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Krankenschwestern im Evangeliumsdienst
Krankenschwestern im Evangeliumsdienst
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[Ansprache anläßlich der Konferenz des Europäischen Verbandes in Basel in der Schweiz am 24. September 1885.] Z9.171 Teilen

Wenn wir trotz solcher Verheißungen noch aus Mangel an dem Wasser des Lebens ausgetrocknet und ausgedörrt bleiben, so liegt der Fehler bei uns. Wenn wir mit der Einfalt eines Kindes, das zu seinen irdischen Eltern kommt, zu Christus kämen und ihn um das bäten, was er verheißen hat, und dabei glaubten, dass wir es empfangen, so würden wir es erhalten. Wenn wir alle den Glauben geübt hätten, den wir hätten üben sollen, so wären wir in unsern Versammlungen weit mehr mit dem Geiste Gottes gesegnet worden, als es bisher geschehen ist. Ich freue mich, dass wir noch einige Versammlungstage vor uns haben. Es handelt sich jetzt um die Frage: Werden wir zur Quelle kommen und trinken? Werden die Lehrer der Wahrheit mit ihrem Beispiel vorangehen? Gott wird große Dinge für uns tun, wenn wir ihn im Glauben bei seinem Wort nehmen. O, dass wir hier Zeugen einer allgemeinen Demütigung der Herzen vor Gott würden! Z9.171.2 Teilen

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Seit unsre Versammlungen begonnen haben, fühlte ich mich gedrungen, besonders viel von Liebe und Glauben zu reden. Das geschah deshalb, weil ihr dieses Zeugnis nötig habt. Einige, die in diese Missionsfelder gekommen sind, haben erklärt: „Ihr kennt die französische Bevölkerung nicht; ihr kennt auch die Deutschen nicht. Man muss sich ihnen gegenüber so und so verhalten.“ Z9.172.1 Teilen

Der jüdische Tempel war aus behauenen Steinen erbaut, die in den Bergen gebrochen worden waren. Jeden Stein bereitete man für seinen Platz im Tempel zu. Er wurde behauen, geglättet und zugerichtet, ehe man ihn nach Jerusalem brachte. Nachdem die Steine alle an Ort und Stelle waren, ging der Bau vonstatten, ohne dass man den Klang einer Axt oder eines Hammers hörte. Dieser Bau stellt Gottes geistlichen Tempel dar, der aus Material zusammengesetzt ist, das aus allen Nationen, Zungen und Völkern sowie allen Schichten, hoch und niedrig, reich und arm, gebildet und ungebildet, genommen wird. Es ist kein totes Material, das mit Hammer und Meißel zubereitet werden muss. Es sind lebendige Steine, die durch die Wahrheit im Steinbruch der Welt gebrochen worden sind. Der große Baumeister, der Herr des Tempels, behaut und glättet sie nun und bereitet sie für die betreffenden Plätze in seinem geistlichen Tempel zu. Dieser Tempel wird bei seiner Vollendung in allen seinen Teilen vollkommen sein und von Engeln und Menschen bewundert werden; denn sein Baumeister und Schöpfer ist Gott. Z9.172.3 Teilen

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Niemand sollte meinen, es sei nicht nötig, dass er noch behauen würde. Es gibt weder eine Person noch eine Nation, die in jeder Gewohnheit und in jedem Gedanken vollkommen wäre. Einer muss vom andern lernen. Deshalb will Gott, dass sich die verschiedenen Nationalitäten miteinander vermengen und eins werden in ihrem Urteil und in ihren Zielen. Dadurch wird das Einssein in Christus zum Ausdruck kommen. Z9.173.1 Teilen

