Portrait von Ellen White
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Die Gottesfürchtigen
Die Gottesfürchtigen
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In Maleachi 3,16 wird uns eine andere Klasse vorgeführt, die sich nicht versammelt, um Gott zu kritisieren, sondern um von seiner Herrlichkeit zu reden und von seiner Gnade zu erzählen. Die dieser Klasse angehören, sind treu in der Erfüllung ihrer Pflicht gewesen und haben dem Herrn das Seine gegeben. Sie legen Zeugnisse ab, welche den Engeln Veranlassung geben, zu singen und zu frohlocken. Sie bringen keine Klagen gegen Gott vor. Seelen, die im Licht wandeln, die in der Erfüllung ihrer Pflicht treu und wahrhaftig sind, hört man nicht klagen und Fehler finden. Sie sprechen Worte der Ermutigung, der Hoffnung und des Glaubens. Nur solche klagen, die sich selber dienen und Gott das Seine vorenthalten. Z6.389.1 Teilen

„Aber die Gottesfürchtigen trösten sich untereinander also: Der Herr merkt‘s und höret‘s, und ist vor ihm ein Denkzettel geschrieben für die, so den Herrn fürchten und an seinen Namen gedenken. Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, des Tages, den ich machen will, mein Eigentum sein; und ich will ihrer schonen, wie ein Mann seinen Sohn schont, der ihm dient. Und ihr sollt dagegen wiederum sehen, was für ein Unterschied sei zwischen den Gerechten und Gottlosen; und zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.“ Verse 16-18. Z6.389.2 Teilen

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Der Lohn von Herzen kommender Freigebigkeit besteht darin, Gemüt und Herz in engere Verbindung mit dem Heiligen Geist zu bringen. Z6.390.1 Teilen

Wer in Unglück geraten ist und Schulden machen musste, sollte des Herrn Teil nicht dazu verwenden, seine Verbindlichkeiten gegenüber seinen Mitmenschen zu tilgen. Er sollte beachten, dass diese Umstände eine Prüfung für ihn sind, und dass er, falls er des Herrn Teil für eigene Zwecke verwendet, Gott beraubt. Für alles, was er besitzt, ist er Gottes Schuldner. Aber er wird Schuldner im doppeltem Sinne, wenn er des Herrn Eigentum benutzt, um seine Schulden bei Menschen zu bezahlen. In den Büchern des Himmels ist hinter seinem Namen „Untreue gegenüber Gott“ eingetragen. Er muss vor Gott Rechenschaft darüber ablegen, dass er des Herrn Mittel zu seiner eigenen Bequemlichkeit verwendete. Und sein Mangel an Grundsatz, indem er Gottes Geld zweckentfremdete, wird sich auch bei andern Gelegenheiten offenbaren. Er wird in seinem ganzen Geschäftsleben zum Ausdruck kommen. Wer Gott beraubt, entwickelt in sich einen Wesenszug, der ihn daran hindern wird, einst in die himmlische Familie aufgenommen zu werden. Z6.390.2 Teilen

Die eigensüchtige Verwendung des Reichtums beweist Untreue gegen Gott und disqualifiziert den Haushalter für einen höheren Vertrauensposten im Himmel. Z6.390.3 Teilen

Es gibt überall Kanäle, durch welche der Strom der Wohltätigkeit fließen kann. Bedürfnisse tauchen beständig auf. Missionsfelder werden aus Mangel an Mitteln in ihrer Entwicklung gehemmt. Sie müssen sogar aufgegeben werden, wenn Gottes Volk nicht zur Erkenntnis des wahren Sachverhalts erwacht. Macht euer Testament nicht erst, wenn ihr im Sterben liegt, sondern verfügt über euer Vermögen so lange ihr lebt. Z6.390.4 Teilen

