Portrait von Ellen White
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Über die Verfasserin der Gesichte
Über die Verfasserin der Gesichte
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Ein Teil unsrer Freunde hat dieses letzte Gesicht und die „Bemerkungen“ von Bruder Bates in einer kleinen Schrift veröffentlicht gesehen; da aber diese Schrift nicht ohne beträchtliche Kosten verbreitet werden kann, habe ich dieses Gesicht mit Bibelstellenhinweisen und den Bemerkungen in dieses kleine Werk aufgenommen, damit beides weit unter den Heiligen verbreitet würde. WKH.63.1 Teilen

Diejenigen, die die kleine Schrift erhalten haben, werden beim Nachschlagen von 2.Mose 26,35 sehen, dass in der ersten Spalte, in der 10. und 11. Zeile von oben, ein Fehler unterlaufen ist. Dieser Fehler befindet sich nicht in der ursprünglichen Niederschrift der Verfasserin, die jetzt in meinem Besitz ist. Ich habe deshalb diesen Fehler berichtigt, den ich gemacht habe, als ich das Gesicht schnell abschrieb, um es Bruder Bates zu senden. WKH.63.2 Teilen

Es wäre manchem Leser dieses kleinen Werkes sicherlich angenehm, etwas von der Erfahrung und der Berufung der Verfasserin dieser Gesichte zu wissen. Da mir aber jetzt nur wenig Raum zur Verfügung steht, etwas darüber zu sagen, werde ich nur einige Tatsachen mitteilen, die den Freunden im Osten [der USA] wohlbekannt sind. Fürs erste möchte ich einen Auszug aus dem Brief eines lieben Bruders bringen, der darin unzweifelhaft seine ehrlichen Ansichten über die Gesichte ausgesprochen hat: WKH.63.3 Teilen

„Ich kann die Gesichte der Schwester Ellen nicht als von Gott eingegeben betrachten, wie sie es nach Deiner und ihrer Annahme sein sollen. Dennoch hege ich auch nicht den leisesten Argwohn gegen Eure Ehrlichkeit in dieser Sache. Ob es mir nun gelingt oder nicht, Euch meine Auffassung in dieser Angelegenheit wissen zu lassen, ohne Euch zu verletzen, so wird es doch unzweifelhaft einem von uns — Euch oder mir — zum Besten gereichen. Denn ich gebe zur selben Zeit zu, dass ich mich ebensogut irren kann. Nach meiner Ansicht ist das, was Ihr beide als Gesichte vom Herrn anseht, nur als religiöse Traumzustände aufzufassen, denen ihre Einbildung sich hemmungslos hingibt, wenn es sich um Gegenstände handelt, die sie besonders stark fesseln. Solange sie sich diesen Traumzuständen hingibt, ist sie unempfänglich für alles, was um sie her vorgeht. Es gibt zwei Arten von Wachträumen: eine sündhafte und eine religiöse. Die ihrigen gehören zur letzteren Art, wohingegen diejenigen Rousseaus, eines ‚berühmten französischen Ungläubigen‘, der ersteren Art angehörten. Da es Unglaube war, worum sich seine Gedanken drehten, waren auch die Träumereien dem Unglauben gemäß; weil es Religion ist, worauf sich ihr Denken richtet, sind auch ihre Wachträume religiöser Natur. In beiden Fällen aber werden die Vorstellungen hauptsächlich durch vorhergehende Belehrung oder durchs Studium hervorgerufen. Ich bin keinesfalls der Ansicht, dass ihre Gesichte solchen teuflischen Ursprungs sind.“ WKH.63.4 Teilen

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So sehr dieser Auszug auch auf Traumzustände zutreffen mag, trifft sein Inhalt doch nicht auf die Gesichte zu, denn die Gesichte der Verfasserin werden nicht durch „Vorstellungen“ ausgelöst, die „durch vorhergehende Belehrung oder durch Studium hervorgerufen“ werden. Als sie im Dezember 1844 ihr erstes Gesicht hatte, da hatten sie und die ganze Schar in Portland (Me.) — wo ihre Eltern damals wohnten — den Mitternachtsruf und die verschlossene Tür als etwas Zurückliegendes aufgegeben. Gerade damals aber war es, dass der Herr ihr im Gesicht zeigte, dass sie sowie die Schar in Portland einem Irrtum anheimgefallen seien. Als sie dann ihr Gesicht der dortigen Schar erzählte, gestanden etwa sechzig ihren Irrtum ein und anerkannten, dass ihre Erfahrung mit dem siebten Monat Gottes Werk war. WKH.65.1 Teilen

