Portrait von Ellen White
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An Bruder Eli Curtis, New York (Stadt)
An Bruder Eli Curtis, New York (Stadt)
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21. April 1847 WKH.36 Teilen

Topsham WKH.36 Teilen

Sie haben mich im Day-Dawn („Tagesanbruch“) des ersten Bandes in den Nummern 10 und 11 freundlicherweise eingeladen, ein Schreiben an Sie zu richten. WKH.36.1 Teilen

Als einzige Entschuldigung dafür, dass ich Ihnen nicht früher geschrieben habe, kann ich nur geltend machen, dass ich mir meiner Pflicht zu schreiben bisher nicht klar bewußt war. Sie werden es mir auch ohne Zweifel verzeihen, dass ich mich auch jetzt nur öffentlich an Sie wende. Was Sie da im Day-Dawn und auch in der Sonderausgabe geschrieben haben, war mir sehr wichtig, und ich stimme in einigen Punkten auch völlig mit Ihnen überein, wohingegen wir hinsichtlich anderer weit auseinandergehen. Ihre Sonderausgabe habe ich gerade vor mir auf dem Tisch, und ich erlaube mir, Ihnen und der zerstreuten Herde nun mitzuteilen, was ich hinsichtlich dessen, worüber Sie schreiben, im Gesicht selber gesehen habe. Ich stimme völlig mit Ihnen darin überein, dass es, durch 1000 Jahre voneinander getrennt, zwei buchstäbliche Auferstehungen geben wird. WKH.36.2 Teilen

Auch darin stimme ich mit Ihnen überein, dass der neue Himmel und die neue Erde (Offenbarung 21,1; Jesaja 65,17; 2.Petrus 3,13) erst am Ende der 1000 Jahre erscheinen werden, nachdem die gottlosen Toten auferweckt und vernichtet worden sind. WKH.36.3 Teilen

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Ich sah, dass Satan am Ende der 1000 Jahre „los“ wurde „aus seinem Gefängnis“, also gerade zu der Zeit, als auch die gottlosen Toten auferweckt wurden, und dass Satan sie verführte, indem er sie glauben machte, dass sie die heilige Stadt den Gläubigen entreißen könnten. Unter der Anführung Satans „umringten“ alle Gottlosen „das Heerlager der Heiligen“. Doch sobald sie sich anschickten, sich der Stadt zu bemächtigen, ließ der Allmächtige von seinem erhabenen Thron einen Hauch verzehrenden Feuers sich über die Stadt ausbreiten, der sich auf die Gottlosen herabsenkte und sie verzehrte, so dass ihnen „weder Wurzel noch Zweig“ blieb. WKH.37.1 Teilen

Zugleich sah ich, dass so, wie Christus der Weinstock ist und seine Kinder die Reben sind, auch Satan „die Wurzel“ ist und seine Kinder „die Zweige“ darstellen, bis zurzeit der endgültigen Vernichtung des „Gog und Magog“ das gesamte gottlose Heer mit Stumpf und Stiel in Flammen aufgehen und hinfort nicht mehr sein wird. Dann werden der neue Himmel und die neue Erde erscheinen. Dann werden die Heiligen „Häuser bauen“ und „Weinberge pflanzen“. Ich sah, dass alle gerechten Toten zurzeit der ersten Auferstehung durch die Stimme des Sohnes Gottes auferweckt werden, dass aber alle, die zur zweiten Auferstehung auferweckt werden, in Flammen aufgingen und zu bestehen aufhörten. WKH.37.2 Teilen

Sie meinen nun, dass die, die zu den Füßen der Heiligen niederfallen sollen (Offenbarung 3,9), zuletzt doch noch errettet werden. Hierin muss ich anderer Meinung sein, denn Gott hat mir gezeigt, dass diese Klasse aus Adventgläubigen besteht, die abgefallen sind und „sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und für Spott halten“. „In der Stunde der Versuchung“ aber, die noch kommen soll, um eines jeden wahre Gesinnung zu offenbaren, werden sie erkennen, dass sie auf immer verloren sind, und dann werden sie, von Seelenangst überwältigt, zu den Füßen der Heiligen niederfallen. WKH.37.3 Teilen

