Portrait von Ellen White
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Christus — unser Vorbild
Christus — unser Vorbild
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Gottes Volk muss tiefere und umfassendere Erfahrungen in religiösen Dingen machen. Christus ist unser Vorbild. Wenn wir durch lebendigen Glauben und geheiligten Gehorsam dem Worte Gottes gegenüber die Liebe und Gnade Christi offenbaren, wenn wir eine echte Vorstellung von der leitenden Vorsehung Gottes im Werk erkennen lassen, dann werden wir eine überzeugende Macht auf die Welt ausüben. Eine hohe Stellung macht uns in den Augen Gottes nicht wertvoll. Der Mensch wird nach der Hingabe und Treue beurteilt, mit denen er den Willen Gottes erfüllt. Wenn die Gemeinde der Übrigen in Demut und Glauben vor ihm wandelt, wird er seine ewige Absicht durch sie ausführen, indem er sie befähigt, der Welt in Eintracht die Wahrheit Jesu mitzuteilen. Er wird sich aller bedienen, Männer, Frauen und Kinder, um der Welt das Licht mitzuteilen und ein Volk herauszurufen, das treu zu seinen Geboten steht. Durch den Glauben seines Volkes an ihn wird er der Welt kundtun, dass er der Gott Israels, der wahre Gott, ist. Z9.258.1 Teilen

Der Apostel Paulus erteilte die Mahnung: „Nur verwaltet die Gemeinde [oder: führt euer Gemeinschaftsleben] so, wie es der Heilsbotschaft Christi [oder: von Christus] würdig ist; denn ich möchte, falls ich kommen sollte, an euch sehen oder, falls ich fern bleibe, über euch hören, dass ihr in einem Geiste feststeht, indem ihr einmütig wie ein Mann für den Glauben an die Heilsbotschaft kämpft und euch in keiner Beziehung von den Widersachern einschüchtern laßt; das ist [alsdann] für sie ein Hinweis auf ihr Verderben, für euch dagegen auf eure Rettung, und zwar [ein Hinweis] von Gott her. Denn euch ist in eurem Christenstand die Gnade zuteil geworden, nicht nur an Christus zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden ... Z9.258.2 Teilen

Wenn nun eine in Christus ausgesprochene Ermahnung, wenn ein liebevoller Zuspruch, wenn eine Gemeinschaft des Geistes, wenn inniges Mitgefühl und Erbarmen [noch vorhanden sind, oder: etwas gelten], so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, indem ihr die gleiche Liebe hegt und einmütig dem gleichen Ziel zustrebt und nichts aus Rechthaberei [oder: Selbstsucht] oder eitlem Ehrgeiz tut, sondern in Demut einer den andern höher als sich selbst erachtet; jeder habe nicht [nur] seinen eigenen Vorteil im Auge, sondern jeder auch den des andern. Z9.258.3 Teilen

259

Solche [= dieselbe] Gesinnung wohne in euch allen, wie sie auch in Christus Jesus vorhanden war; denn obgleich er Gottes Gestalt [= die göttliche Wesensgestalt oder: Wesensart] besaß, sah er doch das Gleichsein mit Gott nicht als einen gewaltsam festzuhaltenden Raub [= unveräußerlichen, kostbaren Besitz] an; nein, er entäußerte sich selbst [seiner Herrlichkeit], indem er Knechtsgestalt annahm, ganz in menschliches Wesen einging und in seiner leiblichen Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde; er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja, bis zum Tode am Kreuz. Daher hat Gott ihn auch über die Maßen erhöht und ihm den Namen verliehen, der jedem anderen Namen überlegen ist, damit im Namen Jesu [oder: beim Namen ‚Jesus‘] sich jedes Knie aller derer beuge, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. Z9.259.1 Teilen

Ich wurde angewiesen, diese Worte unsern Geschwistern in Südkalifornien vor Augen zu führen. Sie sind überall angebracht, wo eine Gemeinde gegründet wird, denn ein anderes Verhalten versucht, in unsre Reihen einzudringen. Z9.259.3 Teilen

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Jetzt ist es Zeit, dass Menschen ihre Herzen vor Gott demütigen und lernen, wie man nach Gottes Plänen arbeitet. Wer seine Mitarbeiter zu beherrschen sucht, möge erkennen, welches Geistes Kind er ist. Er soll den Herrn mit Fasten und Beten und mit demütigem Herzen suchen. Z9.260.1 Teilen

