Portrait von Ellen White
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Verkündigt die Wahrheit mit freundlichen Worten
Verkündigt die Wahrheit mit freundlichen Worten
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Führt sie mit Taktgefühl, liebevoll und zartfühlend vor. Laßt sie von einem Herzen kommen, das besänftigt und mitleidsvoll gemacht wurde. Wir benötigen eine enge Verbindung mit Gott damit sich nicht das eigene Ich in den Vordergrund drängt, wie es bei Jehu der Fall war und wir nicht in einen unpassenden Wortschwall verfallen, anstatt in Worte, die dem Tau und sanften Regen gleichen, die verwelkende Pflanzen erquicken. Benutzt freundliche Worte, wenn ihr Seelen zu gewinnen sucht. Gott wird allen Weisheit schenken, die nach Weisheit göttlichen Ursprungs trachten. Laßt uns überall nach Gelegenheiten Ausschau halten, unter Gebet wachen und „allezeit bereit [sein] zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in [uns] ist, und das mit Sanftmütigkeit und Furcht.“ 1.Petrus 3,15.16. Damit wir keine Seele, für die Christo starb, ungünstig beeinflussen, müssen wir unsere Herzen zu Gott emporgehoben halten, so dass wir bei Gelegenheit das rechte Wort zur rechten Zeit sprechen können. Unternehmt ihr in dieser Weise ein Werk für Gott, wird sein Geist euer Helfer sein. Der Heilige Geist wird das Wort, das in Liebe zu einer Seele gesprochen wird, wirksam machen. Die Wahrheit besitzt erquickende Kraft, wenn sie unter dem Einfluß der Gnade Christi gesprochen wird. Z6.398.3 Teilen

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Gottes Plan besteht darin, zuerst das Herz zu gewinnen. Sprecht die Wahrheit und überlaßt es ihm, die reformatorische Macht und den erneuernden Grundsatz anzuwenden. Wiederholt nicht, was die Gegner vorbringen, sondern laßt allein die Wahrheit sprechen. Sie vermag bis ins Mark zu schneiden. Entfaltet das Wort in seiner ganzen Eindringlichkeit. Z6.399.1 Teilen

Sowie sich die Schwierigkeiten um uns her verdichten, wird beides, Trennung und Einigkeit in unsern Reihen gesehen werden. Einige, die jetzt bereit sind, Waffen des Streits zu führen, werden in Zeiten wirklicher Gefahr offenbaren, dass sie nicht auf den unbeweglichen Fels gebaut haben; sie werden der Versuchung nachgeben. Die großes Licht und kostbare Vorrechte besaßen, diese aber nicht genutzt haben, werden uns unter diesem oder jenem Vorwand verlassen. Da sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, werden sie den Täuschungen des Feindes zum Opfer fallen. Sie werden auf die verführerischen Geister und Lehren der Teufel achten und vom Glauben abfallen. Andererseits aber werden, wenn der Sturm der Verfolgung wirklich über uns hereinbricht, die wahren Schafe die Stimme des wahren Hirten hören. Selbstverleugnende Anstrengungen werden gemacht, die Verlorenen zu retten, und viele, die sich von der Herde verirrt hatten, werden zurückkommen und dem großen Hirten folgen. Das Volk Gottes wird sich zusammenschließen und dem Feind eine vereinte Front bieten. Angesichts der allgemeinen Gefahr wird der Streit um die Oberherrschaft aufhören. Es wird kein Streit darüber sein, wer der Größte genannt werden soll. Keiner, der wahren Gläubigen wird sagen: „Ich bin paulisch; ich bin apollisch; und ich bin kephisch.“ Das Zeugnis des einen und aller wird sein: „Ich halte mich an Christum; ich frohlocke in ihm als meinen persönlichen Heiland.“ Z6.399.2 Teilen

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Auf diese Weise wird die Wahrheit ins praktische Leben gebracht, und Christi Gebet, das er unmittelbar vor seiner Demütigung und seinem Tod sprach, wird Beantwortung finden: „Auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; dass auch sie in uns eins seien, auf dass die Welt glaube, du habest mich gesandt.“ Johannes 17,21. Die Liebe zu Christo und die Liebe zu unsern Brüdern wird der Welt bezeugen, dass wir mit Jesu gewesen sind und von ihm gelernt haben. Dann wird die Botschaft des dritten Engels zum Lauten Ruf anschwellen, und die ganze Erde wird von der Herrlichkeit des Herrn erleuchtet werden. Z6.400.1 Teilen

Unsere Überzeugung muss täglich durch demütiges, aufrichtiges Gebet und Lesen des Wortes aufs neue gestärkt werden. Während wir alle eine Persönlichkeit besitzen, während ein jeder an seiner Überzeugung festhalten sollte, muss dies gemäß der göttlichen Wahrheit und in der Kraft, die Gott mitteilt, geschehen. Tun wir das nicht, wird sie unsern Händen entgleiten. Z6.400.2 Teilen

Gottes Volk wird die menschliche Obrigkeit als göttliche Einrichtung anerkennen und Gehorsam ihr gegenüber als heilige Pflicht lehren, was ihren rechtmäßigen Bereich anbelangt. Wenn aber ihre Forderungen mit den Ansprüchen Gottes im Widerstreit stehen, muss Gottes Wort als über jede menschliche Gesetzgebung erhaben angesehen werden. Ein „So spricht der Herr“ darf nicht wegen eines „So spricht die Gemeinde“ oder „So spricht der Staat“ beiseitegesetzt werden. Die Krone Christi muss über alle Diademe irdischer Machthaber erhöht werden. Z6.400.3 Teilen

