Portrait von Ellen White
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Vernachlässigung durch das Predigtamt
Vernachlässigung durch das Predigtamt
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Ständig beschäftigt mich die Wichtigkeit des Kolportagewerkes. Man hat in neuerer Zeit nicht so viel in dieses Werk hineingelegt, wie einstmals von seinen Vertretern, die es zu ihrer besonderen Aufgabe gemacht hatten, hineingelegt wurde. Kolporteure sind von ihrem Evangelisationswerk abberufen worden, um andre Arbeit aufzunehmen. So sollte es nicht sein. Viele unsrer Kolporteure können, soweit sie wahrhaft bekehrt und geheiligt sind, auf diesem Gebiet mehr als auf irgendeinem andern tun, um die Wahrheit für diese Zeit vor die Menschen zu bringen. Z6.329.3 Teilen

Wir haben das Wort Gottes, damit es uns zeige, dass das Ende nahe ist. Die Welt muss gewarnt werden, und wie nie zuvor sollen wir Arbeiter für Christum sein. Uns ist das Werk der Warnung anvertraut worden. Wir sollen Übermittler des Lichts an die Welt sein und andern das Licht mitteilen, das wir selbst von dem großen Lichtträger empfangen. Aller Menschen Worte und Werke werden geprüft. Laßt uns jetzt nicht zurückbleiben. Das was getan werden muss, um die Welt zu warnen, muss ohne Verzug geschehen. Wir dürfen das Kolportagewerk nicht ins Stocken geraten lassen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Bücher, die das Licht über die gegenwärtige Wahrheit enthalten, so vielen Menschen wie nur möglich vorgelegt werden. Z6.329.4 Teilen

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Die Vorsteher unsrer Vereinigungen und andere Männer in verantwortlichen Stellungen haben die Pflicht darauf zu achten, dass den verschiedenen Zweigen unseres Werkes die gleiche Aufmerksamkeit zugewandt werde. Kolporteure müssen unterrichtet und ausgebildet werden, um die Bücher über die gegenwärtige Wahrheit, deren die Leute bedürfen, verkaufen zu können. Wir brauchen zur Inangriffnahme dieses Werkes Männer mit einer tiefen christlichen Erfahrung und mit gesunder Überlegung; tatkräftige, geschulte Männer. Der Herr will, dass Leute die Kolportage aufnehmen, die nicht nur fähig sind, andre zu unterrichten, sondern auch verstehen, in versprechenden jungen Männern und jungen Frauen ein Interesse dafür zu erwecken und sie zu veranlassen, die Arbeit mit Büchern aufzunehmen und erfolgreich auszuüben. Etliche haben die Begabung, die Bildung und die Erfahrung, um junge Leute in solcher Weise für das Werk der Kolportage heranzubilden, dass noch weit mehr darin getan werden könnte als jetzt geschieht. Z6.330.1 Teilen

Wer in diesem Werk Erfahrung gewonnen hat, hat die besondere Pflicht, andre zu belehren. Unterrichtet junge Männer und Frauen, die Bücher zu verbreiten, zu deren Abfassung der Herr seine Knechte durch seinen Heiligen Geist bewegte. Unterrichtet sie, und noch einmal: unterrichtet sie! Gott will, dass wir treu sind in der Heranbildung derer, die die Wahrheit annehmen, damit ihr Glaube ein Ziel bekommt und sie verständnisvoll nach des Herrn Willen arbeiten. Unerfahrene Leute sollten mit erfahrenen Arbeitern verbunden werden, um zu lernen, wie man arbeitet. Sie sollten Gott ernstlich suchen. Sie könnten gute Arbeit in der Kolportage leisten, wenn sie sich nach den Worten richten: „Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre.“ 1.Timotheus 4,16. Alle, die den Beweis liefern, dass sie wahrhaft bekehrt sind und das Werk der Kolportage aufnehmen, werden finden, dass es die beste Vorbereitung für andere Zweige der Missionsarbeit bildet. Z6.330.2 Teilen