Christus gab mit seinem Leben auf Erden ein Beispiel, dem alle sicher folgen können. Er hat Wohlgefallen an seiner Herde und wünscht keine Macht über sie, die ihre Freiheit in seinem Dienst einschränkt. Er hat nie einen Menschen als Herrscher über sein Erbe gesetzt. Wahrer Bibelglaube führt zur Selbstbeherrschung, nicht zur Herrschaft über andre. Wir brauchen als Volk ein größeres Maß des Heiligen Geistes, damit wir die feierliche Botschaft, die Gott uns übertragen hat, ohne Überhebung verkündigen können. Z9.260.2 Teilen

Brüder, behaltet alle tadelnden Worte für euch. Lehrt die Herde Gottes, auf Christus und nicht auf irrende Menschen zu schauen. Jeder Lehrer der Wahrheit muss in seinem Leben die Frucht der Heiligkeit zeigen. Wenn er auf Christus blickt und ihm nachfolgt, wird er den ihm anbefohlenen Seelen ein Beispiel dafür geben, was ein lebendiger, lernender Christ ist. Laßt Gott euch euren Weg lehren. Fleht täglich zu ihm, seinen Willen zu erfahren. Er wird allen unfehlbar raten, die ihn mit aufrichtigem Herzen suchen. Wandelt würdig der Berufung, mit der ihr berufen seid, und preist Gott durch eure täglichen Gespräche und Gebete. Dadurch, dass ihr das Wort des Lebens predigt, werdet ihr Menschen drängen, Nachfolger Jesu zu werden. Z9.260.3 Teilen

[Zuerst veröffentlicht in „Special Testimonies Series B“, Nr. 10 „Jehova ist unser König“.] Z9.260.4 Teilen

Heute morgen komme ich nicht zur Ruhe. Mein Gemüt ist über die Lage in Südkalifornien betrübt. Gott hat jedem Mann seine Aufgabe zugeteilt, einige jedoch denken nicht andächtig über ihre persönliche Verantwortung nach. Z9.260.5 Teilen

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Wird jemand zu einem Amt gewählt, dann verleiht ihm dieses keine Fähigkeiten, die er vorher nicht hatte. Ein hohes Amt gibt dem Charakter noch keine christlichen Tugenden. Wer da meint, dass er selbst fähig sei, für alle Zweige des Werkes zu sinnen und zu planen, offenbart großen Mangel an Weisheit. Niemand ist imstande, die vielen und verschiedenartigen Verantwortungen einer Vereinigung zu tragen, die Tausende von Menschen und zahlreiche Zweige des Werkes umfassen. Z9.261.1 Teilen

Mir ist aber eine noch größere Gefahr gezeigt worden, indem sich unter unsern Mitarbeitern der Eindruck verbreitet, dass Prediger und Angestellte im Werk von gewissen leitenden Brüdern, die genau ihren Pflichtenkreis abgrenzen, abhängig sein sollten. Eines Mannes Ansicht und Urteil sollte nicht für ausreichend angesehen werden, eine Vereinigung zu beherrschen und zu formen. Sowohl der einzelne wie die Gemeinde haben ihre eigenen Verantwortungen. Gott hat jedem Gaben verliehen, damit er sie gebrauche und vervollkommne. Erst wer diese Gaben anwendet, vergrößert dadurch seine Fähigkeit zum Dienst. Gott hat jedem persönliches Urteilsvermögen gegeben und wünscht, dass seine Diener diese Gabe anwenden und vervollkommnen. Der Vorsteher einer Vereinigung soll nicht meinen, dass sein Urteil das Urteil aller andern beherrschen soll. Z9.261.2 Teilen

