Portrait von Ellen White
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6. Der Spätregen und die Versiegelung der 144 000.
6. Der Spätregen und die Versiegelung der 144 000.
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• Josua und der Engel ist eine bildliche Darstellung der Erfahrung des Volkes Gottes nach dem Sonntagsgesetzeserlaß. — Siehe: The Signs of the Times, 2. Juni 1890 und Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 156: natürlich ist es auch allgemein anwendbar. GBO.180.1 Teilen

• Es ist eine bildliche Darstellung des Volkes Gottes im Gericht über die Lebenden. GBO.180.2 Teilen

• Die schmutzigen Gewänder deuten in dieser besonderen Interpretation auf die Sunden hin, die überwunden, aber noch nicht ausgelöscht sind. — Siehe Brief 51, 1886. GBO.180.3 Teilen

• In diesem Fall stellen Kleiderwechsel und reiner Hut das Auslöschen der Sünde und die Versiegelung mit dem Siegel des lebendigen Gottes dar. Nach diesem Werk wird es sein, als hätten wir nie gesündigt. GBO.180.4 Teilen

• J. N. Andrews sagte: „Wenn der Herr seinen Priesterdienst beendet hat, ist sein Volk bereit, vor Gott ohne ein Versöhnungsopfer dazustehen. Folgende Texte lassen dies sehr deutlich werden: GBO.180.5 Teilen

Micha 7,18-19; Jeremia 31,34; Hebräer 8,12; Jesaja 43,25; Jeremia 50,20. Wenn diese prophetischen Verkündigungen erfüllt sind, benötigen wir keinen Anwalt, Fürsprecher, Mittler oder Hohenpriester mehr. Unsere Sünden wird es danach gar nicht mehr geben, nicht einmal in den Aufzeichnungen des himmlischen Gerichtshofes. Unsere verlorene Unschuld werden wir dann wiedererlangt haben, und wir werden den Engeln Gottes gleich sein, die in ihrer ursprünglichen Geradheit wandern.“ — J. N. Andrews, The Judgement 23-24. GBO.180.6 Teilen

Das regste Augenmerk der Menschen auf die Entscheidungen irdischer Gerichtshöfe ist nur ein schwaches Gegenstück zu der an dem himmlischen Gerichtshof herrschenden Anteilnahme, wenn die im Buch des Lammes eingetragenen Namen zur Untersuchung vor den Richter der ganzen Welt gebracht werden. Der göttliche Vermittler bittet darum, dass allen, die durch den Glauben an sein Blut überwunden haben, ihre Übertretungen vergeben werden, dass sie wieder in das Paradies eingesetzt und gekrönt werden als Miterben mit ihm für die „vorige Herrschaft“. Micha 4,8. Satan hatte gehofft, die Menschen mit seinen Bemühungen versuchen und täuschen, den göttlichen Plan bei der Erschaffung des Menschen vereiteln zu können; Christus aber bittet nun, dass dieser Plan ausgeführt werde, als wäre der Mensch nie gefallen. Er bittet für sein Volk nicht nur um völlige Vergebung und Rechtfertigung, sondern auch um einen Anteil an seiner Herrlichkeit und um einen Sitz auf seinem Thron. GBO.180.7 Teilen

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Während Jesus für diese Menschen (die unter seiner Gnade Stehenden) Fürbitte einlegt, beschuldigt Satan sie vor Gott als Übertreter. Der große Betrüger suchte sie in den Unglauben zu verstricken und zu veranlassen, ihr Gottvertrauen fahren zu lassen, sich von der Liebe Gottes zu trennen und dessen Gesetz zu brechen. Nun verweist er auf ihren Lebensbericht, auf ihre charakterlichen Unvollkommenheiten, auf ihre Unähnlichkeit mit Christus, womit sie ihrem Erlöser Schande bereitet haben, und auf alle Sünden, zu denen er sie verleitet hat, und beansprucht sie, indem er sich auf diese Vorkommnisse stützt, als seine Untertanen. GBO.181.1 Teilen

Jesus entschuldigt ihre Sünden nicht, verweist aber auf ihre Reue und ihren Glauben und bittet für sie um Vergebung; Er hält seine verwundeten Hände vor dem Vater und den heiligen Engeln empor und ruft aus: „Ich kenne sie bei Namen, ich habe sie in meine Hände gezeichnet. ‚Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist; ein geängstet und zerschlagen Herz wirst du, Gott, nicht verachten.‘“ Psalm 51,10. Und dem Ankläger seines Volkes erklärt er: „Der Herr schelte dich, du Satan; ja, der Herr schelte dich, der Jerusalem erwählt hat! Ist dieser nicht ein Brand, der aus dem Feuer errettet ist?“ Sacharja 3,2. Christus wird seine Getreuen mit seiner eigenen Gerechtigkeit kleiden, damit er sie seinem Vater darstellen kann als „eine Gemeinde, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder des etwas“. Epheser 5,27. Ihre Namen stehen im Buch des Lebens, und von ihnen ist geschrieben: „Sie werden mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind‘s wert.“ Offenbarung 3,4. GBO.181.2 Teilen

So wird die vollkommene Erfüllung der Verheißung des Neuen Bundes verwirklicht werden: „Ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.“ „Zur selben Zeit und in denselben Tagen wird man die Missetat Israels suchen, spricht der Herr, aber es wird keine da sein, und die Sünden Judas, aber es wird keine gefunden werden.“ Jeremia 31,34; Jeremia 50,20. „In der Zeit wird des Herrn Zweig lieb und wert sein und die Frucht der Erde herrlich und schön bei denen, die erhalten werden in Israel. Und wer da wird übrig sein zu Zion und übrig bleiben zu Jerusalem, der wird heilig heißen, ein jeglicher, der geschrieben ist unter die Lebendigen zu Jerusalem.“ Jesaja 4,2-3. GBO.181.3 Teilen

