Portrait von Ellen White
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Zu wenig Mitgefühl
Zu wenig Mitgefühl
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Unter den bekenntlichen Christen besteht heute ein schrecklicher Mangel an Mitgefühl, das man für ungerettete Seelen empfinden sollte. Wie können wir, wenn unsre Herzen nicht in Einklang mit dem Herzen Christi schlagen, die Heiligkeit und Wichtigkeit des Werkes erfassen, zu dem wir durch die Worte berufen sind: „Wachet über Seelen, als die da Rechenschaft geben sollen!“? Wir reden von christlichen Missionen, man hört unsre Stimmen; haben wir aber auch Christi zartes, herzliches Verlangen, Seelen zu retten? Z9.47.2 Teilen

Der Heiland war ein unermüdlicher Arbeiter. Er bemaß sein Wirken nicht nach Stunden. Seine Zeit, sein Herz und seine Kraft benutzte er, um zum Nutzen der Menschheit zu arbeiten. Ganze Tage widmete er der Arbeit, ganze Nächte dem Gebet, damit er gestählt sein möchte, dem verschlagenen Feind in seinem trügerischen Wirken zu begegnen, und gestärkt, die Menschheit aufzurichten und wiederherzustellen. Z9.47.3 Teilen

Wer Gott liebt, wird seine Arbeit nicht nach dem Acht-Stunden-System bemessen. Er arbeitet zu jeder Stunde und ist niemals der Pflicht entbunden. Wo sich ihm eine Gelegenheit bietet, tut er Gutes. Überall, zu jeder Zeit und an allen Orten wirkt er für Gott. Wo er auch hingehen mag, verbreitet er Wohlgeruch. Eine heilsame Atmosphäre umgibt seine Seele. Die Schönheit seines wohlgeordneten Lebens und göttliche Unterhaltung vermitteln andern Glaube, Hoffnung und Mut. Z9.47.4 Teilen

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Wir brauchen Missionare, die es von Herzen sind. Krampfhaftes Bemühen wird wenig Gutes bewirken. Wir müssen die Aufmerksamkeit fesseln. Wir müssen uns ernsthaft bemühen. Z9.48.1 Teilen

Durch angreifenden Kampf, inmitten von Widerstand, Gefahr, Verlust und menschlichem Leiden muss das Werk der Seelenrettung vorangehen. Bei einer Kampfhandlung wich eines der Regimenter vor den Angriffen feindlicher Übermacht zurück. Nur der Fahnenträger beharrte in seiner Stellung. Der Hauptmann rief ihm zu, die Fahne zurückzubringen. Aber die Antwort des Fähnrichs lautete: „Bringen sie die Männer zurück zur Fahne!“ Dies ist die Aufgabe, die jedem treuen Fahnenträger zufällt — die Männer zur Fahne zu bringen. Der Herr verlangt Dienst mit ganzem Herzen. Wir alle wissen, dass die Sünde vieler bekenntlicher Christen Mangel an Mut und Energie ist, sich selbst und die mit ihnen verbunden sind, zur Fahne zu bringen. Z9.48.2 Teilen

Aus allen Ländern ertönt der mazedonische Ruf: „Komm herüber und hilf uns!“ Gott hat vor uns Gebiete erschlossen, und wenn menschliche Werkzeuge mit den göttlichen zusammenwirkten, könnten viele, viele Seelen für die Wahrheit gewonnen werden. Aber das bekenntliche Volk des Herrn ist über der ihm zugewiesenen Arbeit eingeschlafen, und an vielen Orten wurde beinahe nichts getan. Gott hat Botschaft auf Botschaft gesandt, um unser Volk aufzurütteln, etwas zu tun, und es jetzt zu tun. Auf den Ruf: „Wen soll ich senden?“ haben nur wenige geantwortet: „Hier bin ich; sende mich!“ Jesaja 6,8. Z9.48.3 Teilen

Wenn die Schande der Trägheit und Nachlässigkeit von der Gemeinde entfernt ist, wird sich der Geist des Herrn gnädig bekunden. Göttliche Macht wird sich offenbaren. Die Gemeinde wird das fürsorgliche Walten des Herrn der Heerscharen sehen. Das Licht der Wahrheit wird in klaren, mächtigen Strahlen hervorleuchten. Wie zurzeit der Apostel werden sich viele Seelen vom Irrtum zur Wahrheit bekehren, und die Erde wird von der Herrlichkeit des Herrn erleuchtet werden. Z9.48.4 Teilen

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Die Engel des Himmels warten schon lange auf menschliche Werkzeuge, auf Gemeindeglieder, um mit ihnen an dem großen erforderlichen Werk zusammenzuarbeiten. Sie warten auf euch. Das Feld ist so weit, der Plan so umfassend, dass sich jedes geheiligte Herz als ein Werkzeug der göttlichen Macht zum Dienst gedrungen fühlt. Z9.49.1 Teilen

