Portrait von Ellen White
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Krankenschwestern im Evangeliumsdienst
Krankenschwestern im Evangeliumsdienst
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Christus, der große Missionsarzt, ist unser Vorbild. Von ihm steht geschrieben, dass er umherging „im ganzen galiläischen Lande, lehrte in ihren Schulen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk“. Matthäus 4,23. Er heilte die Kranken und predigte das Evangelium. In seinem Dienst war das Heilen eng mit dem Lehren verknüpft; in unsern Tagen braucht es nicht getrennt zu sein. Z9.163.3 Teilen

Die Krankenschwestern, die in unsern Anstalten ausgebildet wurden, sollen als Seelengewinner in die ärztliche Mission hinausgehen und den Dienst am Wort mit dem Bemühen um körperliche Heilung verbinden. Z9.163.4 Teilen

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Inmitten moralischer Finsternis müssen wir unser Licht leuchten lassen. Viele, die sich jetzt noch im Dunkeln befinden, werden erkennen, dass es für sie noch eine Hoffnung auf Rettung gibt, wenn sie in uns einen Widerschein des Lichtes der Welt sehen. Wenn euer Licht auch klein sein mag, so sollt ihr doch daran denken, dass der Herr es euch gab und euch dafür verantwortlich macht, dass ihr es leuchten laßt. Irgend jemand mag seine Kerze an eurem Licht anzünden, und sein Licht kann das Mittel werden, andre aus der Finsternis herauszuführen. Z9.164.1 Teilen

Rings um uns stehen Türen zum Dienst offen. Wir könnten uns mit unsern Nachbarn bekannt machen und versuchen, sie zu Christus zu führen. Wenn wir es tun, wird er unsre Arbeit anerkennen und mit uns wirken. Z9.164.2 Teilen

Oft baten die Einwohner einer Stadt Jesus, dass er bei ihnen bleibe und sein Werk unter ihnen fortsetzen möchte. Er pflegte ihnen dann zu sagen, dass er auch die Städte besuchen müsse, die die von ihm verkündigte Wahrheit noch nicht gehört hatten. Nachdem er dann an einem Ort die Wahrheit verkündigt hatte, überließ er die Bewohner jenes Ortes sich selbst, damit sie auf dem Empfangenen weiterbauen möchten, während er an einen andern Ort ging. Seine Arbeitsweise soll heute von allen nachgeahmt werden, denen er sein Werk überließ. Wir sollen mit der Botschaft von Ort zu Ort gehen. Sobald die Botschaft an einem Ort verkündigt ist, sollen wir weitergehen und andre warnen. Z9.164.3 Teilen

Bildet Gruppen und unterrichtet sie gründlich. Einige aus diesen Gruppen könnten als Krankenschwestern, Evangelisten, Prediger, Buchevangelisten und Evangeliumsschüler daran arbeiten, einen vollkommenen Charakter nach dem göttlichen Ebenbild zu entwickeln. Es ist unsre Bestimmung, uns jetzt auf den Empfang einer besseren Ausbildung in der Himmelsschule vorzubereiten. Z9.164.4 Teilen

Durch die Unterweisung, die mir der Herr gegeben hat, weiß ich, dass wir Mitarbeiter haben sollten, die ärztliche Missionsreisen durch Städte und Dörfer unternehmen. Wer diese Arbeit vollbringt, wird eine reiche Seelenernte aus den höheren und niedrigeren Schichten einbringen. Der Weg für diese Arbeit wird am besten durch den Einsatz treuer Buchevangelisten vorbereitet. Z9.164.5 Teilen

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Viele werden ins Arbeitsfeld gerufen werden, von Haus zu Haus gehen, Bibelstunden geben und mit Interessierten beten. Z9.165.1 Teilen

Unsre Prediger, die in der Verkündigung des Wortes erfahren sind, sollen lernen, wie man einfache Behandlungen durchführt und dann mit Geschick als Seelengewinner in der ärztlichen Mission tätig sein. Z9.165.2 Teilen

