Portrait von Ellen White
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Der uns bevorstehende Kampf
Der uns bevorstehende Kampf
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Gottes Diener müssen alle Teile der christlichen Waffenrüstung anlegen. Wir haben nicht nur gegen menschliche Feinde anzukämpfen. Gott ruft jeden Christen auf, in den Kampf einzutreten und unter seiner Leiterschaft zu kämpfen. Erfolg wird sich einstellen, wenn wir uns von der Gnade und Hilfe des Himmels abhängig fühlen. Z9.207.1 Teilen

Wir müssen in der Kraft des Allgewaltigen vorangehen. Niemals dürfen wir Satans Angriffen nachgeben. Warum sollte es uns als christlichen Streitern nicht möglich sein, Fürsten und Gewaltigen, den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, Widerstand entgegenzubringen? Gott gebietet uns, voranzugehen und jede uns verliehene Gabe einzusetzen. Satan wird uns Versuchungen in den Weg stellen. Er wird probieren, uns durch Kriegslist zu überwinden. Aber in der Kraft Gottes sollen wir fest wie ein Fels zu den Grundsätzen stehen. Z9.207.2 Teilen

Aus diesem Kampf gibt es keine Entlassung. Satans Helfer legen in ihrem Vernichtungswerk niemals eine Pause ein. Die in Christi Dienst Stehenden müssen jeden Außenposten überwachen. Unser Ziel ist, verlorene Seelen vor dem Untergang zu retten. Dies ist ein Werk von unendlicher Tragweite. Menschen können darin keinen Erfolg erwarten, es sei denn, sie verbinden sich mit dem göttlichen Seelsorger. Z9.207.3 Teilen

Von Ewigkeit her ist Christus der Erlöser der Menschheit. Seit dem Sündenfall gelten jenen, die sich in diesem Werk mit ihm verbinden, die Worte: „Ihr aber, liebe Brüder, werdet nicht verdrossen, Gutes zu tun.“ 2.Thessalonicher 3,13. „Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unbeweglich, und nehmet immer zu in dem Werk des Herrn, sintemal ihr wisset, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“ 1.Korinther 15,58. Z9.207.4 Teilen

Der Christ wird ermutigt, in der Ausführung des Evangeliumsdienstes und des ärztlichen Missionswerkes geduldige Ausdauer an den Tag zu legen. Wenn er eine Erfahrung in echter Religion macht, erlangt er eine geistliche Erkenntnis, die seinen Charakter bildet. Z9.207.5 Teilen

Das Leben eines wahren Christen besteht aus einer Runde fortwährenden Dienstes. „Wir sind Gottes Mitarbeiter.“ Jeder Tag bringt für denjenigen, der im Dienste Gottes steht, Pflichten, die seinen Kräften angemessen sind. Seine Brauchbarkeit nimmt zu, wenn er seine Pflichten unter der Leitung einer höheren Macht erfüllt. Die Erfüllung der einen Pflicht führt uns besser vorbereitet an die nächste heran. Wer erkennt, was getan werden muss, setzt sich dem direkten Licht des Wortes Gottes aus und verbindet sich mit Gottes anderen Arbeitskräften. Täglich wird er, bekleidet mit der ganzen Waffenrüstung, in den Kampf hinausziehen. Er wird unter Gebet, Wachsamkeit und Ausdauer wirken. Er wird darüber wachen, dass der Abschluß seines Lebenswerkes ihn nicht unvorbereitet überfällt, ohne dass er alles, was in seinen Kräften steht, getan hätte, untergehende Seelen zu retten. Z9.207.6 Teilen

208

Wenn die Christen vereint wirken und wie ein Mann voranstürmen würden, unter der Leitung der einen Macht und zur Verwirklichung der einen Absicht, dann könnten sie die Welt bewegen. Z9.208.1 Teilen

Die Grundsätze, von denen die Arbeiter im Werke Gottes geleitet werden sollen, wurden vom Apostel Paulus niedergelegt. Er sagt: „Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerwerk und Gottes Bau.“ 1.Korinther 3,9. „Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.“ Kolosser 3,23. Auch Petrus ermahnt die Gläubigen: „und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: so jemand redet, dass er‘s rede als Gottes Wort; so jemand ein Amt hat, dass er‘s tue als aus dem Vermögen, das Gott darreicht, auf dass in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesum Christum, welchem sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ 1.Petrus 4,10.11. Z9.208.2 Teilen

209

Ebenso sicher, wie erhabene Gesetze die natürliche Welt regieren, werden auch geistliche Dinge von Grundsätzen beherrscht. Wenn die gewünschten Resultate sich einstellen sollen, müssen die Mittel zur Erreichung eines Zieles in Anspruch genommen werden. Gott hat jedem Menschen eine Aufgabe gemäß seiner Fähigkeiten zugewiesen. Durch Ausbildung und Praxis werden Menschen befähigt, dort eingesetzt zu werden, wo eine Notwendigkeit auftaucht. Weises Planen ist notwendig, jeden am richtigen Platz einzusetzen, wo er die rechte Erfahrung erlangen kann, die ihn geschickt macht, Verantwortlichkeiten zu tragen. Z9.209.1 Teilen

Gott wünscht, dass wir in Mitgefühl und selbstloser Liebe einander helfen. Manche sind mit einem ererbten schwierigen Charakter belastet. Der Umgang mit ihnen mag schwierig sein; aber sind wir selbst fehlerlos? Sie dürfen nicht entmutigt werden. Wir sollten ihre Fehler nicht zum Gemeingut machen. Christus hat Mitleid mit jenen, die im Urteil irren, und hilft ihnen. Er ist für jeden Menschen gestorben. Aus diesem Grund hat er ein mitfühlendes, tiefes Interesse an jedem Menschen. Z9.209.2 Teilen

Ein Mensch mag sich bemühen, Gott zu dienen. Aber Versuchungen von innen und außen fechten ihn an. Satan und seine Engel drängen und überreden ihn zur Übertretung. Vielleicht fällt er ihren Versuchungen zum Opfer. Wie wird er dann von seinen Brüdern behandelt? Sprechen sie harte, verletzende Worte zu ihm? Treiben sie ihn weiter vom Heiland fort? Welch ein trauriger Anblick wäre das für Christum und die Engel! Z9.209.3 Teilen

Laßt uns bedenken, dass auch wir kämpfen und fallen, dass wir versäumen, in Wort und Wandel Christum darzustellen — dass wir fallen und wieder aufstehen, verzweifeln und hoffen. Deshalb sollten wir vorsichtig sein, jene unfreundlich zu behandeln, die gleich uns Versuchungen unterworfen sind, die aber auch gleich uns Gegenstände von Christi unerschöpflicher Liebe sind. Z9.209.4 Teilen

210

Gott behandelt die Menschen als verantwortliche Wesen. Wenn der Mensch ihm nur die Einwilligung gibt und seine Verfahrensweise anerkennt, wird der Herr durch seinen Geist auf den Verstand einwirken, den er ihm verliehen hat. Er möchte, dass jeder seinen Verstand und sein Gewissen auch benutzt. Er will nicht, dass der Mensch zum Schatten eines andern wird und nur die Meinung eines andern zum Ausdruck bringt. Z9.210.1 Teilen

