Portrait von Ellen White
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Die Gemeinden müssen erwachen
Die Gemeinden müssen erwachen
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Bald werden seltsame und schnelle Veränderungen vor sich gehen. Gottes Volk soll, mit dem Heiligen Geist ausgerüstet, den Notlagen dieser Zeit mit himmlischer Weisheit begegnen und, soweit wie möglich, der verderblichen Entwicklung der Welt entgegenwirken können. Schläft die Gemeinde nicht, sondern wachen und beten die Nachfolger Christi, dann haben sie genügend Licht, um die Bewegungen des Feindes begreifen und recht einschätzen zu können. Z6.433.1 Teilen

Ich rufe die Gemeinden jeder Vereinigung auf: Seid standhaft und von der Welt abgesondert — in der Welt, aber nicht von der Welt. Spiegelt die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit rein, heilig und untadelig wider; laßt das Licht des Glaubens an den Landstraßen und Zäunen der ganzen Erde leuchten! Z6.433.3 Teilen

Wacht auf, ihr Gemeinden, ehe es für immer zu spät ist! Jedes Glied nehme seine Arbeit auf und verteidige den Namen des Herrn, nach dem es genannt ist. Starker Glaube und ernste Gottesfurcht müssen an die Stelle von Trägheit und Unglauben treten. Gründet sich der Glaube völlig auf Christus, dann wird die Wahrheit das Herz erfreuen, und die Gottesdienste sind nicht länger uninteressant und langweilig. Eure jetzt noch kraft- und geistlosen Gemeindestunden werden dann durch den Heiligen Geist belebt. Ihr macht täglich viele Erfahrungen, wenn euer bekenntliches Christentum zur Tat wird. Sünder werden sich bekehren. Das Wort der Wahrheit ergreift sie, und sie werden ausrufen wie einige Zuhörer der Predigten Jesu: „Wie große Dinge haben wir gehört!“ Z6.433.4 Teilen

Werden die Gemeindeglieder angesichts dessen, was die Gemeinde bei Ausführung des göttlichen Auftrages vollbringen könnte, weiterschlafen, oder werden sie aufwachen und erkennen, welche Ehre Gott ihnen in seiner gnädigen Vorsehung verlieh? Werden sie ihre ererbten Fähigkeiten entfalten, sich des Lichtes bedienen und die Notwendigkeit empfinden aufzuwachen, um drohenden, ernsten Ereignissen begegnen zu können? Ach, möchten doch alle erwachen und der Welt bekunden, dass sie lebendigen Glaubens sind, dass der Welt gewaltige Dinge bevorstehen und Jesus bald wiederkommt. Laßt die Menschen sehen, dass wir glauben, an der Grenze der ewigen Welt zu stehen. Z6.433.5 Teilen

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Der Bau des Reiches Gottes wird durch die Untreue der Menschen verzögert oder durch ihre Treue beschleunigt. Durch den Mangel an Zusammenarbeit zwischen den Menschen und Gott wird das Werk gehindert. Die Menschen mögen beten: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.“ Versäumen sie aber, dieses Gebet in ihrem Leben in die Tat umzusetzen, dann wird ihr Bitten fruchtlos bleiben. Z6.434.1 Teilen

Obwohl du schwach, irrend und sündig sein magst, ladet der Herr dich zu sich ein. Er bittet dich, die göttlichen Unterweisungen anzunehmen. Mit Christus kannst du Gottes Werke vollbringen. „Ohne mich könnt ihr nichts tun“, sagt Christus. Z6.434.2 Teilen

Durch den Propheten Jesaja wurde die Verheißung gegeben: „Deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird dich zu sich nehmen.“ Jesaja 58,8. Die Gerechtigkeit Christi wird vor uns hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird unser Lohn sein. Ihr Gemeinden des lebendigen Gottes, betrachtet diese Verheißung und denkt darüber nach, wie euer Kleinglaube, euer Mangel an geistlichem Leben und an göttlicher Kraft das Kommen des Reiches Gottes aufhält. Würdet ihr vorangehen und nähmet ihr euch der Sache Christi an, dann würden Engel Gottes euch die Wege ebnen und Herzen zur Annahme des Evangeliums vorbereiten. Wäre jeder Einzelne von euch ein lebendiger Missionar, dann würde die Botschaft für diese Zeit bald allen Völkern, Nationen und Sprachen in aller Welt verkündigt sein. Das ist das Werk, das geschehen muss, ehe Christus in großer Kraft und Herrlichkeit wiederkommt. Ich rufe die Gemeinde auf, ernstlich darum zu beten, damit ihr eure Verantwortung zu erkennen vermögt. Seid ihr persönlich Gottes Mitarbeiter? Wenn nein, warum nicht? Wann wollt ihr dann euren himmlischen Auftrag erfüllen? Z6.434.3 Teilen

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Für alle Entmutigten gibt es nur ein Heilmittel — Glaube, Gebet und Arbeit. Z6.435.1 Teilen

Laßt unsere Gemeinden nicht eifersüchtig sein und sich vernachlässigt fühlen, weil sie nicht die Arbeit der Prediger empfangen. Laßt sie lieber selbst das Werk angreifen, die Bürde aufnehmen und in ernster Weise für Seelen wirken. Z6.435.2 Teilen

Bringt jedes Talent in unsern Gemeinden zum Einsatz im Wohltätigkeitswerk. Die rauhen Plätze in der Natur, die wüsten Orte hat Gott anziehend gemacht, indem er schöne Dinge unter die unansehnlichsten stellte. Zu dem Werk sind auch wir berufen. Z6.435.3 Teilen

Wir benötigen in unsern Gemeinden junge Leute, die in ihrem Bemühen nach christlichen Grundsätzen handeln, und der Anfang muss im häuslichen Kreis gemacht werden. Die treue Pflichterfüllung daheim hat rückwirkenden Einfluß auf den Charakter. Im väterlichen Haus muss der Beweis von Befähigung zum Dienst in der Gemeinde erbracht werden. Z6.435.4 Teilen

Der Herr beurteilt uns nicht nach der Stellung, die wir bekleiden, sondern nach der Treue, mit der wir unsern Verpflichtungen nachgekommen sind. Z6.435.5 Teilen

Wir verrichten nur ein Drittel von dem, was wir, gemessen an den uns anvertrauten Talenten, tun könnten. Die andern Zweidrittel arbeiten gegen Christum. Z6.435.6 Teilen

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Das größte Werk, das in unserer Welt getan werden kann, ist die Gottesverherrlichung, indem wir Christi Charakter ausleben. Z6.436.1 Teilen

Überall in der Welt ist ein großes Werk zu tun. Niemand sollte zu der Schlußfolgerung kommen, dass wir, weil das Ende nahe ist, keine besonderen Anstrengungen mehr zu machen bräuchten, verschiedene Anstalten aufzurichten, die das Werk benötigt. Es gebührt euch nicht, Tag oder Stunde des Kommens Christi zu wissen, denn dies wurde nicht offenbart. Niemand sollte Mutmaßungen anstellen über etwas, von dem er nichts versteht. Laßt jeden die Arbeit tun, die seinen Händen anvertraut wurde und täglich seine Pflicht erfüllen, wie Gott es fordert. Z6.436.2 Teilen

Wenn der Herr uns gebietet, keine weiteren Versammlungshäuser, Schulen, Sanatorien, und Druckereien mehr zu bauen, dann können wir unsere Hände falten und den Herrn das Werk abschließen lassen — aber heute haben wir die Gelegenheit, unsern Eifer für Gott und unsere Liebe zur Menschheit unter Beweis zu stellen. Z6.436.3 Teilen

In der ganzen Welt werden Mitarbeiter Gottes benötigt. Wo immer es Seelen zu retten gibt, sollen wir helfen, viele Söhne und Töchter dem Herrn zuzuführen. Das Ende ist nahe. Laßt uns deshalb aus jeder uns verliehenen Fähigkeit und aus jedem Hilfsmittel, das dem Werke dienlich ist, das Beste machen. Z6.436.4 Teilen

Es müssen Schulen gegründet werden, damit die Jugend herangebildet und solche, die im Predigtamt dienen, größere Fertigkeiten in der biblischen und wissenschaftlichen Erkenntnis erlangen. Die auswärtigen Felder brauchen Anstalten zur Behandlung von Kranken. Ärztliche Missionare müssen ausgebildet werden, die sich selbst verleugnen, das Kreuz aufnehmen und die fähig sind, Vertrauensstellungen einzunehmen und andere zu unterrichten. Und neben diesem braucht Gott Missionare im heimatlichen Feld. Diese Arbeiter sollten bereit sein, sich selbst zu verleugnen, das Kreuz zu tragen und ihre persönlichen Bedürfnisse einzuschränken, damit sie reich an guten Früchten sein können. Z6.436.5 Teilen

