Portrait von Ellen White
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B Der zweite Engel und Daniel 8,14
B Der zweite Engel und Daniel 8,14
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Im Sommer 1844, zwischen der Zeit, die man zuerst als das Ende der zweitausenddreihundert Tage angenommen hatte, und dem Herbst desselben Jahres, in dem, wie man später fand, diese Tage endeten, erhob sich der Ruf genau in den biblischen Worten: „Siehe, der Bräutigam kommt!“ GBO.147.5 Teilen

Die Ursache dieser Bewegung war die Entdeckung, dass der Erlaß des Artaxerxes (in der Bibel Arthahsastha genannt) zur Wiederherstellung Jerusalems, der den Ausgangspunkt für die Zeit von zweitausenddreihundert Tagen bildete, im Herbst des Jahres 457 v. Chr. in Kraft trat, und nicht am Anfang jenes Jahres, wie man früher geglaubt hatte. Gehen wir nun vom Herbst des Jahres 457 v. Chr. aus, so enden die zweitausenddreihundert Jahre im Herbst des Jahres 1844 n. Chr. GBO.147.6 Teilen

Auf den alttestamentlichen Schattendienst gestützte Beweisführungen verwiesen ebenfalls auf den Herbst, in dem das als Weihe (Reinigung) des Heiligtums bezeichnete Ereignis stattfinden müsse. Dies zeigte sich sehr deutlich, als die Aufmerksamkeit auf die Art und Weise gelenkt wurde, in der sich die (Schatten) Vorbilder, die sich auf die erste Ankunft Christi beziehen, erfüllt hatten. GBO.147.7 Teilen

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Diese Vorbilder erfüllten sich nicht nur hinsichtlich des Ereignisses, sondern auch hinsichtlich der Zeit ... GBO.148.1 Teilen

Der zehnte Tag des siebenten Monats, der große Versöhnungstag, die Zeit der Reinigung des Heiligtums, der im Jahre 1844 auf den 22. Oktober fiel, wurde als Tag der Wiederkunft Christi betrachtet. Dies stand in Einklang mit den bereits dargelegten Beweisen, dass die zweitausenddreihundert Tage im Herbst ablaufen würden, und der Schluß schien untrüglich ... GBO.148.2 Teilen

Von all den großen religiösen Bewegungen seit den Tagen der Apostel war keine freier von menschlichen Unvollkommenheiten und Tücken Satans als jene im Herbst 1844. Selbst jetzt, nach vielen Jahren, fühlen alle, die an jener Bewegung teilgenommen haben und fest auf dem Boden der Wahrheit geblieben sind, noch immer den heiligen Einfluß jenes gesegneten Werkes und bezeugen, dass es von Gott kam. GBO.148.3 Teilen

Bei dem Ruf: „Der Bräutigam kommt; gehet aus, ihm entgegen!“, standen die Wartenden „alle auf und schmückten ihre Lampen“; sie studierten das Wort Gottes mit bisher nie gekanntem Eifer. Engel wurden vom Himmel gesandt, um die Entmutigten aufzurütteln und sie zuzubereiten, die Botschaft anzunehmen. Das Werk beruhte nicht auf der Weisheit und Gelehrsamkeit der Menschen, sondern auf Gottes Macht. Nicht die Begabtesten, sondern die Demütigsten und Ergebensten waren die ersten, die den Ruf hörten und ihm gehorchten. Bauern ließen die Ernte auf dem Felde stehen, Handwerker legten ihre Werkzeuge nieder und gingen mit Tränen und Freuden hinaus, um die Warnungsbotschaft zu verkündigen. Die früheren Leiter gehörten zu den letzten, die sich an dieser Bewegung beteiligten. Die Kirchen verschlossen im allgemeinen ihre Türen vor dieser Botschaft, und viele Menschen, die sie annahmen, trennten sich von ihrer Kirche. Nach Gottes Ratschluß verband sich diese Verkündigung mit der zweiten Engelsbotschaft und gab dem Werke besondere Kraft ... GBO.148.4 Teilen

Wie der Regenschauer auf das durstige Erdreich fiel der Geist der Gnade auf die ernstlich Suchenden. Die Seelen, die ihren Erlöser bald von Angesicht zu Angesicht zu sehen erwarteten, empfanden ehrfurchtsvolle, unaussprechliche Freude. Die besänftigende, überwältigende Kraft des Heiligen Geistes ließ die Herzen auftauen, als Gottes Segen den treuen Gläubigen in reichem Maße gewährt wurde. GBO.148.5 Teilen

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Bedächtig und feierlich näherten sich jene, welche die Botschaft angenommen hatten, der Zeit, da sie ihrem Herrn zu begegnen hofften. Sie hielten es für ihre erste Pflicht, sich jeden Morgen ihrer Annahme bei Gott zu vergewissern. Ihre Herzen waren innig vereint, und sie beteten viel miteinander und füreinander. Oft kamen sie an abgelegenen Orten zusammen, um mit Gott Zwiesprache zu halten, und fürbittende Stimmen stiegen von Feld und Hain zum Himmel empor. Die Gewißheit, die Billigung ihres Heilandes zu besitzen, hielten sie für notwendiger als ihre tägliche Nahrung. Verdunkelte eine Wolke ihre Gemüter, so ruhten sie nicht, bis sie beseitigt war, und da sie das Zeugnis der vergebenden Gnade empfanden, sehnten sie sich danach, ihn, den ihre Seele liebte, zu sehen. Aber wiederum sollten sie enttäuscht werden. Die Wartezeit ging vorüber, und ihr Heiland erschien nicht. — Der große Kampf 401-405; The Great Controversy 398-403. GBO.149.1 Teilen