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Die Grundsätze, die zu dieser Zeit emporgehalten werden müssen, sind die gleichen, die von den Anhängern der großen Reformation unterstützt wurden. Als sich die Fürsten zum Reichstag 1529 in Speyer versammelt hatten, schien es, als werde die Hoffnung der Welt ausgelöscht. Dieser Versammlung wurde des Kaisers Edikt vorgelegt, das die Religionsfreiheit einschränkte und jede Weiterverbreitung der reformerischen Lehren verbot. Würden die deutschen Fürsten dieses Edikt annehmen? Sollte das Licht des Evangeliums den Volksmassen, die sich noch in Finsternis befanden, vorenthalten werden? Es ging um gewaltige Entscheidungen, welche die ganze Welt betrafen. Die Fürsten, die den reformierten Glauben angenommen hatten, berieten sich, und ihr einmütiger Beschluß lautete: „Wir verwerfen das Edikt. In Gewissensfragen hat die Mehrheit keine Macht.“ Z6.401.1 Teilen

Das Banner der Wahrheit und religiöser Freiheit, welches diese Reformer hochhielten, ist in diesem letzten Kampf unsern Händen anvertraut. Die Verantwortung für diese große Gabe ruht auf jenen, die Gott mit einer Erkenntnis seines Wortes gesegnet hat. Wir müssen Gottes Wort als oberste Autorität annehmen, seine Wahrheiten persönlich akzeptieren. Und wir können diese Wahrheiten nur würdigen, wenn wir sie uns durch persönliches Studium zu eigen machen. Erwählen wir Gottes Wort zum Führer unseres Lebens, wird Christi Gebet: „Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit“ (Johannes 17,17) für uns erfüllt. Die Anerkennung der Wahrheit in Wort und Tat ist unser Glaubensbekenntnis. Nur so können andere wissen, dass wir der Bibel glauben. Z6.401.2 Teilen

Jene Reformer, deren Protest uns den Namen „Protestanten“ eintrug, fühlten, dass sie von Gott berufen waren, der Welt das Evangelium zu geben. Und indem sie dies taten, waren sie bereit, ihre Besitztümer, ihre Freiheit und ihr Leben zu opfern. Sind wir in dieser letzten Auseinandersetzung des großen Kampfes dem uns Anvertrauten ebenso treu wie die ersten Reformer zu ihrer Zeit? Z6.401.3 Teilen

Trotz Verfolgung und Tod wurde die Wahrheit für jene Zeit nah und fern verbreitet. Das Wort Gottes wurde dem Volk gebracht. Alle Klassen, hoch und niedrig, reich und arm, gelehrt und ungelehrt, studierten es eifrig; und die das Licht empfingen, wurden ihrerseits seine Verkündiger. In jenen Tagen wurde die Wahrheit den Leuten durch die Presse vermittelt. Luthers Feder war eine Macht und seine Schriften, überall verbreitet, bewegten die Welt. Die gleichen Medien stehen uns zur Verfügung, mit hundertfach vermehrten Möglichkeiten. Bibeln, Veröffentlichungen in vielen Sprachen, welche die Wahrheit für diese Zeit enthalten, sind in unsern Händen und können rasch in alle Welt gelangen. Es ist unsere Aufgabe, Gottes letzte Warnung den Menschen mitzuteilen; mit welchem Ernst sollten wir deshalb unsere Bibel studieren, und mit welchem Eifer das Licht verbreiten! Z6.401.4 Teilen

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Die große Krise steht nahe bevor. Ihren Anfechtungen und Versuchungen zu begegnen, sowie den Anforderungen, die sie an uns stellen wird gerecht zu werden, wird einen Glauben erfordern, der nicht wankt. Wir können jedoch glorreich triumphieren. Auch nicht eine wachende, betende und gläubige Seele wird vom Feinde verführt werden. Z6.402.1 Teilen

In der Zeit der Prüfung, die vor uns liegt, wird denen, die das Wort seiner Geduld bewahrt haben, ihre Sicherheit gewährleistet sein. Christus wird zu seinen Getreuen sagen: „Gehe hin, mein Volk, in deine Kammer und schließ die Tür nach dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe.“ Jesaja 26,20. Der Löwe aus dem Stamme Juda, der den Verächtern seiner Gnade so schrecklich ist, wird den Gehorsamen und Treuen das Lamm Gottes sein. Die Wolkensäule, die dem Übertreter des Gesetzes Gottes Zorn und Schrecken verkündet, wird denen, die seine Gebote gehalten haben, Licht, Gnade und Befreiung bedeuten. Der Arm, der stark ist, die Empörer zu zerschmettern, wird sich auch stark erweisen in der Errettung derer, die ihm anhangen. Jede gläubige Seele wird gewiß eingebracht werden. „Er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zu dem andern.“ Matthäus 24,31. Z6.402.2 Teilen