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Ein Glaube, dem diese Merkmale fehlen, ist eine Verleugnung des christlichen Charakters. Der Evangeliumsglaube besitzt Kraft und Gnade göttlichen Ursprungs. Laßt uns bekunden, dass Christus in uns wohnt, indem wir aufhören, unser Geld für Kleidung und nutzlose Dinge zu vergeuden, während Christi Werk aus Mangel an Geld verkümmert und die Schulden, die auf unsern Versammlungshäusern lasten, unbezahlt bleiben und die Schatzkammern leer sind. Entwickelt keinen Geschmack für teure Kleidungsstücke und anspruchsvolle Einrichtungsgegenstände. Das Werk soll vorangehen, wie es angefangen hat — in Selbstverleugnung und Glauben. Z6.437.1 Teilen

Benutzt euer Geld, um etwas zu schaffen, anstatt euren Einfluß dahingehend geltend zu machen, die Hilfsmittel zu schmälern. Schenkt Andeutungen, dass all unsere Gebrechen durch Glaubensübung entfernt werden können und dass deshalb keine Anstalten zur Wiederherstellung der Gesundheit notwendig seien, kein Gehör. Glaube und Werke sind nicht voneinander getrennt. Gerade weil der Herr bald kommt, handelt entschieden und fest entschlossen, die Möglichkeiten, ein großes Werk in kurzer Zeit zu tun, zu vermehren. Z6.437.2 Teilen

Weil der Herr bald kommt, ist es an der Zeit, unser Geld den Wechslern auszuhändigen, an der Zeit, jedes Geldstück, das wir erübrigen können, ins Schatzhaus des Herrn zu geben, damit Anstalten zur Heranbildung von Arbeitern geschaffen werden können. Diese sollten so unterrichtet werden, wie einst die Schüler in den Prophetenschulen. Wenn der Herr euch bei seinem Kommen mit diesem Werk beschäftigt findet, wird er sagen: „Ei, du frommer und getreuer Knecht ... gehe ein zu deines Herrn Freude.“ Matthäus 25,21. Z6.437.3 Teilen

Die Zeit ist gekommen, wo keine körperliche, geistige oder moralische Kraft vergeudet werden darf. Der Herr wünscht, dass seine Kinder in Amerika die großen Möglichkeiten, die den moralischen und geistlichen Fortschritt seines Werkes betreffen, nicht auf ein paar Orte beschränken. Von solchen, denen er viel anvertraut hat, erwartet er, dass sie viel mitteilen. Gebt euer Geld dorthin, wo es helfen kann, den Völkern und den Inseln des Meeres, die sich in Finsternis befinden, Licht zu bringen. Z6.437.4 Teilen

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Arbeit, die verrichtet werden muss — Wenn Familien an die dunklen Plätze der Erde ziehen würden, wo das Volk in geistlichen Nebel gehüllt ist, und das Licht des Lebens Christi durch ihr Verhalten hinausstrahlen ließe, könnte ein großes Werk getan werden. Laßt sie ihre Arbeit in stiller, unaufdringlicher Weise beginnen, ohne das Feld finanziell zu belasten, bis das Interesse so groß geworden ist, dass sie ohne die Hilfe eines Predigers nicht mehr zurechtkommen. Z6.438.1 Teilen

Haltet ihr Seminare und ähnliche Versammlungen ab, beraumt sie nicht da an, wo sich große, festgegründete Gemeinden befinden. Geht dorthin, wo die Wahrheit wenig bekannt ist und verleiht dem Werk an diesen Orten Ansehen. Dies mag nicht so bequem sein; aber ich stelle die Frage: War es für den Heiland bequem, die himmlischen Höfe zu verlassen? War es für ihn angenehm, seine Ehre, seine Herrlichkeit und seine Herrschaft aufzugeben, sich herabzulassen und uns gleich zu werden? Er begab sich nicht zu ungefallenen Wesen, sondern zu denen, die ihn am nötigsten brauchten. Und wir, denen er sein Werk übertragen hat, sollen seinem Beispiel folgen. Z6.438.2 Teilen

Laßt uns das Wort des Lebens zu jenen bringen, die wir als so hoffnungslos betrachten, als lägen sie bereits im Grab. Obgleich sie unwillig erscheinen mögen, das Licht der Wahrheit anzunehmen, sollen wir unsere Pflicht fraglos und ohne Wanken tun. Z6.438.3 Teilen

Im Zögern liegt Gefahr. Die Seele, die ihr vielleicht gefunden hättet, der ihr die Schrift hättet eröffnen können, ist aus eurer Reichweite gerückt. Satan hat ein Netz für ihre Füße ausgelegt, und morgen mag sie die Pläne von Gottes Erzfeind ausführen. Warum auch nur für einen Tag zögern? Warum nicht sofort ans Werk gehen? Z6.438.4 Teilen

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Wie mögen die Engel empfinden, während das Ende herbeieilt und sie so viele sehen, denen die letzte Gnadenbotschaft anvertraut wurde, wie sie sich zusammenscharen, Versammlungen zum eigenen Nutzen besuchen und unzufrieden sind, wenn sie nicht ständig eine Predigt hören, die aber so wenig Seelenlast fühlen und nichts zur Rettung anderer tun. Alle, die in Wahrheit durch lebendigen Glauben mit Christo verbunden sind, werden Teilhaber seiner göttlichen Natur sein. Sie werden ständig geistliches Leben von ihm empfangen und nicht schweigen können. Z6.439.1 Teilen

Leben bekundet sich durch Tätigkeit. Wenn das Herz lebendig ist, wird es das Lebensblut zu allen Körperteilen pumpen. Wer mit geistlichem Leben erfüllt ist, braucht nicht aufgefordert werden, es zu zeigen. Das göttliche Leben wird in reichen Gnadenströmen aus ihm hervorquellen. Ob er betet, redet oder arbeitet — Gott wird dadurch verherrlicht. Z6.439.2 Teilen

Die Arbeiter — Es sind nicht die mit glänzendsten Talenten, deren Wirken die größten und bleibendsten Erfolge bringt. Wer sind die besten Arbeiter? Diejenigen, die der Einladung folgen: „Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“ Matthäus 11,29. Z6.439.3 Teilen

Wenn Menschen, denen Gott Verstandesgaben verliehen hat, sich weigern, sie zu seiner Verherrlichung anzuwenden, wird er sie nach einer Zeit der Prüfung und Erprobung ihrer eigenen Einbildung überlassen und Menschen nehmen, die nicht so reich begabt erscheinen, die kein solch großes Selbstvertrauen besitzen. Er wird die Schwachen stark machen, weil sie auf Gott vertrauen, das für sie zu tun, was sie selbst nicht zu tun vermögen. Gott wird den ganzherzigen Dienst annehmen und ihr Zukurzkommen ergänzen. Z6.439.4 Teilen

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Der Herr Jesus nimmt solche, die sich umformen lassen, und benutzt sie zu seines Namens Verherrlichung. Sie entsprechen seiner eigenen Vorstellung. Er benutzt Material, an dem andere vorübergehen würden, und bearbeitet alle, die sich umgestalten lassen wollen. Durch sehr einfache Mittel ist eine Tür im Himmel geöffnet, und die Einfachheit des menschlichen Werkzeugs benutzt Gott, sich dem Menschen zu offenbaren. Z6.440.1 Teilen

Habt ihr die Kräfte der zukünftigen Welt geschmeckt? Habt ihr das Fleisch des Sohnes Gottes zu euch genommen und sein Blut getrunken? Dann hat Christus, obgleich keine Predigerhand euch eingesegnet haben mag, seine Hand auf euch gelegt und gesagt: „Ihr seid meine Zeugen.“ Z6.440.2 Teilen

Solche, die Gott als seine Werkzeuge benutzt, mögen von manchen als unfähig betrachtet werden. Wenn sie aber beten und in einfachen Worten von der Wahrheit sprechen können, weil sie die Wahrheit liebhaben, mögen sie Menschen durch die Macht des Heiligen Geistes erreichen können. Wenn sie die Wahrheit in schlichter Weise vorführen, aus dem Wort vorlesen oder ihre eigene Erfahrung berichten, beeindruckt der Heilige Geist Gemüt und Charakter. Der Wille wird dem Willen Gottes untertan. Die Wahrheit, die bisher nicht verstanden wurde, trifft das Herz mit lebendiger Überzeugung und wird zu geistlicher Wirklichkeit. Z6.440.3 Teilen