Die Religion der Bibel anerkennt weder Kaste noch Hautfarbe. Sie achtet weder auf Rang, Reichtum noch weltliche Ehre. Gott würdigt die Menschen als Menschen. Bei ihm entscheidet der Charakter über ihren Wert. Und wir sollten Christi Geist anerkennen, in wem er sich auch bekunden mag. Niemand sollte sich dessen schämen, mit einem ehrenhaften Schwarzen zu sprechen oder ihm die Hand zu schütteln, an welchem Ort es auch sei. Wer in der gleichen Atmosphäre wie Christus lebt, wird von Gott gelehrt sein. Er wird lernen, Menschen so zu würdigen, wie er es tut. Z9.210.2 Teilen

Unsere farbigen Prediger sollten rücksichtsvoll behandelt werden. Es wurde nicht immer so gehandelt. Diese Männer sollten ermutigt werden, eine gründliche Kenntnis der Wahrheit zu erlangen. Sie sollen lernen, anderen die Wahrheit verständlich vorzuführen. Wenn sie ihre Arbeit getreulich verrichten, sollen sie auch ihren Lohn empfangen. Denkt daran, dass sie leben müssen. Z9.210.3 Teilen

Der Herr wünscht, dass sein Volk in den Nordstaaten gegen die farbigen Geschwister eine befreundete Haltung einnimmt. Wir sollten nicht so rasch sein, Fehler bei ihnen zu entdecken. Wir können nicht erwarten, dass sie in jeder Beziehung solchen gleichen, die sich größerer Vorteile erfreuen durften. Wir sollten an die nachteiligen Verhältnisse denken, unter denen die Farbigen leben mussten. Ihre äußeren Lebensumstände haben sich gewaltig von denen der weißen Rasse unterschieden. Die Bevölkerung der Nordstaaten lebte in einer aufgeklärteren, reineren moralischen Atmosphäre als die Farbigen im Süden. Wir können nicht erwarten, dass sie in ihren Ansichten betreffs Moral fest und aufgeklärt sind. Wäre Christus heute auf Erden, würden wir über seine Lehrweise der schwarzen Rasse gegenüber verwundert sein. Er fordert uns auf, daran zu denken, dass sich auch jene, die sich in vielen Dingen großer Vorrechte erfreuen, oftmals verletzt fühlen, wenn ihre Fehler unangemessen gerügt und wenn Worte des Rats und der Ermahnung gefühllos geäußert werden. Z9.210.4 Teilen

211

Wenn unangenehme Dinge unter den Farbigen geschehen, dann erwartet der Herr von euch, dass ihr die Angelegenheit mit der Weisheit eines treuen Hirten regelt. Denkt daran, dass Freundlichkeit mehr ausrichtet als Tadel. Laßt eure farbigen Brüder und Schwestern sehen, dass ihre Brüder gerne sähen, dass sie den höchsten Stand erreichten, und dass sie bereit sind, ihnen zu helfen. Wenn die Farbigen in irgendeinem Punkt zukurzkommen, seid nicht zu schnell dabei, sie zu verurteilen und vom Werk auszuschließen. Z9.211.1 Teilen

Laßt der schwarzen Rasse strikte, unparteiliche Gerechtigkeit zuteil werden. Christus fordert von seinen Dienern zärtliches Mitleid mit den Leidenden, Mitgefühl mit den Unglücklichen und Großmut gegenüber dem Übeltäter. Z9.211.2 Teilen

Die Armen sind nicht vom Vorrecht des Gebens ausgeschlossen. Sie können ebenso wie die Reichen Anteil an diesem Werk haben. Die Lehre Christi betreffs des Scherfleins der Witwe zeigt uns, dass die kleinste freiwillige Gabe der Armen, wenn sie einem liebevollen Herzen entspringt, ebenso annehmbar ist als die größte Spende der Wohlhabenden. Gewogen auf der Waage des Heiligtums wird die Gabe der Armen nicht nach der gegebenen Summe gewürdigt, sondern nach der Liebe, die das Opfer veranlaßte. Z9.211.3 Teilen

212

Seit Jahren hat der Herr seinem Volk die Bedürfnisse des Werkes unter der farbigen Bevölkerung in den Südstaaten Amerikas vor Augen geführt. Allein schon die moralische Finsternis, die in diesem Feld vorherrscht, ist ein machtvoller Beweis, wie sehr Freigebigkeit erforderlich ist. In der Vergangenheit haben einige getan, was in ihren Kräften stand, diesen Zweig des Werkes zu unterstützen. Ihre Wohltätigkeit hat Frucht getragen, indem viele Seelen bekehrt wurden. Z9.212.1 Teilen

Obgleich noch vieles mehr getan werden muss, was die Farbigen anbetrifft, haben wir doch Ursache, für den guten Anfang dankbar zu sein. In einer der letzten Nummern des Gospel Herald (1907) ist berichtet, dass es vor 15 Jahren südlich der Mason-Dixon-Bahnlinie nicht mehr als zwanzig farbige Siebenten-Tags-Adventisten gab. Heute sind es über siebenhundert. Vor 12 Jahren gab es nur eine einzige Schule der STA für Farbige. Jetzt sind es fünfzig, ohne die Schulen in Afrika und Westindien ... Im letzten Jahr machte der Zehnten von den farbigen Geschwistern fünftausend Dollar aus. Fünfzehn Jahre früher waren es nicht mehr als fünfzig Dollar. Z9.212.2 Teilen

Liebe Geschwister, laßt uns Gott danken und Mut fassen. Er macht sich auf, in diesem Missionsfeld innerhalb der Grenzen unseres Landes ein machtvolles Werk zu tun. Er gibt seinem Volk jetzt außergewöhnliche Gelegenheiten, die Botschaft schnell im Süden zu verbreiten. Besonders wenn die jährlichen Opfergaben für das Werk unter den Farbigen eingesammelt werden, laßt uns einen Geist der Wohltätigkeit offenbaren. Gott hat Vertrauen in uns gesetzt, indem er uns zu Verwaltern von Geldmitteln und seiner reichen Gnade gemacht hat. Jetzt verweist er uns auf die Armen, Leidenden und Unterdrückten und auf die Seelen, die in Ketten des Aberglaubens und des Irrtums gefangen sind. Er versichert uns, wenn wir diesen Seelen Gutes tun, er die Tat annehmen wird als ihm getan. Er erklärt: „Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Matthäus 25,40. Z9.212.3 Teilen