Jesus beauftragte andere Engel, schnell hinzuzufliegen, um den schwindenden Glauben seines Volkes zu beleben und zu stärken und sie vorzubereiten, die Botschaft des zweiten Engels sowie die wichtige Bewegung, welche bald im Himmel vor sich gehen sollte, zu verstehen. Ich sah, dass diese Engel große Kraft und viel Licht von Jesu empfingen und schnell zur Erde flogen, um ihren Auftrag auszuführen, dem zweiten Engel in seiner Botschaft zu helfen. Als der Engel rief: „Siehe, der Bräutigam kommt; gehet aus ihm entgegen!“ schien ein großes Licht auf das Volk Gottes. Dann sah ich, wie diese Enttäuschten sich erhoben und in Übereinstimmung mit dem zweiten Engel verkündigten: „Siehe, der Bräutigam kommt, gehet aus ihm entgegen!“ Das Licht der Engel durchdrang allenthalben die Finsternis. — Erfahrungen und Gesichte 240. GBO.149.2 Teilen

C Der dritte Engel und Daniel 8,14

Die Bibelstelle, die vor allen anderen die Grundlage und der Hauptpfeiler des Adventglaubens war, ist die in Daniel 8,14 gegebene Erklärung: „Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen um sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht (engl.): gereinigt) werden.“ Dies waren allen denen vertraute Worte, die an das baldige Kommen des Herrn geglaubt hatten. Von tausenden Lippen klang diese Weissagung als das Losungswort ihres Glaubens. Alle fühlten, dass von den darin dargelegten Ereignissen ihre strahlendsten Erwartungen und liebsten Hoffnungen abhingen. Sie hatten gezeigt, dass diese prophetischen Tage im Herbst des Jahres 1844 zu Ende gingen. Mit der übrigen christlichen Welt glaubten die Adventisten, dass die Erde oder ein Teil von ihr das Heiligtum sei und dass die Weihe (Reinigung) des Heiligtums die Reinigung der Erde durch das Feuer des letzten großen Tages bedeutete und bei der Wiederkunft Christi stattfände. Daraus entstand die Schlußfolgerung, dass Christus im Jahre 1844 auf die Erde zurückkehren würde. GBO.149.3 Teilen

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Aber die festgesetzte Zeit war vorübergegangen und der Herr — nicht erschienen ... GBO.150.1 Teilen

Wenn auch viele ihre frühere Berechnung der prophetischen Zeitangaben fahren ließen und die Richtigkeit der darauf gegründeten Bewegung verneinten, so waren andere doch nicht willens, Glaubenspunkte und Erfahrungen aufzugeben, die durch die Heilige Schrift und das Zeugnis des Geistes Gottes erhärtet wurden. Sie glaubten, dass sie in ihrem Studium der Weissagung vernünftige Richtlinien für die Auslegung angenommen hatten und dass es ihre Pflicht sei, an den bereits gewonnenen Wahrheiten festzuhalten und ihre biblischen Forschungen fortzusetzen. Mit ernstem Gebet prüften sie ihre Auffassungen und forschten in der Schrift, um ihren Fehler zu entdecken. Da sie in ihrer Berechnung der prophetischen Zeitabschnitte keinen Irrtum entdecken konnten, fühlten sie sich veranlaßt, das „Heiligtum“ näher zu prüfen. GBO.150.2 Teilen

Ihre Untersuchung ergab, dass keine biblischen Beweise die allgemeine Ansicht, dass die Erde das Heiligtum sei, unterstützten. Aber sie fanden in der Bibel eine vollständige Auslegung über das Heiligtum, seine Beschaffenheit, seinen Standort und den in ihm stattfindenden Dienst. Das Zeugnis der heiligen Schreiber war so klar und ausführlich, dass es keinen Zweifel darüber aufkommen ließ ... GBO.150.3 Teilen

Die Frage: Was ist Heiligtum? ist in der Heiligen Schrift klar beantwortet. Der Ausdruck „Heiligtum“, wie er in der Bibel gebraucht wird, bezieht sich zunächst auf die von Mose als Abbild der himmlischen Dinge errichteten Stiftshütte, und zweitens auf die wahrhaftige Hütte im Himmel, auf die das irdische Heiligtum hinwies. Mit dem Tode Christi endete der bildliche Dienst. Die wahre Hütte im Himmel ist das Heiligtum des Neuen Bundes. Und da die Weissagung aus Daniel 8,14 ihre Erfüllung in diesem Bund findet, muss das Heiligtum, auf das sie sich bezieht, das Heiligtum des Neuen Bundes sein. Am Ende der zweitausenddreihundert Tage, im Jahre 1844, hatte sich schon seit vielen Jahrhunderten kein Heiligtum mehr auf Erden befunden. Somit verweist die Weissagung: „Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen um sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht (gereinigt) werden“ ohne Zweifel auf das Heiligtum im Himmel. GBO.150.4 Teilen