In keiner Vereinigung sollten Vorschläge rasch durchgepeitscht werden, ohne dass sich die Brüder Zeit nehmen, die Fragen von allen Seiten sorgfältig zu erwägen. Weil der Vorsteher einer Vereinigung gewisse Pläne vorschlug, hat man es manchmal für unnötig gehalten, den Herrn um Rat zu fragen. Auf solche Weise sind Vorschläge angenommen worden, die sich nicht zum geistlichen Nutzen der Gläubigen auswirkten, sondern Folgen nach sich zogen, die bei der ersten gleichgültigen Betrachtung nicht erkennbar waren. Solches Vorgehen entspricht nicht Gottes Ordnung. Viele, sehr viele Angelegenheiten sind erörtert und durch Abstimmung durchgeführt worden, die verwickelter waren, als man ahnen konnte, und die zweifellos nicht von all denen unterstützt worden wären, die für sie stimmten, wenn sie sich die Zeit genommen hätten, die Sache gründlich und von allen Seiten zu betrachten. Z9.261.3 Teilen

262

Wir können es uns in dieser Zeit nicht erlauben, im Werke Gottes sorglos oder nachlässig vorzugehen. Wir müssen den Herrn täglich mit ganzem Ernst suchen, wenn wir für die Erfahrungen, denen wir entgegengehen, vorbereitet sein wollen. Unsre Herzen sollen von jeder Überheblichkeit gereinigt, und die lebendigen Grundsätze der Wahrheit sollen ins Herz gepflanzt sein. Jung und alt sollten sich in den Tugenden des Charakters Christi üben. Sie sollen sich täglich geistlich entwickeln, um Gefäße zu Ehren in des Meisters Dienst zu sein. Z9.262.1 Teilen

„Und es begab sich, dass er war an einem Ort und betete. Und da er aufgehört hatte, sprach seiner Jünger einer zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.“ Lukas 11,1. Das Gebet, das Jesus seinen Jüngern als Antwort auf ihre Bitte gab, drückt in einfachen Worten die Bedürfnisse der Seele aus. Es ist kurz und befaßt sich direkt mit den täglichen Bedürfnissen. Z9.262.2 Teilen

Jede Seele hat das Vorrecht, dem Herrn ihre persönlichen besonderen Bedürfnisse zu sagen und ihm seinen Dank für die täglich empfangenen Segnungen darzubringen. Aber die vielen langen, geistlosen und glaubensarmen Gebete, die Gott dargebracht werden, sind ihm eher eine Last als eine Freude. Ach, wir brauchen so notwendig reine, bekehrte Herzen! Unser Glaube muss stärker werden. Der Heiland versprach: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“ Matthäus 7,7. Wir müssen uns zum Vertrauen auf diese Worte erziehen und das Licht und die Gnade Christi all unser Tun durchwirken lassen. Wir müssen Christus ergreifen und ihn erst loslassen, wenn wir gewiß sind, dass sich die Macht seiner umwandelnden Gnade in uns offenbart hat. Wir müssen an Christus glauben, wenn wir seinen göttlichen Charakter widerspiegeln wollen. Z9.262.3 Teilen

Christus kleidete seine Gottheit in Menschengestalt und führte ein Leben des Gebets, der Selbstverleugnung und des täglichen Kampfes mit der Versuchung, damit er allen helfen könnte, die heute mit Versuchungen kämpfen. Er ist unsre Kraft und Tüchtigkeit. Er wünscht, dass die Menschen, indem sie sich seine Gnade aneignen, Teilhaber der göttlichen Natur werden und dadurch dem Verderben entfliehen, das durch die böse Lust in dieser Welt wirkt. Wird Gottes Wort des Alten und Neuen Testaments sorgfältig betrachtet und im Leben verwirklicht, dann verleiht es geistliche Weisheit und Leben. Dieses Wort sollte man heilighalten. Der Glaube an das Wort Gottes und an die umwandelnde Macht Christi wird den Gläubigen befähigen, Christi Werke zu tun und ein Leben der Freude im Herrn zu führen. Z9.262.4 Teilen

263

Immer wieder ist mir aufgetragen worden, unsern Geschwistern zu sagen: Glaubt und vertraut Gott! Verlaßt euch in der Bestimmung eurer Pflicht nicht auf irrende Menschen. Sagt: „Ich will deinen Namen predigen meinen Brüdern; ich will dich in der Gemeinde rühmen. Rühmet den Herrn ... Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen ... Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; und die nach dem Herrn fragen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben.“ Psalm 22,23-27. Z9.263.1 Teilen