213

Tausende von der farbigen Bevölkerung des Südens können jetzt aufgerichtet und zu menschlichen Werkzeugen werden, um ihrer eigenen Rasse zu helfen, wenn wir ihnen jene Hilfe angedeihen lassen, die wir ihnen nach Gottes Willen gewähren sollten. Scharen von Männern und Frauen in diesem Feld fühlen ihre tiefe Armut und ihr Bedürfnis nach Aufrichtung. Wenn nun treue Lehrer zu ihnen kommen, ihnen die Schrift in ihrer Einfachheit eröffnen und ihnen die Wahrheit in ihrer ursprünglichen Reinheit vorführen, wird die Finsternis weichen. Die Seele, die nach der Wahrheit forscht, wird von hellen Lichtstrahlen erleuchtet werden. Und solche, denen es ermöglicht wird, werden die in der Schrift offenbarten Wahrheiten ernsthaft und verständig erforschen. Viele werden von Gott gelehrt werden. Der große Lehrer wird sie in der rechten Weise unterrichten. Mit Freuden werden sie die heiligenden, aufrichtenden Wahrheiten annehmen. Das moralische Ebenbild Gottes wird in der Seele wiederhergestellt. Viele werden für ewig gerettet werden. Z9.213.1 Teilen

Liebe Geschwister, Christus spricht jetzt zu euch: „Hebet eure Augen auf und schaut auf dieses südliche Feld. Es benötigt Arbeiter — Sämänner, die Samen streuen, und Erntearbeiter. Es benötigt eure Mittel für den Unterhalt dieser Arbeiter.“ Gottes Gnade kennt keine Einschränkung; sie ist seine freie Gabe. Warum sollte diesem vernachlässigten Volk nicht etwas Hoffnung, Mut und Glauben gebracht werden? Alle, die Christum annehmen, werden ein Herz voller Sonnenschein haben. Z9.213.2 Teilen

September, 1907 Z9.213 Teilen

214

„... und sollt ein Freijahr ausrufen im Lande allen, die darin wohnen.“ 3.Mose 25,10.„Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.“ Matthäus 10,16. Z9.214 Teilen

Die Zeit der großen Prüfung liegt vor uns. Jetzt heißt‘s für uns, all unsre Fähigkeiten und Gaben zu gebrauchen, um Gottes Werk zu fördern. Die Kräfte, die der Herr uns verliehen hat, sollten verwandt werden, um aufzubauen, nicht um niederzureißen. Die sich unwissend haben täuschen lassen, dürfen nicht in diesem Zustand verbleiben. Der Herr sagt zu seinen Boten: Ihr sollt zu ihnen gehen und ihnen meine Worte sagen, sie gehorchen oder lassen‘s. Z9.214.1 Teilen

Die Zeit steht unmittelbar bevor, in der über die Verkünder der Wahrheit Verfolgung hereinbrechen wird. Die Aussicht ist nicht verlockend; dessenungeachtet laßt uns unsre Bemühungen fortsetzen, um Menschen zu retten, die am Rande des Verderbens stehen, für die der Himmelsfürst sein teures Leben als Lösegeld dargebracht hat. Sobald ein Mittel versagt, versucht ein andres. Unsre Bemühungen dürfen nicht matt und kraftlos sein. Solange unser Leben währt, laßt uns für Gott wirken. Gottes erwählte Boten haben sich zu allen Zeiten der Kirchengeschichte um der Wahrheit willen der Verachtung und Verfolgung ausgesetzt. An welchen Ort Gottes Kinder aber auch zwangsweise geführt werden, und sollten sie wie Johannes auf einsame Inseln verbannt werden, Christus weiß, wo sie sind, und er wird sie stärken und segnen und mit Frieden und Freude erfüllen. Z9.214.2 Teilen

215

Bald wird Trübsal über alle Welt kommen. Darum heißt‘s für jeden, danach zu trachten, Gott kennenzulernen. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Ernst und inbrünstig muss jetzt die Botschaft verkündigt werden: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser! und die ihr nicht Geld habt, kommet her, kaufet und esset; kommt her und kauft ohne Geld und umsonst beides, Wein und Milch!“ Jesaja 55,1. „So spricht der Herr: Haltet das Recht und tut Gerechtigkeit, dass sie offenbart werde. Wohl dem Menschen, der solches tut, und dem Menschenkind, der es festhält, dass er den Sabbat halte und nicht entheilige und halte seine Hand, dass er kein Arges tue!“ Jesaja 56,1.2. Z9.215.1 Teilen

Gottes Liebe zu seiner Gemeinde ist unbegrenzt. Seine Fürsorge für sein Erbteil hört nicht auf. Er läßt nicht zu, dass eine andre Trübsal über die Gemeinde komme als die, die zu ihrer Reinigung, zu ihrem gegenwärtigen und zu ihrem ewigen Heil erforderlich ist. Er wird seine Gemeinde reinigen, wie er auch den Tempel beim Beginn und bei der Beendigung seines Dienstes auf Erden reinigte. Alles, was er an Anfechtungen und Prüfungen über seine Gemeinde kommen läßt, bricht über sein Volk herein, damit es eine tiefere Frömmigkeit und größere Kraft bekomme, die Siege des Kreuzes in alle Teile der Welt zu tragen. Er hat für uns alle ein Werk zu tun. Unablässig muss es erweitert und gefördert werden. Es muss von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, und von Volk zu Volk ausgedehnt, unaufhörlich entwickelt, gegründet, gestärkt und gefestigt werden. Z9.215.2 Teilen

„Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns ... voller Gnade und Wahrheit.“ Johannes 1,14. Die aber, welche Christus retten wollte, wollten nichts mit ihm zu tun haben. „Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Johannes 1,11. Indem sie sich der Herrschaft Satans unterstellten, verwarfen sie den Messias und suchten Gelegenheit, ihn umzubringen. Z9.215.3 Teilen

Satan und seine Engel beschlossen, Christi Tod so demütigend wie möglich zu machen. Sie erfüllten die Herzen der jüdischen Obersten mit bitterem Haß gegen den Heiland. Vom Feinde beherrscht, erregten Priester und Oberste die Menge, gegen den Sohn Gottes Stellung zu nehmen. Von der Erklärung seiner Unschuld durch Pilatus abgesehen, sprach niemand ein Wort für ihn. Und wiewohl Pilatus wußte, dass Jesus unschuldig war, ließ er ihn von Menschen mißhandeln, die unter Satans Herrschaft standen. Z9.215.4 Teilen

216

Ähnliches wird sich in naher Zukunft ereignen. Menschen werden Gesetze erlassen und streng durchführen, die sich in offenem Widerspruch zu dem Gesetz Gottes befinden. Obgleich sie großen Eifer an den Tag legen, ihre eigenen Gebote einzuschärfen, werden sie sich doch von einem ausdrücklichen „So spricht der Herr“ abwenden. Indem sie einen falschen Ruhetag erheben, werden sie Menschen zu zwingen suchen, das Gesetz des Herrn, das Abbild seines Charakters, zu entehren. Obgleich die Diener Gottes sich nichts zuschulden kommen ließen, wird man sie doch überantworten und von denen demütigen und mißhandeln lassen, die von Satan aufgestachelt und mit Neid und religiösem Fanatismus erfüllt sind. Z9.216.1 Teilen