Ich trage eine Last auf dem Herzen für die bedürftigen Missionsgebiete. In den Missionsfeldern in unserer Nähe muss ein angreifendes Werk verrichtet werden. Wir brauchen Mittel für die Förderung des Werkes außerhalb unseres Landes. Unsere auswärtigen Missionen verschmachten. Die Missionare werden nicht unterstützt, wie Gott es fordert. Aus Mangel an Geldmitteln können die Arbeiter keine neuen Felder erschließen. Z6.440.4 Teilen

In unserer nächsten Umgebung gehen Seelen in ihren Sünden zugrunde. Jedes Jahr sterben Tausende und aber Tausende ohne Gott und ohne Hoffnung auf ewiges Leben. Die Plagen und Strafgerichte Gottes tun ihr Werk, und Seelen werden hingerafft und verderben, weil das Licht der Wahrheit nicht auf ihren Weg geschienen hat. Aber wie wenige fühlen Seelenlast für ihre Mitmenschen! Die Welt geht in ihrem Elend zugrunde; aber dies rührt selbst jene kaum, die vorgeben, an die höchste und weitreichendste Wahrheit, die Sterblichen je übergeben wurde, zu glauben. Gott fordert von seinen Kindern, dass sie seine helfende Hand sind, um die Verlorenen zu retten. Doch wie viele geben sich zufrieden, nichts zu tun. Es besteht ein Mangel an jener Liebe, welche Christum veranlaßte, sein himmlisches Heim zu verlassen und die menschliche Natur anzunehmen, damit die menschliche Natur dem Menschen begegnen und die Menschheit zur Göttlichkeit emporgezogen werden konnte. Gottes Volk ist von Erstarrung, von Lähmung befallen, wodurch es zurückgehalten wird, zu begreifen, was für diese Zeit notwendig ist. Z6.440.5 Teilen

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Gottes Volk wird angesichts des himmlischen Universums geprüft. Aber die Knappheit ihrer Gaben und Opfer und die schwachen Bemühungen im Dienste Gottes kennzeichnen sie als untreu. Wenn das Wenige, das jetzt getan wird, das Beste wäre, was sie tun könnten, wären sie nicht verdammt; aber mit ihren Hilfsmitteln könnten sie weit mehr ausrichten. Sie wissen und die Welt weiß, dass sie zum großen Teil den Geist der Selbstverleugnung und des Kreuztragens verloren haben. Z6.441.1 Teilen

Gott ruft nach Männern, die der schlafenden Welt, tot in Übertretung und Sünden, die Warnung bringen. Er fordert freiwillige Opfer von denen, deren Herzen mit dem Werk verbunden sind, die eine Last für Seelen tragen, damit sie nicht umkommen, sondern das ewige Leben erlangen. Satan spielt das Spiel des Lebens für Menschenseelen. Er versucht sich der Geldmittel zu bemächtigen, dass er sie binden kann und sie nicht zur Förderung von Missionsunternehmungen benutzt werden können. Sollten wir betreffs seiner Erfindungen unwissend sein? Dürfen wir ihm gestatten, unsere Sinne zu lähmen? Z6.441.2 Teilen

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Ich rufe alle unsere Brüder auf, zu erwachen, sich völlig Gott zu weihen und Weisheit von ihm zu erbitten. Ich appelliere an die Beamten unserer Vereinigung, sich ernstlich um unsere Gemeinden zu bemühen. Ruft sie dazu auf, mit ihren Mitteln die auswärtigen Missionen zu unterstützen. Werden eure Herzen angesichts der Lage unserer auswärtigen Felder nicht gerührt, wird die letzte Gnadenbotschaft an die Welt eingeschränkt, und das von Gott aufgetragene Werk wird unterbleiben. Die letzten Jahre der Gnadenzeit eilen rasch dahin. Der große Tag des Herrn steht nahe bevor. Wir müssen uns jetzt wirklich darum bemühen, unser Volk zu erwecken. Legt die Worte des Herrn durch den Propheten Maleachi einer jeden Seele vor: „Ihr seid von eurer Väter Zeit an immerdar abgewichen von meinen Geboten und habt sie nicht gehalten. So bekehret euch nun zu mir, so will ich mich zu euch auch kehren, spricht der Herr Zebaoth. So sprecht ihr: ‚Worin sollen wir uns bekehren?‘ Ist‘s recht, dass ein Mensch Gott täuscht, wie ihr mich täuschet? So sprecht ihr: ‚Womit täuschen wir dich?‘ Am Zehnten und Hebopfer. Darum seid ihr auch verflucht, dass euch alles unter den Händen zerrinnt; denn ihr täuscht mich allesamt. Bringet aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüfet mich hierin, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle. Und ich will für euch den Fresser schelten, dass er euch die Frucht auf dem Felde nicht verderben soll und der Weinstock im Acker euch nicht unfruchtbar sei, spricht der Herr Zebaoth; dass euch alle Heiden sollen selig preisen, denn ihr sollt ein wertes Land sein, spricht der Herr Zebaoth.“ Maleachi 3,7-12. Z6.442.1 Teilen

Es ist Zeit für uns, die Lehren des Wortes Gottes zu beachten. All seine ausdrücklichen Befehle sind zu unserm Besten gegeben, um die Seele von der Sünde zur Gerechtigkeit zu bekehren. Jeder, der sich zur Wahrheit bekehrt, muss bezüglich des Herrn Forderung von Zehnten und Opfergaben unterrichtet werden. Werden Gemeinden gegründet, muss diese Arbeit entschlossen und im Geiste Christi unternommen werden. Alles, dessen die Menschen sich erfreuen, ist eine Gottesgabe. Es behagt ihm, wenn sein Erbteil sich seiner Güter erfreut. Aber alle, die unter dem blutbefleckten Banner Immanuels stehen, sollen ihre Abhängigkeit von Gott und ihre Verantwortlichkeit ihm gegenüber anerkennen, indem sie seinem Schatzhaus einen gewissen Teil als ihm gehörend zurückerstatten. Diese Gaben sollen zur Erfüllung des Auftrags, den Gottes Sohn seinen Jüngern erteilte, investiert werden: „Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Matthäus 28,18-20. Z6.442.2 Teilen

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Alle wahrhaft Bekehrten sind zu einem Werk berufen, das Geld und Weihe erfordert. Die Verpflichtung, die mit der Eintragung in die Gemeindeliste verbunden ist, hält uns bis zum äußersten unserer Fähigkeit verantwortlich, für Gott zu arbeiten. Er verlangt ungeteilten Dienst, völlige Weihe von Herz, Seele, Geist und Kraft. Christus hat uns in die Gemeinde gebracht, damit er all unsere Talente in geweihtem Dienst zur Seelenrettung einsetzen und in Anspruch nehmen kann. Alles, was nicht an diesen Maßstab heranreicht, bedeutet Widerstand gegen Gottes Werk. Es gibt nur zwei Plätze in der Welt, wo wir unsere Schätze anlegen können — in Gottes Schatzhaus oder in das Satans; und alles, was nicht im Dienste Christi angelegt wird, zählt auf Satans Seite und fördert seine Sache. Z6.443.1 Teilen

Es ist des Herrn Absicht, dass die uns anvertrauten Mittel zum Aufbau seines Werkes benutzt werden sollen. Seine Güter sind seinen Haushaltern anvertraut, dass sorgfältig mit ihnen gehandelt wird und dadurch Seelen für ihn gewonnen und dem ewigen Leben zugeführt werden. Diese Seelen werden ihrerseits wieder zu Haushaltern der Wahrheit und zu Mitarbeitern in der großen Firma des Reiches Gottes. Z6.443.2 Teilen

Wo immer Leben vorhanden ist, macht es sich durch Zunahme und Wachstum bemerkbar. Im Werke Gottes findet ein ständiger Austausch statt — ein Nehmen und ein Geben, Empfangen und dem Herrn das Seine zurückerstatten. Gott arbeitet mit jedem aufrichtigen Gläubigen zusammen. Das Licht und die Segnungen, die er empfängt, gibt er durch seine Arbeit weiter. Auf diese Weise wird die Aufnahmefähigkeit vermehrt. Indem jemand die himmlischen Gaben weiterleitet, schafft er Raum für neue Ströme der Gnade und Wahrheit, die seiner Seele von der lebendigen Quelle zufließen. Größeres Licht, wachsende Erkenntnis und Segnungen sind sein. Von diesem Werk, das jedes Gemeindeglied einschließt, ist Leben und Wachstum der Gemeinde abhängig. Wer immer nur nimmt und niemals gibt, verliert bald den Segen. Wenn die Wahrheit nicht von ihm zu andern fließt, verliert er die Fähigkeit, zu empfangen. Wir müssen die Güter des Himmels mitteilen, wenn wir neue Segnungen erhalten wollen. Z6.443.3 Teilen