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Das Untersuchungsgericht und die Austilgung der Sünden muss vor der Wiederkunft des Herrn vollendet werden. Da die Toten gerichtet werden sollen nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, so ist es unmöglich, dass die Sünden der Menschen vor Ablauf des Gerichts, das ihr Lebenswerk untersucht, ausgetilgt werden können. Der Apostel Petrus sagt deutlich, dass die Sünden der Gläubigen ausgetilgt werden sollen, „auf dass da komme die Zeit der Erquickung von dem Angesichte des Herrn, wenn er senden wird den, der euch jetzt zuvor gepredigt wird, Jesus Christus“. Apostelgeschichte 3,20. Wenn das Untersuchungsgericht beendet ist, wird Christus kommen und sein Lohn mit ihm, einem jeglichen zu geben, wie seine Werke sein werden. — Der große Kampf 483-485. GBO.182.1 Teilen

Sacharjas Gesicht von Josua und dem Engel bezieht sich besonders auf die Erfahrung des Volkes Gottes am Schlüsse des großen Versöhnungstages. Die Gemeinde der Übrigen wird in große Prüfung und Trübsal geraten. Wer die Gebote Gottes hält und hat den Glauben Jesu, wird den Zorn des Drachen und seiner Heerscharen spüren. Satan zählt die Welt zu seinen Untertanen, er hat die Herrschaft über die abtrünnigen Kirchen erlangt; aber hier ist eine kleine Schar, die seiner Herrschaft widersteht. Wenn er sie von der Erde vertilgen könnte, so würde sein Triumph vollkommen sein. Wie er auf die heidnischen Völker einwirkte, Israel zu vernichten, so wird er in naher Zukunft die gottlosen Mächte der Erde bewegen, das Volk Gottes zu vernichten. Von allen wird verlangt werden, menschlichen Anordnungen zu gehorchen und das Gesetz Gottes zu übertreten. Alle, die Gott und ihrer Pflicht treu sein wollen, werden bedroht, verklagt und geächtet werden. Sie werden „überantwortet werden von den Eltern, Brüdern, Gefreunden und Freunden“. Lukas 21,16. GBO.182.2 Teilen

Ihre einzige Hoffnung ist die Gnade Gottes, ihr einziger Schutz das Gebet. Wie Josua vor dem Engel bat, so werden die Übrigen mit zerschlagenen Herzen und festem Glauben um Vergebung und Errettung durch ihren Fürsprecher Jesus bitten. Sie sind sich der Sündhaftigkeit ihres Lebens völlig bewußt, sie erkennen ihre Schwäche und Unwürdigkeit und möchten, wenn sie auf sich sehen, verzweifeln. Der Versucher steht bei ihnen, um sie anzuklagen, wie er bei Josua stand, um ihm zu widerstehen. Er verweist auf ihre unreinen Kleider und ihre Charakterfehler, er erinnert an ihre Schwäche und Torheit, an ihre Sünde und Undankbarkeit, daran, dass sie Christus nicht ähnlich sind und dadurch ihren Erlöser entehren. Er ist bestrebt, die Seele mit dem Gedanken zu ängstigen, dass ihr Fall hoffnungslos sei und dass der Makel ihrer Unreinheit niemals abgewaschen wird. Er hofft, ihren Glauben so zu vernichten, dass sie seinen Versuchungen nachgeben, sich von Gott abwenden und das Malzeichen des Tieres annehmen. GBO.182.3 Teilen

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Satan bringt seine Anklagen gegen sie vor Gott; er erklärt, dass sie durch ihre Sünden den göttlichen Schutz verwirkt hätten und beansprucht das Recht, sie als Übertreter zu vernichten. Er sagt, dass sie es ebenso verdienten wie er selbst, von der Gunst Gottes ausgeschlossesn zu werden. „Sind dies“, so sagt er, „die Leute, die meinen Platz und den der mit mir verbündeten Engel im Himmel einnehmen sollen? Haben sie die Vorschriften des Gesetzes Gottes, dem zu gehorchen sie vorgeben, gehalten? Haben sie nicht das eigene Ich mehr als Gott geliebt? Haben sie nicht ihre eigenen Interessen über seinen Dienst gestellt? Haben sie nicht die Dinge dieser Welt geliebt? Sieh die Sünden, die ihrem Leben den Stempel aufdrückten! Sieh ihre Selbstsucht, ihre Bosheit, ihren Haß untereinander!“ GBO.183.1 Teilen

Das Volk Gottes hat sich in vieler Hinsicht sehr verschuldet. Satan kennt die Sünden genau, zu denen er es verführt hat und stellt sie in übertriebenstem Licht dar. Er sagt: „Will Gott mich und meine Engel aus seiner Gegenwart verbannen, aber die belohnen, die sich derselben Sünden schuldig gemacht haben? Das kannst du, Herr, bei deiner Gerechtigkeit nicht tun. Dein Thron wird dann nicht auf Gerechtigkeit und Gericht gegründet sein. Die Gerechtigkeit verlangt ihre Verurteilung.“ GBO.183.2 Teilen