Religiöse Mächte, die ihrem Bekenntnis nach mit dem Himmel verbunden sind und die Eigenschaften eines Lammes zu haben behaupten, werden durch ihre Handlungsweise offenbaren, dass sie das Herz eines Drachen besitzen und von Satan aufgehetzt und beherrscht sind. Die Zeit naht, da Gottes Kinder Verfolgungen erleiden werden, weil sie den siebenten Tag heilighalten. Satan hat die Veränderung des Sabbats veranlaßt in der Hoffnung, seine Absicht zur Vereitlung der Pläne Gottes durchführen zu können. Er ist darauf aus, dass den Geboten Gottes in der Welt weniger Bedeutung beigelegt werde als menschlichen Gesetzen. Der Mensch der Sünde, der sich unterstanden hat, Zeit und Gesetz zu ändern, und der Gottes Volk immer verfolgte, wird Gesetze veranlassen, die die Beobachtung des ersten Tages der Woche erzwingen. Gottes Kinder aber sollen fest für Gott einstehen. Der Herr wird dann für sie wirken und deutlich zeigen, dass er der Gott aller Götter ist. Z9.216.2 Teilen

217

Der Herr hat gesagt: „Haltet meinen Sabbat; denn derselbe ist ein Zeichen zwischen mir und euch auf eure Nachkommen.“ 2.Mose 31,13. Keiner sollte seinem Gebot ungehorsam sein, um dadurch Verfolgung zu entgehen; vielmehr sollten alle an die Worte Christi denken: „Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere.“ Matthäus 10,23. Wenn ihr es vermeiden könnt, begebt euch nicht selbst in die Gewalt von Menschen, die sich von dem Geist des Antichristen leiten lassen. Wir sollten tun, was in unsrer Macht steht, damit allen, die bereit sind, um der Wahrheit willen zu leiden, Bedrückung und Grausamkeit erspart werden. Z9.217.1 Teilen

Christus ist unser Vorbild. Der Entschluß des Antichristen, die Empörung, die im Himmel begonnen wurde, weiterzuführen, wird in den Kindern des Ungehorsams fortwirken. Ihr Neid und ihre Gehässigkeit gegen alle, die das vierte Gebot halten, werden mehr und mehr an Bitterkeit zunehmen. Gottes Kinder jedoch sollen ihr Banner nicht verbergen. Sie sollten die Gebote Gottes nicht beiseite setzen, auch nicht mit der Menge gehen und Böses tun, um es leichter zu haben. Z9.217.2 Teilen

Der Herr gibt allen Mut, die ihn vom ganzen Herzen suchen. Er gibt ihnen seinen Heiligen Geist, die Offenbarung seiner Gegenwart und Gunst. Wer aber Gott verläßt, um sein Leben zu retten, wird von ihm auch verlassen werden. Wer die Wahrheit aufgibt, um sein Leben zu retten, wird das ewige Leben verlieren. Z9.217.3 Teilen

Die Nacht der Prüfung ist nahezu vorüber. Satan bietet seine ganze Meisterschaft auf, weil er weiß, dass er wenig Zeit hat. Die Züchtigung Gottes kommt über die Welt, um alle, die die Wahrheit kennen, zu veranlassen, sich in der Felsenkluft zu verbergen und die Herrlichkeit Gottes zu schauen. Die Wahrheit darf jetzt nicht verhüllt werden. Wir müssen sie offen verkündigen, sie in Heften und Broschüren ungeschminkt zum Ausdruck bringen und den Blättern im Herbste gleich überallhin verbreiten. Z9.217.4 Teilen

218

Die Gemeinde der Übrigen wird in große Trübsal und Bedrängnis geraten. Jene, die Gottes Gebote halten und den Glauben Jesu haben, werden den Zorn des Drachen und seiner Heerscharen zu spüren bekommen. Satan zählt die Welt zu seinen Untertanen. Er hat die Herrschaft über die gefallenen Kirchen erlangt. Aber hier ist eine kleine Schar, die sich seiner Oberherrschaft widersetzt. Könnte er sie von der Erde vertilgen, so wäre sein Triumph vollständig. Wie er die heidnischen Nationen beeinflußte, Israel zu vernichten, so wird er in naher Zukunft die gottlosen Mächte der Erde aufwiegeln, das Volk Gottes zu vernichten. Von allen wird verlangt werden, menschlichen Verordnungen, in Übertretung des göttlichen Gesetzes, zu gehorchen. Jene, die treu zu Gott und zur Pflicht stehen, wird man bedrohen, anklagen und verbannen. Sie werden von „Eltern, Brüdern, Gefreunden und Freunden“ (Lukas 21,16) verraten werden. Z9.218.1 Teilen

„Höret mir zu, die ihr die Gerechtigkeit kennt, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz ist! Fürchtet euch nicht, wenn euch die Leute schmähen; und wenn sie euch lästern, verzaget nicht! Denn die Motten werden sie fressen wie ein Kleid, und Würmer werden sie fressen wie wollenes Tuch; aber meine Gerechtigkeit bleibt ewiglich und mein Heil für und für.“ „Hebet eure Augen auf gen Himmel und schauet unten auf die Erde. Denn der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid veralten, und die darauf wohnen, werden im Nu dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird kein Ende haben.“ Jesaja 51,7.8.6. Z9.218.2 Teilen

219

Ich will versuchen, deine Frage betreffs eures Verhaltens bei Einschärfung von Sonntagsgesetzen zu beantworten. Z9.219.1 Teilen

Jede Auflehnung gegen die Sonntagsgesetze würde die religiösen Eiferer, die sie durchzusetzen trachten, in ihrer Verfolgungswut nur bestärken. Gebt ihnen keinen Anlaß, euch Gesetzesübertreter zu nennen. Wenn sie sehen, dass sie nur gegen solche Leute vorzugehen haben, die weder Gott noch Menschen fürchten, dann wird dies bald seinen Reiz für sie verlieren; sie werden einsehen, dass es weder folgerichtig noch zweckdienlich für sie ist, auf strenger Sonntagsheiligung zu bestehen. Setzt nur, mit euren Bibeln in der Hand, eure Missionsarbeit fort, so wird der Feind sehen, dass er seiner Sache dadurch nur schadet. Man nimmt damit noch nicht das Malzeichen des Tieres an, wenn man weise den Frieden wahrt, indem man von der Arbeit Abstand nimmt, die nur Ärgernis erregt, gleichzeitig aber ein Werk von höchster Wichtigkeit verrichtet. Z9.219.3 Teilen

Wenn wir den Sonntag der Missionsarbeit weihen, wird den herrschsüchtigen Eiferern, die sich freuen, wenn sie Siebenten-Tags-Adventisten demütigen können, jede Handhabe dazu genommen. Wenn sie sehen, dass wir uns am Sonntag damit beschäftigen, die Leute zu besuchen und ihnen die Schrift zu erklären, werden sie auch erkennen, dass es nutzlos für sie ist, unser Werk durch Sonntagsgesetze verhindern zu wollen. Z9.219.4 Teilen

220

Der Sonntag kann dazu verwandt werden, verschiedene Zweige des Werkes zu fördern, durch die viel für den Herrn getan werden kann. An diesem Tag können Versammlungen im Freien und auf dem Lande abgehalten werden. Auch von Haus zu Haus kann unsre Arbeit geschehen. Wer sich schriftstellerisch betätigt, kann diesen Tag zum Schreiben seiner Artikel verwenden. Wo es möglich ist, sollte man religiöse Versammlungen am Sonntag abhalten und sie besonders interessant gestalten. Laßt echte, wirkliche Erweckungslieder singen und sprecht mit Kraft und Gewißheit von des Heilandes Liebe. Ihr könnt auch über Mäßigkeit und wahre christliche Erfahrung sprechen. Dadurch könntet ihr lernen, wie man arbeitet, und viele Seelen erreichen. Z9.220.1 Teilen