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Auch meinen Sie, dass im Frühjahr 1844 Michael sich aufgemacht und die Zeit der Trübsal begonnen hat. Der Herr hat mir aber im Gesicht gezeigt, dass Jesus im siebten Monat des Jahres 1844 aufstand, die Tür zuschloß und in das Allerheiligste einging. Dass Michael sich aufmacht (Daniel 12,1), um sein Volk zu erretten, ist hingegen noch zukünftig. WKH.38.1 Teilen

Das wird erst dann stattfinden, wenn Jesus seinen Priesterdienst im himmlischen Heiligtum vollendet hat, sein priesterliches Gewand ablegt und sein königliches antut und die Krone aufsetzt, um im Wolkenwagen hinauszuziehen, „die Heiden im Grimm“ zu zerdreschen und sein Volk zu erretten. WKH.38.2 Teilen

Dann wird Jesus die scharfe Sichel in der Hand haben (Offenbarung 14,14), und dann werden auch die Heiligen Tag und Nacht zu Jesu auf der Wolke rufen, mit seiner scharfen Sichel anzuschlagen und zu ernten. Das wird die Zeit der Angst in Jakob sein (Jeremia 30,5-8), aus der die Heiligen durch die Stimme Gottes errettet werden sollen. WKH.38.3 Teilen

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Ich glaube, dass das Heiligtum, das am Ende der 2300 Tage gereinigt werden soll, der Tempel im neuen Jerusalem ist, in dem Christus dient. Schon vor mehr als einem Jahr hat mir der Herr im Gesicht gezeigt, dass Bruder Crosier hinsichtlich der Reinigung des Heiligtums usw. das richtige Licht hatte und dass es Gottes Wille war, dass Bruder Crosier die Darlegung, die er uns in der Sonderausgabe des Day-Star („Tagessterns“) vom 7. Februar 1846 gab, niederschrieb. Ich fühle mich vom Herrn durchaus ermächtigt, diese Sondernummer allen Heiligen zu empfehlen. WKH.39.1 Teilen

Mein Gebet ist, dass diese Zeilen Ihnen und all den lieben Kindern, die sie lesen werden, zum Segen gereichen mögen. WKH.39.2 Teilen

E.G. White WKH.39 Teilen

„Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll sich verkehren in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn der große Tag der Offenbarung des Herrn kommt.“ Apostelgeschichte 2,17-20. WKH.39.3 Teilen

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„Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren“ die Apostel „alle beieinander an einem Ort“, erfüllt vom Heiligen Geist, „da trat Petrus auf mit den Elf“ und führte die obige Schriftstelle aus Joel an. Damit wollte er zeigen, dass das wunderbare Werk, das damals an den Jüngern geschah, geweissagt war und von Gott herrührte. Ich glaube, dass es auch nicht einen Adventgläubigen gibt, der den Standpunkt vertritt, dass die von Petrus angeführte Weissagung Joels sich am Pfingsttage ganz erfüllte. Ist doch nicht das geringste Anzeichen vorhanden, dass sie sich auch noch in irgendeinem anderen Teil verwirklichte als in dem, der sich auf die Ausgießung des Heiligen Geistes bezieht. Wir können nicht glauben, dass an jenem Tag bereits die Zeichen an Sonne, Mond usw. wahrgenommen wurden oder dass in jener Stunde der Erregung irgend jemand unter ihnen Gesichte oder Träume gehabt hätte; wenigstens liegt kein Beweis dafür vor. Zum Teil hat sich diese Weissagung zwar am Tag der Pfingsten erfüllt, aber ganz soll sie noch „geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott“. Auch Träume und Gesichte gehören zu den Zeichen, die dem großen und schrecklichen Tag des Herrn vorausgehen werden. Da sich nun die Zeichen von diesem Tag eingestellt haben und sich immer noch zeigen, so muss es jedem vorurteilslosen Beurteiler einleuchten, dass die Zeit nun wirklich da ist, dass die Kinder Gottes vom Herrn Träume und Gesichte erwarten dürfen. WKH.40.1 Teilen

