Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Die wahre Krankheit von Laodizea: Selbsttäuschung
Die wahre Krankheit von Laodizea: Selbsttäuschung
27

Die Botschaft an die Gemeinde Laodizea ist eine schockierende Schelte und anwendbar auf Gottes Volk der Gegenwart. GBO.27.2 Teilen

„Und dem Engel der Gemeinde zu Laodizea schreibe: Das sagt, der da Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich weiß deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist, und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß“. Offenbarung 3,14-17. GBO.27.3 Teilen

Die Botschaft, die die Prediger, — sie sind berufen, das Volk zu warnen, — Gottes Volke bringen sollen, ist keine Friedens- und Sicherheitsbotschaft. Das zeigt uns der Herr hier. Sie ist nicht lediglich theoretisch, sondern in jeder Hinsicht praktisch. Das Volk Gottes wird in der Laodizeabotschaft in einem Zustand fleischlicher Sicherheit dargestellt. Sie führen ein angenehmes Leben und wähnen sich in den erhabenen Stand geistlicher Errungenschaften. „Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß“. Offenbarung 3,17. GBO.27.4 Teilen

Welche größere Täuschung kann dem menschlichen Geist widerfahren als zu glauben, man liege richtig, wo man doch gänzlich im Irrtum ist! Die Botschaft des treuen Zeugen findet Gottes Volk in einem traurigen Zustand, doch in jener Täuschung aufrichtig. Sie wissen nicht, dass ihr Zustand in Gottes Augen so beklagenswert ist. Während die Angesprochenen sich schmeicheln, sie befänden sich in einem erhabenen geistlichen Zustand, zerstört die Botschaft des treuen Zeugen ihre Sicherheit durch die schockierende Aufdeckung ihres wahren Zustandes, nämlich geistlicher Blindheit, Armut und Jämmerlichkeit. Das so ernste, durchdringende Zeugnis kann nicht falsch sein, denn es spricht der treue Zeuge, und sein Zeugnis ist immer wahr. GBO.27.5 Teilen

28

Für diejenigen, die sich in ihren geistlichen Errungenschaften sicher fühlen und sich an geistlicher Erkenntnis reich dünken, ist es schwer, die Botschaft anzunehmen, die erklärt, sie seien getäuscht und benötigten geistliche Gnade jeglicher Art. Das ungeheiligte Herz ist „mehr als alles andere voller Trug und Bosheit“. Mir wurde gezeigt, dass viele sich schmeicheln, gute Christen zu sein, die von Christus kein bisschen erleuchtet sind. Sie selbst besitzen keine lebendige Erfahrung im Leben nach Gottes Sinn. Sie haben ein tiefgreifendes, gründliches Werk der Selbsterniedrigung vor Gott nötig, ehe sie spüren können, dass sie sich ernst und beständig anstrengen müssen, um für sich die kostbaren Gnadengaben des Geistes Gottes festzumachen. — Testimonies for the Church III, 252-253. GBO.28.1 Teilen

Das Gericht über die Lebenden ist Gottes letztes Mittel, unsere Selbsttäuschung aufzubrechen. Diejenigen aber, die sich durch Gottes Wort und die Zeugnisse seines Geistes nicht korrigieren lassen, werden niedergeschlagen. Wir wollen uns auf das Gericht vorbereiten, seinem Wort und seinen Zeugnissen gehorchen. Zu diesem Zeugnis sollte man auch das heranziehen über die Sichtung in „Erfahrungen und Gesichte“ oder das im ersten Band der Schatzkammer. Es ist furchtbar, was Gott tun muss, um uns aufzurütteln und uns „erbleichen“ zu lassen. GBO.28.2 Teilen

Am Morgen des 23. Oktober 1879, ungefähr um zwei Uhr, ruhte der Geist des Herrn auf mir, und ich sah Szenen des künftigen Gerichts. Um die Dinge, die an mir vorüberzogen und die Wirkung, die sie auf mein Gemüt ausübten, angemessen zu beschreiben, fehlen mir die Worte. Der große Tag des Gerichts schien gekommen zu sein. Zehntausendmal zehntausend waren vor einem großen Thron versammelt, auf dem eine majestätische Erscheinung saß. Vor ihr lagen verschiedene Bücher. Auf dem Deckel eines jeden Buches stand in Goldbuchstaben, die flammendem Feuer glichen: „Hauptbuch des Himmels“. Dann wurde eins dieser Bücher geöffnet, das die Namen derer enthielt, die den Anspruch erhoben, die Wahrheit zu bekennen. Ganz unvermittelt verlor ich die zahllosen Millionen um den Thron aus den Augen. Nun richtete ich meine Aufmerksamkeit allein auf die sogenannten Kinder des Lichts und der Wahrheit. Als diese Menschen, einer nach dem anderen, aufgerufen und ihre guten Taten erwähnt wurden, erstrahlte ihr Angesicht in heiliger Freude, die sich nach allen Seiten widerspiegelte. Aber die Tatsache schien mich nicht besonders nachhaltig zu beeindrucken. GBO.28.3 Teilen