Die Lehrer an unsern Schulen können den Sonntag ebenfalls der Missionsarbeit widmen. Mir wurde gezeigt, dass es ihnen so möglich wäre, die Absichten des Feindes zu vereiteln. Die Lehrer sollten die Schüler mit sich nehmen, um für Menschen, die die Wahrheit nicht kennen, Versammlungen abzuhalten. Dadurch würden sie viel mehr erreichen, als es ihnen auf andre Weise möglich wäre. Z9.220.2 Teilen

Gott hat uns klare Anweisungen für unser Werk gegeben. Wir sollen die Wahrheit über den Sabbat des Herrn verkündigen und die Lücke verzäunen, die in sein Gesetz gebrochen wurde. Wir müssen tun, was wir können, um Unwissende zu erleuchten; niemals aber sollen wir uns mit Weltmenschen verbinden, um finanzielle Unterstützung von ihnen zu erhalten. Z9.220.3 Teilen

Von den Kindern Israel lesen wir: „Da ich sie aus Ägyptenland geführt hatte und in die Wüste gebracht, gab ich ihnen meine Gebote und lehrte sie meine Rechte, durch welche lebt der Mensch, der sie hält. Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen, damit sie lernten, dass ich der Herr sei, der sie heiligt. Aber das Haus Israel war mir ungehorsam auch in der Wüste und lebten nicht nach meinen Geboten und verachteten meine Rechte, durch welche der Mensch lebt, der sie hält, und entheiligten meine Sabbate sehr. Da gedachte ich meinen Grimm über sie auszuschütten in der Wüste und sie ganz umzubringen. Z9.220.4 Teilen

221

Aber ich ließ es um meines Namens willen, auf dass er nicht entheiligt würde vor den Heiden, vor welchen ich sie hatte ausgeführt. Und ich hob auch meine Hand auf wider sie in der Wüste, dass ich sie nicht wollte bringen in das Land, so ich ihnen gegeben hatte, das mit Milch und Honig fließt, ein edles Land vor allen Ländern, darum, dass sie meine Rechte verachtet und nach meinen Geboten nicht gelebt und meine Sabbate entheiligt hatten; denn sie wandelten nach den Götzen ihres Herzens. Aber mein Auge verschonte sie, dass ich sie nicht verderbte noch ganz umbrächte in der Wüste. Und ich sprach zu ihren Kindern in der Wüste: Ihr sollt nach eurer Väter Geboten nicht leben und ihre Rechte nicht halten und an ihren Götzen euch nicht verunreinigen. Denn ich bin der Herr, euer Gott; nach meinen Geboten sollt ihr leben und meine Rechte sollt ihr halten und darnach tun; und meine Sabbate sollt ihr heiligen, dass sie seien ein Zeichen zwischen mir und euch, damit ihr wisset, dass ich, der Herr, euer Gott bin.“ Hesekiel 20,10-20. Z9.221.1 Teilen

Der Sabbat ist des Herrn Prüfstein, und kein Mensch, weder König noch Priester noch Herrscher, ist berechtigt, zwischen Gott und die Menschen zu treten. Wer danach trachtet, sich zum Gewissen für seine Mitmenschen zu machen, setzt sich an Gottes Stelle. Diejenigen, die unter dem Einfluß einer falschen Religion stehen und einen falschen Ruhetag halten, werden auch die klarsten Beweise zugunsten des wahren Sabbats verwerfen. Sie werden versuchen, ihre Mitmenschen zum Gehorsam gegen Gesetze zu zwingen, die sie selbst gemacht haben, Gesetze, die sich in offenem Gegensatz zum Gesetz Gottes befinden. Über alle, die diesen Weg fortsetzen, wird der Zorn Gottes hereinbrechen. Wenn sie sich nicht ändern, werden sie dem Strafgericht nicht entgehen. Z9.221.2 Teilen

Das Gesetz, das die Feier des ersten Tages der Woche anordnet, ist das Produkt einer abgefallenen Christenheit. Der Sonntag ist ein Kind des Papsttums und wurde von der Christenheit über den heiligen Tag der Ruhe Gottes erhöht. In keinem Falle dürfen Gottes Kinder diesem Tag huldigen. Ich möchte sie jedoch zu der Einsicht bringen, dass sie nicht Gottes Willen tun, wenn sie Widerstand herausfordern, wo sie ihn nach seinem Willen vermeiden sollen. Dadurch erregen sie nur ein so starkes Vorurteil, dass es schließlich unmöglich ist, die Wahrheit zu verkündigen. Unternehmt am Sonntag nichts dem Gesetz zum Trotz. Wenn dies an einem Ort geschieht und ihr deshalb gedemütigt werdet, dann wird dasselbe auch an andern Orten geschehen. Wir können den Sonntag zu einem Tag machen, an dem wir einer Arbeit nachgehen, die der Sache Christi zugute kommt. Wir sollen unser Bestes tun und in aller Bescheidenheit und Demut wirken. Z9.221.3 Teilen

222

Christus warnte seine Jünger vor dem, was ihnen in ihrer Tätigkeit als Evangelisten begegnen würde. Er wußte, worin die Leiden bestehen sollten und welche Anfechtungen und Beschwerden sie zu erdulden hätten. Er wollte ihnen nicht vorenthalten, worin ihr Kampf bestehen würde, damit die Trübsal nicht unerwartet über sie hereinbrechen und ihren Glauben erschüttern sollte. „Nun habe ich es euch gesagt, ehe denn es geschieht“, sagte er, „auf dass, wenn es nun geschehen wird, ihr glaubet.“ Johannes 14,29. Ihr Glaube sollte durch das Hereinbrechen von Trübsal eher gestärkt als geschwächt werden. Sie sollten zueinander sagen können: „Er hat uns gesagt, dass dies kommen würde, und was wir tun müssen, um diesem begegnen zu können.“ Z9.222.1 Teilen

Christus sagte: „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. ... Ihr müsset gehaßt werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig.“ Matthäus 10,16.22. Christus wurde ohne Ursache gehaßt. Ist es da verwunderlich, dass auch diejenigen gehaßt werden, die sein Zeichen tragen und in seinem Dienst stehen? Sie werden für den Abschaum der Menschheit gehalten. Z9.222.2 Teilen

„Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere.“ Es ist nicht Gottes Wille, dass euer Leben leichtfertig geopfert werde. „Wahrlich ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis des Menschen Sohn kommt.“ Matthäus 10,23. Z9.222.3 Teilen

