Portrait von Ellen White
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Ein sicheres Fundament
Ein sicheres Fundament
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Vor Jahren, als die Gruppe derer, die an das baldige Kommen Christi glaubten, noch sehr klein war, kamen die Sabbathalter in Topsham, Maine, in der großen Küche im Hause des Br. Stockbridge Howland zum Gottesdienst zusammen. An einem Sabbatmorgen fehlte Br. Howland. Wir wunderten uns darüber, weil er sonst immer so pünktlich war. Bald darauf trat er ein, sein Gesicht glänzte und strahlte von der Herrlichkeit Gottes. „Geschwister“, sagte er, „ich hab‘s. Ich habe herausgefunden, dass wir den Weg gehen können, der die Zusicherung des Wortes Gottes hat: ‚Ihr werdet nimmer fallen‘. Ich will es euch erzählen.“ Z9.182.4 Teilen

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Dann erzählte er. Er hatte bemerkt, dass ein Bruder, ein armer Fischer, empfand, dass er nicht so hoch geachtet würde, wie es ihm zukäme, und dass Br. Howland und andre sich über ihn erhaben dünkten. Das war zwar nicht der Fall; aber er meinte, es annehmen zu müssen. Deswegen hatte er mehrere Wochen keine Versammlung mehr besucht. So ging nun Br. Howland in sein Haus, kniete vor ihm nieder und sagte: „Mein Bruder, verzeihe mir. Was habe ich dir getan?“ Der Mann faßte ihn am Arm und versuchte ihn aufzurichten. „Nein“, sagte Br. Howland, „was hast du gegen mich?“ — „Ich habe nichts gegen dich.“ — „Doch“, erwiderte Br. Howland, „denn früher konnten wir miteinander sprechen, aber jetzt redest du gar nicht mehr mit mir, und ich möchte wissen, worum es sich handelt.“ Z9.183.1 Teilen

„Steh auf, Br. Howland“, sagte er. „Nein, ich tu‘s nicht“ antwortete Br. Howland. „Dann muss ich mich zu dir beugen“, sagte der Fischer, fiel auf seine Knie und bekannte, wie kindisch er gewesen sei und wie viel Argwohn er gehegt hatte. „Nun will ich das alles beiseite tun.“ Z9.183.2 Teilen

Als Bruder Howland diese Geschichte erzählte, strahlte sein Antlitz die Herrlichkeit des Herrn wieder. Kaum hatte er geendet, traten der Fischer und seine Familie ein, und wir hatten eine herrliche Versammlung. Z9.183.3 Teilen

Vielleicht sollte mancher von uns ebenso handeln wie Br. Howland. Wenn Geschwister etwas Böses vermuten, könnten wir zu ihnen gehen und sagen: „Vergib mir, wenn ich dich irgendwie verletzt habe.“ Wir könnten den Bann Satans brechen und unsre Geschwister aus ihren Anfechtungen befreien. Laßt nichts zwischen euch und eure Geschwister treten. Wenn ihr irgend etwas durch ein Opfer tun könnt, um den Schutt des Argwohns hinwegzuräumen, dann tut es. Gott will, dass wir uns gegenseitig als Brüder lieben und dass wir mitleidsvoll und höflich sind. Er wünscht, dass wir in uns den Glauben stärken, dass unsre Brüder uns lieben und Christus uns liebt. Liebe erzeugt Gegenliebe. Z9.183.4 Teilen

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Erwarten wir, unsre Brüder im Himmel zu treffen? Wenn wir hier in Liebe und Eintracht mit ihnen leben, werden wir es auch dort können. Wie könnten wir im Himmel miteinander leben, wenn es hier nicht ohne Zank und Zwietracht geht? Wer sich durch sein Verhalten von seinen Brüdern trennt und Uneinigkeit und Streit hervorruft, muss noch gründlich bekehrt werden. Unsre Herzen müssen sanft und von der Liebe Christi beherrscht sein. Wir müssen die Liebe üben, die er durch seinen Tod am Kreuz von Golgatha für uns bekundete. Wir müssen immer näher zum Heiland kommen. Wir sollten viel beten, mehr Glauben üben, weichherziger, mitleidsvoller und höflicher sein. Wir sind nur einmal auf dieser Welt. Sollten wir nicht darum ringen, bei den Menschen in unsrer Umgebung den Eindruck des Charakters Christi zu hinterlassen? Z9.184.1 Teilen

Unsre harten Herzen müssen zerbrochen werden. Wir müssen in vollkommener Eintracht zusammenkommen und erkennen, dass wir mit dem Blut Jesu Christi von Nazareth erkauft sind. Jeder sage: „Er gab sein Leben für mich und will, dass ich in dieser Welt die Liebe bekunde, die er offenbarte, indem er sich für mich hingab.“ Christus trug unsre Sünden an seinem eigenen Leibe ans Kreuz, damit Gott gerecht sei und gerecht mache alle, die an ihn glauben. Ewiges Leben gibt es für alle, die sich dem Heiland unterwerfen. Z9.184.2 Teilen

Ich möchte den König in seiner Schönheit sehen, seine unvergleichliche Lieblichkeit schauen, und ich habe den Wunsch, dass ihr ihn auch erblickt. Christus wird seine Erlösten zum Strom des Lebens führen und ihnen erklären, was ihnen in dieser Welt Schwierigkeiten bereitete. Die Geheimnisse der Gnade werden dann vor ihnen enthüllt. Wo ihr sterblicher Verstand nur Verwirrung und durchkreuzte Pläne erkannte, werden sie vollkommenste und schönste Harmonie sehen. Z9.184.3 Teilen