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Das trifft sowohl auf zeitliche wie geistliche Dinge zu. Der Herr sendet kein Gold und Silber vom Himmel, um sein Werk auf Erden zu fördern. Er beschenkt Menschen mit Gütern, damit sie durch ihre Gaben und Opfer sein Werk im Gang halten. Der vorrangigste Zweck, wofür Gottes Gaben verwandt werden sollen, ist der Unterhalt von Arbeitern im großen Erntefeld. Und wenn Männer und Frauen Kanäle seiner Segnungen für andere Seelen werden, wird der Herr die Kanäle immer wieder füllen. Menschen werden nicht dadurch arm, dass sie Gott das Seine zurückerstatten, sondern indem sie es ihm vorenthalten. Z6.444.1 Teilen

Das Mitteilen dessen, was er erhalten hat, wird jedes Gemeindeglied zu einem Mitarbeiter Gottes machen. Aus uns selbst vermögen wir nichts zu tun; Christus ist der große Meister. Es ist das Vorrecht eines jeglichen menschlichen Wesens, das Christum annimmt, sein Mitarbeiter zu werden. Z6.444.2 Teilen

Der Heiland hat gesagt: „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.“ Johannes 12,32. Um der Freude willen, Seelen gerettet zu sehen, erduldete Christus das Kreuz. In jenem Akt der Selbstaufopferung lag Christi Herz, die Liebe Gottes; und durch dieses Opfer wurde der Welt der machtvolle Einfluß des Heiligen Geistes zugänglich. Durch Opfer muss Gottes Werk vorangetrieben werden. Von jedem Gotteskind wird Opferbereitschaft gefordert. Christus sagte: „Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“ Lukas 9,23. Allen, die an Christum glauben, verleiht er einen neuen Charakter. Dieser Charakter ist ein Widerschein seines eigenen Wesens: sein unendliches Opfer hat es ermöglicht. Z6.444.3 Teilen

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Aus dem Worte Gottes strahlt eine Fülle von Licht; wir müssen erwachen und die vernachlässigten Gelegenheiten wahrnehmen. Wären alle treu und gäben sie Gott in Zehnten und Gaben das Seine zurück, dann würde der Welt der Weg geöffnet, die Botschaft für unsre Zeit zu hören. Erglühten die Herzen der Kinder Gottes von der Liebe zu Christus, wäre jedes Gemeindeglied von dem Geist der Selbstaufopferung beseelt und bekundeten alle tiefen Ernst, dann fehlte es weder in der Heimatmission noch in der äußeren Mission an Geldmitteln. Unsre Mittel würden sich vervielfachen. Tausend Türen, sich nützlich zu erweisen, würden sich öffnen und uns zum Eintreten einladen. Wäre Gottes Absicht, der ganzen Welt die Gnadenbotschaft zu verkündigen, von seinem Volke durchgeführt worden, so wäre Christus bereits wiedergekommen, und die Heiligen wären schon in der Stadt Gottes willkommen geheißen worden. Z6.445.2 Teilen

Wenn es jemals eine Zeit gab, in der Opfer erforderlich waren, so ist es jetzt. Wer Geld besitzt, sollte erkennen, dass es jetzt an der Zeit ist, es für Gott einzusetzen. Verschwendet keine Mittel für Erleichterungen an Plätzen, wo das Werk schon aufgebaut ist. Fügt nicht Gebäude zu Gebäude, wo das Werk bereits fest gegründet ist. Verwendet die Mittel vielmehr zur Gründung von Missionsstationen in neuen Gebieten. Auf diese Weise werdet ihr Seelen gewinnen, die ihrerseits beim Aufbau mithelfen werden. Z6.445.3 Teilen

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Denkt an unsre Missionen in fernen Ländern. Einige von ihnen kämpfen hart, um wenigstens bestehen zu können; ihnen fehlen mitunter die einfachsten Arbeitserleichterungen. Baut das Werk in diesen dürftigen Feldern auf, anstatt dort noch Erleichterungen hinzuzufügen, wo sie schon reichlich vorhanden sind. Immer und immer wieder hat der Herr hierüber gesprochen. Sein Segen kann nicht auf seinem Volke ruhen, wenn es seine Weisungen nicht beachtet. Z6.446.1 Teilen

Übt Sparsamkeit in euren Heimen. Viele hegen Götzen und beten sie an. Werft eure Götzen hinaus! Gebt eure selbstsüchtigen Vergnügungen auf. Ich flehe euch an, verschwendet keine Mittel, um eure Wohnungen auszuschmücken, denn es ist Gottes Geld und wird von euch zurückgefordert werden. Ihr Eltern, verschwendet um Christi willen kein Geld, um die Launen eurer Kinder zu befriedigen. Lehrt sie nicht, nach Mode und Gepränge zu streben, um Einfluß in der Welt zu gewinnen. Wird sie das geneigt machen, Seelen zu retten, für die Christus starb? Nein! es wird nur zu Mißgunst, Neid und bösen Argwohn führen. Eure Kinder würden schließlich dahin kommen, mit dem Aufwand und der Verschwendung der Welt zu wetteifern und das Geld des Herrn für Dinge auszugeben, die zu ihrem Glück und zu ihrer Gesundheit nicht notwendig sind. Z6.446.2 Teilen

Erzieht eure Kinder nicht zu der Ansicht, dass sich eure Liebe zu ihnen in der Befriedigung ihres Stolzes, ihrer Verschwendungssucht und ihrer Liebe zu Äußerlichkeiten bekunden müsse. Es ist jetzt nicht die Zeit, Wege ausfindig zu machen, wie man am besten Geld ausgibt. Verwendet eure Erfindungsgabe dazu, wie man noch mehr sparen kann. Anstatt selbstsüchtige Neigungen zu befriedigen und Geld für Dinge auszugeben, die das klare Denken und nüchterne Urteilen untergraben, solltet ihr darauf bedacht sein, euch selbst zu verleugnen, damit ihr helfen könnt, das Banner der Wahrheit in neuen Gebieten aufzupflanzen. Der Verstand ist eine Gabe; gebraucht ihn, um ausfindig zu machen, wie ihr eure Mittel am besten für die Errettung von Seelen anwenden könnt. Z6.446.3 Teilen

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Lehrt eure Kinder, dass Gott einen Anspruch hat auf alles, was sie besitzen, einen Anspruch, den niemand zu tilgen vermag. Was sie besitzen, ist ihnen nur anvertraut; es ist gleichzeitig ein Prüfstein ihres Gehorsams. Begeistert sie dafür, Sterne für ihre Krone zu gewinnen, indem sie mithelfen, Seelen von der Sünde zur Gerechtigkeit zu führen. Z6.447.1 Teilen

Geld ist ein notwendiger Schatz; verschwendet es nicht für Leute, die es nicht benötigen. Manche benötigen eure freiwilligen Gaben. Zu oft versäumen es die Vermögenden, daran zu denken, wie viele Menschen in der Welt hungern, weil sie nicht genügend zu essen haben. Vielleicht entgegnen die Besitzenden: „Ich kann sie doch nicht alle ernähren!“ Wenn ihr die Lehren Christi über die Sparsamkeit befolgt, könnt ihr wenigstens einen ernähren. Vielleicht ist es euch auch möglich, viele zu sättigen, die zeitlicher Speise bedürfen; doch ihr könnt ihnen auch das Brot des Lebens darreichen. „Sammelt die übrigen Brocken, dass nichts umkomme.“ Johannes 6,12. Das sagte der, dem alle Schätze des Weltalls gehören. Während seine wunderwirkende Kraft Tausenden Nahrung gab, lehrte er gleichzeitig Sparsamkeit. Z6.447.2 Teilen

Wir sind Gäste, Pilger und Fremdlinge auf Erden. Laßt uns unsre Mittel nicht zur Befriedigung von Wünschen ausgeben, die Gott einzuschränken empfiehlt. Laßt uns unsern Gefährten ein gutes Vorbild sein und unsern Glauben durch Beherrschung unsrer Wünsche richtig bekunden. Mögen die Gemeinden sich erheben wie ein Mann und mit Eifer arbeiten als solche, denen das volle Licht der Wahrheit für diese letzten Tage scheint! Möge euer Einfluß andere Menschen tief beeindrucken von der Heiligkeit der göttlichen Forderungen! Z6.447.4 Teilen