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Aber noch bleibt die wichtigste Frage zu beantworten. Was ist unter der Weihe (Reinigung) des Heiligtums zu verstehen? Das Alte Testament berichtet, dass ein solcher Dienst in Verbindung mit dem irdischen Heiligtum bestand. Aber kann im Himmel irgend etwas zu reinigen sein? In Hebräer 9,23 wird die Reinigung des irdischen sowie des himmlischen Heiligtums deutlich gelehrt: „Und es wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz; und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung. So mussten nun der himmlischen Dinge Vorbilder mit solchem (dem Blut von Tieren) gereinigt werden; aber sie selbst, die himmlischen, müssen bessere Opfer haben, denn jene waren“ — nämlich das köstliche Blut Christi. GBO.151.1 Teilen

Auf diese Weise erkannten die, welche dem Licht des prophetischen Wortes folgten, dass Christus, statt am Ende der 2300 Tage im Jahre 1844 auf die Erde zu kommen, damals in das Allerheiligste des himmlischen Heiligtums einging, um das abschließende Werk der Versöhnung, die Vorbereitung auf sein Kommen, zu vollziehen. — Der große Kampf 411.413.419.423; The Great Controversy 409.411.417.422. GBO.151.2 Teilen

D Das Heiligtum und der erste Engel

Sowohl die Weissagung in Daniel 8,14: „Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen um sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht (gereinigt) werden“ als auch die erste Engelsbotschaft: „Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichts ist gekommen“; wiesen auf den Dienst Christi im Aller-heiligsten, auf das Untersuchungsgericht hin, nicht aber auf das Kommen Christi zur Erlösung seines Volkes und zur Vernichtung der Gottlosen. — Der große Kampf 425-426; The Great Controversy 424. GBO.151.3 Teilen

E Das Heiligtum und der zweite Engel
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Der Ruf des zweiten Engels ist verbunden mit dem Ruf: „Der Bräutigam kommt, gehet aus, ihm entgegen!“ — Der große Kampf 404; The Great Controversy 402. GBO.152.1 Teilen

Im Sommer und Herbst des Jahres 1844 erging der Ruf: „Siehe, der Bräutigam kommt!“ ... GBO.152.2 Teilen

Das hier erwähnte Kommen des Bräutigams findet vor der Hochzeit statt. Die Hochzeit stellt Christi Übernahme seines Reiches dar. Die heilige Stadt, das neue Jerusalem, das die Hauptstadt und Vertreterin des Reiches ist, wird das Weib, die „Braut des Lammes“ genannt. So sagte der Engel zu Johannes: „Komm, ich will dir das Weib zeigen, die Braut des Lammes.“ „Und führte mich hin im Geist ...,“ erzählt dieser, „und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, herniederfahren aus dem Himmel von Gott.“ Offenbarung 21,9-10. Demnach stellt offenbar die Braut die heilige Stadt dar, und die Jungfrauen, die dem Bräutigam entgegengehen, sind ein Sinnbild der Gemeinde ... GBO.152.3 Teilen

Die Verkündigung: „Siehe, der Bräutigam kommt!“, wie sie im Sommer des Jahres 1844 erging, veranlaßte Tausende, die unmittelbare Ankunft des Herrn zu erwarten. Zur festgesetzten Zeit kam der Bräutigam, aber nicht, wie sein Volk erwartete, auf die Erde, sondern zum Alten im Himmel, zur Hochzeit, zur Übernahme seines Reiches. „Die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür ward verschlossen.“ Matthäus 25,10. Sie waren bei der Hochzeit nicht persönlich anwesend, denn diese fand im Himmel statt, während sie noch auf Erden lebten. Die Nachfolger Christi sollen „auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit“. Lukas 12,36. Aber sie müssen sein Werk verstehen und ihm im Glauben folgen, wenn er hineingeht vor den Thron Gottes. In diesem Sinne kann von ihnen gesagt werden, dass sie hineingehen zur Hochzeit. GBO.152.4 Teilen

Im Gleichnis gingen die, welche Öl in ihren Gefäßen und ihren Lampen hatten, zur Hochzeit ein. Alle, die mit der Erkenntnis der Wahrheit aus der Heiligen Schrift auch den Geist und die Gnade Gottes besaßen, die in der Nacht ihrer bitteren Prüfung geduldig gewartet und in der Bibel nach hellerem Licht geforscht hatten, erkannten die Wahrheit bezüglich des Heiligtums im Himmel und des veränderten Dienstes des Heilandes und folgten ihm im Glauben in seinem Dienst im himmlischen Heiligtum. Und alle, die durch das Zeugnis der Heiligen Schrift dieselben Wahrheiten annehmen und Christus im Glauben folgen, wenn er vor Gott tritt, das letzte Werk der Fürsprache zu vollziehen, um bei dessen Abschluß sein Reich zu empfangen, werden als solche dargestellt, die zur Hochzeit hineingehen. — Der große Kampf 428-429; The Great Controversy 426-428. GBO.152.5 Teilen

F Das Heiligtum und der dritte Engel.
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Andere hielten daran fest, dass der Herr sie in ihrer vergangenen Erfahrung geführt habe; und da sie warteten, wachten und beteten, um den Willen des Herrn zu erfahren, sahen sie, dass ihr großer Hoherpriester einen anderen Dienst angetreten hatte. Ihm gläubig folgend, verstanden sie auch das abschließende Werk der Gemeinde. Die erste und zweite Engelsbotschaft wurde ihnen klarer, und sie waren vorbereitet, die feierliche Warnung des dritten Engels aus Offenbarung 14 zu empfangen und der Welt zu verkünden. — Der große Kampf 433; The Great Controversy 431. GBO.153.1 Teilen