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Ich weiß, dass eine solche Stellungnahme sogar unter Adventisten recht wenig beliebt ist, doch will ich diesbezüglich lieber dem Wort des Herrn glauben, als den Lehren der Menschen zu vertrauen. Ich bin mir wohl des Vorurteils bewußt, dem ich bei vielen in dieser Sache begegne. Da es aber hauptsächlich durch die Predigt volkstümlicher Adventisten sowie dem Mangel am richtigen Einblick verursacht ist, habe ich dennoch gehofft, es „mit dem Schwert des Geistes“ wenigstens aus einigen Gemütern beseitigen zu können. Wir wollen nicht außer acht lassen, dass diese Träume und Gesichte in den „letzten Tagen“ zu erwarten sind. Da es nun nicht noch Tage über die letzten hinaus geben kann, so steht fest, dass wir solche Offenbarungen gerade in den Tagen erwarten dürfen, die der Erscheinung Christi in den Wolken des Himmels unmittelbar vorhergehen. Ich weiß, dass gerade unter den Adventisten die Meinung beliebt ist, dass seit dem Jahr 96 n. Ch., nachdem Johannes die Offenbarung beendet hatte, nichts mehr durch Gesichte offenbart werden sollte. Wenn diese Ansicht aber richtig wäre, dann hätten auch die letzten Tage schon, während sich Johannes noch auf Patmos aufhielt, zum Abschluß kommen müssen. WKH.41.1 Teilen

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Die Bibel ist eine vollkommene und vollständige Offenbarung. Sie ist die einzige Richtschnur unsres Glaubens und Handelns. Das wäre aber noch kein Grund, warum Gott in diesen letzten Tagen nicht doch die vergangene, gegenwärtige und zukünftige Erfüllung seines Wortes nach dem Zeugnis Petri durch Träume und Gesichte nachweisen sollte. Echte Gesichte werden gegeben, damit sie uns zu Gott und zu seinem geschriebenen Wort führen. Solche allerdings, die uns eine neue Richtschnur des Glaubens und Handelns darbieten sollen, die von der Bibel abweicht, können nicht von Gott sein und sollten deshalb auch verworfen werden. WKH.42.1 Teilen

Das folgende Gesicht ist vor mehr als einem Jahr im Day-Star („Tagesstern“) veröffentlicht worden. Auf den Wunsch von Freunden wird es, mit Belegstellen versehen, in dieser kleinen Schrift zum Wohl der kleinen Herde nochmals veröffentlicht. WKH.42.2 Teilen

Ich hoffe, dass alle, die es lesen, den verständigen und sicheren Weg einschlagen werden, der uns in den folgenden Bibelstellen gezeigt wird: „Weissagungen verachtet nicht. Prüfet aber alles, und das Gute behaltet.“ Paulus in 1.Thessalonicher 5,20f. „Ja, nach dem Gesetz und Zeugnis! Werden sie das nicht sagen, so werden sie die Morgenröte nicht haben.“ Jesaja 8,20. WKH.42.3 Teilen