Aber wenn die Nachfolger Christi auch gesündigt haben, haben sie sich dennoch der Herrschaft des Bösen nicht unterworfen. Sie haben ihre Sünden abgelegt und den Herrn in Demut und Bußfertigkeit gesucht, und der göttliche Fürsprecher bittet für sie. Er, der am meisten durch ihre Undankbarkeit geschmäht wurde, der ihre Sünden, aber auch ihre Reue kennt, spricht: „Der Herr schelte dich, du Satan! Ich gab mein Leben für diese Seelen. Sie sind in meine Hände gezeichnet.“ GBO.183.3 Teilen

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Die Angriffe Satans sind stark, seine Täuschungen schrecklich, aber das Auge des Herrn wacht über sein Volk. Ihre Not ist groß, die Flammen des Feuerofens scheinen sie verzehren zu wollen. Aber Jesus wird sie herausbringen wie Gold, das im Feuer geläutert ist. Alles Irdische an ihnen muss beseitigt werden, damit das Bild Christi vollkommen aus ihnen widerstrahlen kann. Unglaube muss überwunden, Glaube, Hoffnung und Geduld müssen entwickelt werden. GBO.184.1 Teilen

Das Volk Gottes seufzt und weint über die Greuel, die in der Welt geschehen. Mit Tränen warnen sie die Gottlosen vor der für sie bestehenden Gefahr, wenn sie das Gesetz Gottes mit Füßen treten. Mit unaussprechlicher Sorge demütigen sie sich selbst um ihrer eigenen Übertretungen willen vor dem Herrn. Die Gottlosen spotten über ihre Sorge, ziehen ihre ernsten Mahnungen ins Lächerliche und machen sich über ihre vermeintliche Schwäche lustig. Aber die Angst und Demütigung der Kinder Gottes sind ein untrüglicher Beweis, dass sie die Stärke und Würde ihres Charakters wiedergewinnen, die sie als Folge der Sünde eingebüßt haben. Weil sie Christus näherkommen und ihre Augen auf seine vollkommene Reinheit gerichtet sind, erkennen sie die außerordentliche Verwerflichkeit der Sünde so deutlich. Ihre Bußfertigkeit und ihre Selbsterniedrigung sind in den Augen Gottes unendlich wertvoller als der selbstzufriedene und hochmütige Geist derer, die keinen Grund zur Trauer sehen, die die Niedrigkeit Christi verschmähen und sich als vollkommen ausgeben, obwohl sie Gottes heiliges Gesetz übertreten. Sanftmut und Herzensdemut sind die Bedingungen, um Stärke und Sieg zu erlangen. Die Krone der Herrlichkeit winkt denen, die sich am Fuße des Kreuzes beugen. „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.“ Matthäus 5,4. GBO.184.2 Teilen

Die treuen Beter sind gleichsam mit Gott eingeschlossen. Sie selbst wissen nicht, wie sicher sie geschützt sind. Von Satan dazu getrieben, suchen die Herrscher dieser Welt sie zu vernichten; aber wenn ihre Augen geöffnet werden könnten, wie die Augen des Dieners Elisa zu Dothan, würden sie sehen, wie die Engel Gottes um die Beter gelagert sind und durch ihren Glanz und ihre Herrlichkeit die Heerscharen der Finsternis zurückhalten. GBO.184.3 Teilen

Wenn sich das Volk Gottes vor ihm demütigt und um Reinheit des Herzens bittet, wird der Befehl ergehen: „Nehmt die unreinen Kleider von ihm!“, und die ermutigenden Worte werden gesprochen: „Siehe, ich habe deine Sünden von dir genommen und habe dich mit Feierkleidern angezogen.“ Den in Versuchung und Prüfung treu gebliebenen Kindern Gottes wird das fleckenlose Kleid der Gerechtigkeit Christi verliehen. Die verachteten übrigen werden in herrlichen Schmuck gekleidet, um nie mehr mit dem Schmutz der Welt besudelt zu werden. Unter den Treuen aller Zeiten bleiben ihre Namen im Lebensbuch des Lammes eingetragen. Sie haben den Ränken des Betrügers widerstanden und, obwohl der Drache wütete, ihre Treue nicht aufgegeben. Nun sind sie für ewig vor der List des Versuchers gesichert. Ihre Sünden werden auf den Urheber der Sünde gelegt. GBO.184.4 Teilen

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Die übrigen erhalten nicht nur Vergebung und werden angenommen, sie werden auch geehrt. „Ein reiner Hut“ wird auf ihr Haupt gesetzt, sie sollen Könige und Priester vor Gott sein. Während Satan seine Anklagen vortrug und die Gläubigen zu vernichten suchte, gingen heilige Engel ungesehen hin und her und drückten ihnen das Siegel des lebendigen Gottes auf. Das sind die, die mit dem Lamm auf dem Berg Zion stehen und den Namen des Vaters an ihrer Stirn geschrieben haben. Vor dem Thron singen sie das neue Lied, das niemand lernen kann außer den Hundertvier-undvierzigtausend, die von der Erde erkauft sind. Sie „folgen dem Lamme nach, wo es hingeht. Diese sind erkauft aus den Menschen zu Erstlingen Gott und dem Lamm; und in ihrem Munde ist kein Falsch gefunden; denn sie sind unsträflich vor dem Stuhl Gottes.“ Offenbarung 14,4-5. GBO.185.1 Teilen