Beinahe hätte ich mich gefürchtet, in dieses Land zu kommen, weil ich so viele sagen hörte, dass die verschiedenen Nationalitäten Europas so eigentümlich seien und nur auf eine besondere Weise zu erreichen sind. Doch die Weisheit Gottes ist denen verheißen, die ihre Bedürftigkeit einsehen und ihn um Weisheit bitten. Gott kann die Leute dahin bringen, dass sie die Wahrheit annehmen. Wenn der Herr von ihren Gemütern Besitz ergreift und sie formt, wie der Ton in des Töpfers Hand gebildet wird, dann werden diese Unterschiede fortfallen. Brüder, blickt auf Jesus, folgt seinen Gewohnheiten und seinem Geiste, so werdet ihr keine Schwierigkeiten haben, diese verschiedenen Menschen zu erreichen. Wir haben nicht sechs Vorbilder, auch nicht fünf, sondern nur eins, und zwar Jesus Christus. Wenn die italienischen, französischen und deutschen Brüder versuchen, ihm gleich zu sein, so setzen sie ihren Fuß auf denselben Grund der Wahrheit. Dann wird der gleiche Geist, der in dem einen wohnt, auch im andern wohnen. Das ist Christus in ihnen, die Hoffnung der Herrlichkeit. Ich warne euch davor, Brüder und Schwestern, eine Trennungsmauer zwischen den verschiedenen Nationalitäten aufzurichten; reißt sie vielmehr nieder, wo eine besteht. Wir sollten uns bemühen, alle in die harmonische Verbindung zu bringen, die in Jesus ist, und alle für ein Ziel arbeiten — für die Errettung unsrer Mitmenschen. Z9.173.2 Teilen

Wollt ihr, meine Brüder im Predigtamt, nicht die reichen Verheißungen Gottes ergreifen? Möchtet ihr nicht das Ich zurückdrängen und Jesus hervortreten lassen? Das Ich muss absterben, bevor Gott durch euch wirken kann. Ich bin beunruhigt, wenn ich sehe, wie hier und da in dem einen und andern das Ich zum Durchbruch kommt. Ich sage euch im Namen Jesu von Nazareth, euer Wille muss sterben; er muss mit Gottes Willen eins werden. Gott möchte euch läutern und von jeglicher Befleckung reinigen. Es muss ein großes Werk für euch geschehen, ehe ihr mit der Kraft Gottes erfüllt werden könnt. Ich bitte euch, naht euch zu ihm, damit ihr seinen reichen Segen empfangt, bevor diese Versammlung schließt. Z9.173.3 Teilen

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Unter uns sind solche, auf die großes Licht in Form von Warnungen und Ermahnungen schien. Wann immer Ermahnungen erteilt werden, sucht der Feind in denen, die die Zurechtweisung erhalten, das Verlangen nach menschlichem Mitgefühl hervorzurufen. Deshalb möchte ich euch warnen, nehmt euch in acht, dass ihr nicht nach dem Mitgefühl andrer verlangt, indem ihr wieder auf eure vergangenen Prüfungen zurückkommt, in denselben Punkten irrt und euch selbst zu bestätigen trachtet. Der Herr bringt seine irrenden Kinder immer wieder in die gleiche Lage; wenn sie es aber beständig unterlassen, die Ermahnungen seines Geistes zu beachten und sich in allen Dingen zu bekehren, in denen sie geirrt haben, dann überläßt der Herr sie schließlich ihrer eigenen Schwachheit. Z9.174.1 Teilen

Brüder, ich bitte euch, kommt zu Christus und trinkt, trinkt von dem Wasser des Heils umsonst. Beruft euch nicht auf eure Gefühle. Denkt nicht, dass Überschwenglichkeit Religion sei. Trennt euch von allen menschlichen Hilfen und stützt euch gänzlich auf Christus. Ihr müßt aufs neue zubereitet werden, um das Werk der Seelenrettung aufnehmen zu können. Eure Worte und eure Taten beeinflussen andre, und ihr habt euch für diesen Einfluß am Tage Gottes zu verantworten. Jesus sagt: „Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen.“ Offenbarung 3,8. Licht scheint aus jener Tür, und es liegt an euch, dieses Licht zu empfangen, wenn ihr wollt. Laßt uns unsre Blicke durch jene offene Tür werfen und danach trachten, alles zu empfangen, was Christus zu geben willens ist. Z9.174.2 Teilen

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Jeder von uns wird einen Kampf zu bestehen haben, um die Sünde in seinem Herzen zu überwinden. Das ist manchmal eine sehr schmerzliche und entmutigende Aufgabe; denn wir pflegen, wenn wir Mängel in unserm Wesen erkennen, auf sie, anstatt auf Jesus zu schauen und das Kleid seiner Gerechtigkeit anzuziehen. Jeder, der durch die Perlentore in die Gottesstadt eingeht, wird als Sieger in sie einziehen; sein größter Sieg aber wird der Sieg über sich selbst sein. Z9.175.1 Teilen

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