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Die Kraft Christi, des gekreuzigten Heilandes, das ewige Leben zu geben, sollte den Menschen vor Augen geführt werden. Man muss ihnen zeigen, dass das Alte Testament das gleiche Evangelium in Sinbildern vorschattete, wie das Neue Testament dessen Kraft entfaltet. Das Neue Testament bringt keine neue Religion; und das Alte Testament ist keine Religion, die vom Neuen Testament aufgehoben wird. Das Neue Testament ist lediglich die Fortführung und Entfaltung des Alten Testaments. Abel glaubte an Christus. Er wurde ebenso durch die Kraft Christi erlöst wie Petrus und Paulus. Henoch war ebenso ein Stellvertreter Jesu wie der Lieblingsjünger Johannes. Henoch führte ein göttliches Leben. Er ward nicht mehr gesehen, weil Gott ihn zu sich nahm. Ihm wurde die Verkündigung des zweiten Kommens Christi aufgetragen: „Es hat aber auch von solchen geweissagt Henoch, der siebente von Adam, und gesprochen: ‚Siehe, der Herr kommt mit vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle.‘“ Judas 14.15. Diese Botschaft Henochs und seine Entrückung waren überzeugende Beweise für alle Zeitgenossen. Es waren auch für Methusalem und Noah überzeugende Argumente, mit denen sie beweisen konnten, dass die Gerechten entrückt werden können. Z6.391.1 Teilen

Der Gott, vor dem Henoch wandelte, ist unser Herr und Heiland Jesus Christus. Er war damals genauso das Licht der Welt wie heute. Auch damals waren die Menschen nicht ohne Lehrer, die sie im Weg des Lebens unterrichteten; denn Noah und Henoch waren Christen. Im dritten Buche Moses wurde das Evangelium in Verordnungen niedergelegt. Damals wie heute ist unbedingter Gehorsam erforderlich. Wie notwendig ist es doch, dass wir die Bedeutung des Wortes Gottes erkennen! Z6.391.2 Teilen

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Wird die Frage aufgeworfen: Welches ist die Ursache für die geistliche Dürre in der Gemeinde, dann lautet die Antwort: Wir lassen unsre Gedanken vom Worte Gottes ablenken. Wäre das Wort unsere Seelenspeise und behandelten wir es mit Hochachtung und Ehrerbietung, dann wären die vielen und oft wiederholten Zeugnisse nicht nötig. Man würde die einfachen Erklärungen der Schrift annehmen und danach handeln. Z6.392.1 Teilen

Die Grundsätze des Wortes Gottes sind wie die Blätter vom Baum des Lebens und dienen der Heilung der Nationen. Z6.392.2 Teilen

Das Wort des lebendigen Gottes ist nicht nur niedergeschrieben; es ist auch ein gesprochenes Wort. Die Bibel ist Gottes Stimme, die zu uns spricht, gerade so bestimmt, als könnten wir sie mit unsern Ohren hören. Könnten wir dies wahrnehmen, mit welcher Ehrfurcht würden wir dann Gottes Wort öffnen, und mit welchem Ernst würden wir seine Vorschriften erforschen! Wir würden das Lesen und Betrachten der Schrift als Audienz mit dem Unendlichen empfinden. Z6.392.3 Teilen

Wenn Satan uns mit seinen Einflüsterungen bedrängt, können wir, während wir uns an ein „So spricht der Herr“ halten, in das geheime Sprechzimmer des Allerhöchsten versetzt werden. Z6.392.4 Teilen

Viele versäumen unser heiliges Vorbild nachzuahmen, weil sie so wenig die entscheidenden Züge jenes Charakters studieren. Viele sind voller geschäftiger Pläne, immer aktiv; aber sie haben keine Zeit mehr und keinen Platz für den göttlichen Heiland, dass er ihnen ein naher, treuer Begleiter sein möge. Sie fragen nicht bei jedem Gedanken und jeder Handlung: „Ist dies der Weg des Herrn?“ Täten sie das, würden sie mit Gott wandeln wie Henoch. Z6.392.5 Teilen