Nun sind jene Worte des Engels vollkommen erfüllt: „Höre zu, Josua, du Hoherpriester, du und deine Freunde, die vor dir sitzen; denn sie sind miteinander ein Wahrzeichen. Denn siehe, ich will meinen Knecht Zemach kommen lassen.“ Sacharja 3,8. Christus ist als der Erlöser und Retter seines Volkes offenbart. Wo die Tränen und die Demütigung ihrer Pilgerschaft vor Freude und Ehrung in der Gegenwart Gottes und des Lammes versinken, sind in der Tat die übrigen „ein Schauspiel“ geworden. „In der Zeit wird des Herrn Zweig lieb und wert sein und die Frucht der Erde herrlich und schön bei denen, die erhalten werden in Israel. Und wer da wird übrig sein zu Zion und übrig zu Jerusalem, der wird heilig heißen, ein jeglicher, der geschrieben ist unter die Lebendigen zu Jerusalem.“ Jesaja 4,2-3. — Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 156-160. GBO.185.2 Teilen

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Im nächsten Zeugnis sehen wir, dass nur jene, welche (1) die Sünden gelassen, (2) bereut und (3) nach Vergebung ihrer Übertretungen getrachtet haben, in dieser Gruppe dargestellt sind. Die Sünden, die noch nicht ausgelöscht sind, stellte E. G. White den unreinen Kleidern gleich. „Aber Jesus verändert ihr Aussehen“. GBO.186.1 Teilen

„Und er ließ mich sehen den Hohenpriester Josua, wie er vor dem Engel des Herrn stand, und Satan stand zu seiner Rechten, um ihn zu verklagen. Und der Engel des Herrn sprach zu dem Satan: Der Herr schelte dich, du Satan! Ja, der Herr, der Jerusalem erwählt hat, schelte dich! Ist dieser nicht ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist? Josua aber hatte unreine Kleider an und stand vor dem Engel.“ Sacharja 3,1-3. Josua stellt hier das Volk Gottes dar, und Satan, der auf seine schmutzigen Kleider zeigt, beansprucht sie als sein Eigentum, über die er ein Recht habe, seine grausame Macht auszuüben. Aber gerade sie haben die Stunden der Gnadenzeit genutzt, um ihre Sünden mit innerer Zerknirschung zu bekennen, sie abzulegen; und Jesus schrieb „Vergebung“ neben ihre Namen. GBO.186.2 Teilen

Diejenigen, die unaufhörlich weiter sündigen und nicht bereut noch Vergebung ihrer Übertretungen gesucht haben, sind in dieser Gruppe nicht dargestellt. Diese Gruppe nämlich ist zutiefst betrübt wegen der Verderbtheit und Bosheit, die um sie herum im Übermaß geschehen. Gott wird jene anerkennen, die wegen der im Lande geschehenden Greuel seufzen und weinen. Sie sind an diesen Greueln nicht beteiligt gewesen, sie haben ihre Wege vor Gott nicht verderbt, sondern haben die Kleider ihres Charakters gewaschen und weiß gemacht im Blut des Lammes. Satan verwies auf ihre Sünden, die noch nicht ausgelöscht worden waren; er selbst hatte sie zu diesen Sünden versucht und sie sodann als in schmutzige Gewänder gekleidete Sünder geschmäht. Aber Jesus verändert ihr Aussehen. Er sagt: „Tut die unreinen Kleider von ihm!“ „Sieh her, ich nehme deine Sünden von dir und lasse dir Feierkleider anziehen.“ Und er sprach: „Setzt ihm einen reinen Kopfbund auf das Haupt! Und sie setzten ihm einen reinen Kopfbund auf das Haupt und zogen ihm reine Kleider an.“ Sacharja 3,4-5. — Brief 51, 1886; Manuskript 226. GBO.186.3 Teilen

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Im nächsten Zeugnis kommt es genauso deutlich heraus wie im vorigen, dass Gottes Volk in jener besonderen Zeit aufgrund der zugerechneten Gerechtigkeit rein ist, zu sündigen aufgehört hat; trotzdem ist es immer noch unrein in den unreinen Kleidern, doch der Kleiderwechsel macht sie „so unschuldig, so vollkommen, als hätten sie nie gesündigt“. GBO.187.1 Teilen

Satan hatte das auserwählte und getreue Gottesvolk als voller Beschmutzung und Sünde dargestellt. Er konnte die einzelnen Sünden, deren sie sich schuldig gemacht hatten, beschreiben. Hatte er nicht alle vereinten Kräfte der Bosheit in Bewegung gesetzt, um sie durch seine Verführungskünste gerade in diese Sünden hineinzuführen? Aber sie hatten bereut und die Gerechtigkeit Christi angenommen. Daher standen sie vor Gott, bekleidet mit dem Kleid der Gerechtigkeit Christi, und er hob an „und sprach zu denen, die vor ihm standen: Tut die unreinen Kleider von ihm! Und er sprach zu ihm: Sieh her, ich nehme deine Sünden von dir und lasse dir Feierkleider anziehen“. Sacharja 3,4. Jede Sünde, deren sie sich schuldig gemacht hatten, war vergeben, und sie standen vor Gott als erwählt und wahrhaftig, als unschuldig und vollkommen, als hätten sie nie gesündigt. — Testimonies to Ministers and Gospel Workers 40. GBO.187.2 Teilen

• Der Weg der Heiligung, dargestellt als Reise auf dem schmalen Wege. GBO.187.3 Teilen

• Der Weg endet an einem gähnenden Abgrund. GBO.187.4 Teilen

• Die Gefühle derer, die vor dem unpassierbaren Gelände stehen, stimmen völlig überein mit den Gefühlen derer, die ins Gericht der Lebenden kommen. — Vergleiche dies Zeugniss mit Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 476-480 und Life Sketches 242. GBO.187.5 Teilen