„Der Tempel Gottes ward aufgetan im Himmel, und die Lade seines Bundes ward in seinem Tempel gesehen.“ Offenbarung 11,19. Die Lade des Bundes Gottes steht im Allerheiligsten, der zweiten Abteilung des Heiligtums. Im Dienst der irdischen Hütte, der „dem Vorbild und dem Schatten des Himmlischen“ diente, wurde diese Abteilung nur am großen Versöhnungstag zur Reinigung des Heiligtums geöffnet. Darum verweist die Ankündigung, dass der Tempel Gottes im Himmel geöffnet und die Lade des Bundes darin gesehen wurde, auf das Auf tun des Allerheiligsten im himmlischen Heiligtum, auf das Jahr 1844, als Christus dort eintrat, um das Schlußwerk der Versöhnung zu vollziehen. Alle, die ihrem großem Hohenpriester im Glauben folgten, als er seinen Dienst im Allerheiligsten antrat, sahen die Bundeslade. Weil sie das Heiligtum erforscht hatten, verstanden sie den Wechsel im Dienst des Heilandes und erkannten, dass er jetzt vor der Lade Gottes diente und dort sein Blut für die Sünder geltend machte. GBO.153.2 Teilen

Die Lade in der Hütte auf Erden enthielt die zwei steinernen Tafeln, auf denen die Gebote des Gesetzes Gottes eingegraben waren. Die Lade war ein Behälter für die Gesetzestafeln; das Vorhandensein der göttlichen Gebote verlieh ihr Wert und Heiligkeit. Als der Tempel Gottes im Himmel auf getan wurde, war die Lade des Bundes zu sehen. Im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums wird das göttliche Gesetz unverletzlich aufbewahrt, das Gesetz, das unter dem Donner am Sinai von Gott selbst gesprochen und von ihm selbst auf steinerne Tafeln geschrieben worden war. GBO.153.3 Teilen

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Das Gesetz Gottes im himmlischen Heiligtum ist die große Urschrift, wovon die auf steinerne Tafeln geschriebenen, in den Büchern Mose verzeichneten Gebote eine untrügliche Abschrift waren. Alle, die diese wichtige Wahrheit verstehen lernten, kamen auf diese Weise dahin, die Heiligkeit und Unveränderlichkeit des göttlichen Gesetzes zu erkennen. Wie nie zuvor wurde ihnen die Kraft der Worte des Heilandes verständlich. „Bis dass Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis dass es alles geschehe.“ Matthäus 5,18. Das Gesetz Gottes, eine Offenbarung seines Willens, ein Abbild seines Wesens, muss als treuer Zeuge ewig bestehen. Auch nicht ein Gebot ist aufgehoben; nicht der kleinste Buchstabe oder Tüttel ist verändert worden. Der Psalmist sagt: „Herr, dein Wort bleibt ewiglich, soweit der Himmel ist.“ „Alle seine Gebote sind rechtschaffen. Sie werden erhalten immer und ewiglich.“ Psalm 199,89; 111,7-8. GBO.154.1 Teilen

Gerade im Herzen der Zehn Gebote steht das vierte Gebot, wie es zuerst verkündigt wurde: „Gedenke des Sabbattags, dass du ihn heiligest.“ GBO.154.2 Teilen

Seelen, die das Licht über die Mittlerschaft Christi und die Beständigkeit des Gesetzes Gottes angenommen hatten, fanden, dass dies die in Offenbarung 14 offenbarten Wahrheiten waren ... Das Ergebnis der Annahme dieser Botschaft zeigen die Worte an: „Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben Jesu.“ ... GBO.154.3 Teilen

In Offenbarung 14 werden die Menschen aufgefordert, den Schöpfer anzubeten; und die Weissagung führt uns Menschen vor Augen, die zufolge der drei Botschaften die Gebote Gottes halten ... GBO.154.4 Teilen

Vom Sabbat sagte der Herr, dass er „ein Zeichen“ sei, „damit ihr wisset, dass ich, der Herr, euer Gott bin“. Hesekiel 20,20. Und der dafür angegebene Grund lautet: „Denn in sechs Tagen machte der Herr Himmel und Erde; aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich.“ 2.Mose 31,17. GBO.154.5 Teilen

Der Sabbat ist darum als Gedächtnistag der Schöpfung wichtig, weil er immer den wahren Grund vor Augen führt, warum die Anbetung Gott gebührt: weil Gott der Schöpfer ist und wir seine Geschöpfe sind. Der Sabbat bildet daher die eigentliche Grundlage aller Gottesdienste; denn er lehrt die große Wahrheit in der eindrucksvollsten Weise. Von keiner anderen Verordnung kann dies gesagt werden. Der wahre Grund der Gottesanbetung, nicht nur am siebenten Tage, sondern überhaupt, liegt in dem Unterschied zwischen dem Schöpfer und seinen Geschöpfen. Diese großartige Tatsache kann nie veralten und darf nie vergessen werden ... GBO.154.6 Teilen

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Nach der Warnung vor der Anbetung des Tieres und seines Bildes erklärt die Weissagung: „Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben Jesu.“ Offenbarung 14,12. Da die Menschen, die Gottes Gebote halten, auf diese Weise denen gegenübergestellt werden, die das Tier und sein Bild anbeten und sein Malzeichen annehmen, so folgt daraus, dass die Beachtung des Gesetzes Gottes einerseits und dessen Übertretung anderseits den Unterschied zwischen den Anbetern Gottes und den Anbetern des Tieres bilden wird. GBO.155.1 Teilen