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Wenn diejenigen, die die Wahrheit kennen, sie in die Tat umsetzen, werden Methoden ersonnen werden, den Leuten zu begegnen, wo sie sich befinden. Es lag in Gottes Vorsehung, dass die Heiligen am Anfang der christlichen Gemeinde überallhin zerstreut und von Jerusalem in viele Teile der Welt hinausgesandt wurden. Die Jünger Christi blieben nicht in Jerusalem noch in den nahegelegenen Städten, sondern überschritten die Grenzen ihres Heimatlandes und begaben sich auf die großen Durchgangsstraßen des Verkehrs, um die Verlorenen zu suchen und sie zu Gott zu bringen. So wünscht der Herr auch heute, dass sein Werk über viele Orte ausgebreitet wird. Wir dürfen unsre Arbeit nicht auf einige wenige Gegenden beschränken. Z6.331.1 Teilen

Wir dürfen unsre Brüder nicht entmutigen noch ihre Hände schwächen, so dass das Werk, das nach Gottes Willen durch sie vollbracht werden sollte, unterbleibt. Wir sollten die Ausbildung von Leuten in der Missionsarbeit nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen lassen. Belehrung ist notwendig; doch sollten wir nicht vergessen, dass Christus der große Lehrer und die Quelle aller wahren Weisheit ist. Jung und alt sollte sich Gott weihen, das Werk in Angriff nehmen und vorangehen, um in Demut und unter der Leitung des heiligen Geistes zu arbeiten. Wer auf der Schule gewesen ist, sollte ins Feld hinausgehen und die erworbene Kenntnis praktisch verwerten. Wenn Kolporteure dies tun, die ihnen von Gott verliehenen Fähigkeiten anwenden, von ihm Rat einholen und das Verkaufen von Büchern mit persönlicher Arbeit für die Leute verbinden, dann werden sich ihre Pfunde durch den Gebrauch vermehren. Sie werden sich viele praktischen Lehren aneignen, die sie unmöglich auf der Schule hätten lernen können. Die auf diesem praktischen Wege erlangte Ausbildung kann mit Recht als höhere Bildung bezeichnet werden. Z6.331.2 Teilen

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Es gibt kein höheres Werk als das der evangelistischen Kolportage; denn sie schließt die Erfüllung der höchsten sittlichen Pflichten in sich. Jeder, der sich damit befaßt, muss sich allezeit vom Geist Gottes leiten lassen und darf sich nicht selbst erhöhen. Besitzt auch jemand unter euch etwas, das er nicht von Christo empfangen hat? Wir müssen einander als Brüder lieben und unsre Liebe darin bekunden, dass wir einander helfen. Wir müssen mitfühlend und entgegenkommend sein, müssen zusammenhalten und an demselben Strang ziehen. Nur diejenigen, die Christi Gebet im täglichen Leben zur Ausführung bringen, werden die Prüfung bestehen, die über die ganze Welt kommen wird. Wer sich selbst erhöht, begibt sich in Satans Gewalt und bereitet sich darauf vor, seine Täuschungen anzunehmen. Der Herr hat sein Volk geheißen, das Banner hoch und immer noch höher zu halten. Wenn wir seiner Stimme gehorchen, wird er mit uns wirken, und dann werden unsre Bemühungen von Erfolg gekrönt sein. Wir werden in unsrer Arbeit reichen Segen von Oben empfangen und Schätze am Throne Gottes sammeln. Z6.332.1 Teilen

Wenn wir nur wüßten, was uns bevorsteht, dann würden wir nicht so säumig im Werk des Herrn sein. Wir leben in der Zeit der Sichtung, wo alles, was zu sichten ist, auch gesichtet wird. Der Herr wird keinen entschuldigen, der die Wahrheit kennt und dabei doch in Wort und Tat seinen Geboten nicht gehorcht. Wenn wir uns nicht bemühen, Seelen für Christum zu gewinnen, werden wir für das Werk verantwortlich gemacht werden, welches wir hätten tun können, wegen unsrer geistlichen Trägheit aber nicht getan haben. Jene, die dem Reich des Herrn angehören, müssen ernstlich für die Errettung von Seelen arbeiten. Sie müssen ihr Teil dazu beitragen, das Gesetz zuzubinden und seinen Jüngern zu versiegeln. Z6.332.2 Teilen