Es werden jetzt ärztliche Evangeliumsarbeiter benötigt. Ihr könnt euch jetzt nicht Jahre der Vorbereitung leisten. Bald werden Türen, die jetzt der Wahrheit offenstehen, für immer geschlossen. Verkündigt heute die Botschaft. Wartet nicht, bis der Feind von den Gebieten Besitz ergreift, die euch jetzt offenstehen. Laßt kleine Gruppen hinausgehen, die die Arbeit vollbringen, die Christus seinen Jüngern aufgetragen hat. Sie sollen als Evangelisten arbeiten, unsre Schriften verbreiten und mit den Menschen über die Wahrheit sprechen. Laßt sie für die Kranken beten und ihnen behilflich sein, jedoch nicht mit giftigen Arzneimitteln, sondern mit natürlichen Heilmitteln, und sie lehren, wie man gesund wird und wie man Krankheit vermeidet. Z9.165.3 Teilen

Während der Generalkonferenz im Jahre 1905 in Washington, D.C., erhielt ich einen Brief von J.A. Burden, der ein Grundstück beschrieb, das er etwa sieben Kilometer von Redlands entfernt gefunden hatte. Als ich seinen Brief las, war ich sehr beeindruckt, denn dies war einer der Plätze, die ich i m Gesicht gesehen hatte. Sofort telegraphierte ich ihm, uns dieses Grundstück ohne Zögern zu sichern. Als ich später dieses Grundstück besichtigte, erkannte ich es als einen der Plätze, die ich fast zwei Jahre zuvor in einem Gesicht gesehen hatte. Wie dankbar bin ich dem Herrn, unserm Gott, für diesen Platz! Z9.165.5 Teilen

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Einer der hauptsächlichsten Vorzüge von Loma Linda ist die wohltuende Mannigfaltigkeit der entzückenden Landschaft ringsum. Der weite Blick über Berg und Tal ist großartig. Doch noch wichtiger als die herrliche Landschaft, die schönen Gebäude und die weiten Flächen ist die unmittelbare Nähe dieser Anstalt zu einem dichtbevölkerten Gebiet und der damit verbundenen Gelegenheit, vielen, vielen Menschen die Kenntnis der dritten Engelsbotschaft zu vermitteln. Wir müssen ein klares, geistliches Unterscheidungsvermögen haben, sonst können wir nicht die Hand der Vorsehung Gottes erkennen, die uns den Weg bereitet, die Welt zu erleuchten. Z9.166.1 Teilen

Der Besitz dieses Grundstückes bringt die schwere Verantwortung mit sich, diese Anstalt zu einer Ausbildungsstätte zu machen. Loma Linda soll nicht nur ein Sanatorium, sondern auch ein Erziehungszentrum sein. Hier soll eine Schule zur Heranbildung ärztlicher Missionare als Seelengewinner gegründet werden. Hiervon hängt viel ab, und es ist sehr wichtig, den rechten Anfang zu machen. Der Herr hat für dieses Gebiet eine besondere Aufgabe. Er unterwies mich, mich an Geschwister Haskell zu wenden, dass sie uns helfen, das Werk richtig zu beginnen, ähnlich dem, wie sie es in Avondale durchführten. Erfahrene Arbeitskräfte erklärten sich bereit, gemeinsam mit den in Loma Linda vorhandenen Kräften die Schule zu entwickeln, die dort errichtet werden soll. Gehen sie im Glauben voran, wird der Herr vor ihnen den Weg bereiten. Z9.166.2 Teilen

