Portrait von Ellen White
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Die Unsterblichkeitsfrage
Die Unsterblichkeitsfrage
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Eines Tages hörte ich ein Gespräch zwischen meiner Mutter und einer Schwester in Bezug auf eine Predigt, die sie kürzlich gehört hatten, in welcher gesagt wurde, dass die Seele keine natürliche Unsterblichkeit habe. Einige der Beweistexte des Predigers wurden wiederholt. Unter diesen machten, wie ich mich erinnere, die folgenden starken Eindruck auf mich: „Welche Seele sündigt, die soll sterben.“ Hesekiel 18,4. „Die Lebendigen wissen, dass sie sterben werden; die Toten aber wissen nichts.“ Prediger 9,5. „Welche wird zeigen zu seiner Zeit der Selige und allein Gewaltige, der König aller Könige und Herr aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat.“ 1.Timotheus 6,15.16. „Ehre und Preis und unvergängliches Wesen denen, die mit Geduld in guten Werken trachten nach dem ewigen Leben.“ Römer 2,7. LW88.40.3 Teilen

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Ich lauschte diesen neuen Ideen mit regem und schmerzlichem Interesse. Als ich mit meiner Mutter allein war, fragte ich, ob sie wirklich glaube, dass die Seele nicht unsterblich sei. Ihre Antwort war, dass sie fürchte, wir seien betreffs dieser Frage sowohl wie in Bezug auf etliche andere Fragen im Irrtum gewesen. LW88.41.1 Teilen

„Aber, Mutter“, sagte ich, „glaubst du wirklich, dass die Seele bis zur Auferstehung im Grabe schläft? Denkst du, dass der Christ bei seinem Tode nicht sofort in den Himmel, noch der Sünder in die Hölle geht?“ LW88.41.2 Teilen

Sie antwortete: „Die Bibel bringt uns keinen Beweis dafür, dass es eine ewig brennende Hölle gibt. Wenn es einen solchen Platz gäbe, so würde es in diesem heiligen Buche gesagt worden sein.“ LW88.41.3 Teilen

„Aber, Mutter“, rief ich überrascht aus, „solche Reden bin ich bei dir nicht gewohnt! Wenn du diese befremdende Theorie glaubst, so lasse nur niemand etwas davon wissen; denn ich fürchte, dass Sünder sich durch diesen Glauben in Sicherheit wiegen lassen und gar nicht den Wunsch hegen werden, den Herrn zu suchen.“ LW88.41.4 Teilen

„Wenn dies gesunde Bibelwahrheit ist“, antwortete sie, „so wird es das Mittel sein, Sünder für Christum zu gewinnen, anstatt ihr Heil zu verhindern. Wenn die Liebe Gottes den Empörer nicht veranlaßt, sich ihm zu geben, so werden die Schrecken einer ewigen Hölle ihn nicht zur Buße treiben. Dann scheint es auch nicht die richtige Weise zu sein, Seelen für Jesus zu gewinnen, indem man an einen der niedrigsten Gemütszustände appelliert, nämlich an gemeine Furcht. Die Liebe Jesu zieht an, sie wird das härteste Herz überwinden.“ LW88.41.5 Teilen

Es dauerte einige Monate, bis ich wieder etwas über diese Lehre hörte; aber in dieser Zeit hatte ich viel darüber nachgedacht. Wenn darüber gepredigt wurde, so glaubte ich, sei es die Wahrheit. Von der Zeit an, da mir das Licht über den Schlaf der Toten aufging, schwand das Geheimnis, welches mir die Auferstehung verhüllt hatte; und dieses große Ereignis gewann eine neue und erhabene Wichtigkeit. Ich war oft durch die Versuche gestört worden, die sofortige Belohnung oder Bestrafung der Toten mit der unzweifelhaften Tatsache einer zukünftigen Auferstehung und eines kommenden Gerichts zu vereinigen. Wenn die Seele schon beim Tode in ewige Glückseligkeit oder ewiges Elend hineinkomme, warum ist dann noch eine Auferstehung des armen vermodernden Leibes notwendig? LW88.41.6 Teilen

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Aber dieser neue und schöne Glaube zeigte mir die Ursache, weshalb inspirierte Schreiber so viel über die Auferstehung des Leibes sagten; sie lag darin, dass das ganze Wesen im Grab schlummert. Ich konnte nun klar erkennen, dass unsere früheren Ansichten über diese Frage hinfällig waren. LW88.42.1 Teilen

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