Portrait von Ellen White
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Wer ist jener treue und kluge Knecht?
Wer ist jener treue und kluge Knecht?
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27. August 1895 ZP.205 Teilen

Lieber Bruder und liebe Schwester ... ZP.205 Teilen

Die Schüler unserer handwerklichen Schule an diesem Platz tun ihr Bestes, dem von Gott gegebenen Licht zu folgen, dass Schulung des Geistes mit angemessener körperlicher Tätigkeit verbunden sein soll. Bis jetzt haben die Resultate unsere Erwartungen weit übertroffen. Am Abschluß des Semesters, das als Versuch gewertet wurde, wurde den Schülern freigestellt, ihre Ferien zu nehmen und sich mit Arbeiten ihrer Wahl zu beschäftigen. Aber jeder von ihnen bat darum, dass die Schule weitergeführt werden sollte wie bisher, wobei eine bestimmte Zeit mit körperlicher Arbeit verbracht wurde, verbunden mit einigen Stunden, die dem Studium gewidmet waren. Die Schüler wollten die Gelegenheit, die ihnen im Augenblick geboten wird, nicht versäumen, zu lernen, wie sie arbeiten und studieren sollen. Dies ist ihre Wahl unter den widrigsten Umständen. Doch wie wird es sein, wenn die Schulgebäude errichtet sind und die Schüler unter günstigeren Bedingungen leben werden? ZP.205.1 Teilen

Das Gebäude, das sie jetzt bewohnen — das einzige, was diesem Zweck dienlich ist — ist ein altes Hotel, das wir gemietet haben und bis zum letzten Winkel nutzen. Vier Zelte, die auf einer angrenzenden Pferdekoppel errichtet sind, werden ebenfalls von Schülern bewohnt. Jeden Morgen um sechs Uhr werden alle, die der Schule angehören, zum Morgengebet und Bibelstudium zusammengerufen. Diese Gelegenheiten haben sich als Segen erwiesen ... ZP.205.2 Teilen

Während acht Morgenandachten habe ich zu den Schülern gesprochen. Der Herr Jesus war in der Tat unter uns. Die Versammlung bestand aus sechsundzwanzig bis zu dreißig Teilnehmern. Während der ersten Versammlungen kam der Geist der Fürbitte über mich, und alle konnten erfahren, dass der Herr unsere Gebete erhört hatte. Dann sprach ich ungefähr dreißig Minuten, und der Herr gab mir die rechten Worte für die Zuhörer. Diese Zusammenkünfte waren sehr gesegnet. Die dann folgenden Zeugnisse der Schüler lieferten den Beweis, dass der Heilige Geist sie einen Schimmer der göttlichen Dinge schauen ließ. ZP.205.3 Teilen

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Der geistliche Eindruck wurde mehr und mehr sichtbar, während wir mit den Versammlungen fortfuhren. Die göttliche Gegenwart weilte unter uns. Die Gefühle und Sinne der Anwesenden wurden mit Kraft belebt. Herzen unterwarfen sich dem Einfluß des Heiligen Geistes, und eine entschiedene Veränderung fand in Gemütern und Charakteren statt. Der Geist Gottes wirkte an menschlichen Werkzeugen. Ich preise den Herrn für den ermutigenden Einfluß seines Geistes an meinem eigenen Herzen. Wir empfanden, dass der Herr unser Wollen, Beschließen und Handeln unterstützte. ZP.206.1 Teilen

Es ist nicht des Herrn Absicht, das Wollen oder Vollbringen für uns zu tun. Dieses Werk ist uns aufgetragen. Sobald wir ernsthaft das Werk beginnen, gibt Gott seine Gnade dazu, in uns das Wollen und Vollbringen zu schaffen, aber niemals als Ersatz für unser eigenes Bemühen. Unsere Seelen müssen zur Mitarbeit erweckt werden. Der Heilige Geist wirkt am menschlichen Werkzeug, unsere eigene Seligkeit zu schaffen. Dies ist die praktische Lektion, die der Heilige Geist uns lehren möchte. „Denn Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“ ZP.206.2 Teilen

Ich empfand niemals tiefer die Köstlichkeit der Wahrheit und ihre Macht auf menschliche Gemüter als in jenen Morgenversammlungen mit den Schülern. Morgen um Morgen fühlte ich mich mit einer Botschaft von Gott beauftragt. Ich fühlte mich auch sehr frei in meinen beiden Ansprachen, die ich sabbats hielt. Bei jeder Versammlung waren einige Ungläubige anwesend, und die Wahrheit machte großen Eindruck auf sie. Wenn wir einen besseren Raum für unsere Versammlungen hätten, könnten wir die Nachbarn einladen. Aber unser langer, schmaler Essraum, wo wir dichtgedrängt sitzen müssen, ist kein sehr einladender Versammlungsort. Beim Sprechen stehe ich in einer Ecke, dicht an die Wand gepreßt. Nichtsdestoweniger ist der Herr Jesus in der Versammlung. Wir wissen es. Einige Seelen denken sehr ernsthaft über den Gegenstand der Wahrheit nach. ZP.206.3 Teilen

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Wir alle wissen, welch schweren und heftigen Seelenkampf es kostet, den großen Beschluß zu fassen, die Überzeugung des menschlichen Herzens in die Tat umzusetzen. Die Weihe der Seele an Gott bedeutet, sie der Obhut dessen anzuvertrauen, der ihre Freiheit mit einem unendlichen Preis erkauft hat. Sodann müssen wir „acht darauf haben und fleißig sein, dass wir den Herrn erkennen. Denn er wird hervorbrechen wie die schöne Morgenröte.“ — „Gehorsam ist besser als Opfer.“ Das ganze Werk eines Christen besteht aus Wollen und Vollbringen. ZP.207.1 Teilen

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