Portrait von Ellen White
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Die Folgen der Untätigkeit
Die Folgen der Untätigkeit
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Wenn die Menschen ihre Kräfte in der von Gott vorgeschriebenen Weise betätigen, werden ihre Fähigkeit und Geschicklichkeit zunehmen. In ihrem Suchen nach Verlorenen werden sie von himmlischer Weisheit erfüllt sein. Wie können die Gemeindeglieder erwarten, des himmlischen Reichtums teilhaftig zu werden, wenn sie in der ihnen von Gott übertragenen Verantwortung, ihren Mitmenschen Licht mitzuteilen, gleichgültig und nachlässig sind? Sobald Christen sich nicht mehr gedrungen fühlen, die in Finsternis lebenden Menschen zu erleuchten, werden sie weniger scharfsichtig; wenn sie aufhören, ihnen Erkenntnis mitzuteilen und sie zur Gnade zu führen, verlieren sie ihre Wertschätzung des Reichtums der himmlischen Güter. Und indem sie diese nicht mehr schätzen, geht ihnen die Erkenntnis verloren, wie notwendig es ist, sie den Menschen zu bringen. Z6.421.1 Teilen

An verschiedenen Orten bestehen große Gemeinden. Von ihren Gliedern, die zur Erkenntnis der Wahrheit kamen, begnügen sich viele damit, das Wort des Lebens zu hören, ohne sich zu bemühen, es andern mitzuteilen. Sie fühlen sich für den Fortschritt des Werkes nicht verantwortlich und nehmen nur wenig Anteil an der Errettung von Seelen. In weltlichen Dingen entwickeln sie großen Eifer, aber sie verbinden ihre Religion nicht mit ihrem Geschäftsleben. Sie sagen: „Religion ist Religion, und Geschäft ist Geschäft.“ Sie sind der Ansicht, dass beide ihren eigenen Wirkungskreis haben, und sagen: „Laßt sie getrennt bleiben.“ Z6.421.2 Teilen

Die Glieder dieser Gemeinden wachsen nicht „in der Gnade und Erkenntnis unsers Herrn und Heilands Jesu Christi“ (2.Petrus 3,18), weil sie Gelegenheiten vernachlässigen. Deshalb sind sie schwach im Glauben und Kinder in der Erfahrung; es mangelt ihnen an Erkenntnis. Sie sind nicht in der Wahrheit verwurzelt und gegründet. Bleiben sie in diesem Zustand, dann werden sie gewiß durch die vielen Täuschungen der letzten Tage irregeführt; denn sie ermangeln des geistlichen Vermögens, Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden. Z6.421.3 Teilen

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Gott hat seinen Predigern die Verkündigung der Wahrheit aufgetragen. Die Gemeinden sollen sie annehmen und in jeder nur möglichen Weise weitergeben, indem sie Lichtstrahlen aufnehmen und verbreiten. Hier liegt unsre große Sünde. Wir sind Jahre zurück. Die Prediger haben nach den verborgenen Schätzen gesucht. Sie haben das Schatzkästlein geöffnet und die Edelsteine der Wahrheit hervorleuchten lassen; aber die Gemeindeglieder haben nicht den hundertsten Teil dessen getan, was Gott von ihnen forderte. Was anders als eine Verarmung des Glaubenslebens können wir erwarten, wenn die Gemeinde Predigt über Predigt hört und die Unterweisungen nicht im Leben verwirklicht? Die von Gott verliehenen Fähigkeiten verkümmern, wenn sie nicht angewandt werden. Mehr als das — verharren die Gemeinden in Untätigkeit, wird Satan sie beschäftigen. Er übernimmt das Feld und spannt die Glieder zu Arbeitsleistungen ein, die ihre Kräfte erschöpfen und ihre geistliche Gesinnung zerstören; dann aber überläßt er sie der Gemeinde als toten Ballast. Z6.422.1 Teilen

Es gibt etliche unter uns, die ihr untätiges Verhalten als eine sündige Vernachlässigung der gottgegebenen Fähigkeiten erkennen würden, wenn sie sich Zeit zum Überlegen nähmen. Geschwister, euer Heiland und alle heiligen Engel sind über eures Herzens Härtigkeit tief betrübt. Christus gab sein Leben zur Errettung von Seelen, und doch macht ihr, die ihr seine Liebe erkannt habt, so wenig Anstrengungen, die Segnungen seiner Gnade denen mitzuteilen, für die er starb. Eine derartige Gleichgültigkeit und Pflichtvergessenheit setzt die Engel in Erstaunen. Im Gericht müßt ihr den Menschen gegenübertreten, die ihr vernachlässigt habt. An jenem Tage werdet ihr euch selbst überführen und verdammen. Möge der Herr euch jetzt zur Buße leiten! Möge er seinem Volk die Vernachlässigung der Arbeit in seinem Weinberg vergeben! Z6.422.2 Teilen

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„Gedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke. Wo aber nicht, werde ich dir bald kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wo du nicht Buße tust.“ Offenbarung 2,5. Z6.423.1 Teilen

Ach, wie Wenige erkennen die Zeit ihrer Heimsuchung! Wie Wenige selbst unter denen, die da bekennen, an die gegenwärtige Wahrheit zu glauben, erkennen die Zeichen der Zeit und die Erfahrungen, durch die wir vor dem Ende hindurchmüssen! Heute waltet noch die göttliche Langmut. Aber wie lange werden die Engel Gottes die Winde noch halten, so dass sie nicht über uns hereinbrechen? Z6.423.2 Teilen

Wie wenig wahrhaft demütige, hingebungsvolle und gottesfürchtige Diener Christi gibt es in unsern Gemeinden, obwohl Gottes Erbarmen so unaussprechlich groß ist! Wie wenige Herzen sind von Dankbarkeit und Lob erfüllt, weil sie berufen und geehrt wurden, einen Platz im Werke Gottes einzunehmen und an den Leiden Christi teilzuhaben! Z6.423.3 Teilen

Ein großer Teil derer, die unsre Versammlungen besuchen, sind tot in Übertretungen und Sünden. Sie kommen und gehen, wie die Tür in ihren Angeln auf- und zugeht. Jahrelang haben sie selbstzufrieden feierlichen und herzergreifenden Wahrheiten gelauscht, diese aber in ihrem Leben nicht verwirklicht. Deshalb werden sie immer unempfindlicher für den Wert der Wahrheit. Aufrüttelnde Zeugnisse des Tadels und der Warnung erwecken keine Reue in ihnen. Die lieblichsten Klänge, die Gott von menschlichen Lippen erschallen läßt — Rechtfertigung durch den Glauben und die Gerechtigkeit Christi — lösen in ihnen keinen Widerhall, keine Liebe und keine Dankbarkeit aus. Obgleich der himmlische Kaufherr die kostbarsten Juwelen des Glaubens und der Liebe vor ihnen ausbreitet, obwohl er sie einlädt, Gold von ihm zu kaufen, das „im Feuer durchläutert“ ist, und „weiße Kleider“, damit sie sich kleiden können, und „Augensalbe“, auf dass sie zu sehen vermögen, verhärten sie ihre Herzen gegen ihn und versäumen es, ihre Lauheit gegen Liebe und Eifer einzutauschen. Sie haben den Schein eines gottseligen Wesens, aber seine Kraft verleugnen sie. Verharren sie in diesem Zustand, wird Gott sie verwerfen. Sie machen sich selbst untauglich, Glieder der himmlischen Familie zu werden. Z6.423.4 Teilen

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