Portrait von Ellen White
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Der uns bevorstehende Kampf
Der uns bevorstehende Kampf
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Satans Angriffe gegen die Befürworter der Wahrheit werden immer bitterer und entschlossener werden, je näher wir dem Abschluß der Zeit kommen. Wie die Hohenpriester und Obersten in Christi Tagen das Volk gegen ihn aufwiegelten, so werden die religiösen Leiter Bitterkeit und Vorurteil gegen die Wahrheit für diese Zeit erregen. Das Volk wird zu Gewaltanwendung und Widerstand aufgestachelt werden, woran es niemals gedacht haben würde, wäre es nicht mit der Feindseligkeit vorgeblicher Christen gegen die Wahrheit durchtränkt worden. Z9.225.5 Teilen

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Welchen Weg sollen die Verteidiger der Wahrheit einschlagen? Sie haben das unveränderliche, ewige Wort Gottes. Sie sollen die Tatsache offenbaren, dass sie die Wahrheit, wie sie in Jesus ist, besitzen. Ihre Worte dürfen nicht grob oder scharf sein. In ihrer Darstellung der Wahrheit sollen sie die Liebe, Sanftmut und Freundlichkeit Christi bekunden. Überlaßt das Verletzen der Wahrheit; Gottes Wort ist wie ein scharfes, zweischneidiges Schwert. Es wird sich seinen Weg zum Herzen bahnen. Die von der Wahrheit überzeugt sind, sollten Satan keine Gelegenheit geben, ihren Geist falsch auszulegen, indem sie harte, strenge Worte gebrauchen. Z9.226.1 Teilen

Wir als Volk sollten uns wie der Erlöser der Welt verhalten. Als er mit Satan um den Leichnam Mose stritt, wagte er es nicht, eine schmähende Anklage gegen ihn vorzubringen. Er hatte jeden Anlaß, dies zu tun, und Satan war enttäuscht, dass er in Christo keinen Geist der Wiedervergeltung erwecken konnte. Satan war bereit, alles, was Christus tat, falsch auszulegen. Aber der Heiland wollte ihm keine Gelegenheit geben, nicht den geringsten Anschein einer Entschuldigung. Er wollte sich nicht von der Gradlinigkeit der Wahrheit abwenden, um den Abirrungen, Verdrehungen und Ausflüchten Satans zu folgen. Z9.226.2 Teilen

Wir lesen im Buch des Propheten Sacharja, wie Satan mit seiner ganzen Schule auftrat, um den Gebeten des Hohepriesters Josua zu widerstehen und sich gegen Christo, der Josua Gunst erweisen wollte, aufzulehnen. „Und der Herr sprach zu dem Satan: Der Herr schelte dich, du Satan! ja, der Herr schelte dich, der Jerusalem erwählt hat. Ist dieser nicht ein Brand, der aus dem Feuer errettet ist?“ Sacharja 3,2. Z9.226.3 Teilen

So behandelte Christus sogar den Widersacher der Seelen. Sollte uns dies nicht als Beispiel dienen, niemals eine schmähende Anklage gegen irgend jemand zu äußern? Wieviel weniger sollten wir dann Härte oder Strenge gegen solche anwenden, die genauso begierig sein mögen wie wir, den rechten Weg zu wissen. Z9.226.4 Teilen

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Wer durch Wort und Vorbild in der Wahrheit erzogen wurde, sollte bereit sein, große Zugeständnisse solchen gegenüber zu machen, die keine Schriftkenntnis besitzen. Sie kennen nur die Auslegungen, die sie von Predigern und Gemeindegliedern empfangen haben, die ihnen Überlieferungen und Fabeln als biblische Wahrheiten auftischten. Sie sind erstaunt über die vorgeführten Wahrheiten; sie sind ihnen wie eine neue Offenbarung. Es ist ihnen nicht möglich, die ganze Wahrheit zu ertragen, wenn sie gleich am Anfang in voller Schärfe vorgeführt wird. Alles ist ihnen neu und fremd, so völlig verschieden von dem, was sie von ihren Predigern gehört haben. Sie sind geneigt zu glauben, was die Prediger ihnen erzählt haben — dass Siebenten-Tags-Adventisten Ungläubige sind, die nicht an die Bibel glauben. Deshalb bringt die Wahrheit vor, wie sie in Jesu ist, Wort um Wort, Vorschrift um Vorschrift, hier ein wenig und da ein wenig. Z9.227.1 Teilen