Das besondere Merkmal des Tieres und mithin auch seines Bildes, ist die Übertretung der Gebote Gottes. Daniel sagte von dem kleinen Horn, dem Papsttum: „Er ... wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern.“ Daniel 7,25. Und Paulus nannte dieselbe Macht den „Menschen der Sünde“, der sich über Gott erheben würde. Eine Weissagung ergänzt die andere. Nur indem es das göttliche Gesetz verändert, konnte sich das Papsttum über Gott erheben. Wer aber wissentlich das so veränderte Gesetz hält, zollt dadurch jener Macht höchste Ehre, die es verändert hat. Ein solcher Gehorsam gegen die päpstlichen Gesetze würde ein Zeichen der Treue zum Papsttum anstatt zu Gott sein. GBO.155.2 Teilen

Die schrecklichste Drohung, die je an Sterbliche gerichtet wurde, findet sich in der dritten Engelsbotschaft. GBO.155.3 Teilen

Beim Ausgang des Kampfes wird die gesamte Christenheit in zwei große Klassen geteilt sein; in die, welche die Gebote Gottes und den Glauben Jesu hält, und in jene, die das Tier und sein Bild anbetet und sein Malzeichen annimmt. Wenn auch Kirche und Staat ihre Macht vereinigen werden, um „die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Knechte“ zu zwingen, das Malzeichen des Tieres anzunehmen (Offenbarung 13,16), so wird doch Gottes Volk es nicht empfangen. Der Prophet sah schon auf Patmos „die den Sieg behalten hatten an dem Tier und an seinem Bilde und seinem Malzeichen und seines Namens Zahl“; sie „standen an dem gläsernen Meer und hatten Harfen Gottes und sangen ‚das Lied Moses’ und ‚das Lied des Lammes‘“. Offenbarung 15,2-3. — Der große Kampf 434.437.438.446.450; The Great Controversy 433-438.445.449.450. GBO.155.4 Teilen

Nach 1844 gibt es keine Botschaft, die auf eine bestimmte Zeitrechnung gegründet wäre
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Dies wird durch den Engel dargestellt, der mit einem Fuß auf dem Meer steht (Offenbarung 10,1-7) und mit einem sehr feierlichen Eid verkündigt, dass hinfort keine Zeit mehr sein soll. GBO.156.1 Teilen

Diese Zeit, die der Engel mit einem feierlichen Eid verkündigt, ist nicht das Ende der Weltgeschichte noch der Gnadenzeit, sondern der prophetischen Zeit, das der Ankunft unseres Herrn vorausgehen soll. Das heißt, das Volk wird keine weitere Botschaft über bestimmte (d. h. prophetische) Zeit haben. Nach diesem Zeitabschnitt, der bis 1844 reicht, kann es keine bestimmte Berechnung von prophetischer Zeit mehr geben. Die längste Berechnung reicht bis zum Herbst 1844. — Manuskript 59, 1900; S.D.A. Bible Commentary VII, 971. GBO.156.2 Teilen

Gott hat uns die Zeit nicht offenbart, wann diese Botschaft abschließen oder wann die Gnadenzeit ein Ende haben wird. Die Dinge, die offenbart sind, sollen wir für uns selbst annehmen und für unsere Kinder, aber laßt uns nicht wissen wollen, was im Ratschluß des Allmächtigen geheimgehalten wird. — S.D.A. Bible Commentary VII, 989. GBO.156.3 Teilen

Immer wieder bin ich in Bezug auf Zeitfestsetzungen gewarnt worden. Es wird für Gottes Volk nie wieder eine Botschaft geben, die auf (prophetische) Zeit gegründet ist. Es gebührt uns nicht, den Zeitpunkt der Ausgießung des Heiligen Geistes oder der Wiederkunft Christi zu wissen. — Selected Messages I, 188; The Review and Herald, 22. März 1892. GBO.156.4 Teilen

Heute müßt ihr euch Gott übergeben, damit Er aus euch Gefäße zu Ehren mache, geschickt zu seinem Dienst. Heute müßt ihr euch Gott übergeben, damit ihr vom Ich befreit werdet, von Neid, Eifersucht, üblen Mutmaßungen, Streit: kurz, von allem, was Gott verunehrt. Heute müßt ihr eure Gefäße reinigen lassen, damit sie für den himmlischen Tau bereit sind, bereit für die Schauer des Spätregens, denn der Spätregen wird kommen, und der Segen Gottes wird jede Seele erfüllen, die von aller Beschmutzung gereinigt ist. Es ist heute unsere Aufgabe, unsere Seelen Christus zu übergeben, damit wir zubereitet sind für die Zeit der Erfrischung vom Angesicht des Herrn, zubereitet zur Geistestaufe. — The Review and Herald, 22. März 1892; Selected Messages I, 191. GBO.156.5 Teilen

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Dieselbe Krise wird auf das ganze Volk Gottes in allen Teilen der Welt kommen. GBO.157.1 Teilen

Staunen erregende Ereignisse werden sich bald vor der Welt abspielen. Das Ende aller Dinge ist nahe. Die Zeit der Trübsal steht dem Volk Gottes unmittelbar bevor. Dann wird der Erlaß ergehen, der jenen, die den Sabbat des Herrn halten, zu kaufen oder zu verkaufen verbietet und ihnen Strafe androht, ja sogar den Tod, wenn sie den ersten Tag der Woche nicht als den Sabbat heilighalten ... GBO.157.2 Teilen