• Der Zustand derer, die die andere Seite des Abgrunds erreichten, stimmt völlig überein mit dem Zustand derer, die den Spätregen empfingen. — Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 55. GBO.187.6 Teilen

• Mit anderen Worten, dieses Zeugnis stimmt mit Sch I, 53-57, „Die Sichtung“, überein. GBO.187.7 Teilen

Als ich im August 1868 in Battle Creek war, träumte ich, unter einer großen Menschenmenge zu sein. Ein Teil dieser Versammlung startete vorbereitet auf den Weg zu einer Reise. Wir hatten schwerbeladene Wagen. Als wir fuhren, schien der Weg anzusteigen. Auf der einen Seite des Wagens war ein tiefer Abhang, auf der anderen eine hohe, weiße Mauer wie das harte Furnier in getäfelten Räumen. GBO.187.8 Teilen

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Als wir weiterreisten, wurde der Weg enger und steiler. An einigen Stellen schien er gar so eng, dass wir zu dem Schluß kamen, wir können nicht mehr mit den beladenen Wagen Weiterreisen. Wir lösten sie von den Pferden, nahmen einen Teil des Gepäcks von den Wagen, legten es auf die Pferde und ritten von nun an. GBO.188.1 Teilen

Als wir weiterzogen, wurde der Weg immer noch schmaler. Wir waren gezwungen, uns nahe an die Mauer zu drücken, um uns vor einem Sturz vom schmalen Wege den steilen Abhang hinunter zu bewahren. Als wir dies taten, drückte das auf den Pferden liegende Gepäck gegen die Mauer und ließ uns Richtung Abhang schwanken. Wir fürchteten zu fallen und auf den Felsen zu zerschmettern. Daher lösten wir das Gepäck von den Pferden; es stürzte den Abhang hinunter. Wir ritten weiter. Als wir an die schmaleren Stellen des Weges kamen, hatten wir große Angst, das Gleichgewicht zu verlieren und zu fallen. In solchen Momenten schien eine Hand die Zügel zu fassen und uns über den gefährlichen Weg zu leiten. GBO.188.2 Teilen

Als der Pfad noch enger wurde, sahen wir, dass Reiten zu unsicher war, so ließen wir die Pferde zurück und gingen zu Fuß im Gänsemarsch weiter: Einer lief in den Fußtapfen des anderen. An dieser Stelle wurden kleine Seile vom oberen Rand der reinweißen Wände herabgelassen. Wir ergriffen sie begierig, damit sie uns halfen, auf dem Pfade das Gleichgewicht zu halten. Während wir marschierten, bewegte sich das Seil mit uns. Schließlich wurde der Pfad so eng, dass wir zu dem Schluß kamen, wir könnten ohne Schuhe sicherer wandern. So streiften wir sie ab und gingen ein Stück Weges ohne sie. Bald erkannten wir, dass wir ohne unsere Strümpfe sicherer wandern könnten. Wir zogen sie aus und liefen barfuß. GBO.188.3 Teilen

Dann dachten wir an jene, die sich nicht in Entbehrungen und Strapazen geschult hatten. Wo waren sie jetzt? Sie waren nicht in der Gruppe. An jeder Biegung blieben einige zurück, und nur die folgten weiter mit, die sich dazu erzogen hatten, Strapazen zu ertragen. Die Entbehrungen des Weges ließen sie nur noch entschiedener bis zum Ende vorwärtsdrängen. GBO.188.4 Teilen

Die Gefahr, vom Wege herabzufallen, wuchs. Wir drückten uns eng an die weiße Wand, konnten unsere Füße aber trotzdem nicht ganz auf den Pfad setzen, denn er war zu schmal. Dann hängten wir fast unser ganzes Gewicht an die Seile und riefen aus: „Wir haben Halt von oben! Wir haben Halt von oben!“ Diese Worte rief die ganze Gruppe auf dem schmalen Pfade. Als wir die Geräusche ausgelassener Fröhlichkeit und Schwelgerei vernahmen, die anscheinend aus dem Abgrund unter uns heraufdrangen, erschauderten wir. Wir hörten den unnützen Eid, die vulgären Witze und unwürdige, schmutzige Gesänge. Wir hörten Kriegs- und Tanzlieder. Wir hörten Instrumentalmusik und lautes Gelächter, vermischt mit Fluchen, Angstschreien und bitteren Klagen, und wir waren mehr denn je darauf bedacht, uns auf dem schmalen, schwierigen Pfade zu halten. Lange Zeit waren wir gezwungen, unser ganzes Gewicht an die Seile zu hängen, die an Stärke zunahmen, je weiter wir kamen. GBO.188.5 Teilen

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Ich bemerkte, dass die schöne, weiße Mauer mit Blut befleckt war. Ein Gefühl des Bedauerns kam auf, die Mauer so befleckt zu sehen. Dieses Gefühl jedoch dauerte nur einen Augenblick an, da ich bald darauf dachte, es ist so, wie es eben sein sollte. Die Nachkommenden werden wissen, dass andere auf dem engen, schweren Pfade vor ihnen gewandert sind und werden schlußfolgern: Wenn andere es vermochten, ihren Kurs aufwärts zu verfolgen, können wir es auch. Und wenn das Blut aus ihren schmerzenden Füßen tritt, werden sie nicht mit Entmutigung geschwächt, sondern, indem sie das Blut an der Mauer sehen, werden sie wissen, dass andere die gleichen Schmerzen ertragen haben. GBO.189.1 Teilen