Die Autoren unserer Literatur sollten unfreundliche Angriffe und Anspielungen vermeiden. Diese würden nur Schaden anrichten, den Weg versperren und uns daran hindern, das uns aufgetragene Werk für alle Menschenklassen, die Katholiken eingeschlossen, zu verrichten. Es ist unsere Aufgabe, die Wahrheit in Liebe zu sprechen. Wir dürfen nicht die ungeheiligten Züge des natürlichen Herzens mit der Wahrheit vermengen und Dinge sagen, die den Geist unserer Feinde zum Ausdruck bringen. Alle scharfen Anklagen werden mit doppelter Wucht auf uns zurückfallen, wenn die Macht in den Händen derer ist, die sie zum Schaden ausüben können. Wieder und wieder wurde mir gezeigt, dass wir nicht ein Wort sagen, nicht einen Satz schreiben dürfen — besonders was Personen betrifft — das unsere Feinde gegen uns aufwiegeln und ihre Leidenschaften zur Weißglut bringen könnte, es sei denn unbedingt notwendig, um die Wahrheit zu verteidigen. Bald wird unserem Werk ein Ende gesetzt werden. Bald wird die Zeit der Trübsal, wie sie nie gewesen ist, über uns hereinbrechen. Wir können uns heute noch keine Vorstellung davon machen. Z9.227.2 Teilen

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Der Herr möchte, dass wir ihn, den großen Missionsarbeiter, darstellen. Unbesonnenheit richtet immer Schaden an. Die für das christliche Leben notwendigen Anstandsformen müssen täglich in der Schule Christi gelernt werden. Wer achtlos und gedankenlos Worte äußert oder für die Veröffentlichung schreibt, die in die Welt hinausgesandt werden, der Ausdrücke verwendet, die nie zurückgeholt werden können, erweist sich als unfähig, mit dem heiligem Werk betraut zu werden, das zu dieser Zeit auf Christi Nachfolgern ruht. Die sich darin üben, harte Anklagen vorzubringen, bilden eine Gewohnheit heran, die durch Wiederholung erstarkt, und die sie noch bereuen werden. Z9.228.1 Teilen

Wir sollten sorgfältig unsere Handlungsweise und unsern Geist erwägen. Wir sollten darauf achten, wie wir das uns von Gott aufgetragene Werk verrichten, welches das Schicksal von Seelen betrifft. Auf uns ruht die höchste Verpflichtung. Satan brennt vor Eifer, die ganze Bundesgenossenschaft der satanischen Werkzeuge zu begeistern, sich mit bösen Menschen zu verbinden, um über diejenigen, die an die Wahrheit glauben, rasche und heftige Leiden zu bringen. Jedes unweise Wort, das unsere Brüder äußern, wird vom Fürsten der Finsterns aufbewahrt. Z9.228.2 Teilen

Ich möchte fragen: Wie können Sterbliche es wagen, achtlose, verwegene Worte zu sprechen, welche die Mächte der Finsternis gegen die Heiligen Gottes verwenden können, wenn der Erzengel Michael Satan keine schimpfliche Anklage entgegenschleuderte, sondern nur sagte: „Der Herr strafe dich!“? Judas 9. Z9.228.3 Teilen

Es wird uns unmöglich sein, Schwierigkeiten und Leiden zu entgehen. Jesus sagte: „Weh der Welt der Ärgernisse halben! Es muss ja Ärgernis kommen; doch weh dem Menschen, durch welchen Ärgernis kommt.“ Matthäus 18,7. Aber weil Ärgernisse kommen, sollten wir vorsichtig sein, nicht durch unkluge Worte und unfreundlichen Geist die natürlichen Leidenschaften derer zu erregen, welche die Wahrheit nicht lieben. Z9.228.4 Teilen

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Die kostbare Wahrheit soll in ihrer eigenen Kraft vorgetragen werden. Die betrügerischen Irrtümer, die so weit verbreitet sind und die Welt gefangenhalten, müssen entlarvt werden. Jede nur mögliche Anstrengung wird unternommen, um Seelen durch spitzfindige Vernunftsgründe zu verführen. Sie sollen von der Wahrheit abgebracht werden, sich Fabeln zuwenden und so darauf vorbereitet werden, starken Täuschungen zum Opfer zu fallen. Aber während sich diese verführten Seelen von der Wahrheit zum Irrtum wenden, solltet ihr nicht ein tadelndes Wort zu ihnen sprechen. Versucht diesen armen, betrogenen Seelen ihre Gefahr zu zeigen und ihnen darzulegen, wie schmerzlich ihre Handlungsweise für Jesus Christus ist. Aber tut dies in mitleidsvoller Zärtlichkeit. Durch richtiges Vorgehen können einige dieser in Satans Schlingen gefangenen Seelen aus seiner Macht befreit werden. Nur tadelt und verurteilt sie nicht. Die Stellung derer, die sich im Irrtum befinden, lächerlich zu machen, wird niemals ihre blinden Augen öffnen noch die Wahrheit für sie anziehend machen. Z9.229.1 Teilen