Hat Gottes Vorsehung euch Reichtum beschieden, dann hegt nicht den Gedanken, dass ihr keiner nutzbringenden Arbeit mehr nachzugehen braucht, weil ihr genug zu essen und zu trinken habt und fröhlich sein könnt. Steht nicht müßig abseits, während andre sich mühsam plagen, um Mittel für das Werk zu erlangen. Legt euer Vermögen im Werke Gottes an. Bedenkt eure Pflicht zur Hilfeleistung für die Verlorenen; Versäumnisse beladen euch mit einer untilgbaren Schuld. Z6.447.5 Teilen

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Gott gibt den Menschen die Kraft, Reichtum zu erwerben. Doch gab er ihnen diese Fähigkeit nicht nur zu ihrem eigenen Wohl, sondern auch als Möglichkeit, dem Herrn das Seine wiederzugeben. In diesem Sinne ist es keine Sünde, Reichtum zu erwerben. Geld soll durch Arbeit verdient werden. Jeder Jugendliche soll zum Fleiß erzogen werden. Die Bibel verurteilt niemanden wegen seines Reichtums, wenn er ihn ehrlich erworben hat. Die selbstsüchtige Liebe zu falsch benutztem Geld aber ist eine Wurzel allen Übels. Reichtum wird sich als Segen erweisen, wenn wir ihn als Eigentum Gottes betrachten, der mit Dank empfangen und dem Spender in Dankbarkeit zurückerstattet wird. Z6.448.1 Teilen

Der Herr gebietet uns: „Verkaufet, was ihr habt, und gebet Almosen. Machet euch Beutel, da kein Dieb zukommt, und den keine Motten fressen. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Lasset eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, auf dass, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald auftun. Selig sind die Knechte, die der Herr, so er kommt, wachend findet. Wahrlich ich sage euch: Er wird sich aufschürzen und wird sie zu Tische setzen und vor ihnen gehen und ihnen dienen. Und so er kommt in der andern Wache und in der dritten Wache und wird‘s also finden: selig sind diese Knechte. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb käme, so wachte er und ließe nicht in sein Haus brechen. Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu der Stunde, da ihr‘s nicht meinet.“ Lukas 12,33-40. Z6.448.4 Teilen

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[Der folgende Aufruf, der am 20. November 1900 geschrieben wurde, bezieht sich auf die finanzielle Schwierigkeit unserer Verlagsanstalt in Christiana, Norwegen. 1899 erreichte den Ausländischen Missionsausschuß die Nachricht, dass der Verlag in Christiana in Schulden geraten und nicht imstande war, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen und dass die Gefahr bestand, dass die Einrichtung in die Hände der Gläubiger fiel. Um aus dieser Verlegenheit herauszuhelfen, war eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 50.000,- US Dollar notwendig. Dieser Ausschuß konnte nicht einspringen, und obgleich unsere norwegischen Brüder das Verlagshaus noch über ein Jahr lang halten konnten, wurde ihnen nur wenig Hilfe zuteil. Es schien, dass das Gebäude letztendlich doch an die Gläubiger fallen würde oder verkauft werden müßte, um die Schulden begleichen zu können. So würde die Einrichtung, die durch jahrelange Arbeit und viele Opfer errichtet worden war, dem Werke Gottes verlorengehen. Um dieses große Unglück abzuwenden, sprach der Herr durch seine Dienerin Worte der Unterweisung und Ermutigung, wie sie im nachfolgenden Artikel zum Ausdruck kommen.] Z6.449.1 Teilen

Unser Verlagshaus in Norwegen ist in Gefahr, und im Namen des Herrn richte ich einen Aufruf an unser Volk. Alle, denen das Werk der gegenwärtigen Wahrheit am Herzen liegt, werden aufgefordert, in dieser Krise zu helfen. Z6.449.2 Teilen

Jene, die Gott lieben und ihm dienen, sollten tiefstes Interesse an allem zeigen, was die Verherrlichung seines Namens anbetrifft. Wer könnte es ertragen, eine Einrichtung, wo die Wahrheit verherrlicht wurde, wo der Herr so oft seine Gegenwart offenbarte, wo durch Gottes Boten Unterweisungen gegeben wurden, von wo die Wahrheit durch Literatur, die viel Gutes bewirkte, hinausgesandt wurde — ja, wer könnte ertragen sehen zu müssen, dass sie in die Hände von Weltmenschen überginge, um für gewöhnliche, weltliche Zwecke verwendet zu werden? Sicherlich würde Gott entehrt, wenn man zuließe, dass seine Einrichtung aus Geldmangel zugrunde ginge, wo er seinen Haushaltern doch Mittel anvertraut hat. Sollte dies geschehen, würden die Menschen sagen, dass der Herr nicht imstande war, es zu verhüten. Z6.449.3 Teilen

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Dies ist für die Geschwister in Skandinavien von großer Bedeutung. Es wird eine schwere Prüfung für sie sein, wenn sie ihrer Hilfsmittel beraubt werden. Laßt uns jede Anstrengung machen, sie vor dieser Niedergeschlagenheit und Entmutigung zu bewahren. Bemüht euch allen Ernstes, mit vereinter Anstrengung dem Verlagshaus aus seiner Situation in die es geraten ist, herauszuhelfen. Z6.450.1 Teilen

Es gibt solche, die wenig Glauben haben, die versuchen mögen, andere zu entmutigen und sie davon abzuhalten, sich an diesem guten Werk zu beteiligen. Es braucht nur ein entmutigendes Wort, um Selbstsucht in der Seele zu entfachen und zu stärken. Horcht nicht auf solche, die euch versuchen. Verzichtet auf die Frage, die sich erheben wird, wodurch die Schwierigkeit entstanden ist. Sie mag größtenteils die Folge von Fehlern sein, die gemacht wurden; aber laßt uns jetzt keine Zeit vergeuden mit Kritik und Anklagen. Kritik, Anklagen und Tadel werden unsere Brüder nicht entlasten in ihrer Verlegenheit und ihrem Kummer. Z6.450.2 Teilen

Gott hat Menschen zu seinen Mitarbeitern im Heilswerk berufen. Er benutzt Menschen, die mit Schwächen behaftet und dem Irrtum unterworfen sind. Darum sollten wir uns hüten, jene zu tadeln, die so unglücklich waren, Fehler zu machen. Laßt uns vielmehr nach Umgestaltung durch die Gnade Gottes trachten, damit wir mitleidsvoll werden und vom menschlichen Leid berührt. Dies wird Freude im Himmel hervorrufen; denn indem wir unseren gefallenen Bruder lieben, wie Gott und Christus uns geliebt haben, beweisen wir, dass wir Teilhaber des Wesens Christi sind. Z6.450.3 Teilen

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Jetzt ist keine Zeit, zu kritisieren. Was jetzt benötigt wird, ist echtes Mitgefühl und entschlossene Hilfe. Wir sollten uns ganz persönlich mit den Bedürfnissen unserer Brüder befassen. Benutzt jeden Atemzug, Worte der Ermutigung in dieser Angelegenheit zu äußern. Wendet alle Kräfte zu Handlungen an, die hilfreich sind. Z6.451.1 Teilen

Ein Teil des Dienstes der heiligen Engel besteht darin, unsere Welt zu besuchen und das Werk des Herrn in den Händen seiner Haushalter zu überwachen. In jeder Notlage dienen sie jenen, die als Gottes Mitarbeiter danach trachten, sein Werk auf Erden zu fördern. Von diesen himmlischen Wesen wird gesagt, dass es sie gelüstet, Einblick in den Erlösungsplan zu nehmen, und dass sie sich freuen, wann immer irgendein Zweig des Werkes Gottes Fortschritte zu verzeichnen hat. Z6.451.2 Teilen

Engel sind interessiert an dem geistlichen Wohlergehen aller, die Gottes Ebenbild im Menschen wiederherstellen wollen. Die irdische Familie soll sich mit der himmlischen verbinden, um die Wunden und Striemen zu verbinden, welche die Sünde verursacht hat. Himmlische Mächte, obgleich unsichtbar, wirken mit menschlichen Werkzeugen zusammen und bilden eine Beistandsgenossenschaft. Dieselben Engel, die im Himmel an Gottes Seite kämpften und den Sieg errangen, als Satan nach der Oberherrschaft trachtete; die gleichen Engel, die bei der Erschaffung unserer Erde und ihrer sündlosen Bewohner jauchzten; die Engel, die den Fall des Menschen und seine Vertreibung aus Eden erlebten — sind sehr daran interessiert, mit der gefallenen, aber erlösten Rasse in der Rettung verlorener menschlicher Wesen zusammenzuarbeiten. Z6.451.3 Teilen