Bezüglich der Schule möchte ich sagen: Betrachtet die Ausbildung von Krankenschwestern und Ärzten als ihren Hauptzweck. In unsern ärztlichen Missionsschulen sollen viele Kräfte zu Ärzten herangebildet werden, die fähig sind, als Missionsärzte und Evangelisten zu wirken. Diese Schulung hat der Herr besonders hervorgehoben, weil sie in Übereinstimmung mit den Grundsätzen geschieht, die der wahren höheren Ausbildung zugrunde liegen. Wir hören viel über höhere Erziehung. Die höchste Ausbildung aber ist es, in den Fußtapfen Christi zu wandeln und seinem Beispiel nachzueifern, das er in seinen Erdentagen gegeben hat. Eine höhere Erziehung als diese können wir nicht erlangen, denn diese Schulung macht Menschen zu Mitarbeitern Gottes. Z9.166.3 Teilen

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Eine höhere Erziehung zu besitzen heißt, mit Christus lebendig verbunden zu sein. Der Heiland holte ungebildete Fischer von ihren Booten und Netzen weg in seine Nähe, als er von Ort zu Ort reiste, das Volk lehrte und ihm aus seinen Nöten half. Er pflegte, sich an einem erhöhten Platz niederzulassen, seine Jünger um sich zu versammeln und sie zu lehren; binnen kurzem waren es gewöhnlich Hunderte, die ihm zuhörten. Viele Männer und Frauen meinen, alles Wissenswerte schon zu wissen, während es doch sehr notwendig für sie wäre, sich demütig zu Füßen des Heilandes zu setzen und von ihm zu lernen, der sein Leben hingab, damit er eine gefallene Welt erlösen konnte. Wir alle brauchen Christus, der den Königshof verließ, sein königliches Gewand, seine Krone und seine himmlische Majestät ablegte und Mensch wurde. Der Sohn Gottes kam als Kind, um die Erfahrungen der Menschen verstehen und recht mit diesen umgehen zu können. Er kennt die Bedürfnisse der Kinder. In den Tagen seines irdischen Dienstes ließ er es nicht zu, dass man sie hinderte, zu ihm zu kommen. Schickt sie nicht fort, sagte er zu seinen Jüngern; „denn solcher ist das Himmelreich“. Z9.167.1 Teilen

Laßt Einfachheit in der Schularbeit walten. Kein Beweis ist so stark wie ein Erfolg, der sich auf Einfachheit gründet. Ihr könnt in der Ausbildung von Studenten als ärztliche Missionare aber keinen Erfolg haben ohne eine ärztliche Schule, die Ärzte so ausbildet, dass sie sich mit weltlichen Ärzten messen können. Gebt den Studenten eine praktische Ausbildung. Je weniger ihr von den weltlichen Unterrichtsmethoden abhängig seid, desto besser wird es für die Studenten sein. Man sollte besonderen Unterricht geben über die Art der Krankenbehandlung ohne den Gebrauch von giftigen Medikamenten und in Übereinstimmung mit dem Licht, das der Herr darüber gegeben hat. In der Behandlung eines Kranken braucht man keine giftigen Arzneien anzuwenden. Die Studenten sollen ihre Ausbildung beenden, ohne die Grundsätze der Gesundheitsreform oder ihre Liebe zu Gott und der Gerechtigkeit geopfert zu haben. Z9.167.2 Teilen

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Die Ausbildung nach den Grundsätzen dieser Welt sollte von denen nicht überbewertet werden, die die ärztliche Mission in Verbindung mit der dritten Engelsbotschaft vorantreiben wollen. Man soll sie vom Standpunkt des Gewissens aus unterrichten. Wenn sie die Kranken gewissenhaft und richtig behandeln, werden diese Methoden als gute Behandlung anerkannt und den Methoden vorgezogen, an die sich viele gewöhnt haben und die die Anwendung giftiger Medikamente erfordern. Z9.168.1 Teilen

Wir sollten in dieser Zeit nicht danach trachten, mit weltlichen medizinischen Fakultäten zu wetteifern. Würden wir es tun, hätten wir nur geringen Erfolg. Wir sind jetzt nicht darauf vorbereitet, große medizinische Lehranstalten erfolgreich aufzubauen. Sollten wir außerdem den Methoden weltlicher Ärzte folgen und große Honorare für unsre Dienste fordern, dann würden wir nicht nach dem Plan Christi für unsern Dienst an den Kranken handeln. Z9.168.2 Teilen