Schließlich kamen wir zu einem tiefen Abgrund, wo unser Pfad endete. Es gab jetzt nichts, was unsere Füße leitete, nichts, worauf sie ruhen konnten. Wir mussten uns ganz auf die Seile verlassen, die an Größe zugenommen hatten, bis sie unsere Körpergröße erreichten. Wir wurden eine Zeitlang in Verwirrung und Angst versetzt. Wir fragten ängstlich flüsternd: „Woran ist das Seil befestigt?“ Mein Mann war dicht vor mir. Große Schweißtropfen fielen von seinen Augenbrauen, die Adern in Nacken und Schläfen waren bis aufs Doppelte ihrer Normalgröße angewachsen und unterdrückte, qualvolle Seufzer kamen von seinen Lippen. Schweiß tropfte von meinem Gesicht, und ich spürte solch eine Angst wie nie zuvor. Ein furchtbarer Kampf stand uns bevor. Versagten wir hier, wären alle Schwierigkeiten der Reise vergeblich gewesen. GBO.189.2 Teilen

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Vor uns auf der anderen Seite des Abgrunds war ein wunderbares Feld mit grünem Gras in stattlicher Höhe. Ich konnte die Sonne nicht sehen, aber helle, gedämpfte Lichtstrahlen, die reinem Gold und Silber glichen, ruhten auf diesem Felde. Nichts, was ich auf Erden gesehen hatte, konnte an Schönheit und Herrlichkeit mit diesem Feld verglichen werden. „Aber wird es uns gelingen hinüberzukommen?“ war die bange Frage. Sollte das Seil reißen, müßten wir umkommen. Wiederum hauchten wir in flüsternder Angst die Worte: „Wer hält das Seil?“ Einen Augenblick zögerten wir. Dann riefen wir aus: „Unsere einzige Hoffnung besteht darin, uns ganz dem Seil anzuvertrauen. Auf unserem schwierigen Wege war es uns bisher eine große Hilfe gewesen. Es wird uns jetzt nicht im Stich lassen.“ Während wir noch immer besorgt zögerten, wurden die Worte gesprochen: „Gott hält das Seil. Wir brauchen nichts befürchten!“ Diese Worte wurden sodann von denen hinter uns wiederholt, begleitet vom Ausruf: „Es wird uns jetzt nicht im Stich lassen. Es hat uns so weit sicher geleitet!“ GBO.190.1 Teilen

Mein Mann schwang sich dann selbst über den furchtbaren Abgrund in das wunderbare, jenseitige Feld. Ich folgte sogleich und — oh, welche Erleichterung! Dankbarkeit Gott gegenüber erfüllte uns. Ich hörte Stimmen, die sich in triumphierendem Lob erhoben. Ich war glücklich, vollkommen glücklich. GBO.190.2 Teilen

Ich erwachte und fand, dass jeder Nerv meines Leibes zitterte: von den Sorgen, die ich beim Reisen auf dem schmalen Weg durchgestanden hatte. Dieser Traum bedarf keines Kommentars. Er machte einen so tiefen Eindruck auf mich, dass mir wahrscheinlich jede Einzelheit des Traumes lebendig vor Augen steht, solange ich ein Erinnerungsvermögen habe. — Testimonies for the Church II, 594-597; Life Sketches 190-193. GBO.190.3 Teilen

• Jesaja blickt ins Heiligtum. GBO.190.4 Teilen

• Dies ist die Erfahrung, die Gottes Volk haben sollte. GBO.190.5 Teilen

„In dem Jahr, als der König Usia starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und sein Saum füllte den Tempel. Seraphim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße, und mit zweien flogen sie. Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll! Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens, und das Haus ward voll Rauch.“ Jesaja 6,1-4. GBO.190.6 Teilen

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Als der Prophet Jesaja die Herrlichkeit des Herrn sah, erstaunte er: überwältigt vom Gefühl seiner eigenen Unwürdigkeit und Schwäche rief er aus: „Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den Herrn Zebaoth, gesehen mit meinen Augen.“ Vers 5. GBO.191.1 Teilen

Jesaja hatte die Sünden anderer verurteilt, jetzt aber scheint er selbst derselben Verurteilung ausgesetzt zu sein, die er über sie ausgesprochen hatte. Er war in seiner Gottesanbetung mit einer kalten, leblosen Zeremonie zufrieden gewesen. Er hatte dies nicht gewußt, bis ihm die Vision vom Herrn gegeben wurde. Wie klein erschienen jetzt seine Weisheit und Gaben, wenn er auf die Heiligkeit und Erhabenheit des Heiligtums blickte. Wie unwürdig war er! Wie untauglich für den heiligen Dienst! Seine Ansicht über sich selbst kann in den Worten des Apostels Paulus ausgedrückt werden: „Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?“ Römer 7,24. GBO.191.2 Teilen

Aber Jesaja wurde in seiner Besorgnis eine Befreiung gesandt. Er sagt: „Da flog einer der Seraphim zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei.“ Jesaja 6,6-7. GBO.191.3 Teilen

Wenn unsere Augen im Glauben ins Heiligtum blicken und die Wirklichkeit wahrnehmen, die Wichtigkeit und Heiligkeit des dort stattfindenden Werkes, werden wir alles selbstsüchtige Wesen verabscheuen. Sünde wird als das erscheinen, was sie ist: Übertretung des heiligen Gesetzes Gottes. Die Versöhnung wird besser verstanden werden, und durch lebendigen, tätigen Glauben werden wir erkennen: Welche Tugenden die Menschheit auch besitzt, sie bestehen allein in Jesus Christus, dem Erlöser der Welt. GBO.191.4 Teilen