Menschliche Werkzeuge sind die ausführenden Hände der himmlischen Mächte, denn heilige Engel benutzen menschliche Hände zu praktischem Dienst. Menschliche Werkzeuge sollen als Handlanger die Erkenntnis zur Ausführung bringen und die Hilfsmittel himmlischer Wesen benutzen. Durch Verbindung mit diesen Kräften der Allmacht erzielen wir Nutzen aus ihrer höheren Bildung und Erfahrung. Auf diese Weise werden wir Teilhaber der göttlichen Natur und verbannen wir Eigennutz aus unserm Leben. Besondere Talente, um andern helfen zu können, werden uns verliehen. Diesen Weg beschreitet der Himmel, zur Ausübung rettender Macht. Z6.451.4 Teilen

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Ist dieser Gedanke nicht anregend und inspirierend, dass der Mensch als sichtbares Werkzeug die Segnungen der Engel vermittelt? Wenn wir auf diese Weise Gottes Mitarbeiter sind, trägt unser Werk die Inschrift der Gottheit. Die Erkenntnis und Tätigkeit der himmlischen Boten, vereint mit der Erkenntnis und Kraft, die den menschlichen Helfern mitgeteilt wird, bringt den Unterdrückten und Bedrängten Hilfe. Unser selbstloser Dienst läßt uns am Erfolg teilhaben, der ein Resultat der gewährten Hilfe ist. Z6.452.1 Teilen

Mit welcher Freude blickt der Himmel auf diese vereinten Bemühungen! Der ganze Himmel wacht über jene Helfer, die als Hand dienen, Gottes Absicht auf Erden auszuführen, wie es seinem Willen entspricht. Solche Zusammenarbeit verrichtet ein Werk, das der Majestät Gottes Ehre und Verherrlichung bringt. Welche Veränderung könnte doch in unserer Welt stattfinden, wenn alle so bereit wären, Seelen vom Untergang zu retten, wie Jesus es war! Z6.452.2 Teilen

„Ich will in dir lassen übrigbleiben ein armes, geringes Volk; die werden auf des Herrn Namen trauen. ... Sondern sie sollen weiden und ruhen ohne alle Furcht. Jauchze, du Tochter Zion! Rufe, Israel! Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem! denn der Herr hat deine Strafe weggenommen und deine Feinde abgewendet. Der Herr, der König Israels, ist bei dir, dass du dich vor keinem Unglück mehr fürchten darfst. Zur selben Zeit wird man sprechen zu Jerusalem: Fürchte dich nicht! und zu Zion: Laß deine Hände nicht laß werden! denn der Herr, dein Gott ist bei dir, ein starker Heiland; er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein und vergeben und wird über dir mit Schall fröhlich sein.“ Zephanja 3,12.13.17. Was für Worte! Verstehen wir ihre Bedeutung? Z6.452.3 Teilen

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„Die Geängsteten, so auf kein Fest kommen, will ich zusammenbringen; denn sie gehören dir zu und müssen Schmach tragen. Siehe, ich will‘s mit allen denen aus machen zur selben Zeit, die dich bedrängen und will den Hinkenden helfen und die Verstoßenen sammeln und will sie zu Lob und Ehren machen in allen Landen darin man sie verachtet. Zu der Zeit will ich euch hereinbringen und euch zu der Zeit versammeln. Denn ich will euch zu Lob und Ehren machen unter allen Völkern auf Erden, wenn ich euer Gefängnis wenden werde vor euren Augen, spricht der Herr.“ Verse 18-20. Lest auch das erste Kapitel von Haggai. Z6.453.1 Teilen

Wenn menschliche Helfer, die Gott als seine Haushalter eingesetzt hat, von dem Seinen nehmen und es benutzen, die auf unsern Anstalten lastenden Schulden zu erleichtern, wird der Herr mit ihnen zusammenarbeiten. Z6.453.2 Teilen

„Und der Engel, der mit mir redete, kam wieder und weckte mich auf, wie einer vom Schlaf erweckt wird, und sprach zu mir: Was siehest du? Ich aber sprach: Ich sehe; und siehe, da stand ein Leuchter, ganz golden, mit einer Schale obendrauf, daran sieben Lampen waren, und je sieben Röhren an einer Lampe; und zwei Ölbäume dabei, einer zur Rechten der Schale, der andere zur Linken. Und ich antwortete und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Mein Herr, was ist das? Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Weißt du nicht, was das ist? Ich aber sprach: Nein, mein Herr. Und er antwortete und sprach zu mir: Das ist das Wort des Herrn an Serubabel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth. Wer bist du, du großer Berg, der doch vor Serubabel eine Ebene sein muss? Und er soll aufführen den ersten Stein, dass man rufen wird: Glück zu! Glück zu! Und es geschah zu mir das Wort des Herrn und sprach: Die Hände Serubabels haben dies Haus gegründet; seine Hände sollen‘s auch vollenden, dass ihr erfahret, dass mich der Herr zu euch gesandt hat. Denn wer ist, der diese geringen Tage verachte? Es werden mit Freuden sehen das Richtblei in Serubabels Hand jene sieben, welche sind des Herrn Augen, die alle Lande durchziehen. Und ich antwortete und sprach zu ihm: Was sind die zwei Ölbäume zur Rechten und zur Linken des Leuchters? Und ich antwortete zum andernmal und sprach zu ihm: Was sind die zwei Zweige der Ölbäume, welche stehen bei den zwei goldenen Rinnen, daraus das goldene Öl herabfließt? Und er sprach zu mir: Weißt du nicht was sie sind? Ich aber sprach: Nein, mein Herr. Und er sprach: Es sind die zwei Gesalbten, welche stehen bei dem Herrscher aller Lande.“ Sacharja 4,1-14. Z6.453.3 Teilen

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Der ganze Himmel ist nicht nur an den Ländern in der Nähe, die unserer Hilfe bedürfen, interessiert, sondern auch an den Ländern in der Ferne. Die himmlischen Wesen wachen über die menschlichen Helfer und warten darauf, dass die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter, die sich in Verlegenheit, Prüfung, Sorge und Not befinden, sie tief bewegen. Z6.454.1 Teilen

Wenn eine der Anstalten des Herrn vom Konkurs bedroht wird, sollten die bessergestellten Einrichtungen alles tun, was ihnen möglich ist, der in Not geratenen Anstalt zu helfen, damit Gottes Name nicht entehrt wird. Wann immer die Verantwortlichen einer der Einrichtungen Gottes ihre Herzen vor den Bedürfnissen einer Schwesternanstalt verschließen und sich weigern, zu helfen und sagen: „Laßt sie nur leiden“, bemerkt Gott ihre Grausamkeit; und die Zeit wird kommen, wo sie eine ähnliche Erfahrung der Demütigung erdulden müssen. Meine Brüder, sicherlich wollt ihr nicht so handeln; ich weiß, ihr werdet es nicht tun. Z6.454.2 Teilen

Jede Einrichtung, die wir in Europa zum Fortschritt des Werkes haben, wird benötigt. Jede Anstalt sollte in einem gesunden, gedeihlichen Zustand vor der Welt dastehen. Laßt nicht zu, dass die Engel Gottes, die den Verantwortlichen dienen, Gottes Arbeiter entmutigt sehen. Durch unser Zögern haben sich die Schwierigkeiten bereits vermehrt, so dass die Wiederherstellung bereits größere Arbeit und höhere Auslagen erfordert. Im Namen des Herrn rufen wir die wohlhabenden Geschwister auf, sich als treue Haushalter zu erweisen. Repariert das Getriebe, das benötigt wird, des Herrn Werk voranzutreiben, damit sein Volk nicht entmutigt wird und sein Werk nicht dahinsiecht. Z6.454.3 Teilen