Der Herr will, dass das Licht, welches er über die Heilige Schrift gegeben hat, in klaren und hellen Strahlen hinausscheine. Unsere Kolporteure haben die Pflicht, kräftige und einmütige Anstrengungen zu machen, damit Gottes Absicht ausgeführt wird. Ein großes und wichtiges Werk harrt unser. Der Feind der Seelen weiß das. Darum wendet er jedes Mittel in seiner Macht an, um den Kolporteur zu veranlassen, die Kolportage aufzugeben und sich irgendeinem andern Arbeitszweige zuzuwenden. Hierin sollte Wandel geschaffen werden. Gott beruft die Kolporteure in die Kolportage zurück. Er fordert Freiwillige dazu auf, ihre Kraft und ihre Kenntnisse dem Werk zur Verfügung zu stellen und zu helfen, wo immer sich Gelegenheit bietet. Der Meister fordert einen jeden auf, das Teil zu tun, das ihm seiner Befähigung gemäß zugewiesen wird. Wer will diesem Ruf folgen? Wer möchte darangehen, in der Weisheit, der Gnade und der Liebe Christi für seine Mitmenschen fern und nah zu arbeiten? Wer möchte Bequemlichkeit und Vergnügen opfern, sich in Orte des Irrtums, des Aberglaubens und der Finsternis begeben, um dort ernstlich und beharrlich zu wirken? Wer möchte den Leuten die Wahrheit in leicht verständlicher Weise nahebringen, im Glauben beten und Arbeit von Haus zu Haus verrichten? Wer möchte sich in dieser Zeit hinausbegeben vor das Lager, um, mit der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt, außerhalb desselben um Christi willen Schmach zu tragen, den Menschen die Schrift auszulegen und sie zur Buße zu rufen? Z6.332.3 Teilen

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Gott hat in jedem Zeitalter seine Arbeiter. Der Ruf der Stunde wird beantwortet, wenn der Mensch kommt. So wird stets, wenn Gott ruft: „Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?“ auch die Antwort ertönen: „Hier bin ich, sende mich!“ Jesaja 6,8. Laßt alle, die erfolgreich in der Kolportage arbeiten, in ihrem Innern das Bewußtsein haben, dass sie das Werk des Herrn verrichten, indem sie den Seelen dienen, die die Wahrheit für diese Zeit nicht kennen. Sie lassen den Warnungsruf auf Landstraßen und Wegen ergehen, um ein Volk vorzubereiten auf jenen großen Tag des Herrn, der bald über die Welt hereinbrechen wird. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir müssen dieses Werk ermutigen. Wer möchte jetzt mit unsern Schriften hinausgehen? Der Herr rüstet einen jeden, der mit der göttlichen Kraft zusammenarbeiten möchte, Männer sowohl wie Frauen, mit der Fähigkeit aus, dieses Werk auszuführen. Sie empfangen alles Erforderliche, Begabung, Mut, Ausdauer, Glauben und Sicherheit des Auftretens, indem sie den Harnisch Gottes anziehen. Es muss ein großes Werk in dieser Welt geschehen, und es wird sicherlich auch menschliche Werkzeuge geben, die der Aufforderung folgen. Die Welt muss die Warnung hören. Wenn daher der Ruf ergeht: „Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?“ so gebt klar und deutlich zur Antwort: „Hier bin ich, sende mich!“ Z6.333.1 Teilen

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„Frühe säe deinen Samen und laß deine Hand des Abends nicht ab; denn du weißt nicht, ob dies oder das geraten wird; und ob beides geriete, so wäre es desto besser.“ Prediger 11,6. Z6.334.1 Teilen

Die Befähigung zum Kolporteur — Einige sind besser dazu geeignet, ein bestimmtes Werk zu verrichten, als andere. Deshalb wäre es nicht richtig zu denken, dass jeder ein Kolporteur sein kann. Manche haben keine besondere Befähigung für diesen Beruf. Man sollte sie deshalb nicht für ungläubig oder unwillig halten. Der Herr stellt keine unvernünftigen Anforderungen. Die Gemeinde ist ein Garten, in dem eine Mannigfaltigkeit von Blumen wächst, deren jede ihre Besonderheiten hat. Mögen sie alle in vielfacher Hinsicht voneinander abweichen, so hat eine jede von ihnen doch ihren Wert für sich. Z6.334.2 Teilen