Wenn Männer Christi Beispiel aus den Augen verlieren und seine Lehrweise nicht nachahmen, werden sie selbstgenügsam und begegnen Satan mit seinen eigenen Waffen. Der Feind weiß sehr wohl, wie er seine Waffen gegen jene wenden kann, die sich ihrer bedienen. Jesus äußerte nur Worte reiner Wahrheit und Gerechtigkeit. Z9.229.2 Teilen

Wenn es je ein Volk gab, das in Demut vor Gott wandeln sollte, dann ist es seine Gemeinde, sind es seine heutigen Auserwählten. Wir alle haben es nötig, die Schwerfälligkeit unserer Denkweise und den Mangel an Würdigung unserer Vorrechte und Gelegenheiten zu beklagen. Wir haben nichts, dessen wir uns rühmen könnten. Wir beleidigen den Herrn Jesus Christus durch unsere Strenge, unsere unchristlichen Anklagen. Wir müssen vollkommen in ihm werden. Z9.229.3 Teilen

Es ist wahr, dass uns geboten wird: „Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden.“ Jesaja 58,1. Diese Botschaft muss gegeben werden. Aber dabei sollten wir vorsichtig sein, nicht jene anzugreifen, zu bedrängen und zu verurteilen, die nicht das Licht haben, das wir besitzen. Wir dürfen nicht unsere Haltung verlieren, um Katholiken harte Anklagen entgegenzuschleudern. Unter ihnen gibt es viele äußerst gewissenhafte Christen, die in dem Licht wandeln, das ihnen scheint, und Gott wird für sie wirken. Die große Vorrechte und Gelegenheiten hatten, es aber versäumten, ihre körperlichen, geistlichen und moralischen Kräfte zu vervollkommnen; die nur sich selbst lebten und sich weigerten, Verantwortlichkeiten zu tragen, sind in größerer Gefahr und Verdammnis vor Gott als solche, die in Lehrpunkten irrten, aber bemüht sind, andern Gutes zu tun. Tadelt und verurteilt andere nicht. Z9.229.4 Teilen

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Wenn wir zulassen, dass falsche Schlußfolgerungen und Ausflüchte uns in einen verkehrten Gemüts- und Herzenszustand versetzen, so dass wir Gottes Willen und Wege nicht erkennen, werden wir schuldiger sein als der offene Sünder. Wir sollten uns sehr hüten, jene zu verurteilen, die vor Gott weniger schuldig sind als wir selbst. Z9.230.1 Teilen

Laßt uns immer daran denken, keinesfalls Verfolgung herauszufordern. Wir sollten keine harten, verletzenden Worte gebrauchen. Haltet sie aus jedem geschriebenen Artikel, aus jeder Ansprache fern. Überlaßt das Verletzen und Tadeln dem Worte Gottes. Der sterbliche Mensch soll in Christo verborgen sein und bleiben. Laßt Christi Geist in Erscheinung treten. Jeder hüte seine Zunge, damit er nicht zum Anlaß werde, dass sich in solchen, die nicht unseres Glaubens sind, bitterer Widerstand gegen uns erhebt. Satan würde darin eine Gelegenheit sehen, unsere unklugen Worte zu benutzen, um uns den Weg zu versperren. Z9.230.2 Teilen

Es wird eine solch trübselige Zeit sein, wie sie nicht gewesen ist, seit Leute gewesen sind. Unsere Aufgabe besteht darin, aus unsern Artikeln und Predigten alles auszumerzen, das nach Wiedervergeltung und Herausforderung schmeckt und auf Kirchen und Einzelpersonen hinzielt. Es stimmt nicht mit Christi Arbeitsweise und Methode überein. Z9.230.3 Teilen

231

Es ist Tatsache, dass Gottes Volk, welches die Wahrheit kennt, versäumt hat, seine Pflicht zu erfüllen nach dem Licht, das ihm aus dem Worte Gottes scheint. Deshalb ist es notwendig, dass wir jetzt umso wachsamer sind, Ungläubige nicht zu verärgern, ehe sie die Gründe für unseren Glauben betreffs Sabbat und Sonntag gehört haben. Z9.231.1 Teilen

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„Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme.“ Offenbarung 3,11. [Manuskript, das vor den Abgeordneten der Konferenz in San Jose (Kalifornien) im Januar 1907 verlesen wurde.] Z9.232 Teilen

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