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Da mir Gott in einem heiligen Gesichte die Reise des Adventvolks zur heiligen Stadt und den reichen Lohn gezeigt hat, den jene erhalten, die auf die Rückkehr ihres Herrn von der Hochzeit warten, ist es wohl meine Pflicht, euch einen kurzen Abriß von dem zu geben, was Gott mir offenbart hat. Die lieben Heiligen haben viele Prüfungen zu bestehen. Aber „unsre Trübsal, die zeitlich und leicht“ ist, „bringt uns in überschwenglicher Weise über alles Maß hinaus ein ewiges Vollgewicht von der Herrlichkeit ein, da wir den Blick nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare richten, denn das Sichtbare ist vergänglich, das noch Unsichtbare aber ewig.“ 2.Korinther 4,17f (Menge). Ich habe versucht, einen guten Bericht und einige Weintrauben von dem himmlischen Kanaan mitzubringen, wofür mich manche steinigen wollten, wie auch die Gemeinde Kaleb und Josua für ihren Bericht zu steinigen gedachte. 4.Mose 14,10. Aber ich versichere euch, meine Geschwister im Herrn, dass es ein gutes Land ist und wir wohl imstande sind, hineinzugehen und es in Besitz zu nehmen. WKH.43.1 Teilen

Während wir am Familienaltar beteten, kam der Heilige Geist über mich, und ich schien immer höher emporzusteigen, weit über die dunkle Welt. Ich sah mich nach dem Adventvolk auf der Erde um, konnte es aber nicht finden, bis eine Stimme zu mir sagte: „Schaue noch einmal hin, aber schaue ein wenig höher.“ Daraufhin erhob ich meine Augen und sah einen geraden, schmalen Pfad (Matthäus 7,14), der hoch über der Welt aufgeworfen war. Auf diesem pilgerte das Adventvolk zur heiligen Stadt, die am anderen Ende des Pfades lag. Hinter den Adventgläubigen, am Anfang des Pfades, war ein helles Licht, das der „Mitternachtsruf“ (Matthäus 25,6) war, wie mir ein Engel sagte. Dieses Licht schien den ganzen Pfad entlang und leuchtete ihren Füßen, damit sie nicht strauchelten. Jesus selbst ging seinem Volk voran, um sie zur Stadt zu führen, und solange sie ihre Augen auf ihn richteten, waren sie sicher. Aber bald ermüdeten manche von ihnen und sagten, die Stadt sei noch so weit entfernt, wo sie doch erwartet hätten, schon eher dorthin zu kommen. Jesus aber ermutigte sie dann, indem er den rechten Arm erhob, von dem ein herrliches Licht ausging, das sich über die Adventschar ausbreitete, worauf diese „Halleluja!“ rief. Andere wieder verleugneten unbesonnen das Licht hinter ihnen und sagten, dass es nicht Gott gewesen sei, der sie so weit geführt habe. Hinter solchen ging das Licht aus, so dass ihre Füße völlig im Dunkeln verblieben. Sie strauchelten, schauten nicht mehr auf das Ziel und verloren Jesum aus den Augen, bis sie vom Pfad in die finstere und gottlose Welt hinabfielen. Es war ihnen geradeso wenig möglich, wieder auf den Pfad zu gelangen und sich nach der Stadt zu begeben wie der ganzen gottlosen Welt, die Gott verworfen hatte. Sie fielen einer nach dem andern längs des ganzen Weges entlang vom Pfad, bis wir die Stimme Gottes gleich vielen Wassern (Hesekiel 43,2; Joel 4,16; Offenbarung 16,17) hörten, die uns den Tag und die Stunde der Wiederkunft Jesu mitteilte. Hesekiel 12,25; Markus 13,32. Die lebenden Heiligen, 144.000 an der Zahl, kannten und verstanden die Stimme, während die Gottlosen sie für Donner und Erdbeben hielten. Johannes 12,29. Als Gott die Zeit ankündigte, goß er den Heiligen Geist über uns aus, worauf unsere Angesichter zu leuchten begannen, und die Herrlichkeit Gottes spiegelte sich darauf wie einst auf Moses Angesicht, als er vom Sinai herabstieg. Jesaja 10,27. WKH.43.2 Teilen