223

Den Leuten muss die Wahrheit, die volle, entschiedene Wahrheit gebracht werden. Wir sollen diese Wahrheit jedoch im Geiste Christi vortragen, sollen wie Schafe mitten unter den Wölfen sein. Alle, die nicht um Christi willen die Warnungen, die er gegeben hat, beachten und Geduld und Selbstbeherrschung üben, werden köstliche Gelegenheiten zum Wirken für den Meister verlieren. Der Herr hat seinem Volk nicht den Auftrag gegeben, gegen diejenigen ausfallend zu werden, die sein Gesetz übertreten. Auf keinen Fall dürfen wir über die andern Kirchen herfallen. Laßt uns daran denken, dass wir als Volk, dem heilige Wahrheiten anvertraut sind, nachlässig und untreu waren. Das Werk wurde auf wenige Orte beschränkt, bis die Leute, die darin wohnten, gegen das Evangelium verhärtet waren. Es ist schwer, auf solche Herzen noch einen Eindruck zu machen, die so viel von der Wahrheit hörten und sie doch verwarfen ... Z9.223.1 Teilen

Dies alles ist jetzt gegen uns. Wieviel weiter könnte unser Werk jetzt sein, wären wir ernsthaft um die bemüht gewesen, die nach ihrer Bekehrung das richtige Bild von dem gegeben hätten, was die gegenwärtige Wahrheit für uns Menschen tun kann. Es ist nicht richtig, dass einige wenige Plätze alle Vorteile genießen, während andre vernachlässigt werden. Z9.223.2 Teilen

Auf unsrer Avondale-Schule in der Nähe von Cooranbong in Australien musste seinerzeit auch über die Frage der Sonntagsarbeit entschieden werden. Es schien, als ob die Vorschriften uns bald so umstricken würden, dass wir unmöglich am Sonntag noch hätten arbeiten können. Unsre Schule lag mitten im Wald, weit von irgendeinem Dorf oder einer Bahnstation entfernt. Kein Mensch wohnte in unmittelbarer Nähe, dass er irgendwie durch unsre Arbeit hätte gestört werden können. Dennoch wurden wir beobachtet. Man nötigte die Beamten, zu uns herauszukommen und unsre Geschäftsräume zu besichtigen. Sie kamen auch und hätten vieles sehen können, wenn sie uns hätten verfolgen wollen. Sie schienen die Arbeitenden jedoch gar nicht zu bemerken. Ihr Vertrauen zu uns als Gemeinschaft und ihre Achtung vor uns wegen der Arbeit, die wir in jener Gegend leisteten, war so groß, dass sie glaubten, uns in jeder Hinsicht trauen zu können. Z9.223.3 Teilen

224

So erhielten unsre Brüder, als Verfolgung sie bedrohte und sie in Verlegenheit gerieten und nicht wußten, wie sie sich verhalten sollten, denselben Rat, mit dem auch die Frage über die Spiele beantwortet wurde: „Benutzt den Sonntag dazu, Missionsarbeit für Gott zu verrichten. Ihr Lehrer, geht mit euren Schülern; geht mit ihnen in den Busch (so nannten wir die mit Wald bestandenen, spärlich besiedelten Bezirke, in denen Häuser oftmals kilometerweit auseinanderliegen) und besucht die Leute in ihren Häusern. Laßt sie merken, dass euch das Heil ihrer Seelen am Herzen liegt.“ Sie taten es auch, und die Folge war, dass sie selbst reichlich gesegnet wurden und dadurch auch imstande waren, andern zu helfen. Der Segen Gottes ruhte auf ihnen, als sie fleißig in der Schrift suchten, um zu lernen, wie man die Wahrheiten des Wortes so vorträgt, dass sie günstig aufgenommen werden. Z9.224.2 Teilen

20. August 1903. Z9.224 Teilen

Zu einer Zeit kamen die Verantwortlichen der Avondaleschule zu mir mit der Frage: „Was sollen wir tun? Die Gesetzeshüter haben den Auftrag, alle gefangenzunehmen, die am Sonntag arbeiten.“ Ich antwortete: „Es wird sehr leicht sein, dieser Schwierigkeit zu entgehen. Weiht den Sonntag der Missionsarbeit für den Herrn. Sendet die Studenten aus, an verschiedenen Orten Versammlungen abzuhalten und ärztliche Missionsarbeit zu verrichten. Sie werden die Leute zu Hause antreffen und eine hervorragende Gelegenheit haben, die Wahrheit vorzuführen. Wenn wir den Sonntag so verbringen, wird es dem Herrn immer angenehm sein.“ Z9.224.3 Teilen

225

Mitunter sind die Herzen der Verfolger für göttliche Eindrücke ebenso empfänglich wie einst das des Apostel Paulus vor seiner Bekehrung. Z9.225.3 Teilen

Satans Angriffe gegen die Befürworter der Wahrheit werden immer bitterer und entschlossener werden, je näher wir dem Abschluß der Zeit kommen. Wie die Hohenpriester und Obersten in Christi Tagen das Volk gegen ihn aufwiegelten, so werden die religiösen Leiter Bitterkeit und Vorurteil gegen die Wahrheit für diese Zeit erregen. Das Volk wird zu Gewaltanwendung und Widerstand aufgestachelt werden, woran es niemals gedacht haben würde, wäre es nicht mit der Feindseligkeit vorgeblicher Christen gegen die Wahrheit durchtränkt worden. Z9.225.5 Teilen

226

Welchen Weg sollen die Verteidiger der Wahrheit einschlagen? Sie haben das unveränderliche, ewige Wort Gottes. Sie sollen die Tatsache offenbaren, dass sie die Wahrheit, wie sie in Jesus ist, besitzen. Ihre Worte dürfen nicht grob oder scharf sein. In ihrer Darstellung der Wahrheit sollen sie die Liebe, Sanftmut und Freundlichkeit Christi bekunden. Überlaßt das Verletzen der Wahrheit; Gottes Wort ist wie ein scharfes, zweischneidiges Schwert. Es wird sich seinen Weg zum Herzen bahnen. Die von der Wahrheit überzeugt sind, sollten Satan keine Gelegenheit geben, ihren Geist falsch auszulegen, indem sie harte, strenge Worte gebrauchen. Z9.226.1 Teilen

Wir als Volk sollten uns wie der Erlöser der Welt verhalten. Als er mit Satan um den Leichnam Mose stritt, wagte er es nicht, eine schmähende Anklage gegen ihn vorzubringen. Er hatte jeden Anlaß, dies zu tun, und Satan war enttäuscht, dass er in Christo keinen Geist der Wiedervergeltung erwecken konnte. Satan war bereit, alles, was Christus tat, falsch auszulegen. Aber der Heiland wollte ihm keine Gelegenheit geben, nicht den geringsten Anschein einer Entschuldigung. Er wollte sich nicht von der Gradlinigkeit der Wahrheit abwenden, um den Abirrungen, Verdrehungen und Ausflüchten Satans zu folgen. Z9.226.2 Teilen

Wir lesen im Buch des Propheten Sacharja, wie Satan mit seiner ganzen Schule auftrat, um den Gebeten des Hohepriesters Josua zu widerstehen und sich gegen Christo, der Josua Gunst erweisen wollte, aufzulehnen. „Und der Herr sprach zu dem Satan: Der Herr schelte dich, du Satan! ja, der Herr schelte dich, der Jerusalem erwählt hat. Ist dieser nicht ein Brand, der aus dem Feuer errettet ist?“ Sacharja 3,2. Z9.226.3 Teilen