29

Ein anderes Buch wurde geöffnet, in dem die Sünden der angeblich Gläubigen eingetragen waren. „Selbstsucht“ lautete die Gesamtüberschrift. Darunter folgten alle anderen Sünden. Auch jede einzelne Spalte trug eine Überschrift und darunter, jedem Namen gegenüber, waren in ihren entsprechenden Spalten die geringeren Sünden verzeichnet. GBO.29.1 Teilen

Unter Habsucht waren Unehrlichkeit, Diebstahl, Raub, Betrug und Geiz angeführt; unter Ehrgeiz waren Hochmut und Überheblichkeit zu lesen; Eifersucht stand an der Spitze von Bosheit, Neid und Haß. Unmäßigkeit führte eine lange Liste schrecklicher Vergehen an, z. B.: Lüsternheit, Ehebruch, Befriedigung niedriger Leidenschaften u. a. m. Als ich so schaute, wurde ich mit unsagbarer Angst erfüllt und rief aus: „Wer kann da errettet werden? Wer wird vor Gott gerechtfertigt sein? Wessen Kleider sind ohne Makel? Wer ist in den Augen eines reinen und heiligen Gottes ohne Fehler?“ GBO.29.2 Teilen

Als der Heilige auf dem Thron die Blätter des Hauptbuches langsam umwendete und seine Augen für einen Augenblick auf einzelnen hafteten, schien sein Blick tief in ihre Seelen zu leuchten. Im gleichen Augenblick zog jedes Wort und jede Tat ihres Lebens vor ihrem Gedächtnis so deutlich vorüber, als wären sie ihrem inneren Auge mit feurigen Buchstaben vorgezeichnet. Zittern erfaßte sie, und ihre Angesichter erbleichten. Als sie sich um den Thron gesammelt hatten, schienen sie unbekümmerten Gleichmut auszustrahlen. Aber wie veränderte sich jetzt ihr Aussehen! Das Gefühl der Sicherheit war dahin. An seine Stelle trat namenloser Schrecken. Grauen lastete auf jeder Seele aus Furcht, unter denen zu sein, die zu leicht befunden wurden. Aller Augen richteten sich auf das Angesicht des Einen auf dem Thron. Als sein ernstes, forschendes Auge über diese Gruppe schweifte, bebte deren Herz; denn diese hatten sich selbst verurteilt, ohne dass ein Wort gesprochen worden war. In panischer Seelenangst bekannte jeder seine Schuld und sah mit furchtbarer Deutlichkeit, dass er die kostbare Gabe des ewigen Lebens durch sein sündiges Verhalten von sich geworfen hatte. GBO.29.3 Teilen

30

Zu einer anderen Gruppe gehörten solche Menschen, die für das Land eine Last bedeuteten. Als das Auge des Richters mit durchdringendem Blick auf diesen Menschen ruhte, traten ihre Versäumnissünden klar zutage. Mit bleichen, bebenden Lippen bekannten sie, Verräter ihres heiligen Glaubens gewesen zu sein. Sie waren gewarnt worden und hatten Gnadengaben empfangen. Doch schließlich hatten sie alle Warnungen und Gnadengaben weder beachtet noch verwertet. Nun konnten sie erkennen, dass sie sich zuviel auf Gottes Barmherzigkeit verlassen hatten. Gewiß, ihre Bekenntnisse enthielten nicht so viel Verworfenes, wie die der Gemeinen, Niederträchtigen, Verderbten; sie wurden aber gleich dem Feigenbaum im Gleichnis verflucht, weil sie keine Frucht getragen und mit den ihnen anvertrauten Zentnern nicht gewuchert hatten. GBO.30.1 Teilen

Die zu dieser Gruppe gehörten, hatten das Ich an die oberste Stelle gerückt und nur für ihre eigenen Interessen gearbeitet. Sie waren nicht reich in Gott und sind auf seine Forderungen, die er ihnen stellte, nicht eingegangen. Obgleich sie vorgaben, Christi Diener zu sein, brachten sie ihm keine Seelen. Hätte das Werk Gottes von ihren Bemühungen bestehen müssen, es wäre ins Stocken geraten; denn sie hielten nicht nur die Mittel zurück, die Gott ihnen verliehen hatte, sondern sie versagten sich selbst dem Dienst Gottes. Diese konnten jetzt erkennen und fühlen, dass sie sich selbst auf die linke Seite begeben hatten, indem sie sich zu Gottes Werk unverantwortlich verhalten haben. Gelegenheiten hatte es für sie genug gegeben. Aber sie wollten die Aufgabe nicht erfüllen, die sie erfüllt haben könnten und sollten. GBO.30.2 Teilen