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Die 144.000 waren um diese Zeit alle versiegelt und völlig eines Sinnes. An ihren Stirnen war „Gott“ und „neues Jerusalem“ zu lesen und ein herrlicher Stern zu erblicken, der den neuen Namen Jesu enthielt. Offenbarung 3,12. Die Gottlosen gerieten über unseren glücklichen, heiligen Zustand in Wut. Sie fielen ungestüm über uns her, um uns zu greifen und ins Gefängnis zu werfen, doch wenn wir unsre Hände im Namen des Herrn ausstreckten, fielen die Gottlosen hilflos zu Boden. Dann erkannte die Schule Satans, dass Gott uns, die wir einander die Füße waschen und die heiligen Brüder mit einem heiligen Kuss grüßen konnten, liebte, und sie beteten an zu unseren Füßen. Offenbarung 3,9. Bald wurde unser Augenmerk nach Osten gelenkt, wo eine kleine dunkle Wolke, kaum halb so groß wie eines Mannes Hand, aufgetaucht war, von der wir alle wußten, dass sie das Zeichen des Menschensohns sei. Matthäus 24,30. In feierlichem Schweigen hielten wir alle den Blick auf die Wolke gerichtet, wie sie immer näher kam und dabei immer heller, glänzender und immer herrlicher wurde, bis sie eine große weiße Wolke war. Offenbarung 14,14. Von unten erschien die Wolke wie von Feuer, über ihr war ein Regenbogen, und um sie her befanden sich 10.000 Engel, die mit lieblicher Stimme sangen. Auf der Wolke aber saß der Menschensohn (Lukas 21,27) mit Kronen auf dem Haupt (Offenbarung 19,12) und lockigem, auf die Schultern herabfallendem, weißem Haar. Offenbarung 1,14. Seine Füße erschienen wie Feuer (Offenbarung 1,15), in seiner Rechten hielt er eine scharfe Sichel (Offenbarung 14,14), in der Linken eine silberne Posaune. 1.Thessalonicher 4,16. Seine Augen glichen Feuerflammen (Offenbarung 1,14), die seine Kinder ganz und gar durchdrangen. Da wurden alle Angesichter bleich, und die, die Gott verworfen hatten, umgab Dunkelheit. Wir riefen alle aus: „Wer kann bestehen? Ist mein Kleid ohne Flecken?“ Der Gesang der Engel verstummte, und eine Zeitlang herrschte eine schreckliche Stille (Offenbarung 8,1), bis Jesus anhob: „Die reine Hände und ein reines Herz haben, werden bestehen können. Meine Gnade genügt für euch.“ Daraufhin leuchteten unsere Angesichter auf, und Freude erfüllte jedes Herz. Die Engel sangen wieder in höherem Chor, während die Wolke sich noch mehr der Erde näherte. Als Jesus, in Feuerflammen gehüllt (2.Thessalonicher 1,7f), auf der Wolke herniederkam, erklang eine silberne Posaune. Er schaute auf die Gräber der schlafenden Heiligen, dann erhob er seine Augen und Hände zum Himmel und rief (Johannes 5,25): „Erwacht! Erwacht! Erwacht, die ihr in der Erde schlaft, und steht auf!“ Darauf erfolgte ein mächtiges Erdbeben. Die Gräber taten sich auf, und die Toten gingen, mit Unsterblichkeit bekleidet, daraus hervor. Die 144.000 riefen: „Halleluja!“, als sie ihre Freunde erkannten, die der Tod ihnen entrissen hatte. Doch im selben Augenblick waren auch wir verwandelt und wurden mit ihnen dem Herrn in der Luft entgegengerückt. 1.Thessalonicher 4,17. WKH.45.1 Teilen

