollte. Es ist als ein mehr untergeordnetes Werk behandelt worden, wohingegen es eine wichtige Stelle unter den menschlichen Hilfsmitteln zur Erlösung des Menschen hätte einnehmen sollen. Die Gemüter der Menschen müssen auf die Schrift als das wirksamste Mittel zur Errettung von Seelen hingelenkt werden, und die Predigt des Wortes ist die größte erzieherische Kraft zur Erreichung dieses Zweckes. Alle, die das Predigtamt herabsetzen und den Versuch machen, das Werk der ärztlichen Mission unabhängig von ihm zu betreiben, versuchen damit, den Arm vom Körper zu trennen. Was wäre aber die Folge, wenn das gelänge? — Wir würden Hände und Arme herumfliegen und Mittel ohne Anweisung des Hauptes ausgeben sehen. Das Werk würde aus dem rechten Verhältnis und aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Das, was nach Gottes Absicht Hand und Arm hätte bilden sollen, würde die Stelle des ganzen Körpers einnehmen, und das Predigtamt würde herabgesetzt oder völlig ignoriert werden. Dies würde die Gemüter beunruhigen und Verwirrung herbeiführen, und viele Teile des Weinberges des Herrn würden unbearbeitet gelassen werden. Z6.288.3 Teilen

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Das Werk der ärztlichen Mission sollte einen Teil des Werkes einer jeden Gemeinde unsres Landes [d.h. der Vereinigten Staaten] bilden. Von der Gemeinde getrennt, würde es bald ein fremdartiges Gemisch ungeordneter Atome werden. Anstatt zu produzieren, würde es verschlingen, und anstatt Gottes helfende Hand zur Förderung seiner Wahrheit zu sein, würde es der Gemeinde nur Mark und Kraft entziehen und die Botschaft schwächen. Unabhängig geleitet, würde es nicht nur Kräfte und Mittel verschlingen, die in andern Zweigen gebraucht werden. Gerade durch das Bemühen, getrennt von der Predigt des Wortes den Hilflosen zu helfen, würde es Menschen veranlassen, der biblischen Wahrheiten zu spotten. Z6.289.1 Teilen

Das Predigtamt ist erforderlich, um dem Werk der ärztlichen Mission Bestand und Festigkeit zu verleihen; aber das Predigtamt bedarf auch der ärztlichen Missionsarbeit, um das praktische Wirken des Evangeliums zu veranschaulichen. Keiner dieser beiden Teile des Werkes wäre vollständig ohne den andern. Z6.289.2 Teilen

Die Botschaft von der baldigen Wiederkunft des Heilands muss in allen Teilen der Welt verkündet werden, und eine feierliche Würde sollte sie in einem jeden ihrer Zweige auszeichnen. Ein großer Weinberg ist zu bearbeiten, und der kluge Gärtner wird ihn so bearbeiten, dass jeder Teil seine Frucht bringen wird. Wenn in der ärztlichen Missionsarbeit die lebendigen Grundsätze der Wahrheit rein und von allem unbefleckt erhalten bleiben, das ihren Glanz trüben könnte, dann wird der Herr selbst diesem Werk vorstehen. Alle, die schwere Lasten zu tragen haben, dabei aber treu und fest zu den Grundsätzen der Wahrheit stehen, wird der Herr unterstützen und erhalten. Z6.289.3 Teilen

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Wie das Werk der ärztlichen Mission und das Predigtamt miteinander verbunden sein sollten, kommt in Jesaja 58 deutlich zum Ausdruck. Allen, die in das hier vorgeführte Werk eintreten, ist Weisheit und Segen verheißen. Dieses Kapitel ist klar verständlich und enthält genug, um einen jeden zu erleuchten, der den Willen Gottes tun möchte. Es weist reichlich Gelegenheit nach, der leidenden Menschheit zu dienen und zur selben Zeit ein Werkzeug in Gottes Hand zu sein, einer verlorenen Welt das Licht der Wahrheit zu bringen. Wenn das Werk der dritten Engelsbotschaft im rechten Sinne durchgeführt wird, wird man weder dem Predigtamt einen untergeordneten Platz zuweisen, noch wird man die Armen und Kranken vernachlässigen. Gott hat in seinem Wort diese beiden Zweige des Werkes zusammengefügt, und darum sollte kein Mensch sie voneinander trennen. Z6.290.1 Teilen

Die Gefahr könnte bestehen, und sie besteht auch, die leitenden Grundsätze der Wahrheit aus dem Auge zu verlieren, wenn wir uns an dem Werk für die Armen beteiligen, das an sich gut ist. Doch müssen wir stets dessen eingedenk sein, dass bei der Ausführung dieses Werkes das Hauptgewicht auf die geistlichen Bedürfnisse der Seele gelegt werden muss. Bei unsern Bemühungen, zeitlichen Bedürfnissen abzuhelfen, laufen wir sehr leicht Gefahr, von der letzten Evangeliumsbotschaft die leitenden und notwendigen Kennzeichen zu trennen. Das ärztliche Missionswerk hat, so wie es an einigen Plätzen betrieben worden ist, Kräfte und Mittel verschlungen, die andern Zweigen des Werkes gehören, so dass die Unternehmungen auf geistlichem Gebiet vernachlässigt worden sind. Weil die Gelegenheiten, den zeitlichen Bedürfnissen aller Klassen abzuhelfen, ständig zunehmen, besteht die Gefahr, dass dieses Werk die Botschaft verdunkelt, die Gott uns aufgetragen hat und die wir überall verkünden sollen, — die baldige Wiederkunft Christi, die Notwendigkeit des Gehorsams gegen die Gebote Gottes und das Zeugnis Jesu. Diese Botschaft ist die Last unseres Werkes. Sie soll mit einem lauten Ruf verkündigt werden und an alle Welt ergehen. Sowohl in einheimischen wie in auswärtigen Feldern soll die Vorführung der Gesundheitsgrundsätze damit verbunden sein. Sie soll aber nicht unabhängig davon sein noch in irgendeiner Weise ihre Stelle einnehmen. Diese Arbeit sollte auch nicht so viel Aufmerksamkeit beanspruchen, dass dadurch andere Zweige des Werkes beeinträchtigt werden. Der Herr hat uns gelehrt, dem Werk nach allen Richtungen hin Aufmerksamkeit zu widmen, damit es eine angemessene, ebenmäßige und wohl ausgeglichene Entwicklung aufweise. Z6.290.2 Teilen

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Die Wahrheit für unsre Zeit umfaßt das ganze Evangelium. Wird sie in der rechten Weise vorgeführt, wird sie an den Menschen die Veränderung bewirken, welche die Macht der Gnade Gottes über die Herzen erkennen läßt. Sie wird ein vollkommenes Werk verrichten und vollkommene Menschen schaffen. Darum sollte man keine Grenzlinie zwischen wahrer ärztlicher Missionsarbeit und der Predigt des Evangeliums ziehen. Beide sollten sich miteinander vereinigen, um die Einladung zu erteilen: „Kommt, denn es ist alles bereit.“ Lukas 14,17. Sie sollten so untrennbar miteinander verbunden sein, wie der Arm mit dem Körper verbunden ist. Z6.291.1 Teilen

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