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Dient Gott mit allen Fähigkeiten, mit eurer ganzen Intelligenz. Unsre Klugheit wird zunehmen, wenn wir anwenden, was wir besitzen. Unsre religiöse Erfahrung wird stärker, wenn der Glaube unser tägliches Leben durchwirkt. Dadurch werden wir Sprosse für Sprosse die Leiter ersteigen, die in den Himmel reicht, bis wir schließlich von der letzten Sprosse in das Reich Gottes hinübergehen. Laßt uns in dieser Welt Christen sein, dann werden wir auch im Reich der Herrlichkeit ewiges Leben haben. Z9.185.1 Teilen

Einigkeit unter den Nachfolgern Christi ist ein Beweis dafür, dass der Vater seinen Sohn gesandt hat, Sünder selig zu machen. Sie ist ein Zeugnis seiner Macht; denn nichts Geringeres als die wunderwirkende Kraft Gottes kann Menschen mit ihren verschiedenen Charakteren zu einer einmütigen Tätigkeit mit dem einen Ziel zusammenbringen, in Liebe die Wahrheit zu reden. Z9.185.2 Teilen

1. September 1905 Z9.185 Teilen

Einige unsereR Prediger haben mir geschrieben, ob das Werk in Deutschland und Skandinavien nicht getrennt organisiert werden könnte. Diese Angelegenheit wurde mir des öfteren vorgeführt. Als ich mich in College View befand, trug der Herr mir ein konsequentes Zeugnis auf, und seit der Zeit wurde mir diese Sache erneut vor Augen geführt. Z9.185.4 Teilen

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Einmal schien ich einer Ratsversammlung beizuwohnen, wo diese Angelegenheit erörtert wurde. Ein Mann von Autorität stand inmitten der Versammelten und legte Grundsätze dar, die im Werke Gottes befolgt werden sollen. Er bezeugte klar, dass eine solche Trennung nicht dazu dienen würde, die Interessen des Werkes unter den verschiedenen Nationalitäten zu fördern. Es würde nicht der höchsten geistlichen Entwicklung dienen. Es würde nur Schranken aufrichten, die in naher Zukunft wieder entfernt werden müßten. Z9.186.1 Teilen

Nach dem mir von Gott erteilten Licht würden getrennte Organisationen nicht zu Einigkeit, sondern zu Streit führen. Würden unsere Brüder gemeinsam den Herrn in demütigem Geist suchen, würden solche, die Deutschland und Skandinavien getrennt organisieren möchten, sehen, dass der Herr von ihnen erwartet, als Brüder zusammenzuarbeiten. Z9.186.2 Teilen

Könnten solche, die Gottes Werk auflösen möchten, ihr Ziel erreichen, so würden einige sich überheben und ein Werk tun, das besser unterbleibt. Solch ein Übereinkommen wäre der Sache Gottes sehr hinderlich. Wenn das Werk erfolgreich sein soll, müssen sich die Talente der Engländer und Amerikaner mit denen jeder anderen Nationalität verbinden. Jede Nationalität sollte ernstlich für die andere arbeiten. Es gibt nur einen Herrn und einen Glauben. Unsere Bemühungen sollten darauf ausgerichtet sein, Christi Gebet für seine Jünger, dass sie eins sein möchten, zu beantworten. Z9.186.3 Teilen

Alle sollten verstehen, dass vollkommene Eintracht unter den Arbeitern notwendig ist, wenn Gottes Werk erfolgreich sein soll. Um Frieden zu wahren, müssen alle den großen Lehrer um Weisheit bitten. Niemand sollte ehrgeizige Vorschläge machen, die zu Zwietracht führen würden. Z9.186.5 Teilen

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Wir sollten untereinander untertan sein. Niemand bildet in sich ein vollkommenes Ganzes. Durch Unterwerfung des Geistes und Willens unter den Heiligen Geist müssen wir ständig von dem großen Lehrer lernen. Z9.187.1 Teilen

Studiert das zweite Kapitel der Apostelgeschichte. In der ersten Gemeinde wirkte Gottes Geist machtvoll durch alle, die harmonisch vereinigt waren. Am Pfingsttage waren sie einmütig an einem Ort versammelt. Z9.187.2 Teilen

Wir sollen vor der Welt bekunden, dass Menschen jeder Nationalität eins in Jesu Christo sind. Deshalb laßt uns jede Schranke niederreißen und uns im Dienst des Herrn vereinigen. Z9.187.3 Teilen

Wenn ihr nationale Schranken aufrichtet, stellt ihr der Welt einen Plan menschlicher Erfindung vor Augen, den Gott niemals gutheißen kann. Zu solchen, die dies gerne tun möchten, spricht der Apostel Paulus: „...dieweil ihr noch fleischlich seid. Denn sintemal Eifer und Zank und Zwietracht unter euch sind, seid ihr nicht fleischlich und wandelt nach menschlicher Weise? Denn so einer sagt: Ich bin paulisch, der andere aber: Ich bin apollisch, — seid ihr nicht fleischlich? Wer ist nun Paulus? wer ist Apollos? Diener sind sie, durch welche ihr seid gläubig geworden, und das, wie der Herr einem jeglichen gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der da pflanzt, noch der da begießt, etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. Der aber pflanzt und der da begießt, ist einer wie der andere. Ein jeglicher aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerwerk und Gottes Bau.“ 1.Korinther 3,3-9. Z9.187.4 Teilen

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