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„Und des Herrn Wort geschah zu Sacharja und sprach: Also sprach der Herr Zebaoth: Richtet recht, und ein jeglicher beweise an seinem Bruder Güte und Barmherzigkeit; und tut nicht Unrecht den Witwen, Waisen, Fremdlingen und Armen; und denke keiner wider seinen Bruder etwas Arges in seinem Herzen.“ Sacharja 7,8-10. Dies Wort des Herrn gilt auch uns. Ich hoffe nicht, dass der Schluß dieses Kapitels unsere Erfahrung wird: „Aber sie wollten nicht aufmerken und kehrten mir den Rücken zu und verstockten ihre Ohren, dass sie nicht hörten, und machten ihre Herzen wie einen Diamant, dass sie nicht hörten das Gesetz und die Worte, welche der Herr Zebaoth sandte in seinem Geiste durch die vorigen Propheten. Daher so großer Zorn vom Herrn Zebaoth gekommen ist; und es ist also ergangen: gleichwie gepredigt ward, und sie nicht hörten, so wollte ich auch nicht hören, da sie riefen, spricht der Herr Zebaoth. Also habe ich sie zerstreut unter alle Heiden, die sie nicht kannten, und ist das Land hinter ihnen wüst geblieben, dass niemand darin wandelt noch wohnt, und ist das edle Land zur Wüste gemacht.“ Sacharja 7,11-14. Z6.455.1 Teilen

Brüder, im Umgang mit des Herrn Haushalt „lasset uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und was zur Besserung untereinander dient.“ Römer 14,19. Sprecht keinen Tadel aus. Klagt nicht diesen oder jenen an. Alle Hilfe, die jeder leisten kann, ist jetzt gefragt. Versucht die entstandene Lücke zu verzäunen. Tut es sorgfältig. Tut es edelmütig. Kommt dem Herrn zu Hilfe, zu Hilfe gegen den Mächtigen. Rettet sofort die Anstalt, die sich in so großer Gefahr befindet. Z6.455.2 Teilen

Laßt alle, die sich der Nähe des Kommens Christi bewußt sind, ihren Glauben ausüben. Laßt alle, deren Herzen und Seelen mit dem Werk verbunden sind, ihr Interesse zeigen, wenn eine von des Herrn Anstalten in Not gerät. Dabei sollen jene, die verantwortliche Stellungen bekleiden, mit gutem Beispiel vorangehen. Jeder edle, christliche Charakterzug wird sie anleiten, mit weit größerem Ernst zu planen und zu arbeiten, um des Herrn Einrichtung zu helfen, als sie bestrebt sein würden, ihren eigenen Besitz zu retten. Alle sollten versuchen, etwas zu tun. Überblickt eure Lage und seht zu, was ihr tun könnt, mit Gott in der Lösung dieses Problems zusammenzuarbeiten. Z6.455.3 Teilen

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Weil eine so enge Verbindung zwischen Himmel und Erde besteht, und weil Gott Engel beauftragt, allen Hilfsbedürftigen zu dienen, wissen wir, dass diese himmlischen Stellvertreter der Allmacht in dieser Notzeit helfen werden, wenn wir unser Teil tun. Werden wir eines Herzens und eines Sinnes mit den himmlischen Mächten, können sie uns benutzen. Gott wird Menschen, denen er Fähigkeiten und Geldmittel anvertraut hat, beeinflussen, die Verantwortung aufzunehmen und unsern Brüdern in Skandinavien zu helfen. Z6.456.1 Teilen

Das Werk in Europa darf für die ungläubige Welt nicht zu einem Stein des Anstoßes und zu einem Fels des Ärgernisses werden. Die dortigen Anstalten dürfen nicht geschlossen werden oder in die Hände von Weltmenschen übergehen. Laßt die Diener des Herrn in Europa alles tun, was in ihrer Macht liegt, den Verlust auszugleichen; und der Herr wird mit ihnen wirken. Und unsere Gemeindeglieder in Amerika sind aufgerufen, mit ihren Brüdern in Europa zusammenzuarbeiten. Wenn alle an seinem großen Plan Anteil nehmen, wird Gottes Absicht erfüllt. Die Schwierigkeit wird bald behoben sein und Gottes Werk nicht mehr beunruhigen. Z6.456.2 Teilen

Keine Hand soll jetzt erschlaffen oder erlahmen. Ihr habt die Zusicherung, dass Engel, die im Pavillion des Ewigen wohnen und Gottes Herrlichkeit schauen, eure Helfer sind. Wollt ihr gemeinsam mit ihnen ans Werk gehen, um jene Anstalt aufzubauen, die unter der Verwaltung und Oberaufsicht der Engel Gottes Dienst versieht? Z6.456.3 Teilen

Wer kann den Wert der Seelen ermessen, für deren Errettung der Sohn des ewigen Gottes sein fleckenloses Leben in einen schandbaren Tod dahingab? Welch ein Werk könnte getan werden, wenn alle dies verstehen würden, wie sie es verstehen sollten! Durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes würden sie durch ihren Einfluß, ihre Worte und ihr Geld vielen Seelen helfen, den Ketten der Finsternis und den höllischen Anschlägen Satans zu entfliehen und im Blute des Lammes von ihren Sünden gereinigt zu werden. O, laßt das Werk an Tiefe zunehmen! Die Engel des Himmels stimmen ein Danklied an, wenn Sünder sich dem lebendigen Gott zuwenden. Z6.456.4 Teilen

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Wenn wir dem Ausdruck des Unglaubens steuern und durch hoffnungsvolle Worte und zügiges Vorangehen unsern eigenen Glauben und den Glauben anderer stärken, wird unser Blick klarer werden. Unsere Seelen werden von der reinen Atmosphäre des Himmels umgeben. Z6.457.1 Teilen

Seid stark und schöpft Hoffnung. Überwindet jeden Widerstand. Ihr seid im Geiste mit Jesus Christus verheiratet. Das Wort ist eure Sicherheit. Begegnet eurem Erlöser mit dem vollen Vertrauen lebendigen Glaubens, faßt ihn bei der Hand. Geht, wohin er führt. Was immer er euch sagt, das tut. Er wird euch ebenso willig belehren wie jeden andern. Z6.457.2 Teilen

In Skodsborg in der Nähe von Kopenhagen, Dänemark, haben unsere Brüder ein Sanatorium eröffnet. Sie begannen hoffnungsvoll, mit der Überzeugung, genau das Werk zu verrichten, das Gott seinem Volk aufgetragen hat. Aber unsere Brüder waren allgemein nicht sehr daran interessiert, Sanatorien in europäischen Ländern zu gründen. Unsere Brüder des Sanatoriums in Skodsborg wiederum gingen rascher voran, als es ihre vorhandenen Mittel erlaubten, und jetzt befinden sie sich in Schwierigkeiten und Bedrängnis. Z6.457.3 Teilen

Ich bin sehr bekümmert über die Schwierigkeiten und Gefahren, die unsere Anstalten in Skandinavien umgeben. Mein Gemüt ist bewegt, einen Aufruf an unsere Geschwister ergehen zu lassen, nicht nur betreffs unseres Verlagshauses in Christiana, sondern auch des Sanatoriums in Dänemark. Es wurde mir vorgeführt, dass der Feind eifrig auf eine Gelegenheit wartet, diese Einrichtungen zu vernichten, die Gottes Werkzeuge zur Rettung der Menschheit sind. Soll Satans Absicht gelingen? Dürfen wir zulassen, dass diese Anstalten unsern Händen entgleiten und ihr wohltätiges Werk zum Stillstand kommt? Dürfen wir unsere Brüder, weil sie Fehler gemacht haben, allein lassen, um die Folgen ihrer falschen Kalkulation zu tragen? Hat Christus so mit uns gehandelt? Z6.457.4 Teilen

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Wenn jemand eine schwere Last trägt und am Fuße eines schwierigen Berges, umgeben von Entmutigung, starke freudige Helfer braucht, geht oftmals Zeit durch sinnlose Kritik, Schelten und ärgerliche Worte verloren. Aber dies entfernt nicht die Last. Jene, auf deren Schultern die Bürde drückt, benötigen den Tadel nicht noch verdienen sie ihn. Er sollte besser jenen zuteil werden, die schon früher hätten helfen sollen, die Bürde zu tragen. Aber auch dann mag Tadel unangebracht sein, weil es sicher nutzlos ist. Unser erster Gedanke sei: Wie können wir helfen, die Last zu erleichtern? Zeit ist kostbar. Es steht zu viel auf dem Spiel, um Verzögerung zu riskieren. Z6.458.1 Teilen

Die Verwalter des Sanatoriums in Skodsborg weltlichen Ehrgeizes und des Wunsches nach Selbsterhöhung zu beschuldigen wäre völlig fehl am Platz. In der Vergrößerung des Werkes wollten sie Gott verherrlichen, und es wurde ein weitreichendes gutes Werk getan. Aber sie irrten darin, dass sie mehr investierten, als was ihnen an Geld zur Verfügung stand. Dadurch gerieten sie in Schulden und die Zukunft der Anstalt und die Ehre des Werkes in Gefahr. Sollten wir nicht, anstatt die Schwierigkeit der Lage zu verschärfen, mutig ans Werk gehen und die Schulden tilgen? Z6.458.2 Teilen