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Meine Brüder, welche Rolle werdet ihr als solche, denen die Wahrheiten des Wortes Gottes erschlossen worden sind, in den letzten Auftritten der Geschichte dieser Welt spielen? Seid ihr euch dieser feierlichen Wirklichkeit bewußt? Nehmt ihr wahr, welch großes Werk der Vorbereitung im Himmel und auf Erden vor sich geht? Möchten doch alle, die das Licht empfangen haben und denen sich die Gelegenheit bietet, die Weissagungen zu lesen und zu hören, auf die Dinge achtgeben, die darin geschrieben stehen; „denn die Zeit ist nahe“. Niemand sollte sich jetzt mit der Sünde abgeben, die die Quelle alles Elends in dieser Welt bildet. Verharrt nicht länger mehr in Schläfrigkeit und abgestumpfter Gleichgültigkeit. Laßt das Schicksal eurer Seele nicht im Ungewissen schweben. Werdet euch darüber klar, ob ihr ganz auf des Herrn Seite seid. Laßt aus aufrichtigem Herzen und von bebenden Lippen die Frage aufsteigen: „Wer wird bestehen?“ Habt ihr in diesen letzten kostbaren Stunden der Prüfungszeit das Allerbeste zum Aufbau eures Charakters verwandt? Habt ihr eure Seelen von jeglichem Flecken gereinigt? Seid ihr dem Licht gefolgt? Habt ihr Werke aufzuweisen, die dem Bekenntnis eures Glaubens entsprechen? Z6.403.1 Teilen

Wirkt der besänftigende, bessernde Einfluß der Gnade Gottes an euren Herzen? Habt ihr Herzen, die empfinden, Augen, die sehen, und Ohren, die hören können? Sollte es vergeblich gewesen sein, dass die Verkündigung der ewigen Wahrheit betreffs der Nationen der Erde erfolgt ist? Sie stehen unter Verdammnis und reifen für die Gerichte Gottes. In dieser Zeit, die Folgen von ewiger Bedeutung nach sich zieht, sollten Gottes Kinder als auserwählte Hüter wichtiger Wahrheiten danach trachten, in Christo zu bleiben. Laßt ihr euer Licht scheinen, so dass die Völker erleuchtet werden, die sonst in ihren Sünden verloren gehen müssen? Seid ihr euch dessen bewußt, dass ihr denen gegenüber, die Gottes Gebote mit Füßen treten, für Gottes Gebote einstehen sollt? Z6.403.2 Teilen

404

Man kann ein für die Wahrheit eingenommener, formgerechter Gläubiger sein und dabei doch für zu leicht erfunden werden und das ewige Leben verlieren. Es besteht die Möglichkeit, dass man etliche der biblischen Vorschriften hält und für einen Christen gehalten wird, bei alledem aber verloren geht, weil man gewisser Eigenschaften, die zum christlichen Charakter unbedingt gehören, ermangelt. Wenn jemand die von Gott gegebenen Warnungen vernachlässigt oder mit Gleichgültigkeit behandelt, oder wenn jemand die Sünde hegt oder entschuldigt, besiegelt er selbst das Schicksal seiner Seele. Er wird in der Waage gewogen und zu leicht erfunden werden. Gnade, Frieden und Vergebung werden für immer entzogen. Jesus wird an ihm vorübergegangen sein, um nie mehr wieder seinen Gebeten und Bitten erreichbar zu werden. Laßt uns darum, während die Gnade noch verzieht und der Heiland noch für uns bittet, gründliche Vorbereitung für die Ewigkeit treffen. Z6.404.1 Teilen

Die Wiederkunft Christi wird nicht mehr lange hinausgeschoben werden. Das sollte der Grundton einer jeden Botschaft sein. Z6.404.2 Teilen

Die selige Hoffnung auf die Wiederkunft Christi samt den mit ihr verbundenen feierlichen Wahrheiten sollte oft den Leuten vorgeführt werden. Die Erwartung der baldigen Erscheinung unsres Herrn wird uns dahin bringen, irdische Dinge für Hohlheit und Nichtigkeit anzusehen. Z6.404.3 Teilen

Die Schlacht bei Harmagedon wird bald stattfinden. Bald wird der, auf dessen Gewand der Name „Ein König aller Könige und ein Herr aller Herren“ geschrieben steht, an der Spitze der himmlischen Heerscharen erscheinen. Z6.404.4 Teilen

Des Herrn Knechte können heute nicht, wie einst der Prophet Daniel sagen: „Es ist noch eine lange Zeit dahin.“ Daniel 8,26. Nur noch eine kurze Zeit, und Gottes Zeugen werden dem Herrn den Weg bereitet haben. Z6.404.5 Teilen

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Wir sollen unsere engherzigen, selbstsüchtigen Pläne fallen lassen und dessen eingedenk sein, dass wir ein Werk größten Umfanges, ein Werk, das von höchster Wichtigkeit ist, zu vollbringen haben. Durch dieses Werk verkündigen wir die erste, zweite und dritte Engelsbotschaft und werden dadurch auf das Kommen jenes andern Engels vom Himmel vorbereitet, der die Erde mit seiner Klarheit erleuchten soll. Z6.405.1 Teilen

Der Tag des Herrn naht mit unbemerktem Schritt; die für groß und weise gehaltenen Männer erkennen jedoch nicht die Zeichen von Christi Wiederkunft oder vom Ende der Welt. Ungerechtigkeit nimmt überhand, und die Liebe ist in vielen erkaltet. Z6.405.2 Teilen

Tausende über Tausende, ja Millionen über Millionen treffen jetzt ihre Entscheidung zum ewigen Leben oder zum ewigen Tod. Der Mensch, der völlig in seinem Geschäft aufgeht, der gar am Spieltisch Gefallen findet oder es liebt, das Verlangen eines verdorbenen Gaumens zu befriedigen, oder ein Freund von Lustbarkeiten, ein Besucher von Theatern und Tanzsälen ist, rechnet nicht mit der Ewigkeit. Die einzige Sorge solcher Menschen ist: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Sie befinden sich nicht in dem Zuge, der sich dem Himmel zu bewegt. Sie lassen sich von dem großen Abtrünnigen leiten und werden mit ihm vernichtet werden. Z6.405.3 Teilen