Wir sollten in unsern Sanatorien einsichtige Männer und Frauen haben, die die Art und Weise des Dienstes Christi lehren können. Durch die Unterweisung fähiger und geweihter Lehrer können die Jugendlichen Teilhaber der göttlichen Natur werden und lernen, wie man dem Verderben entrinnt, das durch die Lust in die Welt gekommen ist. Ich bin angewiesen worden, dass wir viel mehr Frauen haben sollten, die sich besonders auf Frauenkrankheiten verstehen, und viel mehr Krankenschwestern, die Kranke ohne Anwendung von Medikamenten behandeln können. Z9.168.3 Teilen

Es stimmt nicht mit der Belehrung am Sinai überein, dass männliche Ärzte die Arbeit von Hebammen tun sollen. Die Bibel spricht davon, bei Geburtsfällen Frauen von Frauen behandeln zu lassen; so soll es immer sein. Man sollte Frauen ausbilden, sich als Hebammen und Ärztinnen für ihre Geschlechtsgenossinnen zu betätigen. Das ist nach dem Plan des Herrn. Wir sollen Frauen ausbilden, die in geschickter Weise andre kranke Frauen behandeln können. Wir sollten eine Schule haben, wo Frauen von weiblichen Ärzten darin ausgebildet werden, Frauenkrankheiten in der bestmöglichen Weise zu behandeln. Das ärztliche Werk sollte unter unserm Volk auf der höchsten Stufe stehen. Z9.168.4 Teilen

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In Loma Linda haben wir einen günstig gelegenen Zentralpunkt, verschiedenen Missionsunternehmungen voranzuhelfen. Wir erkennen, dass die Vorsehung Gottes dieses Sanatorium in den Besitz unserer Gemeinde brachte. Wir sollten Loma Linda als einen Ort schätzen, von dem der Herr voraussah, dass wir ihn brauchen würden. In der Verbindung des Sanatoriums mit der Schule zu Loma Linda ist sehr wertvolle Arbeit zu leisten; und die wird geschehen, wenn wir alle auf dieses Ziel hinarbeiten und einmütig nach Gottes Ordnung vorgehen. Z9.169.1 Teilen

In Loma Linda können viele als Missionare für den Gesundheits- und Mäßigkeitsdienst ausgebildet werden. Man sollte Lehrer für die vielen Arbeitszweige ausbilden. Auch in Orten, wo man bisher noch keine Anstrengungen gemacht hat, müssen Schulen gegründet werden. Missionare sollten in andre Staaten gehen, wo bisher nur wenig getan wurde. Die Grundsätze der Gesundheitsreform müssen verkündigt werden. Gott helfe uns als Volk, darin weise zu sein! Z9.169.2 Teilen

Ich bin sehr daran interessiert, dass man über die Bedürfnisse unsrer Anstalten in Loma Linda sorgfältig nachdenkt und ihnen in der rechten Weise abhilft. Zur Durchführung dieses Werkes sind begabte und geistlich gesinnte Männer erforderlich. Die besten Lehrer sollen in der Erziehungsarbeit angestellt werden, Männer und Frauen, die einen umsichtigen Wandel führen und sich völlig auf den Herrn verlassen. Wenn die Lehrer auf medizinischem Gebiet in der Furcht Gottes ihre Aufgaben erfüllen, wird eine gute Arbeit geschehen. Mit Christus als Erzieher können wir einen hohen Stand in der Kenntnis wahrer Heilkunde erreichen. Z9.169.3 Teilen