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Wir wurden alle von der Wolke umhüllt und sieben Tage lang aufwärts zum gläsernen Meer getragen. Dort brachte Jesus die Kronen herbei und setzte sie uns mit seiner Rechten aufs Haupt. Hesekiel 23,42. Er gab uns auch goldene Harfen und Siegespalmen. Offenbarung 15,2; Offenbarung 7,9. Die 144.000 standen in einem Viereck am gläsernen Meer. Einige unter ihnen hatten sehr herrliche, andere weniger herrliche Kronen. Einige der Kronen erschienen mit Sternen beladen, wohingegen andere nur wenige hatten. Doch alle waren mit ihren Kronen vollkommen zufrieden. Dazu waren sie alle mit einem weißen Mantel bekleidet, der von den Schultern bis zu den Füßen hinabreichte. Offenbarung 7,9. Engel umgaben uns, während wir über das gläserne Meer dem Tor der Stadt zuschritten. Als Jesus dann seinen mächtigen, herrlichen Arm erhob, das Tor erfaßte und in seinen goldenen Angeln zurückschwang, sagte er zu uns: „Ihr habt eure Kleider in meinem Blut gewaschen und fest für die Wahrheit gestanden, tretet ein!“ Jesaja 26,2. Da zogen wir alle ein und fühlten, dass wir ein Recht in der Stadt hatten. Hier sahen wir den Baum des Lebens und den Thron Gottes. Vor dem Thron her ergoß sich ein Strom klaren Wassers, und auf beiden Seiten des Stromes stand der Baum des Lebens. Offenbarung 22,1f. An jeder Seite des Stromes war ein Stamm des Baums, beide aus reinem, klarem Gold. WKH.47.1 Teilen

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Zuerst dachte ich, ich sähe zwei Bäume, doch als ich nochmals hinschaute, sah ich, dass sie sich beide in der Krone zu einem vereinigten. So stand der Baum des Lebens zu beiden Seiten des Lebensstroms. Seine Zweige neigten sich zu der Stelle, wo wir standen. Die Früchte waren herrlich; sie sahen aus wie Gold, mit Silber gemischt. Wir alle gingen unter den Baum und setzten uns nieder, um die Herrlichkeit des Ortes zu betrachten. Da kamen die Brüder Fitch und Stockman zu uns, die das Evangelium vom Reich gepredigt hatten und die Gott ins Grab gelegt hatte, um sie zu erretten. Sie fragten uns, was wir erlebt hätten, während sie schliefen. Wir versuchten, von unseren größten Prüfungen zu erzählen, aber sie sahen im Vergleich zu der uns umgebenden Herrlichkeit (2.Korinther 4,17) so klein aus, dass wir nicht darüber sprechen konnten (Jesaja 65,17), und wir riefen alle: „Halleluja, der Himmel ist leicht genug zu erlangen!“ Wir rührten unsere goldenen Harfen, dass die Gewölbe des Himmels klangen. WKH.48.1 Teilen

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Als wir noch die Herrlichkeit der Stätte bewunderten, wurden unsere Blicke auf etwas in der Höhe gelenkt, das wie Silber aussah. Ich bat Jesum, mich sehen zu lassen, was darin sei. Im Augenblick schwangen wir uns empor und darauf zu und traten ein. Da erblickten wir nun den guten alten Vater Abraham, Isaak, Jakob, Noah, Daniel und noch viele gleichwie sie. Dann sah ich einen Vorhang, der unten mit einem schweren Besatz von Silber und Gold gesäumt und sehr schön war. Ich fragte Jesum, was hinter dem Vorhang sei. Da hob er ihn mit seiner Rechten selber empor und ließ mich aufmerken. Ich sah nun die herrliche Lade, mit feinem Gold belegt, die einen herrlichen Kranz aufwies, der an die Kronen Jesu erinnerte. Obenauf aber befanden sich zwei leuchtende Engel, die jeweils von ihrem Platz am Rand ihre Flügel über die Lade breiteten, wobei sie ihre Antlitze einander zugewandt und nach unten gerichtet hielten. 2.Mose 25,18-20; Hebräer 9,3-5. In der Lade, über die die Engel sich breiteten, befand sich ein goldenes Krüglein mit Manna, das gelblich aussah. Dazu sah ich einen Stecken, von dem Jesus sagte, dass er Aarons sei. Ich sah ihn grünen, blühen und Frucht bringen. 4.Mose 17,23. Ich sah auch zwei lange goldene Stangen, an denen Silberdrähte hingen, und an den Drähten äußerst herrliche Trauben. Eine Weinrebe wog schwerer, als ein Mann hier zu tragen vermag. Dann sah ich, dass Jesus hinzutrat und von dem Manna, den Mandeln, den Trauben und den Granatäpfeln einen Teil hinwegnahm, es alles hinunter in die Stadt trug und auf den dortigen Abendmahlstisch legte. Als ich nun selbst hinzutrat, um zu sehen, wie viel entfernt worden war, da fand ich, dass noch genau so viel wie zuvor da war. Da riefen wir: „Halleluja, Amen!“ Von diesem Ort stiegen wir wieder hinunter zur Stadt. WKH.49.1 Teilen