Wenn wir kein Verständnis dafür bekommen, wie wichtig die Augenblicke sind, die im Fluge der Ewigkeit zueilen, und uns bereit machen, am großen Tage Gottes zu bestehen, werden wir untreue Haushalter sein. Der Wächter muss wissen, wie weit die Nacht vorgerückt ist. Alle, die an die gegenwärtige Wahrheit glauben, sollten erkennen, in welch feierlichen Zeit wir jetzt leben. Bei all ihrem Tun sollten sie des Tages Gottes eingedenk sein. Gottes Gerichte sind im Begriff, über die Welt hereinzubrechen. Es ist darum dringend nötig für uns, dass wir uns auf jenen großen Tag vorbereiten. Z6.405.4 Teilen

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Unsre Zeit ist kostbar. Wir haben nur noch wenige, sehr wenige Tage Gnadenzeit, in denen wir uns auf das zukünftige, unvergängliche Leben vorbereiten können. Wir haben keine Zeit durch leichtfertiges Verhalten zu verlieren. Wir sollten uns fürchten, das Wort Gottes oberflächlich zu nehmen. Z6.406.1 Teilen

Es ist jetzt ebenso wahr wie damals, als Christus auf Erden war, dass jeder Angriff, der mittels des Evangeliums auf die Herrschaft des Feindes unternommen wird, von seinen gewaltigen Heerscharen mit grimmigem Widerstand beantwortet wird. Der Kampf, der uns bevorsteht, wird der schrecklichste sein, den man je erlebt hat. Obgleich Satan als ein stark gewappneter Mann bezeichnet wird, wird seine Niederlage doch vollständig sein, und jeder, der sich mit ihm vereint, indem er lieber abzufallen als treu zu bleiben erwählt, wird mit ihm umkommen. Z6.406.2 Teilen

Der zurückhaltende Geist Gottes wird jetzt bereits der Welt entzogen. Wirbelstürme, Orkane und Sturmwinde, Feuer und Wasserfluten, Unglücksfälle zu Wasser und zu Lande folgen schnell aufeinander. Die Wissenschaft sucht all diese Dinge zu erklären, und während die Zeichen um uns her, die das Herannahen der Wiederkunft des Sohnes Gottes ankündigen, sich rasch vermehren, werden sie jeder andern, nur nicht der wahren Ursache zugeschrieben. Die Menschen vermögen die Engel nicht zu erkennen, die damit beauftragt sind, die vier Winde zu halten, auf dass sie nicht über die Erde bliesen, bis die Knechte Gottes versiegelt sind. Wenn Gott aber den Engeln gebieten wird, die Winde loszulassen, dann wird es ein Kriegsgetümmel geben, das keine Feder beschreiben kann. Z6.406.3 Teilen

Christi Warnung an alle, welche zu dieser Zeit gleichgültig sind, lautet: „Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.“ Offenbarung 3,16. Das Bild des Ausspeiens aus seinem Munde bedeutet, dass er unsre Gebete oder unsre Ausdrücke der Liebe zu Gott nicht darbringen und unser Lehren aus seinem Worte oder unsre Wirksamkeit auf geistlichem Gebiete in keiner Weise annehmen könne. Auch könne er unsre Andachtsübungen nicht mit der Bitte unterstützen, dass uns Gnade geschenkt werden möge. Z6.406.4 Teilen

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Wenn der Schleier, der die unsichtbare Welt verhüllt, gelüftet werden könnte, so dass wir die Absichten Gottes sowie die Gerichte, die über eine verurteilte Welt hereinzubrechen im Begriffe sind, erkennen und auch sehen könnten, wie wir selbst dastehen, so würden wir uns fürchten und für unser eignes wie auch für unserer Mitmenschen Seelenheil zittern. In äußerster Seelenangst würden wir ernste Gebete zum Himmel emporsenden, würden zwischen Halle und Altar weinen und unsre geistliche Blindheit und unsern Rückfall bekennen. Z6.407.1 Teilen

„Blaset mit Posaunen zu Zion, heiliget ein Fasten, rufet die Gemeinde zusammen! Versammelt das Volk, heiliget die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringet zuhauf die jungen Kinder. ... Laßt die Priester, des Herrn Diener, weinen zwischen Halle und Altar und sagen: Herr, schone deines Volks, und laß dein Erbteil nicht zu Schanden werden.“ Joel 2,15-17. Z6.407.2 Teilen

„Bekehret euch zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und bekehrt euch zu dem Herrn, eurem Gott! denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und ihn reut bald der Strafe. Wer weiß, es mag ihn wiederum gereuen, und er mag einen Segen hinter sich lassen.“ Verse 12-14. Z6.407.3 Teilen

Nach Israels Abfall und seinen schweren Folgen erging folgende Botschaft der Gnade an sein bußfertiges Volk: „Siehe, ich will sie locken und will sie in eine Wüste führen und freundlich mit ihr reden. Da will ich ihr geben ihre Weinberge aus demselben Ort und das Tal Achor zum Tor der Hoffnung. Und daselbst wird sie singen wie zurzeit ihrer Jugend, da sie aus Ägyptenland zog.“ Hosea 2,16.17. Z6.407.4 Teilen

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„Alsdann, spricht der Herr, wirst du mich heißen mein Mann und mich nicht mehr mein Baal heißen. ... Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit; ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit. Ja, im Glauben will ich mich mit dir verloben; und du wirst den Herrn erkennen.“ Hosea 2,18.21.22. Z6.408.1 Teilen