Die Ermahnung des Propheten lautet: „Sammelt euch und kommt her, ihr feindseliges Volk, ehe denn das Urteil ausgehe, dass ihr wie die Spreu bei Tage dahinfahrt; ehe denn des Herrn grimmiger Zorn über euch komme. Suchet den Herrn, alle ihr Elenden im Lande, die ihr seine Rechte haltet; suchet Gerechtigkeit, suchet Demut, auf dass ihr am Tag des Zornes möget verborgen werden.“ Zephania 2,1-3. GBO.157.3 Teilen

Angesichts der Dinge, die bald über die Erde kommen werden, ersuche ich euch, Brüder und Schwestern, vor Gott in aller Sanftmut und Demut des Geistes zu wandeln und an Christi Fürsorge für euch zu denken. Alle Sanftmütigen der Erde werden ermahnt, Ihn zu suchen. Diejenigen, die seine Gerichte herbeigeführt haben, sollen Ihn suchen. Laßt das ICH vor Gott in Stücke zerbrechen. Dies ist schwer, aber eine Warnung ergeht an uns: Wir sollen auf den Felsen fallen und zerbrochen werden, sonst wird Er auf uns fallen und uns zu Staub zermalmen. Zu den von Herzen Demütigen spricht Jesus; seine ewigen Arme umschlingen sie, und Er wird nicht zulassen, dass sie durch die Hände der Bösen umkommen. GBO.157.4 Teilen

Worin besteht das Christsein? Es besteht darin, Christus ähnlich zu sein. — The Review and Herald, 19. November 1908. GBO.157.5 Teilen

Eine große Krise steht dem Volke Gottes und der Welt bevor. Der folgenschwerste Kampf aller Zeiten wird in Kürze ausbrechen. Ereignisse, auf deren Kommen wir seit mehr als vierzig Jahren auf Grund des prophetischen Wortes hingewiesen haben, rollen vor unseren Augen ab. Schon ist den Gesetzgebern der USA die Frage eines Zusatzes zur Verfassung nahegelegt worden, durch die die Gewissensfreiheit eingeschränkt werden soll. Die Erzwingung der Sonntagsfeier ist eine Frage von nationalem Interesse und nationaler Bedeutung geworden. Wir wissen wohl, worauf diese Bewegung hinzielt. Aber sind wir auf diese Entwicklung vorbereitet? Haben wir die uns von Gott anvertraute Pflicht treu erfüllt und die Menschen vor den zu erwartenden Gefahren gewarnt? — Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 287.288. GBO.157.6 Teilen

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Wenn Amerika, das Land der religiösen Freiheit, sich mit dem Papsttum verbinden wird, um Gewissenszwang auszuüben und die Menschen zur Beobachtung eines falschen Sabbats zu zwingen, werden sich die Völker in allen Ländern verleiten lassen, seinem Beispiel zu folgen. Unser Volk ist nicht einmal halb wach, alles in seiner Kraft Stehende zu tun, um mit den ihm zu Gebote stehenden Hilfsmitteln die Warnungsbotschaft weiterzutragen. — Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 337. GBO.158.1 Teilen

Je weniger unmittelbare Anklagen wir gegen Behörden und die Obrigkeit erheben, ein desto größeres Werk können wir in Amerika und in andern Ländern durchführen. Andere Nationen werden dem Beispiel der Vereinigten Staaten folgen. Obwohl diese den Anfang machen, wird unser Volk doch in allen Teilen der Welt von der gleichen Krise betroffen werden. — Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 38; Testimonies for the Church VI, 395. GBO.158.2 Teilen

A. Das Sonntagsgesetz und der erste Engel

Das Untersuchungsgericht und seine zeitliche Einordnung. GBO.158.3 Teilen

1. Beides, das Untersuchungsgericht und das Auslöschen der Sünde, begannen 1844. GBO.158.4 Teilen

In der für das Gericht vorhergesagten Zeit, mit dem Ablauf der zweitausenddreihundert Tage im Jahre 1844, begann die Untersuchung und die Austilgung der Sünden. — Der große Kampf 485; The Great Controversy 486. GBO.158.5 Teilen

2. Die Untersuchung und das Auslöschen der Sünde müssen vor dem zweiten Kommen beendet sein GBO.158.6 Teilen

Das Untersuchungsgericht und die Austilgung der Sünden müssen vor der Wiederkunft des Herrn vollendet werden. — Der große Kampf 484; The Great Controversy 485. GBO.158.7 Teilen

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3. Die Sünden müssen untersucht werden, ehe sie ausgelöscht werden können. Sünden, die ausgelöscht worden sind, existieren nicht und können in der Tat nicht untersucht werden. So einfach ist das. GBO.159.1 Teilen

Da die Toten gerichtet werden sollen nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, so ist es unmöglich, dass die Sünden der Menschen vor Ablauf des Gerichts, das ihr Lebenswerk untersucht, ausgetilgt werden können. — Der große Kampf 484-485; The Great Controversy 485. GBO.159.2 Teilen

Wenn die Sünde bereut, bekannt und gelassen wurde, dann wird „Vergebung“ über den Namen des Sünders geschrieben, seine Sünden aber werden erst nach dem Untersuchungsgericht ausgelöscht. — The Signs of the Times, 16. Mai 1895. GBO.159.3 Teilen

4. Petrus zufolge (Apostelgeschichte 3,19) werden die Sünden der Lebenden während des Spätregens ausgelöscht. Zur eingehenden Behandlung des Themas Spätregen (siehe Offenbarung 18). GBO.159.4 Teilen