Es ist ja wohlbekannt, dass viele die Wiederkunft des Herrn erneut, im siebten Monat des Jahres 1845, erwarteten. Auch wir haben fest geglaubt, dass Christus dann kommen werde. Wenige Tage noch, bevor diese Zeit um war, befand ich mich in Fairhaven und in Dartmouth (Mass.), um dort eine Botschaft über diesen Zeitpunkt auszurichten. Zu dieser Zeit sah Ellen, als sie sich gerade bei der Gruppe in Carver (Mass.) befand, im Gesicht, dass wir enttäuscht werden und dass die Heiligen die „Zeit der Angst Jakobs“ durchzumachen hätten, die noch zukünftig sei. Ihre Ansicht über die Angst Jakobs war sowohl uns als auch ihr selber ganz neu. Während unserer Zusammenkunft in Topsham (Me.) im vergangenen November hatte Ellen ein Gesicht von „seiner (Gottes) Hände Werk“. Sie wurde zu den Planeten Jupiter, Saturn und noch einem anderen geleitet, denke ich. Als sie aus dem Gesicht kam, konnte sie klar deren Monde beschreiben. Dabei ist es wohlbekannt, dass sie nichts von Sternenkunde wußte und auch nicht eine Frage hinsichtlich der Planeten zu beantworten vermochte, ehe sie dieses Gesicht hatte. WKH.65.2 Teilen

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„Und der Tempel Gottes ward aufgetan im Himmel, und die Lade seines Bundes ward in seinem Tempel gesehen.“ Offenbarung 11,19. WKH.66.1 Teilen

Der Tempel Gottes, in dem sich die Lade seines Bundes befindet, ist im Himmel. Als der heilige Paulus im Gesicht war, wurde er bis in den dritten Himmel oder das Paradies entrückt, von dem wir glauben, dass es im neuen Jerusalem ist. Das Wort „Himmel“ wird auch noch auf andere Orte außer dem neuen Jerusalem angewendet, wie z.B. 1.Mose 1,8.17; Offenbarung 14,6. Da dort aber nicht Gottes Tempel ist, so muss ich glauben, dass der Himmel, in dem sich Gottes Tempel befindet, das neue Jerusalem ist. Das alte Jerusalem und sein Tempel waren Vorbilder vom neuen Jerusalem und dem Tempel Gottes, der darin ist. Die Lade, welche die Steintafeln enthält, auf die Gott eigenhändig die Zehn Gebote geschrieben hatte, wurde in das Allerheiligste gestellt. Als nun Johannes im Gesicht das Auftun des Tempels im neuen Jerusalem sah, da erblickte er im Gegenbild die Lade am selben Ort, an dem sie auch im Vorbild gestanden hatte. WKH.66.2 Teilen

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Daraus geht klar hervor, dass das alte Jerusalem, sein Tempel und die Einrichtung jenes Tempels eindeutige Gegenbilder im Paradies haben. Dass das Paradies nach dem Sündenfall von der Erde emporgenommen wurde, ist schon daraus zu schließen, dass es heute keine Stätte auf Erden gibt, die der von Mose gegebenen Beschreibung entspräche. 1.Mose 3,23f. So sagt auch der Prophet: „Siehe, die Zeit wird kommen, und es wird geschehen, dass die Zeichen, die ich dir vorhergesagt habe, kommen werden, und die Braut wird erscheinen; und wenn sie erscheint, so wird auch das jetzt von der Erde Entzogene gezeigt werden.“ Die Grundsteine, die Mauern und die Tore des neuen Jerusalems sind sicherlich, seit das alte Jerusalem aufgebaut wurde, auch im Paradies erstanden, da ja sonst das neue älter als das alte wäre. Schon Abraham hat im Glauben auf diese Stadt geschaut, „die einen Grund hat“, aber er hat nicht erwartet, sie vor der Auferstehung der Gerechten zu finden. Der Tempel des alten Jerusalems wurde vorsätzlich erbaut, damit er dem Gottesdienst des Alten Bundes diene. Der Tempel oder das Heiligtum des neuen Jerusalems, dessen Pfleger Christus ist, hat Gott aufgerichtet und kein Mensch, ausdrücklich dafür, dass es dem Gottesdienst des Neuen Bundes diene. Darum wird auch der Tempel des neuen Jerusalems, nachdem Christus seinen Dienst im himmlischen Heiligtum vollendet und sein Volk errettet hat, ebensowenig noch Zweck haben, wie der Tempel des alten Jerusalems es hatte, nachdem das Zeremonialgesetz von Jesus ans Kreuz geheftet worden war. Deshalb musste Johannes, als er ein Gesicht davon hatte, dass die heilige Stadt am Ende der 1000 Jahre (Offenbarung 20,7-9) herniederkam (Offenbarung 21,10), auch feststellen: „Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, und das Lamm.“ Offenbarung 21,22. Zwar sagt er uns nicht, was daraus geworden ist, doch deutet sein Ausspruch, dass er zu jener Zeit keinen Tempel darin sah, darauf hin, dass er dort zuvor einen geschaut hatte. Die heilige Stadt wird ja die „Hütte Gottes“ genannt (Offenbarung 21,3; Jesaja 33,20), doch wird sie erst von der Zeit an so bezeichnet, wenn sie sich auf der neuen Erde befindet. Auch die Stadt wird der Tempel Gottes genannt (Offenbarung 7,15), doch bezieht sich dieser Name erst für die Zeit auf sie, wenn die Heiligen schon auferweckt sind und in die heilige Stadt aufgenommen wurden, wo sie Gott „Tag und Nacht“ dienen werden. Dann wird nur die heilige Stadt die Hütte oder den Tempel Gottes darstellen. WKH.67.1 Teilen