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Eine Vorbereitung auf das Predigtamt — Etliche der Männer, die Gott als Prediger berufen hat, sind als Kolporteure ins Feld gegangen. Ich wurde unterwiesen, dass sie dadurch eine ausgezeichnete Vorbereitung empfangen, wenn sie den Zweck verfolgen, Licht zu verbreiten und die Wahrheiten des Wortes Gottes unmittelbar in die Familien zu bringen. Beim Gespräch wird sich ihnen oft Gelegenheit bieten, von der Religion der Bibel zu reden. Wenn dieses Werk so angefaßt würde, wie es geschehen sollte, so würden die Arbeiter Familien besuchen, christliches Zartgefühl und Liebe für Seelen bekunden und dadurch viel Gutes bewirken. Dies würde eine ausgezeichnete Erfahrung für einen jeden bilden, der auf Einstellung ins Predigtamt rechnet. Z6.335.1 Teilen

Wer sich auf das Predigtamt vorbereitet, könnte keine andere Beschäftigung ausüben, die ihn mit gleich großer Erfahrung ausrüsten würde, wie das Werk der Kolportage. Z6.335.2 Teilen

Ertragen von Beschwerden — Wer bei seiner Arbeit Schwierigkeiten und Versuchungen begegnen muss, sollte aus diesen Erfahrungen Nutzen ziehen und durch sie lernen, sich entschiedener auf Gott zu verlassen und sich dessen immer mehr bewußt werden, dass man jeden Augenblick von ihm abhängt. Z6.335.3 Teilen

Er sollte keine Klage weder im Herzen hegen noch über die Lippen bringen. Ist er erfolgreich, so nehme er keine Ehre für sich, da der Erfolg, den er hat, dem Wirken der Engel Gottes an den Herzen zuzuschreiben ist. Er sollte auch nicht vergessen, dass die himmlischen Boten immer, sowohl in Zeiten der Ermutigung wie auch in solchen der Entmutigung, bei uns sind. Er sollte des Herrn Güte anerkennen und ihn fröhlich preisen. Z6.335.4 Teilen

Christus entäußerte sich seiner Herrlichkeit und kam in diese Welt, um für Sünder zu leiden. Laßt uns darum, wenn wir bei unserer Arbeit auf Schwierigkeiten stoßen, zu ihm als dem Anfänger und Vollender unseres Glaubens aufsehen. Dann werden wir nicht ablassen noch entmutigt werden, sondern alle Beschwerden ertragen, wie es guten Streitern Jesu Christi zukommt. Laßt uns auch daran denken, dass er von allen wahren Gläubigen sagt: „Wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerwerk und Gottes Bau.“ 1.Korinther 3,9. Z6.335.5 Teilen

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Eine köstliche Erfahrung — Wer die Arbeit in der Kolportage aufnehmen möchte, muss sowohl Lehrer als auch Schüler sein. Während er andere zu lehren versucht, muss er selbst lernen, wie man die Arbeit eines Evangelisten versieht. Wenn Kolporteure mit demütigem Herzen und mit aufrichtigem Verlangen in ihr Feld hinausgehen, werden sie viele Gelegenheiten finden, ein Wort zur rechten Zeit mit Seelen zu reden, die vor Entmutigung schier vergehen. Nachdem sie für diese der Hilfe bedürftigen Seelen gearbeitet haben, werden sie sagen können: „Ihr waret weiland Finsternis; nun aber seid ihr ein Licht in dem Herrn.“ Epheser 5,8. Indem sie dann das sündige Verhalten andrer im Gegensatz dazu sehen, werden sie auch sagen können: „Solche sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesu und durch den Geist unsres Gottes.“ 1.Korinther 6,11. Z6.336.1 Teilen

Wer für Gott arbeitet, wird auf Schwierigkeiten stoßen, hat aber allezeit die Verheißung: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Matthäus 28,20. Gott wird alle, die da sprechen werden: „Ich glaube deiner Verheißung; ich will nicht ablassen noch den Mut verlieren“, eine wunderbare Erfahrung machen lassen. Z6.336.2 Teilen