Diese Schriftstellen sind unmißverständlich. Jedes Gemeindeglied soll erkennen, dass Gott der einzige ist, von dem es Verständnis für seine persönliche Pflicht erwarten darf. Es ist recht, dass sich Brüder gemeinsam beraten. Wenn jedoch Männer genau anordnen, was ihre Brüder zu tun haben, dann sollen diese ihnen antworten, dass sie den Herrn zu ihrem Ratgeber gewählt haben. Wer Gott demütig sucht, wird seine Gnade ausreichend finden. Läßt aber jemand einen andern zwischen sich und seine Pflicht treten, die Gott ihm gezeigt hat, schenkt er diesem Menschen sein Vertrauen und nimmt er ihn als Führer an, dann verläßt er die wahre Plattform und betritt eine trügerische und gefährliche. Das geistliche Leben eines solchen Menschen wird verkümmern, anstatt zu wachsen und sich zu entwickeln. Z9.263.2 Teilen

264

Kein Mensch hat die Kraft, einen mangelhaften Charakter vollkommen zu machen. Wir müssen, ein jeder persönlich, unsre Hoffnung und unser Vertrauen auf den setzen, der mehr ist als ein Mensch. Wir sollen stets daran denken, dass Hilfe nur der Eine gewähren kann, der mächtig ist. Der Herr hält die notwendige Hilfe für jeden bereit, der sie annehmen will. Z9.264.1 Teilen

3. Oktober 1907 Z9.264 Teilen

[Zuerst veröffentlicht in „Special Testimonies, Series B“, Br. Nr. 10 „Jehova ist mein König“.] Z9.264.2 Teilen

Salomo betete zu Beginn seiner Regierung: „Nun, Herr, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David Statt. So bin ich ein junger Knabe, weiß nicht weder meinen Ausgang noch Eingang.“ 1.Könige 3,7. Z9.264.3 Teilen

Salomo war seinem Vater David auf dem Thron Israels nachgefolgt. Gott erwies ihm hohe Ehre, und er wurde, wie wir wissen, der größte, reichste und weiseste König auf einem irdischen Thron. In den ersten Tagen seiner Regierung wurde Salomo durch den Heiligen Geist von dem Ernst seiner Verantwortung durchdrungen. Er erkannte, dass er, obwohl begabt und befähigt, ohne göttlichen Beistand seiner Aufgabe nicht gewachsen war. Nie war Salomo so reich, weise oder wahrhaft groß, als da er dem Herrn bekannte: „So bin ich ein junger Knabe, weiß nicht weder meinen Ausgang noch Eingang.“ Z9.264.4 Teilen

In einem Traum erschien der Herr Salomo und sprach: „Bitte, was ich dir geben soll!“ Vers 5. Da gab Salomo seinem Gefühl der Hilflosigkeit und der Notwendigkeit göttlicher Hilfe Ausdruck und sagte: „Dein Knecht ist unter dem Volk, das du erwählt hast, einem Volke, so groß, dass es niemand zählen noch beschreiben kann vor der Menge. So wollest du deinem Knecht geben ein gehorsames Herz, dass er dein Volk richten möge und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten? Z9.264.5 Teilen

265

Alle Männer in verantwortlichen Stellungen sollten eine Lehre aus dem demütigen Gebet Salomos ziehen. Sie sollten daran denken, dass eine Stellung nicht den Charakter verändert oder den Menschen unfehlbar macht. Je höher die Stellung eines Menschen ist und je mehr Verantwortung er zu tragen hat, desto weiter reicht sein Einfluß, und desto notwendiger braucht er das Gefühl der Abhängigkeit von der Weisheit und Kraft Gottes, um den besten und heiligsten Charakter entwickeln zu können. Wer eine verantwortliche Stellung im Werke Gottes einnimmt, darf nie vergessen, dass Gott ihn damit auch beruft, umsichtig vor ihm und vor seinen Mitmenschen zu wandeln. Anstatt es als seine Pflicht zu betrachten, zu befehlen, zu gebieten und anzuordnen, sollte er erkennen, dass er selbst ein Lernender sein muss. Versäumt ein verantwortlicher Diener, dies zu lernen, dann wäre es, je eher er seiner Verantwortung enthoben wird, desto besser für ihn und für Gottes Werk. Eine Stellung verleiht nie einen heiligen und edlen Charakter. Wer Gott ehrt und seine Gebote hält, der ehrt sich selbst. Z9.265.3 Teilen

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