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Einige unsrer Brüder haben mancherlei gesagt und geschrieben, was ihnen als Widerstand gegen die Regierung und das Gesetz ausgelegt wurde. Wir sollten uns nicht solchen Mißverständnissen aussetzen. Es ist nicht weise, die Maßnahmen der Regierungsbeamten fortgesetzt zu kritisieren. Personen oder Dienststellen anzugreifen, ist nicht unsere Aufgabe. Wir sollten sehr vorsichtig sein, damit man uns nicht so versteht, als ob wir gegen die staatliche Autorität wären. Unser Evangeliumsfeldzug ist zwar herausfordernd, unsre Waffe aber sollte ein schlichtes „So spricht der Herr“ sein. Uns ist die Aufgabe übertragen worden, ein Volk vorzubereiten, das am Tag des Herrn bestehen kann. Wir dürfen uns nicht so verhalten, dass Außenstehende ermutigt werden, uns anzugreifen oder gegen uns Stellung zu nehmen. Z6.393.1 Teilen

Unsre Arbeitsweise darf nicht den Anschein erwecken, als ob wir Verräterei gutheißen. Aus unsern Schriften und Äußerungen sollten wir jeden Ausdruck ausmerzen, der, für sich betrachtet, so mißverstanden werden kann, als richte er sich gegen Gesetz und öffentliche Ordnung. Alles muss sorgfältig erwogen werden, sonst bringen wir uns in den Verruf der Untreue gegen Gesetz und Vaterland. Es wird uns nicht geboten, den Staat herauszufordern. Es wird eine Zeit kommen, da wir wegen der Verteidigung der Bibelwahrheit als Verräter behandelt werden; diese Zeit wollen wir nicht durch unvorsichtiges Verhalten, das Voreingenommenheit und Widerspruch erregt, vorzeitig heraufbeschwören. Z6.393.2 Teilen

Die Zeit wird kommen, da unsre Gegner anklagende Bemerkungen, die Brüder unüberlegt gesprochen oder niedergeschrieben haben, benutzen, um uns zu verurteilen. Man wird dann nicht nur die Urheber dieser Äußerungen verurteilen, sondern sie der ganzen Körperschaft der Adventisten zur Last legen. Unsere Ankläger werden anführen, dass einer unsrer verantwortlichen Männer an dem und dem Tag dies und das gegen die Gesetze dieser Regierung gesagt habe. Viele werden darüber erstaunt sein, was nicht alles genau beachtet und behalten und ganz verkehrt ausgelegt wurde, und nun unsern Gegnern Beweismaterial liefert. Manche werden überrascht sein, wenn sie ihren Worten eine Meinung untergeschoben sehen, die ihnen niemals vorgeschwebt hat. Mögen unsre Brüder deshalb Sorge tragen, dass sie ihre Worte immer und unter allen Umständen gründlich überlegen! Mögen sich alle davor hüten, durch leichtsinnige Äußerungen eine Zeit der Not heraufzubeschwören, bevor noch der eigentliche Entscheidungskampf zur Erprobung begonnen hat! Z6.393.3 Teilen

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Es ist unsre Aufgabe, das Gesetz herrlich und groß zu machen. Die Wahrheit des heiligen Gotteswortes muss verkündigt werden. Wir sollen die Schrift als Richtschnur des Lebens hochhalten. In aller Bescheidenheit und im Geiste der Gnade und Liebe Gottes sollen wir die Menschen darauf hinweisen, dass Gott der Herr Schöpfer Himmels und der Erde und der siebente Tag der Sabbat des Herrn ist. Z6.394.2 Teilen

Im Namen des Herrn haben wir voranzugehen, sein Banner zu entrollen und sein Wort zu verteidigen. Befiehlt die Obrigkeit dies zu unterlassen, verbietet sie uns, die Gebote Gottes und den Glauben an Jesu zu verkündigen, dann ist es Zeit, wie die Apostel auszurufen: „Richtet ihr selbst, ob es vor Gott recht sei, dass wir euch mehr gehorchen denn Gott. Wir können‘s ja nicht lassen, dass wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben.“ Apostelgeschichte 4,19.20. Z6.394.3 Teilen