Der Apostel Petrus sagt deutlich, dass die Sünden der Gläubigen ausgetilgt werden sollen, „auf dass da komme die Zeit der Erquickung von dem Angesichte des Herrn, wenn er senden wird den, der euch jetzt zuvor gepredigt wird, Jesus Christus.“ Apostelgeschichte 3,19-20. Wenn das Untersuchungsgericht beendet ist, wird Christus kommen und sein Lohn mit ihm, einem jeglichen zu geben, wie seine Werke sein werden. — Der große Kampf 485. GBO.159.5 Teilen

Unsere wahre Haltung, die einzig sichere, besteht im Bereuen und Bekennen der Sünde vor Gott. GBO.159.6 Teilen

Da wir spüren, dass wir Sünder sind, sollen wir an unseren Herrn Jesus Christus glauben, der allein in der Lage ist, Übertretung zu vergeben und uns Gerechtigkeit zuzurechnen. Wenn die Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen, dann werden die Sünden dessen, der seine Sünden bereut, die Gnade Christi empfangen und durch das Lamm Gottes überwunden hat, aus den Berichtsbüchern des Himmels gestrichen und auf Satan, den Sündenbock, den Urheber der Sünde, gelegt werden. Dieser Sünden, die gegen die reumütige Seele zeugen, wird in Ewigkeit nicht mehr gedacht werden. GBO.159.7 Teilen

Die Sünden der Überwinder werden aus den Büchern getilgt; dagegen werden ihre Namen im Lebensbuch stehenbleiben. GBO.159.8 Teilen

Der treue Zeuge sagt: „Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden; und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“ Offenbarung 3,5. — The Signs of the Times, 16. Mai 1895; siehe Der große Kampf 612. GBO.159.9 Teilen

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5. Unser ewiges Geschick wird durch die Prüfung mit dem Sonntagsgesetz entschieden. GBO.160.1 Teilen

Der Herr hat mir deutlich gezeigt, dass das Bild des Tieres vor Abschluß der Gnadenzeit errichtet wird, denn es soll die große Prüfung für Gottes Volk bilden. Der Ausgang dieser Prüfung entscheidet über sein Schicksal. Siehe: Offenbarung 13,11-17. GBO.160.2 Teilen

Dies ist die Prüfung, die Gottes Volk durchlaufen muss, ehe es versiegelt wird. Alle, die ihre Treue zu Gott beweisen, indem sie sein Gesetz halten und sich weigern, einen falschen Sabbat anzunehmen, werden sich unter das Banner des Herrn und Gottes Jehova reihen und das Siegel des lebendigen Gottes empfangen. Diejenigen, die die Sabbatwahrheit himmlischen Ursprungs aufgeben und den Sonntags-Sabbat annehmen, werden das Malzeichen des Tieres empfangen. — Brief 11, 1890; S.D.A. Bible Commentary VII, 976. GBO.160.3 Teilen

6. Das Sonntagsgesetz wird uns an den Punkt bringen, wo der Meister sagen wird: „Gib Rechenschaft von deinem Haushalten.“ Das heißt in der Tat, der Erlaß des Sonntagsgesetzes bedeutet den Anfang des Untersuchungsgerichtes an den Lebenden. GBO.160.4 Teilen

Viele aus unserem Volke sind in den Büchern des Himmels als faule Knechte eingeschrieben. Sie haben ihre Gaben an Geld und Fähigkeiten in der Welt vergraben, und das Werk, das sie hätten verrichten sollen, ist brach liegengeblieben. Einige, denen der Herr Mittel anvertraut hat, haben Bequemlichkeit geliebt und ihre Pflicht in der Furcht und Liebe Gottes nicht erfüllt. Viele haben die kleineren Gemeinden verlassen, um sich größeren anzuschließen, wo sie keinerlei Verantwortungslast tragen und nur im Wege stehen. Solche verlieren ihre geistliche Gesinnung und ihre lebendige Kraft, weil sie kaum etwas für die Wahrheit tun. GBO.160.5 Teilen

Welche Rechenschaft werden sie einmal dem Meister ablegen müssen, wenn er sagen wird: „Gib Rechenschaft von deinem Haushalten?“ GBO.160.6 Teilen

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Wir sind für diese große Auseinandersetzung, die uns durch die Erzwingung des Sonntagsgesetzes bevorsteht, nicht gerüstet. — The Review and Herald, 1. Januar 1889. GBO.161.1 Teilen

7. Das Gericht über die Lebenden und das Sonntagsgesetz. GBO.161.2 Teilen

In der Prüfungszeit wird der Schutzschild von Gottes Allmacht über jene ausgebreitet, die Gott zu seinen Gesetzesverwaltern gemacht hat. Wenn die Gesetzgeber sich von den Grundsätzen des Protestantismus lossagen werden, um den Katholizismus zu unterstützen und gemeinsame Sache mit ihm zu machen, dann wird Gott in besonderer Weise für seine eigene Ehre und die Errettung seines Volkes eingreifen. GBO.161.3 Teilen