Die Seraphim vor dem Thron sind bei der Betrachtung der Herrlichkeit Gottes so mit ehrfürchtigem Staunen erfüllt, dass sie keinen Augenblick in Selbstzufriedenheit oder Selbstbewunderung oder gegenseitiger Bewunderung auf sich schauen. Ihr Lobpreis und ihre Ehrerbietung gelten dem Herrn der Heerscharen, der hoch und erhaben ist, und dessen Saum der Herrlichkeit (Luther: Rauch) den Tempel füllt. Während sie die Zukunft sehen, wenn die Erde von seiner Herrlichkeit erfüllt sein wird, wiederhallt der Triumphgesang des Lobpreises von einem zum andern in melodischem Hymnus: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth.“ Sie sind ganz zufrieden, Gott zu verherrlichen, und in seiner Gegenwart, unter seinem anerkennenden Lächeln, wünschen sie nichts weiter. Indem sie sein Wesen darstellen, Ihm dienen und Ihn anbeten, ist ihr höchstes Streben völlig erreicht. GBO.191.5 Teilen

192

Die Vision, die Jesaja gegeben wurde, zeigt den Zustand des Volkes Gottes in den letzten Tagen. Sie sind bevorzugt, das Werk im Glauben zu sehen, das im himmlischen Heiligtum verrichtet wird. „Und der Tempel Gottes im Himmel ward auf getan, und die Lade seines Bundes ward in seinem Tempel gesehen.“ Offenbarung 11,19. Indem sie im Glauben ins Allerheiligste blicken und das Werk Christi im himmlischen Heiligtum betrachten, erkennen sie, dass sie ein Volk unreiner Lippen sind, ein Volk, dessen Lippen oft Unnützes geredet haben, und dessen Gaben nicht zur Ehre Gottes geheiligt und angewendet worden sind. Wohl mögen sie verzweifeln, wenn sie ihre Schwäche und Unwürdigkeit der Reinheit und Schönheit des herrlichen Charakters Christi gegenüberstellen. Aber wenn sie wie Jesaja den Eindruck empfangen wollen, den der Herr beabsichtigt, in ihre Herzen einzuprägen, wenn sie ihre Seelen vor Gott demütigen wollen, besteht Hoffnung für sie. Der Bogen der Verheißung ist über dem Thron, und das Werk, das für Jesaja verrichtet wurde, wird in ihnen vollzogen werden. Gott wird auf die Bitten antworten, die von einem reumütigen Herzen kommen. GBO.192.1 Teilen

Das Ziel dieses großen, feierlichen Werkes Gottes besteht darin, die Garben für die „himmlische Scheune“ (das Reich der Herrlichkeit) einzusammeln; denn die Erde soll mit der Herrlichkeit Gottes erfüllt werden. Niemand soll niedergeschlagen sein, wenn er die überhandnehmende Bosheit sieht und Worte hört, die von unreinen Lippen kommen. Wenn die Mächte der Finsternis sich gegen Gottes Volk in Kampfordnung aufstellen, wenn Satan seine Streitmächte zum letzten, großen Kampf einberuft und seine Macht groß und nahezu überwältigend erscheint, wird eine deutliche Schau der göttlichen Herrlichkeit, des hohen und erhabenen Thrones, der umspannt ist mit dem Bogen der Verheißung, Trost, Gewißheit und Frieden verleihen. — The Review and Herald, 22. Dezember 1896. GBO.192.2 Teilen

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• Zur Zeit Mardochais wurde Gottes Volk mit Ausrottung oder dem Todeserlaß bedroht. GBO.193.1 Teilen

• Der Tag der Verfolgung wurde angekündigt. GBO.193.2 Teilen

• Gottes Volk ging im Glauben mit Esther in den „inneren“ Hof des Königs, wo gewöhnlich niemand ohne Einladung hingehen konnte, und sie wurden gerettet. GBO.193.3 Teilen

• So ist es auch jetzt: nur diejenigen, die im Glauben mit Christus in das „Innerste“ des himmlischen Heiligtums eingehen, werden gerettet. GBO.193.4 Teilen

„Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin, zu streiten mit den Übrigen von ihrem Samen, die da Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu Christi.“ Offenbarung 12,17. In der nahen Zukunft werden wir sehen, wie sich diese Worte erfüllen, wenn sich die protestantischen Kirchen mit der Welt und der päpstlichen Macht gegen diejenigen verbinden, die Gottes Gebote halten. Derselbe Geist, der in früheren Zeiten die Anhänger des Papstes leitete, wird auch die Protestanten dazu bringen, ähnlich gegen die vorzugehen, die ihre Treue zu Gott bewahren. GBO.193.5 Teilen

Kirche und Staat treffen jetzt Vorbereitungen für den künftigen Kampf. Die Protestanten wie die Katholiken arbeiten getarnt daran, den Sonntag hervortreten zu lassen. Im ganzen Lande richtet das Papsttum seine stolzen, wuchtigen Bauten auf, in deren geheimen Tiefen sich die früheren Verfolgungen wiederholen sollen. In gewaltigem Maßstab wird auch der Weg für jene lügenhaften Wunder vorbereitet, durch die Satan, wenn es möglich wäre, sogar die Auserwählten verführen möchte. GBO.193.6 Teilen