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Mit Jesus an der Spitze stiegen wir dann alle von der Stadt zur Erde hinab auf einen großen und hohen Berg, der den Herrn nicht tragen konnte und sich mitten auseinanderteilte, so dass eine große Ebene entstand. Sacharja 14,4. Dann schauten wir auf und sahen die große Stadt mit 12 Grundsteinen und 12 Toren, drei auf jeder Seite, und einen Engel an jedem Tor. Wir riefen alle aus: „Die Stadt, die große Stadt, sie ist gekommen, sie ist herabgekommen von Gott aus dem Himmel!“ (Offenbarung 21,10-13), und sie kam und ließ sich auf dem Platz nieder, wo wir standen. Dann betrachteten wir die herrlichen Dinge, die außerhalb der Stadt waren. Ich sah dort herrliche Häuser, die wie Silber aussahen, gestützt von vier mit Perlen besetzten Säulen, herrlich anzusehen. Es waren die Wohnungen der Heiligen. Jesaja 65,21. In jeder befand sich ein goldenes Gesims. Ich sah einige von den Heiligen in die Häuser gehen, ihre glänzenden Kronen abnehmen und sie auf das Gesims legen. Dann gingen sie auf das Feld bei den Häusern und machten dort etwas mit dem Boden, aber nicht so, wie wir hier den Boden bearbeiten müssen — nein, nein! Jesaja 65,21. Ein herrliches Licht schien über den Häuptern aller, und beständig lobten und priesen sie Gott. WKH.50.1 Teilen

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Dann sah ich ein anderes Feld mit allen Arten von Blumen, und als ich sie pflückte, rief ich aus: „Sie werden nie verwelken!“ Auch sah ich ein Feld mit schlankem Gras, herrlich anzusehen. Es war frisch und grün, und als es stolz zur Ehre des Königs Jesu wogte, hatte es einen Schein wie Silber und Gold. Dann betraten wir ein Feld, wo alle Arten von Tiere waren: der Löwe, das Lamm, der Leopard, der Wolf, alle zusammen in vollkommener Einigkeit. Jesaja 11,6-9. Wir gingen mitten durch sie hin, und sie folgten uns friedlich. Danach kamen wir in einen Wald, nicht wie die dunklen Wälder, die wir hier haben, nein, nein, sondern hell und voller Glanz. Die Zweige der Bäume bewegten sich auf und ab, und wir riefen alle aus: „Wir werden sicher wohnen in der Wildnis und schlafen in den Wäldern!“ Hesekiel 34,25. Wir gingen durch die Wälder, denn wir befanden uns auf dem Weg zum Berg Zion. Als wir weitergingen, trafen wir eine Gruppe, die auch die Herrlichkeit des Ortes betrachtete. Ich bemerkte einen roten Saum an ihren Gewändern. Ihre Kronen strahlten, ihre Kleider waren schneeweiß. Als wir sie grüßten, fragte ich Jesum, wer sie seien. Er sagte, dass es Märtyrer seien, die für ihn ihr Leben gelassen hätten. Bei ihnen befand sich eine unzählige Schar Kinder, die ebenfalls einen roten Saum an ihren Kleidern hatten. Jeremia 31,15-17; Matthäus 2,18. Der Berg Zion lag jetzt gerade vor uns, und auf dem Berg war ein herrlicher Tempel. Um ihn herum waren sieben andere Berge, auf denen Rosen und Lilien wuchsen. Esra 2,19. Und ich sah die Kleinen emporklimmen, oder wenn sie wollten, ihre kleinen Flügel gebrauchen und zu den Spitzen der Berge fliegen, wo sie die nie welkenden Blumen pflückten. Um den Tempel waren alle Arten von Bäumen, um den Platz zu verschönern. Buchsbäume, Fichten, Tannen, Ölbäume, Myrten und Granatäpfel. Die Feigenbäume neigten sich von der Last der zahlreichen Feigen — all das machte den Platz überaus herrlich. Jesaja 60,13; Jesaja 41,19. Als wir im Begriff waren, den Tempel zu betreten, erhob Jesus seine liebliche Stimme und sagte: „Nur die 144.000 betreten diesen Ort“, und wir riefen: „Halleluja!“ WKH.51.1 Teilen