Berichte von Erfahrungen — Wer derartige Erfahrungen in der Arbeit für den Herrn macht, sollte einen Bericht darüber für unsre Zeitschriften schreiben, damit auch andre dadurch ermutigt werden. Laßt den Kolporteur von der Freude und dem Segen in seiner Tätigkeit als Evangelist berichten. Diese Berichte sollten in unsre Zeitschriften Aufnahme finden, da sie einen weitreichenden Einfluß ausüben. Sie werden sich als ein süßer Geruch, als ein Geruch des Lebens zum Leben in der Gemeinde erweisen, und man wird daran ersehen, dass Gott mit denen ist, die mit ihm zusammenarbeiten. Z6.336.3 Teilen

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Ein Vorbild in der Gesundheitsreform — In eurem Umgang mit Ungläubigen gestattet euch nicht, von richtigen Grundsätzen abzuweichen. Wenn ihr bei ihnen zu Tische sitzt, seid mäßig im Essen und genießt nur solche Speisen, die den Verstand nicht verwirren. Bewahrt euch vor aller Unmäßigkeit. Ihr dürft nichts tun, was eure geistige oder eure körperliche Kraft schwächt, wenn ihr nicht unfähig werden wollt, geistliche Dinge zu beurteilen. Bewahrt euren Geist in einer solchen Verfassung, dass Gott ihm die köstlichen Wahrheiten seines Wortes einprägen kann. Z6.337.1 Teilen

So werdet ihr einen Einfluß auf andere haben. Viele suchen das Leben anderer zu verbessern, indem sie über das herfallen, was sie für verkehrte Gewohnheiten halten. Sie gehen hin zu denen, die nach ihrer Meinung auf dem Irrwege sind, und stellen ihre Fehler bloß, machen aber keine ernstlichen, rücksichtsvollen Anstrengungen, um ihr Gemüt auf richtige Grundsätze hinzulenken. Ein solches Verhalten verfehlt oft, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Indem wir versuchen andre zu verbessern, erregen wir zu oft nur ihren Widerspruchsgeist und richten so mehr Schaden an, als wir Gutes stiften. Achtet darum nicht auf andre, um sie auf ihre Fehler oder Irrtümer aufmerksam zu machen, sondern belehrt sie durch euer Beispiel. Veranschaulicht durch eure Selbstverleugnung und euren Sieg über die Esslust den Gehorsam gegen richtige Grundsätze. Laßt euer Leben von dem heiligenden und veredelnden Einfluß der Wahrheit Zeugnis ablegen. Z6.337.2 Teilen

Von allen Gaben, die Gott den Menschen verliehen hat, ist keine köstlicher als die Gabe der Sprache. Wenn sie durch den Heiligen Geist geheiligt ist, kann sie viel Gutes bewirken. Mit der Zunge überzeugen und überreden wir; durch sie bringen wir Gott Gebet und Danksagung dar; durch sie übermitteln wir auch köstliche Gedanken über des Heilandes Liebe. Durch einen richtigen Gebrauch der Redegabe kann der Kolporteur den köstlichen Samen der Wahrheit in viele Herzen streuen. Z6.337.3 Teilen

Lauterkeit in Geschäftssachen — Das Werk wird aufgehalten, weil etliche von denen, die Christi Nachfolger zu sein bekennen, die Grundsätze des Evangeliums nicht befolgt haben. Die Nachlässigkeit, mit der manche Kolporteure, alte wie junge, ihren Beruf ausgeübt haben, liefert den Beweis, dass sie noch wichtige Lehren anzunehmen haben. Viel halbherzige Arbeit ist mir vorgeführt worden. Manche haben sich fehlerhafte Gewohnheiten angeeignet, und diese Mängel haben sie auch in Gottes Werk hineingebracht. Die Missions- und Traktatvereine [so werden Verlagshausniederlassungen in Nordamerika genannt] sind tief in Schulden geraten, weil Kolporteure ihren Verbindlichkeiten nicht nachkamen, die Bücher, die sie von den Verlagshäusern erhielten, pünktlich zu bezahlen. Nur durch pünktliche Bezahlung ist ein Geschäft in Gang zu halten. Z6.337.4 Teilen