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Das wichtigste aber ist, dass die Studenten lernen, wie man die Gesundheitsgrundsätze in der rechten Art darlegt. Lehrt sie, dieses Studium in Verbindung mit andern wesentlichen Erziehungsthemen gewissenhaft durchzuführen. Die Gnade Jesu Christi wird allen Weisheit verleihen, die seinem Plan einer echten Erziehung folgen. Laßt die Studenten dem Beispiel Jesu Christi folgen, der das Menschengeschlecht mit seinem Leben erkaufte. Sie sollen sich an den Heiland wenden und sich auf ihn als den verlassen, der alle Arten von Krankheiten heilt. Der Herr will, dass seine Diener sich besonders darum bemühen, die Kranken und Leidenden auf den großen Arzt hinzuweisen, der den menschlichen Körper erschuf. Z9.170.1 Teilen

Es wäre gut, unsre Ausbildungsstätten für christliche Mitarbeiter in der Nähe unsrer Heilanstalten zu errichten, damit die Studenten in den Grundsätzen einer gesunden Lebensweise unterrichtet werden können. Jene Anstalten sind von höchstem Wert, Evangeliumsdiener auszusenden, die für ihren Glauben zeugen können und die den Glauben besitzen, der durch die Liebe tätig ist und das Herz reinigt. Ich bin ausdrücklich unterwiesen worden, dass unsre Schulen, wo es nur möglich ist, in der Nähe unsrer Sanatorien errichtet werden sollen, damit jede Anstalt der andern Hilfe und Kraft sein kann. Der den Menschen erschuf, nimmt auch Anteil an dessen Leiden. Er hat durch die Errichtung unsrer Sanatorien und den Bau unsrer Schulen in der Nähe von Krankenanstalten dafür gesorgt, dass sie leistungsfähige Mittel zur Ausbildung von Männern und Frauen zum Werk des Dienstes an der leidenden Menschheit sind. Z9.170.2 Teilen

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„Auf dass sie alle eins seien“. Johannes 17,21. Z9.171 Teilen

[Teile des Traktates „Spezielle Zeugnisse“, Serie B. Nr. 4 sind in diesem Kapitel enthalten.] [Ansprache anläßlich der Konferenz des Europäischen Verbandes in Basel in der Schweiz am 24. September 1885.] Z9.171 Teilen

Wenn wir trotz solcher Verheißungen noch aus Mangel an dem Wasser des Lebens ausgetrocknet und ausgedörrt bleiben, so liegt der Fehler bei uns. Wenn wir mit der Einfalt eines Kindes, das zu seinen irdischen Eltern kommt, zu Christus kämen und ihn um das bäten, was er verheißen hat, und dabei glaubten, dass wir es empfangen, so würden wir es erhalten. Wenn wir alle den Glauben geübt hätten, den wir hätten üben sollen, so wären wir in unsern Versammlungen weit mehr mit dem Geiste Gottes gesegnet worden, als es bisher geschehen ist. Ich freue mich, dass wir noch einige Versammlungstage vor uns haben. Es handelt sich jetzt um die Frage: Werden wir zur Quelle kommen und trinken? Werden die Lehrer der Wahrheit mit ihrem Beispiel vorangehen? Gott wird große Dinge für uns tun, wenn wir ihn im Glauben bei seinem Wort nehmen. O, dass wir hier Zeugen einer allgemeinen Demütigung der Herzen vor Gott würden! Z9.171.2 Teilen

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Seit unsre Versammlungen begonnen haben, fühlte ich mich gedrungen, besonders viel von Liebe und Glauben zu reden. Das geschah deshalb, weil ihr dieses Zeugnis nötig habt. Einige, die in diese Missionsfelder gekommen sind, haben erklärt: „Ihr kennt die französische Bevölkerung nicht; ihr kennt auch die Deutschen nicht. Man muss sich ihnen gegenüber so und so verhalten.“ Z9.172.1 Teilen