So behandelte Christus sogar den Widersacher der Seelen. Sollte uns dies nicht als Beispiel dienen, niemals eine schmähende Anklage gegen irgend jemand zu äußern? Wieviel weniger sollten wir dann Härte oder Strenge gegen solche anwenden, die genauso begierig sein mögen wie wir, den rechten Weg zu wissen. Z9.226.4 Teilen

227

Wer durch Wort und Vorbild in der Wahrheit erzogen wurde, sollte bereit sein, große Zugeständnisse solchen gegenüber zu machen, die keine Schriftkenntnis besitzen. Sie kennen nur die Auslegungen, die sie von Predigern und Gemeindegliedern empfangen haben, die ihnen Überlieferungen und Fabeln als biblische Wahrheiten auftischten. Sie sind erstaunt über die vorgeführten Wahrheiten; sie sind ihnen wie eine neue Offenbarung. Es ist ihnen nicht möglich, die ganze Wahrheit zu ertragen, wenn sie gleich am Anfang in voller Schärfe vorgeführt wird. Alles ist ihnen neu und fremd, so völlig verschieden von dem, was sie von ihren Predigern gehört haben. Sie sind geneigt zu glauben, was die Prediger ihnen erzählt haben — dass Siebenten-Tags-Adventisten Ungläubige sind, die nicht an die Bibel glauben. Deshalb bringt die Wahrheit vor, wie sie in Jesu ist, Wort um Wort, Vorschrift um Vorschrift, hier ein wenig und da ein wenig. Z9.227.1 Teilen

Die Autoren unserer Literatur sollten unfreundliche Angriffe und Anspielungen vermeiden. Diese würden nur Schaden anrichten, den Weg versperren und uns daran hindern, das uns aufgetragene Werk für alle Menschenklassen, die Katholiken eingeschlossen, zu verrichten. Es ist unsere Aufgabe, die Wahrheit in Liebe zu sprechen. Wir dürfen nicht die ungeheiligten Züge des natürlichen Herzens mit der Wahrheit vermengen und Dinge sagen, die den Geist unserer Feinde zum Ausdruck bringen. Alle scharfen Anklagen werden mit doppelter Wucht auf uns zurückfallen, wenn die Macht in den Händen derer ist, die sie zum Schaden ausüben können. Wieder und wieder wurde mir gezeigt, dass wir nicht ein Wort sagen, nicht einen Satz schreiben dürfen — besonders was Personen betrifft — das unsere Feinde gegen uns aufwiegeln und ihre Leidenschaften zur Weißglut bringen könnte, es sei denn unbedingt notwendig, um die Wahrheit zu verteidigen. Bald wird unserem Werk ein Ende gesetzt werden. Bald wird die Zeit der Trübsal, wie sie nie gewesen ist, über uns hereinbrechen. Wir können uns heute noch keine Vorstellung davon machen. Z9.227.2 Teilen

228

Der Herr möchte, dass wir ihn, den großen Missionsarbeiter, darstellen. Unbesonnenheit richtet immer Schaden an. Die für das christliche Leben notwendigen Anstandsformen müssen täglich in der Schule Christi gelernt werden. Wer achtlos und gedankenlos Worte äußert oder für die Veröffentlichung schreibt, die in die Welt hinausgesandt werden, der Ausdrücke verwendet, die nie zurückgeholt werden können, erweist sich als unfähig, mit dem heiligem Werk betraut zu werden, das zu dieser Zeit auf Christi Nachfolgern ruht. Die sich darin üben, harte Anklagen vorzubringen, bilden eine Gewohnheit heran, die durch Wiederholung erstarkt, und die sie noch bereuen werden. Z9.228.1 Teilen

Wir sollten sorgfältig unsere Handlungsweise und unsern Geist erwägen. Wir sollten darauf achten, wie wir das uns von Gott aufgetragene Werk verrichten, welches das Schicksal von Seelen betrifft. Auf uns ruht die höchste Verpflichtung. Satan brennt vor Eifer, die ganze Bundesgenossenschaft der satanischen Werkzeuge zu begeistern, sich mit bösen Menschen zu verbinden, um über diejenigen, die an die Wahrheit glauben, rasche und heftige Leiden zu bringen. Jedes unweise Wort, das unsere Brüder äußern, wird vom Fürsten der Finsterns aufbewahrt. Z9.228.2 Teilen

Ich möchte fragen: Wie können Sterbliche es wagen, achtlose, verwegene Worte zu sprechen, welche die Mächte der Finsternis gegen die Heiligen Gottes verwenden können, wenn der Erzengel Michael Satan keine schimpfliche Anklage entgegenschleuderte, sondern nur sagte: „Der Herr strafe dich!“? Judas 9. Z9.228.3 Teilen

Es wird uns unmöglich sein, Schwierigkeiten und Leiden zu entgehen. Jesus sagte: „Weh der Welt der Ärgernisse halben! Es muss ja Ärgernis kommen; doch weh dem Menschen, durch welchen Ärgernis kommt.“ Matthäus 18,7. Aber weil Ärgernisse kommen, sollten wir vorsichtig sein, nicht durch unkluge Worte und unfreundlichen Geist die natürlichen Leidenschaften derer zu erregen, welche die Wahrheit nicht lieben. Z9.228.4 Teilen

229

Die kostbare Wahrheit soll in ihrer eigenen Kraft vorgetragen werden. Die betrügerischen Irrtümer, die so weit verbreitet sind und die Welt gefangenhalten, müssen entlarvt werden. Jede nur mögliche Anstrengung wird unternommen, um Seelen durch spitzfindige Vernunftsgründe zu verführen. Sie sollen von der Wahrheit abgebracht werden, sich Fabeln zuwenden und so darauf vorbereitet werden, starken Täuschungen zum Opfer zu fallen. Aber während sich diese verführten Seelen von der Wahrheit zum Irrtum wenden, solltet ihr nicht ein tadelndes Wort zu ihnen sprechen. Versucht diesen armen, betrogenen Seelen ihre Gefahr zu zeigen und ihnen darzulegen, wie schmerzlich ihre Handlungsweise für Jesus Christus ist. Aber tut dies in mitleidsvoller Zärtlichkeit. Durch richtiges Vorgehen können einige dieser in Satans Schlingen gefangenen Seelen aus seiner Macht befreit werden. Nur tadelt und verurteilt sie nicht. Die Stellung derer, die sich im Irrtum befinden, lächerlich zu machen, wird niemals ihre blinden Augen öffnen noch die Wahrheit für sie anziehend machen. Z9.229.1 Teilen

Wenn Männer Christi Beispiel aus den Augen verlieren und seine Lehrweise nicht nachahmen, werden sie selbstgenügsam und begegnen Satan mit seinen eigenen Waffen. Der Feind weiß sehr wohl, wie er seine Waffen gegen jene wenden kann, die sich ihrer bedienen. Jesus äußerte nur Worte reiner Wahrheit und Gerechtigkeit. Z9.229.2 Teilen