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Es sollte alles so geregelt werden, dass die Kolporteure genug zu leben haben, ohne Schulden machen zu müssen. Diese Tür der Versuchung muss verschlossen und verriegelt werden. Wie ehrlich ein Kolporteur auch sein mag, so können doch Umstände in seiner Arbeit eintreten, die eine schwere Versuchung für ihn darstellen. Z6.338.1 Teilen

Lässigkeit und Trägheit sind keine Früchte, die auf dem Baume des Christentums wachsen. Keine Seele kann mit des Herrn Gütern pflichtvergessen und unehrlich umgehen und dabei doch schuldlos vor Gott dastehen. Alle, die das tun, verleugnen durch eine solche Handlungsweise Christum. Während sie vorgeben, Gottes Gesetz zu halten und zu lehren, versäumen sie, seine Grundsätze zu befolgen. Z6.338.2 Teilen

Mit des Herrn Gütern sollte man gewissenhaft umgehen. Der Herr hat den Menschen Leben, Gesundheit und Verstandeskräfte anvertraut, hat ihnen körperliche und geistige Kräfte verliehen, damit sie davon Gebrauch machen sollen. Sollten diese Gaben nicht fleißig und gewissenhaft zur Verherrlichung seines Namens benutzt werden? Brüder, habt ihr auch bedacht, dass ihr von den Pfunden, die der Herr euch übergeben hat, Rechenschaft ablegen müßt? Habt ihr weise mit eures Herrn Gütern gehandelt, oder habt ihr sie achtlos verschwendet, so dass ihr nun im Himmel als ungetreue Knechte angeschrieben steht? Viele verausgaben das Geld ihres Herrn für schwelgerischen Genuß, wenn dabei überhaupt von Genuß die Rede sein kann. Sie erlangen keine Erfahrung in der Selbstverleugnung, sondern geben ihr Geld für Eitelkeiten aus und unterlassen es, ihr Kreuz auf sich zu nehmen und Jesu nachzufolgen. Viele von denen, die sich des Vorrechts köstlicher ihnen von Gott verliehenen Gelegenheiten erfreuen durften, haben ihr Leben vergeudet und fristen es nun unter Leiden und Mangel. Z6.338.3 Teilen

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Gott verlangt, dass entschiedene Schritte zur Besserung in den verschiedenen Zweigen des Werkes unternommen werden. Die Geschäftsführung, die mit dem Werke Gottes verbunden ist, muss sich durch größere Pünktlichkeit und Genauigkeit auszeichnen. Es sind bisher noch keine entschlossenen und entschiedenen Anstrengungen gemacht worden, um die notwendige Reform in die Wege zu leiten. Z6.339.1 Teilen

Genaue Kenntnis des Buches erforderlich — Unsre Kolporteure sollten sich gründlich mit dem Buch, das sie verbreiten, vertraut machen, und imstande sein, die Aufmerksamkeit der Leute auf seine wichtigen Kapitel zu lenken. Z6.339.2 Teilen

Schriftenkolportage — Der Buchkolporteur sollte Traktate, Broschüren und kleinere Bücher mit sich führen, um sie denen geben zu können, die nicht in der Lage sind, größere Bücher zu kaufen. Auf diese Weise kann die Wahrheit in viele Häuser Eingang finden. Z6.339.3 Teilen

Fleiß — Sobald der Kolporteur seine Arbeit begonnen hat, sollte er sich auch durch nichts davon ablenken lassen, sondern verständnisvoll und mit allem Fleiß sein Ziel im Auge behalten. Trotzdem sollte er, während er seiner Kolportagearbeit nachgeht, nicht achtlos an Gelegenheiten vorübergehen, Seelen zu helfen, die nach Licht verlangen und des Trostes der Schrift bedürfen. Wenn der Kolporteur mit Gott wandelt, wenn er um himmlische Weisheit bittet, um in seiner Arbeit Gutes und nur Gutes tun zu können, wird er auch imstande sein, seine Gelegenheiten sowie die Bedürfnisse der Seelen, mit denen er in Berührung kommt, zu erkennen. Er wird jede Gelegenheit so viel wie möglich nutzen, um Seelen zu Christo zu ziehen. Im Geiste Christi wird er bereit sein, auch für die Mühseligen die rechten Worte zu finden. Z6.339.4 Teilen