Der jüdische Tempel war aus behauenen Steinen erbaut, die in den Bergen gebrochen worden waren. Jeden Stein bereitete man für seinen Platz im Tempel zu. Er wurde behauen, geglättet und zugerichtet, ehe man ihn nach Jerusalem brachte. Nachdem die Steine alle an Ort und Stelle waren, ging der Bau vonstatten, ohne dass man den Klang einer Axt oder eines Hammers hörte. Dieser Bau stellt Gottes geistlichen Tempel dar, der aus Material zusammengesetzt ist, das aus allen Nationen, Zungen und Völkern sowie allen Schichten, hoch und niedrig, reich und arm, gebildet und ungebildet, genommen wird. Es ist kein totes Material, das mit Hammer und Meißel zubereitet werden muss. Es sind lebendige Steine, die durch die Wahrheit im Steinbruch der Welt gebrochen worden sind. Der große Baumeister, der Herr des Tempels, behaut und glättet sie nun und bereitet sie für die betreffenden Plätze in seinem geistlichen Tempel zu. Dieser Tempel wird bei seiner Vollendung in allen seinen Teilen vollkommen sein und von Engeln und Menschen bewundert werden; denn sein Baumeister und Schöpfer ist Gott. Z9.172.3 Teilen

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Niemand sollte meinen, es sei nicht nötig, dass er noch behauen würde. Es gibt weder eine Person noch eine Nation, die in jeder Gewohnheit und in jedem Gedanken vollkommen wäre. Einer muss vom andern lernen. Deshalb will Gott, dass sich die verschiedenen Nationalitäten miteinander vermengen und eins werden in ihrem Urteil und in ihren Zielen. Dadurch wird das Einssein in Christus zum Ausdruck kommen. Z9.173.1 Teilen

Beinahe hätte ich mich gefürchtet, in dieses Land zu kommen, weil ich so viele sagen hörte, dass die verschiedenen Nationalitäten Europas so eigentümlich seien und nur auf eine besondere Weise zu erreichen sind. Doch die Weisheit Gottes ist denen verheißen, die ihre Bedürftigkeit einsehen und ihn um Weisheit bitten. Gott kann die Leute dahin bringen, dass sie die Wahrheit annehmen. Wenn der Herr von ihren Gemütern Besitz ergreift und sie formt, wie der Ton in des Töpfers Hand gebildet wird, dann werden diese Unterschiede fortfallen. Brüder, blickt auf Jesus, folgt seinen Gewohnheiten und seinem Geiste, so werdet ihr keine Schwierigkeiten haben, diese verschiedenen Menschen zu erreichen. Wir haben nicht sechs Vorbilder, auch nicht fünf, sondern nur eins, und zwar Jesus Christus. Wenn die italienischen, französischen und deutschen Brüder versuchen, ihm gleich zu sein, so setzen sie ihren Fuß auf denselben Grund der Wahrheit. Dann wird der gleiche Geist, der in dem einen wohnt, auch im andern wohnen. Das ist Christus in ihnen, die Hoffnung der Herrlichkeit. Ich warne euch davor, Brüder und Schwestern, eine Trennungsmauer zwischen den verschiedenen Nationalitäten aufzurichten; reißt sie vielmehr nieder, wo eine besteht. Wir sollten uns bemühen, alle in die harmonische Verbindung zu bringen, die in Jesus ist, und alle für ein Ziel arbeiten — für die Errettung unsrer Mitmenschen. Z9.173.2 Teilen

Wollt ihr, meine Brüder im Predigtamt, nicht die reichen Verheißungen Gottes ergreifen? Möchtet ihr nicht das Ich zurückdrängen und Jesus hervortreten lassen? Das Ich muss absterben, bevor Gott durch euch wirken kann. Ich bin beunruhigt, wenn ich sehe, wie hier und da in dem einen und andern das Ich zum Durchbruch kommt. Ich sage euch im Namen Jesu von Nazareth, euer Wille muss sterben; er muss mit Gottes Willen eins werden. Gott möchte euch läutern und von jeglicher Befleckung reinigen. Es muss ein großes Werk für euch geschehen, ehe ihr mit der Kraft Gottes erfüllt werden könnt. Ich bitte euch, naht euch zu ihm, damit ihr seinen reichen Segen empfangt, bevor diese Versammlung schließt. Z9.173.3 Teilen