Wenn es je ein Volk gab, das in Demut vor Gott wandeln sollte, dann ist es seine Gemeinde, sind es seine heutigen Auserwählten. Wir alle haben es nötig, die Schwerfälligkeit unserer Denkweise und den Mangel an Würdigung unserer Vorrechte und Gelegenheiten zu beklagen. Wir haben nichts, dessen wir uns rühmen könnten. Wir beleidigen den Herrn Jesus Christus durch unsere Strenge, unsere unchristlichen Anklagen. Wir müssen vollkommen in ihm werden. Z9.229.3 Teilen

Es ist wahr, dass uns geboten wird: „Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden.“ Jesaja 58,1. Diese Botschaft muss gegeben werden. Aber dabei sollten wir vorsichtig sein, nicht jene anzugreifen, zu bedrängen und zu verurteilen, die nicht das Licht haben, das wir besitzen. Wir dürfen nicht unsere Haltung verlieren, um Katholiken harte Anklagen entgegenzuschleudern. Unter ihnen gibt es viele äußerst gewissenhafte Christen, die in dem Licht wandeln, das ihnen scheint, und Gott wird für sie wirken. Die große Vorrechte und Gelegenheiten hatten, es aber versäumten, ihre körperlichen, geistlichen und moralischen Kräfte zu vervollkommnen; die nur sich selbst lebten und sich weigerten, Verantwortlichkeiten zu tragen, sind in größerer Gefahr und Verdammnis vor Gott als solche, die in Lehrpunkten irrten, aber bemüht sind, andern Gutes zu tun. Tadelt und verurteilt andere nicht. Z9.229.4 Teilen

230

Wenn wir zulassen, dass falsche Schlußfolgerungen und Ausflüchte uns in einen verkehrten Gemüts- und Herzenszustand versetzen, so dass wir Gottes Willen und Wege nicht erkennen, werden wir schuldiger sein als der offene Sünder. Wir sollten uns sehr hüten, jene zu verurteilen, die vor Gott weniger schuldig sind als wir selbst. Z9.230.1 Teilen

Laßt uns immer daran denken, keinesfalls Verfolgung herauszufordern. Wir sollten keine harten, verletzenden Worte gebrauchen. Haltet sie aus jedem geschriebenen Artikel, aus jeder Ansprache fern. Überlaßt das Verletzen und Tadeln dem Worte Gottes. Der sterbliche Mensch soll in Christo verborgen sein und bleiben. Laßt Christi Geist in Erscheinung treten. Jeder hüte seine Zunge, damit er nicht zum Anlaß werde, dass sich in solchen, die nicht unseres Glaubens sind, bitterer Widerstand gegen uns erhebt. Satan würde darin eine Gelegenheit sehen, unsere unklugen Worte zu benutzen, um uns den Weg zu versperren. Z9.230.2 Teilen

Es wird eine solch trübselige Zeit sein, wie sie nicht gewesen ist, seit Leute gewesen sind. Unsere Aufgabe besteht darin, aus unsern Artikeln und Predigten alles auszumerzen, das nach Wiedervergeltung und Herausforderung schmeckt und auf Kirchen und Einzelpersonen hinzielt. Es stimmt nicht mit Christi Arbeitsweise und Methode überein. Z9.230.3 Teilen

231

Es ist Tatsache, dass Gottes Volk, welches die Wahrheit kennt, versäumt hat, seine Pflicht zu erfüllen nach dem Licht, das ihm aus dem Worte Gottes scheint. Deshalb ist es notwendig, dass wir jetzt umso wachsamer sind, Ungläubige nicht zu verärgern, ehe sie die Gründe für unseren Glauben betreffs Sabbat und Sonntag gehört haben. Z9.231.1 Teilen

232

„Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme.“ Offenbarung 3,11. [Manuskript, das vor den Abgeordneten der Konferenz in San Jose (Kalifornien) im Januar 1907 verlesen wurde.] Z9.232 Teilen

Christus hat uns durch sein eigenes kostbares Blut erkauft. Er hat den Kaufpreis für unsre Erlösung bezahlt, und wir können von dem Schatz als einer freien Gabe Gottes Besitz ergreifen. Z9.232.1 Teilen

„Wieviel bist du meinem Herrn schuldig?“ Lukas 16,5. Wir können es unmöglich sagen. Alles, was wir haben, ist von Gott. Er legt die Hand auf unsern Besitz und sagt: „Ich bin rechtmäßiger Eigentümer des ganzen Weltalls; diese Güter gehören mir. Heilige mir Zehnten und Hebopfer. Wenn du mir diesen bestimmten Teil deiner Güter als Zeichen deiner Treue und deiner Unterwerfung unter meine Herrschaft darbringst, soll mein Segen deinen Besitz mehren und du sollst Überfluß haben.“ Z9.232.2 Teilen

Gott prüft jede Seele, die an ihn zu glauben behauptet. Er hat allen Talente anvertraut. Der Herr hat Menschen seine Güter übergeben, damit sie mit denselben handeln. Er hat sie zu seinen Haushaltern gemacht und ihnen Geld, Häuser und Ländereien in Besitz gegeben. Sie sollen alle diese Güter als des Herrn Güter betrachten und sie dazu benutzen, sein Werk zu fördern und sein Reich in dieser Welt aufzurichten. Haben wir mit des Herrn Gütern zu handeln, so sollen wir ihn um Weisheit anrufen, damit wir sein heiliges Vermächtnis nicht benutzen, uns selbst zu verherrlichen oder unsre eigenen Lüste zu befriedigen. Das Maß der anvertrauten Güter schwankt wohl, doch sollten diejenigen, welche die geringsten Gaben besitzen, nicht meinen, dass sie nichts damit anfangen können, weil ihr Zentner zu klein sei. Z9.232.3 Teilen

233

Jeder Christ ist ein Haushalter Gottes, dem Gottes Güter anvertraut sind. Gedenkt der Worte: „Nun sucht man nicht mehr an den Haushaltern, denn dass sie treu erfunden werden.“ 1.Korinther 4,2. Wir sollten uns darüber klar sein, dass wir Gott auch nicht um ein Jota noch um ein Tüttel berauben sollen; denn davon hängt viel ab. Z9.233.1 Teilen

Alles gehört Gott. Menschen mögen zwar seine Ansprüche mißachten; mögen, während er ihnen seine Segnungen reichlich gewährt, seine Gaben zu ihrer eigenen selbstsüchtigen Befriedigung verwenden; doch werden sie dereinst von ihrem Haushalten Rechenschaft ablegen müssen. Z9.233.2 Teilen

Ein Haushalter betrachtet sich als eins mit seinem Herrn. Er nimmt die Verantwortung eines Haushalters auf sich und soll an Stelle seines Herrn handeln, tun, wie sein Herrn tun würde, wenn er selbst allem vorstünde. Die Stellung eines Haushalters ist eine ehrenvolle, da sein Herr ihm vertraut. Wenn er in irgendeiner Weise selbstsüchtig handelt und die Vorteile, die er durch den Handel mit den Gütern seines Herrn erlangt, sich selbst zunutze macht, mißbraucht er das in ihn gesetzte Vertrauen. Z9.233.3 Teilen

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