Gottes Geist regt mich an, die Alarmglocke ertönen zu lassen. Welches Bild wäre es für die Engel, wenn sie zusehen müßten, dass die Einrichtungen, die zwecks Illustration und Verbreitung reformerischer Grundsätze und christlichen Lebens gegründet wurden, unsern Händen entglitten und in den Besitz von Menschen kämen, die sie nicht in Gottes Werk benutzen könnten? Brüder, es ist an der Zeit, dass wir uns um diese Einrichtungen in Europa kümmern, die jetzt leiden und der Unterstützung bedürfen. Wie Christus uns behandelt hat, so müssen wir jetzt unsere Brüder behandeln, die in einer Notlage sind. Z6.458.3 Teilen

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Des Herrn Schätze stehen zur Verfügung. Gerade für solche Notlagen wurden sie uns anvertraut. Geschwister, die ihr Gott und sein Werk liebt, kommt seinen gefährdeten Anstalten zu Hilfe! Unsere amerikanischen Geschwister sollten sich zur Hilfeleistung zusammenschließen. Besonders unsere skandinavischen Geschwister in Amerika sollten erweckt werden, entschieden zu handeln. Auch unsere Geschwister in Dänemark, Norwegen und Schweden sollten begreifen, dass jetzt die Zeit ist, dem Herrn zu Hilfe zu kommen. Laßt alle, die Gott vertrauen und an sein Wort glauben, fleißig studieren, damit sie ihre Vorrechte, ihre Verantwortung und ihre Pflicht in dieser Sache erkennen. Wenn wir jetzt versäumen, unsere Aufgabe als Gottes helfende Hand im Entlasten der skandinavischen Verlagsanstalt und des Sanatoriums zu erfüllen, werden wir einer großen Segnung verlustig gehen. Z6.459.1 Teilen

Wer will sich jetzt auf des Herrn Seite stellen? Wer will seine helfende Hand sein und ganzherzig zufassen? Wer will die Niedergeschlagenen ermutigen, sich auf den Herrn zu verlassen? Wer will einen Glauben offenbaren, der nicht wankt noch weicht, bis der Sieg errungen ist? Wer will jetzt aufbauen, was Satan gerne niederreißen möchte, ein Werk, das kräftig vorangehen sollte? Wer will jetzt das für seine Brüder in Europa tun, das er, befände er sich in ähnlichen Verhältnissen, für sich selber wünschen würde? Wer will ein Mitarbeiter der dienstbaren Engel sein? Z6.459.2 Teilen

Der Herr fordert von seinem Volk Opfer der Selbstverleugnung. Wir könnten auf etwas verzichten, was wir zu persönlichem Vergnügen oder zur Bequemlichkeit kaufen wollten. Dies wird eine Lehre für unsere Kinder werden, das eigene Ich zu verleugnen und des Herrn helfende Hand im Austeilen seiner Segnungen zu werden. Z6.459.3 Teilen

Meine Geschwister in Skandinavien, tut, was ihr zu tun vermögt. Wir werden unsere Bemühungen mit eurem Werk der Liebe und Hilfsbereitschaft verbinden. Es befinden sich genügend Mittel in den Händen der Haushalter Gottes, dies Werk zu vollbringen, wenn sie ihr zartes Mitgefühl im Wiederherstellen und Heilen vereinen, um Gottes Einrichtungen Gesundheit und Gedeihen zu bringen. Z6.459.4 Teilen

460

Die gespendeten Summen mögen im Vergleich mit den Bedürfnissen des Werkes gering sein; aber seid nicht entmutigt. Habt Glauben an Gott. Klammert euch an den Arm unendlicher Macht, und das, was zunächst hoffnungslos erschien, wird eine andere Wendung nehmen. Die Speisung der Fünftausend ist ein Anschauungsunterricht für uns. Er, der mit fünf Broten und zwei kleinen Fischen fünftausend Mann, ohne Frauen und Kinder, speisen konnte, kann auch heute große Dinge für sein Volk tun. Z6.460.1 Teilen

Lest den Bericht, wie der Prophet Elisa hundert Männer speiste. „Es kam aber ein Mann von Baal-Galisa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot, nämlich 20 Gerstenbrote, und neues Getreide in seinem Kleid. Er aber sprach: Gib‘s dem Volk, dass sie essen! Sein Diener sprach: Wie soll ich hundert Mann von dem geben? Er sprach: Gib dem Volk, dass sie essen! Denn so spricht der Herr: Man wird essen, und es wird übrigbleiben. Und er legte es ihnen vor, dass sie aßen; und es blieb noch übrig nach dem Wort des Herrn.“ 2.Könige 4,42-44. Z6.460.2 Teilen

Welch eine Herablassung war es für Christum, dieses Wunder zu tun, um den Hunger zu stillen! Er half dem Bedürfnis von hundert Prophetenkindern ab. Und immer wieder hat er seither, wenn auch nicht immer in solch aufsehenerregender Weise, menschliche Not gelindert. Hätten wir ein klareres geistliches Unterscheidungsvermögen, so dass wir bereitwilliger Gottes gnädiges, mitfühlendes Handeln mit seinem Volk erkennen könnten, würden wir wunderbare Erfahrungen machen. Laßt uns Gottes gnädiges Wirken besser studieren. Er hat Menschen, die nicht die Erkenntnis der Wahrheit mit uns teilen, zugunsten seines Volkes bewegt. Der Herr hat Männer zur Hand, gleich dem Mann, der den Prophetenkindern Essen brachte. Z6.460.3 Teilen

Wenn der Herr uns eine Arbeit aufgibt, sollten wir nicht innehalten, um die Vernunftsgründe des Befehls oder das mögliche Resultat unserer Bemühungen zu erwägen, ehe wir gehorchen. Der Vorrat in unsern Händen mag viel zu gering erscheinen, um dem Bedürfnis abzuhelfen; aber in den Händen des Herrn wird er mehr als genug sein. Der Diener „legte es ihnen vor, dass sie aßen; und es blieb noch übrig nach dem Wort des Herrn.“ Z6.460.4 Teilen

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Wir benötigen größeren Glauben. Wir müssen Gottes Verhältnis zu jenen, die er durch das Blut seines eingeborenen Sohnes erkauft hat, besser verstehen. Laßt uns Glauben an den Fortschritt des Reiches Gottes hegen. Z6.461.1 Teilen

Die Knappheit unserer sichtbaren Hilfsmittel soll uns nicht veranlassen, kostbare Zeit zu vergeuden. Laßt uns das Beste aus dem machen, was wir haben. Obgleich der äußere Schein unversprechend sein mag, wird Energie und Vertrauen in Gott die Hilfsquellen entwickeln. Bringt eure Opfergaben mit Danksagung und der Bitte dar, dass der Herr die Gaben segnen und vermehren möchte wie die Speise, womit er die Fünftausend sättigte. Z6.461.2 Teilen

Wenn wir die uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten aufs beste nützen, wird Gottes Macht uns befähigen, die Volksmassen zu erreichen, die aus Mangel am Brot des Lebens Hungers sterben. Z6.461.3 Teilen

In dem Anliegen, unsern Brüdern in Dänemark und Norwegen zu helfen, wollen wir willig und edelmütig die Last aufnehmen und Gott die Folgen überlassen. Wir wollen vertrauen, dass er unsere Gaben vermehrt, bis sie genügen, seine Einrichtungen auf eine sichere Grundlage zu stellen. Z6.461.4 Teilen

Der Glaube ist die Hand, die das Unendliche ergreift. Z6.461.5 Teilen

Die einfachen Gebete, vom Heiligen Geist verfaßt, werden durch die himmlischen Tore dringen, durch die offene Tür, von der Christus erklärt hat, dass niemand sie zuschließen kann. Diese Gebete, vermischt mit dem Weihrauch der Vollkommenheit Christi, werden als ein süßer Geruch zum Vater aufsteigen und Beantwortung finden. Z6.461.6 Teilen

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Christi Arbeiter sollten niemals an Fehlschlag denken und schon gar nicht davon sprechen. Der Herr Jesus ist in allen Dingen unser volles Genüge. Sein Geist soll uns inspirieren. Wenn wir uns seinen Händen anvertrauen, Kanäle des Lichts zu sein, werden unsere Mittel, Gutes zu tun, niemals erschöpft. Wir können von seiner Fülle nehmen und jene Gnade empfangen, die keine Grenzen kennt. Z6.462.1 Teilen

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