„Und ihr sollt erfahren, dass ich mitten unter Israel sei, und dass ich, der Herr, euer Gott sei, und keiner mehr; und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden.“ Joel 2,27. Z6.408.2 Teilen

Alle Warnungen, Ermahnungen und Verheißungen sind für uns, auf die das Ende der Welt gekommen ist. „So lasset uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein.“ 1.Thessalonicher 5,6. Z6.408.3 Teilen

„Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung und komme dieser Tag schnell über euch.“ Lukas 21,34. Z6.408.4 Teilen

„Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallet.“ Markus 14,38. Hütet euch vor der heimtückischen Annäherung des Feindes. Hütet euch vor alten Gewohnheiten und natürlichen Neigungen, damit sie nicht die Oberhand gewinnen. Haltet sie nieder und seid wachsam. Wacht über eure Gedanken, wacht auch über eure Pläne, damit sie sich schließlich nicht um euch selbst drehen. Wacht über die Seelen, die Christus mit seinem eigenen Blut erkauft hat. Nehmt jede Gelegenheit wahr, ihnen Gutes zu tun. Z6.408.5 Teilen

Wachet, „auf dass er nicht schnell komme und finde euch schlafend“. Markus 13,36. Z6.408.6 Teilen

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„Und ich hörte die Stimme des Herrn, dass er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich; sende mich!“ Jesaja 6,8. Z6.409 Teilen

Der Dienst am Evangelium darf nicht herabgesetzt werden. Kein Unternehmen sollte in einer Weise geleitet werden, dass der Eindruck erweckt wird, der Dienst am Wort sei von untergeordneter Bedeutung. Es verhält sich nicht so. Wer das Predigtamt herabsetzt, setzt Christo herab. Der Predigtdienst in seinen verschiedenen Formen ist der höchste aller Berufe. Man halte der Jugend vor Augen, dass keine Arbeit mehr von Gott gesegnet wird, als die des Dieners am Evangelium. Z6.409.1 Teilen

Haltet unsere jungen Männer nicht davon ab, ins Predigtamt einzutreten. Es besteht die Gefahr, dass einige durch glänzende Schilderungen vom Pfad, den Gott ihnen bestimmt hat, hinweggelockt werden. Einige wurden ermutigt, ein medizinisches Studium zu beginnen, anstatt sich auf das Predigtamt vorzubereiten. Der Herr ruft nach mehr Predigern für seinen Weinberg. Die Worte wurden gesprochen: „Stärkt die Außenposten; sendet treue Wächter in jeden Teil der Welt.“ Gott ruft euch, ihr jungen Männer. Er ruft nach ganzen Heeren von jungen Männern, die weitherzig sind und Christum und die Wahrheit von ganzer Seele lieben. Z6.409.2 Teilen

Fähigkeit und Gelehrsamkeit sind weit weniger ausschlaggebend als der Geist, mit dem ihr an die Arbeit geht. Der Predigtdienst braucht keine großen und gelehrten Männer mit wunderbarer Beredsamkeit. Gott ruft nach Männern, die sich ihm übergeben, die er mit seinem Geist erfüllen kann. Christi Werk und die Menschheit braucht geheiligte, opferbereite Männer, die aus dem Lager gehen und Schmach tragen können. Sie sollen stark und tapfer sein, geschickt für würdige Unternehmungen. Laßt sie einen Bund mit Gott beim Opfer machen. Z6.409.3 Teilen

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Das Predigtamt ist kein Platz für Faulenzer. Gottes Diener sollen vollen Beweis für ihren Dienst liefern. Sie werden nicht träge sein, sondern sich als Ausleger des Wortes Gottes aufs äußerste anstrengen, als treu erfunden zu werden. Sie dürfen nie aufhören, Lernende zu sein. Ihre eigene Seele muss stets für die Heiligkeit des Werkes lebendig erhalten werden. Sie müssen die hohe Verantwortung ihres Auftrags erkennen, damit sie nirgendwo und zu keiner Zeit Gott ein lahmes Opfer darbringen, das sie weder Studium noch Gebet gekostet hat. Der Herr braucht Männer, die geistig hell wach sind, geistlich lebendig. Jeder Arbeiter kann mit Kraft aus der Höhe ausgerüstet werden und voller Glauben und Hoffnung den Weg gehen, den Gott ihn führt. Gottes Wort ist in dem jungen, geheiligten Arbeiter lebendig. Er ist schnell, ernst, kraftvoll und findet im Rate Gottes eine nie versiegende Vorratsquelle. Z6.410.1 Teilen

Gott hat ein Volk berufen, der Welt die Botschaft vom baldigen Kommen Christi zu geben. Die letzte Einladung zum Abendmahl des Lammes muss an die Welt ergehen. Tausende Orte, die den Ruf bisher noch nicht vernommen haben, müssen ihn hören. Viele, die die Botschaft bis jetzt noch nicht verkündigt haben, sind aufgefordert, es zu tun. Wieder wende ich mich an euch, ihr jungen Männer: Hat Gott euch nicht dazu berufen, diese Botschaft hinauszutragen? Z6.410.2 Teilen

Wer von unseren jungen Männern will in Gottes Dienst eintreten, nicht um bedient zu werden, sondern zu dienen? In der Vergangenheit gab es Arbeiter, die ihre Gedanken auf eine Seele nach der andern richteten und sagten: „Herr, hilf mir, diese Seele zu retten.“ Aber heute sind solche Beispiele rar. Wie viele handeln so, als ob sie die Gefahr der Sünder erkennen würden? Wie viele legen die Fälle derer, die sich in Gefahr befinden, Gott im Gebet vor und flehen ihn an, sie zu retten? Z6.410.3 Teilen