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Durch Fleiß in der Kolportage, durch Treue im Verweisen der Leute auf das Kreuz Christi, verdoppelt der Kolporteur seine Fähigkeit, sich nützlich zu machen. Wenn wir auch Methoden der Arbeit vorführen, so können wir doch keine allgültige Regel aufstellen, die jeder einzelne zu befolgen hätte; denn das Verhalten muss sich nach den jeweiligen Umständen richten. Gott wird auf die Herzen derer einwirken, die zur Aufnahme der Wahrheit bereit sind und ein Verlangen danach haben, geleitet zu werden. Er wird seinem menschlichen Vertreter sagen: „Sprich zu diesem oder jenem von der Liebe Jesu.“ Kaum ist der Name Jesu in Liebe und Zärtlichkeit ausgesprochen, so nahen sich auch bereits Engel Gottes, um das Herz zu erweichen und gefügig zu machen. Z6.340.1 Teilen

Unsre Kolporteure sollten gewissenhafte Schüler sein und lernen, wie sie ihre Arbeit erfolgreich gestalten können. Während sie damit beschäftigt sind, sollten sie ihre Augen, ihre Ohren und ihr Verständnis offen halten, um Weisheit von Gott aufzunehmen und zu erfahren, wie denen geholfen werden kann, die durch Mangel an der Erkenntnis Christi in Gefahr sind, verloren zu gehen. Jeder Arbeiter sollte alle seine Kräfte zusammenraffen und seine Fähigkeiten einsetzen, um den höchsten aller Dienste zu versehen — Menschen aus den Schlingen Satans zu befreien, sie mit Gott zu verbinden und sie mittels der Kette der Abhängigkeit durch Jesum Christum fest an den Thron zu ketten, der von dem Regenbogen der Verheißung umgeben ist. Z6.340.2 Teilen

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Zusicherung von Erfolg — Durch die Arbeit der Evangelisten von Haus zu Haus kann ein großes und gutes Werk vollbracht werden. Der Herr hat Menschen Takt und Fähigkeiten verliehen. Diejenigen nun, welche die ihnen anvertrauten Pfunde zu seiner Ehre verwenden und biblische Grundsätze mit ihrer Arbeit verbinden, werden Erfolg haben. Wir sollen arbeiten und beten und unser Vertrauen auf den setzen, der nie einen Fehlschlag erleidet. Z6.341.1 Teilen

Kolportierende Evangelisten sollten sich ganz dem Heiligen Geist hingeben und ihn an sich wirken lassen. Laßt sie durch anhaltendes Gebet von der Kraft Besitz ergreifen, die von Gott kommt, und sich in lebendigem Glauben auf ihn verlassen. Sein großer und machtvoller Einfluß wird mit einem jeden treuen, gläubigen Arbeiter sein. Z6.341.2 Teilen

So wie Gott den Prediger und den Evangelisten in ihren ernstlichen Bemühungen, den Leuten die Wahrheit vorzuführen, segnet, so wird er auch den treuen Kolporteur segnen. Z6.341.3 Teilen

Der demütige, tüchtige Arbeiter, welcher gehorsam dem Rufe Gottes folgt, darf sich des göttlichen Beistandes sicher sein. Allein schon das Bewußtsein einer so hohen und heiligen Verantwortung ist von erhebender Wirkung auf den Charakter. Es setzt die höchsten, geistigen Fähigkeiten in Tätigkeit, und ihre fortgesetzte Anwendung stärkt und reinigt Herz und Sinn. Der Einfluß auf das Leben des Betreffenden sowie auf das Leben andrer ist nicht zu ermessen. Z6.341.4 Teilen

Oberflächliche Beobachter mögen eure Arbeit nicht würdigen noch ihre Wichtigkeit erkennen. Sie mögen sie für ein Verlustgeschäft halten, und euer Leben für ein solches undankbarer Arbeit und Selbstaufopferung ansehen. Der Knecht Jesu jedoch sieht es in dem Licht, das vom Kreuz scheint. Seine Opfer erscheinen ihm gering im Vergleich zu denen des gepriesenen Meisters, und er ist froh, seinen Fußstapfen folgen zu können. Der Erfolg seiner Arbeit gewährt ihm die reinste Freude und ist der reichste Lohn für ein Leben geduldiger Mühe. Z6.341.5 Teilen

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