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Nun, dem Herrn sei Dank, liebe Geschwister, es gibt eine besondere Versammlung für jene, die das Siegel des lebendigen Gottes besitzen. Offenbarung 14. Dieser Tempel wurde von sieben Pfeilern gestützt, alle von klarem Gold, mit köstlichen Perlen geschmückt. Ich kann die herrlichen Dinge, die ich dort sah, nicht beschreiben. O, dass ich in der Sprache Kanaans reden könnte, dann könnte ich ein wenig von der Herrlichkeit der besseren Welt erzählen! Doch wenn ihr treu bleibt, werdet ihr bald alles darüber erfahren. Ich sah dort steinerne Tafeln, in die die Namen der 144.000 in goldenen Buchstaben eingraviert waren. Nachdem wir die Herrlichkeit des Tempels betrachtet hatten, traten wir heraus, und Jesus verließ uns und begab sich zur Stadt. Bald hörten wir wieder seine liebliche Stimme, die sagte: „Kommt, mein Volk, ihr seid gekommen aus großer Trübsal, habt meinen Willen getan, habt für mich gelitten, kommt zum Abendmahl, und ich will mich gürten und euch dienen.“ Lukas 12,37. Wir riefen wieder: „Halleluja, Ehre sei Gott!“ und traten in die Stadt ein. Dort sah ich einen Tisch aus reinem Silber, viele Meilen lang, aber unsere Augen konnten ihn doch überblicken. Ich sah dort die Frucht vom Baum des Lebens, Manna, Mandeln, Feigen, Granatäpfel, Weintrauben und viele andere Arten von Früchten. Wir setzten uns alle um den Tisch herum. Ich bat Jesum, mich von der Frucht essen zu lassen, aber er sagte: „Noch nicht, denn wer von den Früchten dieses Landes ißt, geht nicht mehr auf die Erde zurück. Aber wenn du treu bist, sollst du bald vom Lebensbaum essen und vom Wasser des Lebens trinken. Doch nun — fuhr er fort — musst du wieder zur Erde zurückkehren und den anderen erzählen, was ich dir offenbart habe.“ Dann trug mich ein Engel sanft zu dieser dunklen Welt herab. Manchmal ist es mir, als könnte ich nicht länger hier bleiben, denn alle Dinge dieser Erde sehen so traurig aus. Ich fühle mich hier sehr einsam, denn ich habe ein besseres Land gesehen. O, dass ich Flügel hätte, gleich einer Taube, um hinwegzuschweben und zur Ruhe einzugehen! WKH.52.1 Teilen

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