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Der Apostel Paulus konnte von der ersten Gemeinde sagen: Sie „priesen Gott über mir.“ Galater 1,24. Sollen wir uns nicht befleißigen, dass die gleichen Worte auch von uns gesagt werden können? Der Herr wird Mittel und Wege für diejenigen vorsehen, die ihn mit ganzem Herzen suchen. Er wünscht, dass wir die göttliche Oberaufsicht anerkennen, die darin zum Ausdruck kommt, dass er die Arbeitsfelder vorbereitet und gezeigt hat, wie sie erfolgreich in Besitz genommen werden können. Z6.411.1 Teilen

Laßt Prediger und Evangeliumsarbeiter mehr mit jenen beten, die von der Wahrheit überzeugt sind. Denkt daran, dass Christus immer bei euch ist. Der Herr hält die köstlichsten Offenbarungen seiner Gnade bereit, um den aufrichtigen, demütigen Arbeiter zu stärken und zu ermutigen. Dann strahlt das Licht, das Gott über euch ergossen hat, auf andere wieder. Das ist das kostbarste Opfer, das Gott dargebracht werden kann. Die Herzen derer, welche die gute Heilsnachricht verbreiten, erglühen vom Geist des Lebens und der Danksagung. Z6.411.2 Teilen

„Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten.“ Offenbarung 2,1. Z6.411.3 Teilen

Der angenehme Einfluß, der reichlich in der Gemeinde vorherrschen sollte, hängt von Gottes Dienern ab, die Christi köstliche Liebe verkörpern sollen. Die Sterne des Himmels stehen unter Christi Herrschaft. Er erfüllt sie mit Licht. Er bestimmt ihre Laufbahn. Wenn er das nicht tun würde, würden sie zu gefallenen Sternen. So verhält es sich auch mit seinen Dienern. Sie sind nur Werkzeuge in seiner Hand. Alles Gute, das sie ausrichten, geschieht durch seine Macht. Durch sie erstrahlt sein Licht. Es ist zur Verherrlichung Christi, dass er seine Diener durch das Wirken des Heiligen Geistes zu größerem Segen für die Gemeinde macht, als die Sterne für die Welt. Der Heiland ist ihre Tauglichkeit, wenn sie auf ihn blicken, wie er auf seinen Vater schaute, werden sie seine Werke tun. Fühlen sie sich von ihm abhängig, wird er ihnen seine Leuchtkraft verleihen, um sie in die Welt hinausstrahlen zu lassen. Z6.411.4 Teilen

Laßt jene, die wie Sterne in Christi Hand sind, daran denken, dass sie immer eine heilige Würde an den Tag legen sollen. Sie sind Christi Stellvertreter. Einfachheit in Christo ist die reine, heilige Würde der Wahrheit. Z6.411.5 Teilen

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Es ist Pflicht der Diener Gottes, dem Volk sein Wort zu predigen. Unter Mitwirkung des Heiligen Geistes werden sie als Sterne in Christi Hand geschickt werden, seine Helligkeit auszustrahlen. Allen, die Christi Prediger zu sein beanspruchen, gelten die Worte: „Mache dich auf, werde Licht! denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.“ Jesaja 60,1. Laßt sie verstehen, dass Christus von ihnen das gleiche Werk erwartet, das er verrichtet hat. Laßt sie die Gemeinden, die mit der Wahrheit bekannt sind, sich selbst überlassen und hinausgehen, neue Gemeinden zu gründen und das Wort der Wahrheit jenen verkündigen, die Gottes Warnungsbotschaft noch nicht gehört haben. Z6.412.1 Teilen

Die Anzahl der Arbeiter im Predigtamt soll nicht vermindert, sondern vervielfältigt werden. Wo sich heute ein Arbeiter im Feld befindet, sollten zwanzig hinzugefügt werden. Lassen sie sich vom Geist Gottes leiten, werden diese zwanzig weitere zwanzig gewinnen. Z6.412.2 Teilen

Christi Würde und Amtshandlung besteht darin, Bedingungen nach seinem Willen aufzuerlegen. Je näher seine Nachfolger der Vollkommenheit im Glauben und in der Liebe zu ihren Brüdern kommen, desto größer wird ihre Macht in der Verkündigung der Wahrheit sein. Gott hat für alle Notlagen, denen menschliche Hilfsquellen nicht gewachsen sind, göttlichen Beistand vorgesehen. Er verleiht den Heiligen Geist als Hilfe in jeder Not, zur Stärkung unserer Hoffnung und Sicherheit, zur Erleuchtung unseres Verstandes und zur Reinigung unserer Herzen. Er stellt genügend Mittel zur Verfügung, dass seine Pläne durchgeführt werden können. Er gebietet euch, Rat von Gott zu erbitten. Sucht ihn von ganzem Herzen, und: „Was er euch sagt, das tut.“ Johannes 2,5. Z6.412.3 Teilen

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Der Herr hat die jungen Männer nicht berufen, unter den Gemeinden zu arbeiten. Sie sind nicht beauftragt, zu einer Versammlung zu sprechen, die ihren unreifen Dienst nicht benötigt, die sich dieser Tatsache voll bewußt ist und während ihrer Predigt nichts von Geiste Gottes verspürt. Befähigte junge Männer sollten sich im großen Erntefeld mit erfahrenen Arbeitern verbinden. Sehr viele werden den besten Erfolg haben, wenn sie mit der Kolportagearbeit beginnen und die Gelegenheiten ergreifen, die sich ihnen zum Evangeliumsdienst bieten. Z6.413.1 Teilen