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Unter uns sind solche, auf die großes Licht in Form von Warnungen und Ermahnungen schien. Wann immer Ermahnungen erteilt werden, sucht der Feind in denen, die die Zurechtweisung erhalten, das Verlangen nach menschlichem Mitgefühl hervorzurufen. Deshalb möchte ich euch warnen, nehmt euch in acht, dass ihr nicht nach dem Mitgefühl andrer verlangt, indem ihr wieder auf eure vergangenen Prüfungen zurückkommt, in denselben Punkten irrt und euch selbst zu bestätigen trachtet. Der Herr bringt seine irrenden Kinder immer wieder in die gleiche Lage; wenn sie es aber beständig unterlassen, die Ermahnungen seines Geistes zu beachten und sich in allen Dingen zu bekehren, in denen sie geirrt haben, dann überläßt der Herr sie schließlich ihrer eigenen Schwachheit. Z9.174.1 Teilen

Brüder, ich bitte euch, kommt zu Christus und trinkt, trinkt von dem Wasser des Heils umsonst. Beruft euch nicht auf eure Gefühle. Denkt nicht, dass Überschwenglichkeit Religion sei. Trennt euch von allen menschlichen Hilfen und stützt euch gänzlich auf Christus. Ihr müßt aufs neue zubereitet werden, um das Werk der Seelenrettung aufnehmen zu können. Eure Worte und eure Taten beeinflussen andre, und ihr habt euch für diesen Einfluß am Tage Gottes zu verantworten. Jesus sagt: „Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen.“ Offenbarung 3,8. Licht scheint aus jener Tür, und es liegt an euch, dieses Licht zu empfangen, wenn ihr wollt. Laßt uns unsre Blicke durch jene offene Tür werfen und danach trachten, alles zu empfangen, was Christus zu geben willens ist. Z9.174.2 Teilen

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Jeder von uns wird einen Kampf zu bestehen haben, um die Sünde in seinem Herzen zu überwinden. Das ist manchmal eine sehr schmerzliche und entmutigende Aufgabe; denn wir pflegen, wenn wir Mängel in unserm Wesen erkennen, auf sie, anstatt auf Jesus zu schauen und das Kleid seiner Gerechtigkeit anzuziehen. Jeder, der durch die Perlentore in die Gottesstadt eingeht, wird als Sieger in sie einziehen; sein größter Sieg aber wird der Sieg über sich selbst sein. Z9.175.1 Teilen

Loma Linda, Kalifornien Z9.175 Teilen

24. August 1905 Z9.175 Teilen

An unsere Brüder, die mit der Verlagsanstalt in „College View“ verbunden sind. Z9.175.4 Teilen

Als ich im September 1904 der Ratsversammlung des Generalkonferenz-Ausschusses beiwohnte, beschäftigten sich meine Gedanken stark mit der Eintracht, die in unserm Werke herrschen sollte. Ich konnte nicht alle Versammlungen besuche n; doch in der Nacht zog eine Szene nach der andern an mir vorüber, und ich empfand, dass ich unsern Geschwistern an vielen Orten eine Botschaft zu bringen hätte. Z9.175.5 Teilen

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Es schmerzt mich, wenn ich sehe, wie wir über solch herrlichen Möglichkeiten, unsre Kräfte und Fähigkeiten auf den höchsten Entwicklungsstand zu bringen, damit zufrieden sind, Zwerge im Werke Christi zu sein. Gott wünscht, dass alle seine Diener zum vollen Maße von Männern und Frauen in Christus heranreifen. Wo Leben ist, da ist Wachstum; das Wachstum ist ein Zeichen der Lebenskraft. Worte und Taten geben der Welt ein lebendiges Zeugnis von dem, was das Christentum an den Nachfolgern Christi vollbringt. Z9.176.1 Teilen