Die Grundsätze, die unsere Jugend pflegen muss, sollen in ihrer täglichen Erziehung eingehalten werden, damit, wenn der Erlaß an alle ergeht, das Tier und sein Bild anzubeten, sie die rechten Entscheidungen treffen kann und die Kraft hat, klar und deutlich ihr Vertrauen in die Gebote Gottes und den Glauben Jesu zu bezeugen, besonders zu der Zeit, in der Gottes Gesetz von der religiösen Welt beiseitegesetzt wird. Diejenigen, die jetzt wanken und in der Versuchung stehen, dem Beispiel von Abgefallenen zu folgen, die vom Glauben abgewichen sind, und „anhangen den verführerischen Geistern und Lehren böser Geister“ (1.Timotheus 4,1), werden gewiß auf der Seite derer gefunden werden, die das Gesetz beiseitesetzen, wenn sie nicht umkehren und sich fest auf das Fundament des Glaubens stellen, der einst den Heiligen übergeben wurde. GBO.161.4 Teilen

Wenn wir inmitten jener furchtbaren Gefahren leben, die im Worte Gottes beschrieben werden, sollten wir da nicht erwachen und die Lage so erkennen, wie sie wirklich ist? Weshalb schweigen wir? Weshalb spielen wir die Dinge so herunter, die doch für jeden von uns von größtem Interesse sind? Die Bibel sollte unser teuerster Schatz sein, ernsthaft studiert und andere eifrig gelehrt werden. Wie ist es möglich, dass diejenigen, die Licht und Erkenntnis hatten, so erstaunlich gleichgültig bleiben? GBO.161.5 Teilen

Prophetie und Geschichte sollten in unseren Schulen Bestandteil des Unterrichts sein, und alle, die eine Stelle als Erzieher annehmen, sollten immer mehr den geoffenbarten Willen Gottes wertschätzen. Sie sollten die Schüler in aller Einfachheit unterrichten, sollten die Schrift entfalten und an ihrem eigenen Leben und Wesen die Kostbarkeit der biblischen Religion und die Schönheit der Heiligkeit zeigen; niemals aber, für keinen Augenblick, sollte irgend jemand den Eindruck erhalten, es diente dem eigenen Vorteil, seinen Glauben und seine Lehren vor den Ungläubigen der Welt zu verstecken, aus Furcht, man werde nicht so hoch geehrt, wenn seine Grundsätze bekannt würden. GBO.161.6 Teilen

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Wir dürfen uns jetzt unseres Glaubens nicht schämen. Wir sind ein Schauspiel der Welt, den Engeln und den Menschen. Das ganze Weltall schaut mit unaussprechlichem Interesse zu, um das abschließende Werk des großen Kampfes zwischen Christus und Satan mitzuerleben. In solch einer Zeit wie der unseren, wo das große Werk des Gerichts über die Lebenden beginnen soll: sollen wir da etwa zulassen, dass ungeheiligter Ehrgeiz Besitz von unserem Herzen ergreift? Was kann uns jetzt schon wertvoll sein, außer dass wir dem Gott des Himmels gegenüber treu und wahrhaftig sind? Was ist in dieser Welt schon von wirklichem Wert, wenn wir unmittelbar an der Schwelle zur Ewigkeit stehen? Welche Erziehung können wir den Schülern unserer Schulen geben, die so notwendig wäre wie die Kenntnis eines „Was sagt die Schrift?“ — Testimonies for the Church V, 525-526. GBO.162.1 Teilen

B. Das Sonntagsgesetz und der zweite Engel

Die zweite Engelsbotschaft aus Offenbarung 14 wurde zum erstenmal im Sommer 1844 gepredigt und fand damals unmittelbare Anwendung auf die Kirchen in den Vereinigten Staaten, wo die Gerichtswarnung am ausgedehntesten verkündigt und zugleich verworfen worden war, und wo der Verfall in den Kirchen am schnellsten um sich gegriffen hatte. Aber die Botschaft des zweiten Engels fand im Jahre 1844 nicht ihre vollständige Erfüllung. Damals erlitten die Kirchen durch ihre Weigerung, das Licht der Adventbotschaft anzunehmen, einen sittlichen Fall, der aber noch nicht vollständig war. Da sie weiterhin die besonderen Wahrheiten für diese Zeit verwarfen, sind sie immer tiefer gefallen; jedoch läßt sich noch nicht sagen: Babylon ist gefallen; „denn sie hat mit dem Wein ihrer Hurerei getränkt alle Heiden“. Sie hat noch nicht alle Heiden oder Völker dahin gebracht, dies zu tun. Der Geist der Verweltlichung und der Gleichgültigkeit gegen die prüfenden Wahrheiten für unsere Zeit besteht und hat in den Kirchen des protestantischen Glaubens in allen Ländern der Christenheit Bo den gewonnen; diese Kirchen schließt die feierliche und schreckliche Beschuldigung des zweiten Engels mit ein. Doch der Abfall hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht. GBO.162.2 Teilen

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Die Heilige Schrift sagt uns, dass vor der Wiederkunft des Herrn Satan wirken wird „mit allerlei lügenhaften Kräften und Zeichen und Wundern und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit“, und die, welche „die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, auf dass sie selig würden“, werden kräftige Irrtümer empfangen, „dass sie glauben der Lüge“. 2.Thessalonicher 2,9-11. GBO.163.1 Teilen

Nicht eher als bis dieser Zustand eingetreten und die Vereinigung der Kirche mit der Welt über die ganze Christenheit hergestellt ist, wird der Fall Babylons vollständig sein. Die Veränderung schreitet voran, aber die vollkommene Erfüllung von Offenbarung 14,8 ist noch zukünftig. — Der große Kampf 392-393; The Great Controversy 389-390. GBO.163.2 Teilen

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