Aber niemand sollte der Schatten eines anderen werden. Niemand sollte zu einer Maschine werden, das Korn menschlicher Diktatur zu mahlen. Es soll keine Predigt für die jungen Arbeiter ausgearbeitet werden, die sie dort vorzubringen haben, wo sie hingeschickt werden. Laßt sie danach trachten, durch seinen Heiligen Geist von Gott unterwiesen zu werden. Durch Gebet und eifriges Studium des Wortes Gottes wird ihnen Hilfe zuteil werden von dem, der umherging und Gutes tat. Z6.413.2 Teilen

Christus sagte: „Wer mir dienen will, der folge mir nach.“ Johannes 12,26. Indem sie Christi Leben studieren, laßt die Arbeiter lernen, wie er lebte und wirkte. Laßt sie täglich danach streben, so zu leben wie er. Z6.413.3 Teilen

Fahrt fort, ihr jungen Männer, den Herrn zu erkennen, und ihr werdet die Erfahrung machen, dass er hervorbrechen wird „wie die schöne Morgenröte“. Hosea 6,3. Sucht euch ständig zu verbessern. Strebt ernstlich danach, euch mit dem Erlöser zu identifizieren. Lebt durch den Glauben an Christum. Arbeitet, wie er es tat. Lebt für die Rettung von Seelen, für die er sein Leben dahingab. Versucht auf jede Weise allen zu helfen, mit denen ihr in Kontakt kommt. Trachtet immer nach Fortschritt. Laßt euer Leben eine Erfüllung der Worte sein: „Du machst mich mit deinem Gebot weiser, als meine Feinde sind.“ Psalm 119,98. Sprecht mit eurem älteren Bruder, der eure Erziehung vervollständigen wird — Vorschrift um Vorschrift, hier ein wenig, da ein wenig. Eine enge Verbindung mit ihm, der sich selbst als Opfer dahingab, um eine verlorene Welt zu retten, wird euch zu einem annehmbaren Arbeiter machen. Wenn ihr die Wahrheit ergreifen und sie euch zu eigen machen könnt, wenn ihr sagen könnt: „Mein Herr und mein Gott“, dann werden Gnade, Frieden und Freude in reichem Maße in euch wohnen. Z6.413.4 Teilen

414

Eröffnet neue Gebiete, lautet des Herrn Wort. Fügt neue Arbeiter hinzu. Erzieht junge Männer zur Arbeit und zögert nicht! Unterweist, unterweist, unterweist!. Z6.414.1 Teilen

„Saget ihr nicht: Es sind noch vier Monate, so kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebet eure Augen auf und sehet in das Feld; denn es ist schon weiß zur Ernte. Und wer da schneidet, der empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf dass sich miteinander freuen, der da sät und der da schneidet.“ Johannes 4,35.36. Z6.414.2 Teilen

Es ist höchste Zeit, dass unsre Gemeindeglieder entschlossene Anstrengungen machen, die Männer zu unterstützen, die der Welt die letzte Gnadenbotschaft predigen. Die Gemeindeglieder sollen durch ihr praktisches Christentum der Warnungsbotschaft Gewicht verleihen, die Gottes Boten an die Welt ergehen lassen. Denkende Menschen sind über die Aussicht in der Welt sehr beunruhigt. Wenn diejenigen, die die Wahrheit kennen, die biblischen Grundsätze ausleben und damit beweisen, dass die Wahrheit sie geheiligt hat und sie nun wahre Nachfolger des sanftmütigen und demütigen Heilands sind, werden sie einen Einfluß ausüben, der Seelen für Christus gewinnt. Z6.414.3 Teilen

Alles, was nicht tatkräftigem und ernstem Dienst für den Meister entspricht, ist eine Verleugnung unseres Glaubens. Nur das Christentum, das sich in ernster, praktischer Tätigkeit bekundet, macht auf die Menschen Eindruck, die tot sind in Sünden und Übertretungen. Betende, bescheidene und glaubensstarke Christen, deren Taten unter Beweis stellen, dass es ihr größtes Verlangen ist, die rettende Wahrheit bekanntzumachen, die alle Menschen zu einer Entscheidung zwingt, werden eine reiche Seelenernte für den Meister einbringen. Z6.414.4 Teilen

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Wir müssen mit der Eintönigkeit in unsrer Seelenarbeit brechen. Wir erfüllen zwar eine Aufgabe in dieser Welt, zeigen aber nicht genügend Tatkraft und Eifer. Wären wir von mehr Ernsthaftigkeit beseelt, würden Menschen von der Wahrheit unsrer Botschaft überzeugt. Die Geistlosigkeit und Eintönigkeit unsres Dienstes für den Herrn stößt viele Seelen der höheren Gesellschaftsklassen ab; sie vermissen den tiefen ernsten und heiligen Eifer. Eine Gesetzesreligion genügt unsrer Zeit nicht. Wir mögen alle äußeren Formen des Dienstes erfüllen und dennoch ohne den belebenden Einfluß des Heiligen Geistes sein, so wie die Hügel Gilboas ohne Tau und Regen waren. Wir alle brauchen eine geistliche Erquickung. Ebenso benötigen wir die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit, auf dass sie unsre Herzen erweichen und überwältigen. Fest wie ein Felsen sollen wir zu den Grundsätzen stehen. Es gilt, die Grundsätze der Bibel zu lehren und sie durch ein heiliges Leben zu untermauern. Z6.415.1 Teilen

Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass das Glaubensleben in unsern Gemeinden so schwach und kraftlos ist. „So kehret euch nun zur Festung, ihr, die ihr auf Hoffnung gefangen liegt.“ Sacharja 9,12. In Christus ist Kraft für uns bereit. Er ist unser Fürsprecher bei dem Vater. Er entsendet seine Boten in alle Teile seines Reiches, um seinem Volke seinen Willen mitzuteilen. Er wandelt inmitten seiner Gemeinden und möchte seine Nachfolger läutern, adeln und heiligen. Der Einfluß derer, die wahrhaft an ihn glauben, wird der Welt ein Geruch des Lebens zum Leben sein. Christus hält die Sterne in seiner Rechten und will durch sie sein Licht in die Welt hinausstrahlen lassen. Er möchte sein Volk für den höheren Dienst in der himmlischen Gemeinde vorbereiten. Welch eine große Aufgabe ist uns übertragen! Laßt uns diese sorgfältig und entschlossen durchführen. Unser Wandel soll zeigen, was die Wahrheit an uns getan hat. Z6.415.3 Teilen

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„Der da wandelt mitten unter den sieben goldnen Leuchtern.“ Offenbarung 2,1. Diese Schriftstelle zeigt die Beziehung Christi zu seinen Gemeinden. Er wandelt unter seinen Gemeinden auf dem ganzen Erdenrund. Mit gespannter Aufmerksamkeit beobachtet er sie daraufhin, ob ihre geistliche Verfassung sie zur Förderung seines Reiches befähigt. Bei jeder Zusammenkunft der Gemeinde ist Christus gegenwärtig. Er kennt jeden, der in seinem Dienst steht; auch die Herzen derer, die er mit heiligem Öl füllen kann, damit sie es andern mitteilen. Die das Werk Christi in unsrer Welt treulich treiben und in Worten und Werken das Wesen Gottes darstellen, verwirklichen des Herrn Absicht mit sich und sind in seinen Augen sehr kostbar. Christus freut sich über sie, wie sich ein Mensch über einen wohlgepflegten Garten und den Duft der von ihm gepflanzten Blumen freut. Z6.416.1 Teilen

Die verschiedenen Missionsunternehmungen auf den jetzigen Stand zu bringen, hat Selbstverleugnung, Aufopferung, tatkräftige Energie und viel Gebet gekostet. Es besteht die Gefahr, dass sich die Mitarbeiter, die jetzt das Arbeitsfeld betreten, mit geringeren Leistungen zufriedengeben in dem Gedanken, dass nun nicht mehr soviel Selbstverleugnung und Fleiß, so harte und unangenehme Arbeit erforderlich seien, wie sie von den Pionieren des Werkes verlangt wurden. Die Zeiten hätten sich ja geändert. Seit das Werk Gottes mehr Mittel zur Verfügung hat, brauchten sie sich nicht mehr solch widrigen Verhältnissen auszusetzen, wie es zu Beginn der Botschaft erforderlich war. Z6.416.2 Teilen

Herrschte auf der heutigen Entwicklungsstufe des Werkes aber die gleiche Emsigkeit und Hingabe wie in den Anfängen, dann hätten wir hundertmal mehr geleistet. Z6.416.3 Teilen

Soll das Werk mit derselben Tatkraft, mit der es begonnen wurde, weitergetrieben werden, darf die seelische Energie nicht erlahmen. Unaufhörlich müssen die inneren Kraftquellen gespeist werden. Sind die jetzt ins Werk eintretenden Arbeiter aber der Ansicht, dass Selbstverleugnung und die genaue Einteilung der Mittel und der Zeit nicht mehr so notwendig wären, dann wird das Werk zurückgehen. Die heutigen Arbeiter müssen in gleichem Maße Frömmigkeit, Tatkraft und Ausdauer an den Tag legen wie die Pioniere. Z6.416.4 Teilen

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Das Werk hat sich so ausgebreitet, dass es heute ein großes Gebiet umfaßt und die Zahl der Gläubigen sich vervielfacht hat. Dennoch weist es noch große Mängel auf, weil Größeres vollbracht worden wäre, wenn sich derselbe Missionsgeist wie zu Anfang gezeigt hätte. Ohne diesen Geist werden die Arbeiter Gottes Sache nur beeinträchtigen und entstellen. Das Werk bleibt wirklich zurück, statt so voranzugehen, wie es nach Gottes Willen vorangehen sollte. Die gegenwärtige Gliederzahl und die heutige Ausdehnung des Werkes entsprechen nicht den verheißungsvollen Anfängen. Wir sollen uns vor Augen halten, was hätte geschafft werden können, wenn sich jeder mit Leib, Seele und Geist dem Herrn so geweiht hätte, wie es angebracht gewesen wäre. Z6.417.1 Teilen

In der Hoffnung auf eine zukünftige Ernte sollen unsere Gemeinden an der geistlichen Bodenbearbeitung Anteil haben. Um des bösen, ungläubigen Herzens willen wird der Arbeiter viel Verdorbenheit begegnen, und willige Pläne und weihevolle Bemühungen werden durchkreuzt werden. Aber die Arbeit muss getan werden. Der Boden ist hart; aber der brache Acker muss aufgebrochen, der Same der Gerechtigkeit ausgestreut werden. Gestattet euch keine Pause, von Gott geliebte Lehrer. Fragt nicht, ob eure Arbeit auch von Erfolg gekrönt sein wird. Laßt nicht nach, werdet nicht entmutigt: Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. „Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerwerk und Gottes Bau.“ 1.Korinther 3,9. Denkt daran, dass ihr kein Vertrauen in euch selbst setzen könnt. Z6.417.2 Teilen

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