Gleichzeitig wird aber auch eine Macht von unten tätig sein. Während Gottes Gnadenboten durch geheiligte Menschen wirken, treibt Satan seine Werkzeuge zur Arbeit an und macht sich alle zinsbar, die sich seiner Herrschaft unterstellen. Es wird viele Herren und viele Götter geben. Man wird den Ruf hören: „Siehe, hier ist Christus!“ — „Siehe, da ist Christus!“ Satans listige Anschläge werden sich überall offenbaren, um die Aufmerksamkeit von Männern und Frauen von der gegenwärtigen Pflicht abzuwenden. Es werden Zeichen und Wunder geschehen. Aber das Auge des Glaubens wird in all diesen Bekundungen Vorboten der großen und schrecklichen Zukunft, aber auch des Sieges erblicken, der Gottes Volk erwartet. Z9.49.2 Teilen

Wer erfahren hat, wenn auch nur im beschränkten Maße, was Erlösung für ihn und seine Mitmenschen bedeutet, der wird im Glauben wandeln und die großen Nöte der Menschen erkennen. Sein Herz wird von Mitgefühl bewegt, wenn er die große Not in der Welt sieht, die Not der Massen, den Mangel an Nahrung und Kleidung und den moralischen Zustand Tausender, die sich in solcher Finsternis befinden, dass ihr gegenüber die körperlichen Nöte fast gering erscheinen. Z9.49.4 Teilen

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Möchten doch alle Gemeindeglieder bedenken, dass sie nicht errettet werden, weil ihre Namen in den Gemeindebüchern stehen. Sie müssen sich als von Gott anerkannt erweisen, als Mitarbeiter, die sich nicht zu schämen brauchen. Tag für Tag müssen sie ihren Charakter nach Christi Anweisungen heranbilden. Sie müssen in ihm bleiben und sich ständig im Glauben an ihn üben. Auf diese Weise werden sie zum vollen Mannesalter in Christus heranwachsen und als gesunde, fröhliche, dankbare Christen von Gott zu immer hellerem Licht geführt. Sollte dies aber nicht ihre Erfahrung sein, dann werden sie eines Tages zu denen gehören, deren Stimmen in den bitteren Klageruf ausbrechen: „Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin“, und meine Seele ist nicht gerettet! Warum habe ich nicht Zuflucht in der Festung gesucht? Warum habe ich mit meinem Seelenheil gespielt und den Geist der Gnade verachtet? Z9.50.1 Teilen

„Des Herrn großer Tag ist nahe; er ist nahe und eilt sehr.“ Zephanja 1,14. Laßt uns „an den Beinen gestiefelt“, stets bereit sein, „zu treiben das Evangelium“. Jede Stunde, jede Minute ist kostbar. Wir haben keine Zeit mit der Befriedigung des Ichs zu verlieren. Rings um uns gehen Seelen in Sünden zugrunde. Jeden Tag gibt es etwas für unsern Herrn und Meister zu tun. Täglich müssen wir Seelen auf das Lamm Gottes hinweisen, das der Welt Sünde trägt. Z9.50.2 Teilen

„Seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr‘s nicht meinet.“ Matthäus 24,44. Geht abends nicht zur Ruhe, ohne jede Sünde bekannt zu haben. Das taten wir 1844, als wir darauf warteten, unserm Herrn zu begegnen. Jetzt ist dieses große Ereignis näher als damals, da wir gläubig wurden. Seid allezeit bereit, sei es Abend, Morgen oder Mittag, auf dass ihr, wenn der Ruf erschallt: „Siehe, der Bräutigam kommt; gehet aus ihm entgegen!“, selbst wenn ihr vom Schlafe erweckt werdet, ihm mit euren brennenden und geschmückten Lampen entgegengehen könnt. Z9.50.3 Teilen

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Selbstaufopferung ist der Grundton der Lehren Christi. Oft klingen diese Worte gebieterisch, weil Gott sieht, dass es keine andere Möglichkeit zur Rettung des Menschen gibt, als ihn aus seinem Leben der Selbstsucht aufzurütteln, das, wenn er darin beharrte, sein ganzes Wesen erniedrigen würde. Z9.51.1 Teilen

Christus wurde arm, damit wir Teilhaber einer „über alle Maßen wichtigen Herrlichkeit“ (2.Korinther 4,17) werden können. Wir sollen die gleiche Selbstaufopferung an den Tag legen, die ihn veranlaßte, sich dem Kreuzestod hinzugeben, um Menschen das ewige Leben zu ermöglichen. Bei all unsern Geldausgaben sollten wir die Absicht dessen erfüllen, der das Alpha und Omega aller christlichen Bemühungen ist. Z9.51.2 Teilen

Alle Mittel, die wir erübrigen können, sollen wir in des Herrn Schatzhaus bringen. Bedürftige, unbearbeitete Gebiete brauchen diese Mittel. Aus vielen Ländern hören wir den Ruf: „Kommt herüber ... und helft uns“. Unsere Gemeindeglieder sollten ein tiefes Interesse an der Heimatmission und auswärtigen Feldern bekunden. Sie werden reichen Segen empfangen, wenn sie sich selbstaufopfernd bemühen, das Banner der Wahrheit in neuen Gebieten aufzurichten. Z9.51.3 Teilen

Geldmittel, die dieses Werk unterstützen, werden reichen Lohn bringen. Neubekehrte, die sich des Lichtes aus Gottes Wort erfreuen, werden ihrerseits von ihren Mitteln geben, damit die Wahrheit andern gebracht werden kann. Z9.51.4 Teilen

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