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„Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, und werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, gleich wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken.“ Matthäus 25,31-33. WKH.69.1 Teilen

Diese Stelle deutet offenbar die wichtigsten Ereignisse am Tage des Gerichts an. Dieser Tag wird 1000 Jahre andauern. 2.Petrus 3,7f. Das Ereignis, das den Tag des Gerichts einführt, wird das Kommen des Menschensohns sein, um die schlafenden Heiligen zu erwecken und die dann Lebenden zu verwandeln. WKH.69.2 Teilen

Das zweite Ereignis wird darin bestehen, dass der König „auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit“ sitzt. Der König wird sich nicht eher auf den Stuhl seiner Herrlichkeit setzen, als bis seine Nachfolger auferweckt sind und mit ihm auf den Gerichtsstühlen sitzen. Matthäus 19,28. Johannes hat im Gesicht die Zeitdauer, während der Christus und die Heiligen auf den Gerichtsstühlen sitzen, gesehen und darüber geschrieben: „Und ich sah Stühle, und sie setzten sich darauf, und ihnen ward gegeben das Gericht; und die Seelen derer, die enthauptet sind um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier noch sein Bild und nicht genommen hatten sein Malzeichen an ihre Stirn noch auf ihre Hand, diese lebten und regierten mit Christo tausend Jahre.“ Offenbarung 20,4. Das dritte Ereignis wird die Sammlung aller vor dem König sein. Erst dann werden alle Völker auf diese Weise gesammelt werden können, wenn am Ende der 1000 Jahre die Auferweckung der gottlosen Toten und ihre Versammlung um die heilige Stadt erfolgt. Dann werden sich die Heiligen innerhalb, die Gottlosen aber außerhalb der Stadt sehen. Dann werden alle Völker vor ihm sein. WKH.69.3 Teilen

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Das vierte Ereignis ist die Bekanntgabe des Urteilsspruches durch den König. Sein Urteil über das ganze Heer Gogs und Magogs wird lauten: „Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!“ Matthäus 25,41. Wenn das nicht der endgültige Urteilsspruch über die Gottlosen sein sollte, dann wüßte ich nicht, wo wir ihn noch in der Bibel finden würden. So werden die Gottlosen nicht vor der Wiederkunft Christi verurteilt werden und ihr Urteil sogar erst nach ihrer Auferweckung am Ende der 1000 Jahre vernehmen. WKH.70.1 Teilen

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Es ist nicht notwendig, dass das Endurteil vor der ersten Auferstehung bekanntgegeben wird, wie es nach der Lehre etlicher geschehen müßte, denn die Namen der Heiligen stehen ja doch im Himmel angeschrieben, und dann werden Jesus und die Engel sicherlich auch wissen, wer auferweckt und in das neue Jerusalem gebracht werden soll. Das fünfte Ereignis wird die Vollstreckung des Endurteils sein. Einige meinen, dass die 1000 Jahre dazu verwendet würden, das Urteil an den Gottlosen zu vollziehen, aber dies kann nicht der Fall sein, da der Mensch der Sünde durch die Herrlichkeit der Erscheinung Christi zerstört wird und die Gottlosen demnach die ganzen 1000 Jahre hindurch still im Staub liegen. Wie könnte das Urteil an den Gottlosen vollzogen werden, ehe sie auferweckt wären? Das ist sicherlich unmöglich. Johannes sah alle Gottlosen am Ende der 1000 Jahre auferweckt und um das Heerlager der Heiligen versammelt und sah Feuer von Gott aus dem Himmel herabfallen, das sie verzehrte. Dieses wird die Vollstreckung des endgültigen Urteilsspruches über alle Gottlosen sein. WKH.71.1 Teilen

Wohl vollzog Gott seine Gerichte in den Tagen Lots, Noahs und zurzeit der Zerstörung Jerusalems an den Gottlosen, und er wird auch seine Gerichte an den Gottlosen vollziehen, die zurzeit der Ausgießung der sieben Plagen leben. Aber die Ausgießung all dieser Gerichte kann nicht die endgültige Vollstreckung des Jüngsten Gerichts sein. Diese geschieht erst zurzeit des zweiten Todes. Dann wird Gott alles neu machen. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!“ Matthäus 25,34. Dann wird Gott ein reines Weltall haben, da ja der Teufel, seine Engel und alle Gottlosen, „Wurzel und Zweig“, verzehrt sein werden. WKH.71.2 Teilen

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