Wenn ihr die euch aufgetragene Arbeit unbeeinflußt durch den Wortstreit oder die Kritik andrer verrichtet, werden ihr Freiheit, Licht und Kraft innewohnen, die den Anstalten und Unternehmungen, in denen ihr tätig seid, einen guten Ruf und Einfluß verleihen werden. Z9.176.2 Teilen

Denkt daran, dass ihr nicht auf festem Grund steht, wenn ihr in Unruhe seid und euch damit belastet, jeden Menschen bessern zu wollen, der in eure Nähe kommt. Wenn ihr der Versuchung nachgebt, eure Mitmenschen zu kritisieren, ihre Fehler herauszustellen und ihre Arbeit herabzusetzen, könnt ihr sicher sein, dass ihr eure Aufgabe nicht edel und gut ausführen könnt. Z9.176.3 Teilen

In dieser Zeit muss jeder Mann in verantwortlicher Stellung und jedes Gemeindeglied seine Arbeit in Übereinstimmung mit den Lehren des Wortes Gottes bringen. Wir wollen der Welt durch unermüdliche Wachsamkeit, durch inniges Gebet und durch Christus ähnliche Worte und Taten zeigen, wie Gott seine Gemeinde haben möchte. Z9.176.4 Teilen

Von seiner hohen Stellung aus sah Christus, der König der Herrlichkeit, die Majestät des Himmels, den Zustand der Menschen. Er fühlte tiefes Mitleid mit den sündigen und schwachen menschlichen Wesen und kam auf diese Erde, um ihnen Gott zu offenbaren. Er verließ die königlichen Hallen und kleidete sein göttliches Wesen in Menschengestalt, um unsertwillen einen vollkommenen Charakter zu gestalten. Er wählte seine Wohnstätte nicht unter den Reichen der Erde. Er wurde in Armut und niedriger Herkunft geboren und lebte in der verachteten Stadt Nazareth. Sobald er mit Werkzeugen umgehen konnte, beteiligte er sich an der Aufgabe, für die Familie zu sorgen. Z9.176.5 Teilen

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Christus erniedrigte sich selbst, um an die Spitze der Menschheit zu treten, den Versuchungen zu begegnen und die Anfechtungen zu ertragen, die die Menschen zu erdulden und zu erleiden haben. Er musste erfahren, was die Menschen von dem gefallenen Feind hinnehmen müssen, um zu wissen, wie er den Versuchten zu Hilfe kommen kann. Z9.177.1 Teilen

Christus ist unser Richter. Der Vater ist nicht der Richter, auch die Engel nicht. Der die menschliche Natur auf sich nahm und auf dieser Erde ein vollkommenes Leben führte, soll uns richten. Er allein kann unser Richter sein. Wollt ihr daran denken, Brüder? Wollt ihr es nicht vergessen, ihr Prediger? Wollt ihr es stets im Gedächtnis behalten, ihr Väter und Mütter? Christus wurde Mensch, um unser Richter sein zu können. Niemand von euch ist dazu bestimmt, seine Mitmenschen zu richten. Alles, was ihr tun könnt, ist, euch selbst in Zucht zu nehmen. Im Namen Christi flehe ich euch an, seinem ausdrücklichen Gebot zu folgen und euch nie auf den Richterstuhl zu setzen. Täglich klang die Botschaft in meinen Ohren: „Komm herab vom Richterstuhl. Komm herab und sei demütig.“ Z9.177.2 Teilen

Nie gab es eine Zeit, da es wichtiger gewesen wäre, uns selbst zu verleugnen und täglich das Kreuz auf uns zu nehmen, als jetzt. Sind wir willig, Selbstverleugnung zu üben? Z9.177.3 Teilen

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