Die Namen aller wurden genannt, die die Wahrheit bekannt hatten. Etliche wurden wegen ihres Unglaubens getadelt, andere, weil sie träge Knechte gewesen waren. Sie hatten andere die Arbeit im Weinberg des Meisters tun und die schwersten Verantwortungen tragen lassen, während sie selbstsüchtig ihren eigenen vergänglichen Interessen gedient hatten. Hätten sie die Fähigkeiten gefördert, die ihnen von Gott verliehen worden waren, wären sie zuverlässige Verantwortungsträger gewesen und würden zum Nutzen des Meisters gearbeitet haben. Der Richter sagte: „Alle werden durch ihren Glauben gerechtfertigt und durch ihre Werke gerichtet.“ Wie grell trat dann ihr Versäumnis zutage, und wie weise erwies sich die Einrichtung Gottes, jedermann eine Aufgabe zu übertragen, um Gottes Sache zu fördern und seine Mitmenschen zu retten. Von jedem war erwartet worden, dass er in seiner Familie und Nachbarschaft einen lebendigen Glauben offenbare, den Armen freundlich begegne, den Betrübten Mitgefühl zeige, sich an der Missionsarbeit beteilige und mit seinen Mitteln Gottes Werk unterstütze. Aber wie auf Meros ruhte der Fluch Gottes auf ihnen für das, was sie zu leisten unterlassen hatten. Sie waren der Arbeit nachgegangen, die ihnen in diesem Leben den größten Gewinn abgeworfen hatte. In dem himmlischen Verzeichnis der guten Werke aber befand sich neben ihrem Namen eine beklagenswerte Leere. GBO.30.3 Teilen

31

Die zu dieser Gruppe gesprochenen Worte waren sehr ernst: „Ihr seid auf der Waage gewogen und zu leicht befunden. Wegen eurer geschäftigen Tätigkeit in weltlichen Dingen habt ihr die geistliche Verantwortung vernachlässigt, während es gerade eure Vertrauensstellung bedingt hätte, über menschliche Weisheit und irdische Urteilskraft hinauszuragen. Diese brauchtet ihr schon, um eure Routinearbeit auszuführen. Als ihr jedoch Gott und Gottes Ehre bei euren Angelegenheiten außer acht ließet, da habt ihr euch auch von seinem Segen abgekehrt.“ GBO.31.1 Teilen

Dann wurde die Frage gestellt: „Warum habt ihr das Kleid eures Charakters nicht gewaschen und hell gemacht in dem Blut des Lammes? Der Vater hat den Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn selig werde. Meine Liebe zu euch war noch selbstverleugnender als die Liebe einer Mutter. Ich liebte euch, um die verhängnisvolle Eintragung eurer Missetaten zu löschen und den Kelch der Erlösung an eure Lippen zu setzen. Ich liebte euch, deshalb erlitt ich den Kreuzestod und nahm die Last und den Fluch eurer Schuld auf mich. Ich ertrug die Qualen des Todes und die Schrecken des Grabes, um die Macht des Todes zu besiegen, das Gefängnis zu entriegeln und die Tore des Lebens für euch zu öffnen. Ich überließ mich Schmach und Todesqual, weil ich euch unsagbar liebte und meine eigensinnigen, verirrten Schafe zum Paradies Gottes und zum Baum des Lebens zurückbringen wollte. Dieses Leben der Seligkeit, das ich für euch zu solch einem Preis erkaufte, habt ihr mißachtet. Der Schmach, Schmähung und Schande, die ich für euch ertrug, seid ihr ausgewichen. Die Freiheit, für die ich starb, damit ihr euch ihrer erfreuen solltet, habt ihr nicht geschätzt. Ihr wolltet an meinen Leiden nicht teilhaben und seid jetzt von meiner Herrlichkeit ausgeschlossen.“ Dann wurden folgende ernste Worte geäußert: „Wer böse ist, der sei fernerhin böse, und wer unrein ist, der sei fernerhin unrein; aber wer fromm ist, der sei fernerhin fromm, und wer heilig ist, der sei fernerhin heilig“. Offenbarung 22,11. GBO.31.2 Teilen

32

Das Buch endete und der Schleier fiel von dem Wesen auf dem Thron und enthüllte die Furcht einflößende Herrlichkeit des Sohnes Gottes. — Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 476-479. GBO.32.1 Teilen

Um zu wissen, worum es wirklich geht, siehe auch Leben und Wirken 268-273: Tod des Ältesten James White. GBO.32.2 Teilen

11710
52307
Weiter zu "Die vier Gestalten und der Thron Gottes"
Stichwörter