Die Wahrheit soll in der Kraft des Heiligen Geistes verkündigt werden. Nur er kann unsre Worte wirkungsvoll machen. Nur durch die Kraft des Heiligen Geistes wird der Sieg errungen und behauptet. Die Menschen müssen als Werkzeuge des Heiligen Geistes wirken. Die Kraft Gottes bewahrt die Prediger durch den Glauben zur Seligkeit. Sie brauchen göttliche Weisheit, um nichts zu äußern, was Menschen veranlassen könnte, uns die Wege zu versperren. Durch tiefes Einprägen geistlicher Wahrheiten sollen wir ein Volk zubereiten, das imstande ist, seinen Glauben in Sanftmut und Ehrfurcht vor den höchsten Obrigkeiten der Welt zu vertreten. Z6.394.4 Teilen

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Zur Förderung praktischen Christentums muss die Wahrheit einfach, aber im Geiste Christi verkündigt werden. Die Bekundung solchen Geistes hat den besten Einfluß auf unsere eigene Seele und auch Überzeugungskraft für andre. Gebt dem Herrn Gelegenheit, auf seine Weise zu wirken. Bildet euch nicht ein, von euch aus für die Zukunft planen zu können; anerkennt den Herrn zu jeder Zeit und in allen Lagen als Steuermann. Er wird die geeigneten Mittel anwenden und sein Volk erhalten, mehren und vollenden. Z6.395.1 Teilen

Die Diener des Herrn sollten von heiligem Eifer beseelt sein, der sich ganz Gottes Herrschaft unterstellt. Sturmzeiten werden schnell genug über uns hereinbrechen, deshalb sollten wir keine eigenen Wege gehen, die dies nur beschleunigen. Es wird Trübsal über uns kommen, die alle zu Gott treiben wird, die nur ihm angehören wollen. Ehe wir im Ofen der Trübsal geprüft und geläutert worden sind, kennen wir uns selbst noch nicht recht. Deshalb steht es uns auch nicht zu, über den Nächsten zu urteilen und solche zu richten, die das Licht der dreifachen Engelsbotschaft noch nicht empfangen haben. Z6.395.2 Teilen

Wollen wir Menschen davon überzeugen, dass die Wahrheit, zu der wir uns bekennen, die Seele heiligt und den Charakter umgestaltet, dann dürfen wir sie nicht ständig mit heftigen Anklagen bedrängen. So nötigen wir sie nur zu der Annahme, unsre Lehre könne nicht christlich sein, weil wir durch sie nicht freundlich, höflich und taktvoll werden. Das Christentum besteht nicht im Beschuldigen und Verurteilen. Z6.395.3 Teilen

Viele in unserm Volk schweben in der Gefahr, andre beherrschen oder gar unterdrücken zu wollen. Die Verantwortung tragen, sind stets versucht, nur die Macht ihres ungeheiligten Willens anzuerkennen. Einige haben diese Macht rücksichtslos ausgeübt und den Werkzeugen Gottes große Beschwernis bereitet. Liebe zur Macht ist einer der größten Flüche unsrer Welt; sie zeigt sich überall in der Gesellschaft und in den Kirchen. Die Menschen sind von dem Drang beherrscht, sich Macht und Beliebtheit zu verschaffen. Dieser Geist hat sich zu unserm Kummer und zu unsrer Schande in den Reihen der Sabbathalter gezeigt. Geistliche Frucht aber wird nur denen zuteil, die in der Schule Christi Sanftmut und Demut gelernt haben. Z6.395.4 Teilen

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Wir sollten daran denken, dass die Welt uns danach beurteilt, wie wir ihr erscheinen. Wer sich bemüht, Christus nachzufolgen, muss darauf bedacht sein, keine unchristlichen Charaktereigenschaften zur Schau zu tragen. Laßt uns darauf achten, dass der Heilige Geist vom Himmel auf uns ausgegossen ist, ehe wir in die Öffentlichkeit treten. Ist dies der Fall, dann werden wir eine entscheidende Botschaft verkündigen, deren Grundzüge bei weitem nicht so verurteilender Art sind, wie einige sie gebracht haben. Alle Gläubigen werden dann mit viel mehr Ernst um die Errettung unsrer Gegner bemüht sein. Wir wollen die Aufgabe, Obrigkeiten und Regierungen zu richten, ganz in Gottes Händen lassen. Laßt uns in Sanftmut und Liebe als treue Wächter die Grundsätze der Wahrheit in Christus verteidigen! Z6.396.1 Teilen

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