Die Verfügung gegen das Volk Gottes wird jener sehr ähnlich sein, die Xerxes zurzeit Esthers gegen die Juden erließ. Der persische Erlaß entsprang den Ränken Hamans gegen Mardochai. Nicht dass Mardochai ihm etwas zuleide getan hätte, aber er hatte ihm eine Verehrung verweigert, die allein Gott gebührt. Des Königs Entscheid gegen die Juden wurde durch Vorwände und eine falsche Darstellung dieses eigenartigen Volkes erreicht. Satan stiftete den Plan an, um die Welt von denen zu säubern, die die Erkenntnis des lebendigen Gottes bewahrten. Aber sein Anschlag wurde von einer Macht vereitelt, die unter den Menschenkindern herrscht. Starke Engel wurden beauftragt, das Volk Gottes zu schützen, und die Anschläge ihrer Gegner fielen auf deren eigenes Haupt zurück. Die protestantische Welt von heute sieht in der kleinen Gruppe von Sabbathaltern einen Mardochai am Tore. Ihr Charakter und Verhalten legen Ehrfurcht vor dem Gesetz Gottes an den Tag und sind ein ständiger Vorwurf für solche, die die Furcht Gottes abgeschüttelt haben und seinen Sabbat mit Füßen treten. Der unwillkommene Eindringling muss auf irgendeine Art aus dem Wege geräumt werden. GBO.193.7 Teilen

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Derselbe gewalttätige Geist, der in vergangener Zeit gegen die Treuen Ränke schmiedete, versucht noch immer, die Welt von denen zu befreien, die Gott fürchten und sein Gesetz halten. Satan möchte Unwillen erregen gegen die bescheidene Minderheit, die es gewissenhaft ablehnt, volkstümliche Bräuche und Überlieferungen anzunehmen. Männer von Rang und Ruf werden sich mit den Gesetzlosen und Nichtswürdigen zusammentun und gegen das Volk Gottes Rats pflegen. Reichtum, Geist und Bildung werden sich vereinen, um sie mit Verachtung zu überhäufen. Mit vereinten Kräften werden sich Herrscher, Geistliche und Kirchenmitglieder gegen sie verschwören. Mit Wort und Schrift, Hohn und Spott werden sie versuchen, ihren Glauben zu vernichten. Mit falschen Darstellungen und zornigen Aufrufen werden sie die Leidenschaften der Masse erregen. Da sie kein „So sagt die Schrift“ gegen die Verteidiger des biblischen Sabbats vorbringen können, werden sie ihre Zuflucht zu Gewalttaten nehmen, um diesen Mangel auszugleichen. Um sich Volkstümlichkeit und Gönnerschaft zu sichern, werden die Gesetzgeber dem Verlangen nach einem Sonntagsgesetz nachgeben. Wer Gott fürchtet, kann keine Einrichtung annehmen, die eine Vorschrift der Zehn Gebote verletzt. Auf diesem Schlachtfeld spielt sich der letzte große Kampf zwischen Wahrheit und Irrtum ab. Über seinen Ausgang sind wir nicht im Zweifel. Aber wie in den Tagen Mardochais will der Herr auch heute seine Wahrheiten und sein Volk verteidigen. GBO.194.1 Teilen

Durch die Verfügung, die der päpstlichen Einrichtung unter Verletzung des Gesetzes Gottes Geltung verschafft, wird sich das amerikanische Volk ganz von der Gerechtigkeit abwenden. Wenn einmal der Protestantismus seine Hand über die Kluft streckt, um die Hand der römischen Macht zu ergreifen, wenn er über den Abgrund hinweg die Hände des Spiritismus umfaßt, wenn unter dem Einfluß dieser dreifachen Vereinigung die USA jeden Grundsatz ihrer Verfassung als einer protestantischen und republikanischen Regierung verwerfen und Vorkehrungen zur Verkündigung päpstlicher Unwahrheiten und Irrtümer treffen, dann können wir wissen, dass die Zeit für das außergewöhnliche Wirken Satans gekommen und das Ende nahe ist. GBO.194.2 Teilen

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Wie das Heranrücken des römischen Heeres für die Jünger ein Zeichen der bevorstehenden Zerstörung Jerusalems war, so mag dieser Abfall für uns ein Zeichen dafür sein, dass die Grenze der Geduld Gottes erreicht, dass das Maß der Ungerechtigkeit Amerikas voll ist und der Gnadenengel im Begriff steht, davonzufliegen, um nie mehr zurückzukehren. Dann wird das Volk Gottes in jenen Zustand von Trübsal und Qual gestürzt werden, den die Propheten als die Zeit der Angst in Jakob beschrieben haben. Das Schreien der verfolgten Gläubigen steigt zum Himmel empor. Und wie Abels Blut von der Erde schrie, so ertönen die Schreie zu Gott aus den Gräbern der Märtyrer, aus den Tiefen des Meeres, aus den Höhlen der Berge und den Gewölben der Klöster: „Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächest unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?“ Offenbarung 6,10. GBO.195.1 Teilen

Der Herr vollzieht sein Werk. Der ganze Himmel ist in Bewegung. Der Richter der ganzen Erde wird sich bald aufmachen und der Mißachtung seiner Autorität wehren. Das Siegel der Erlösung wird denen aufgedrückt werden, die Gottes Gebote halten, die sein Gesetz ehren und sich weigern, das Malzeichen des Tieres oder seines Bildes anzunehmen. — Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 131-133. GBO.195.2 Teilen

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