Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
6. Der Spätregen und die Versiegelung der 144 000.
6. Der Spätregen und die Versiegelung der 144 000.
190

• Jesaja blickt ins Heiligtum. GBO.190.4 Teilen

• Dies ist die Erfahrung, die Gottes Volk haben sollte. GBO.190.5 Teilen

„In dem Jahr, als der König Usia starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und sein Saum füllte den Tempel. Seraphim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße, und mit zweien flogen sie. Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll! Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens, und das Haus ward voll Rauch.“ Jesaja 6,1-4. GBO.190.6 Teilen

191

Als der Prophet Jesaja die Herrlichkeit des Herrn sah, erstaunte er: überwältigt vom Gefühl seiner eigenen Unwürdigkeit und Schwäche rief er aus: „Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den Herrn Zebaoth, gesehen mit meinen Augen.“ Vers 5. GBO.191.1 Teilen

Jesaja hatte die Sünden anderer verurteilt, jetzt aber scheint er selbst derselben Verurteilung ausgesetzt zu sein, die er über sie ausgesprochen hatte. Er war in seiner Gottesanbetung mit einer kalten, leblosen Zeremonie zufrieden gewesen. Er hatte dies nicht gewußt, bis ihm die Vision vom Herrn gegeben wurde. Wie klein erschienen jetzt seine Weisheit und Gaben, wenn er auf die Heiligkeit und Erhabenheit des Heiligtums blickte. Wie unwürdig war er! Wie untauglich für den heiligen Dienst! Seine Ansicht über sich selbst kann in den Worten des Apostels Paulus ausgedrückt werden: „Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?“ Römer 7,24. GBO.191.2 Teilen

Aber Jesaja wurde in seiner Besorgnis eine Befreiung gesandt. Er sagt: „Da flog einer der Seraphim zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei.“ Jesaja 6,6-7. GBO.191.3 Teilen

Wenn unsere Augen im Glauben ins Heiligtum blicken und die Wirklichkeit wahrnehmen, die Wichtigkeit und Heiligkeit des dort stattfindenden Werkes, werden wir alles selbstsüchtige Wesen verabscheuen. Sünde wird als das erscheinen, was sie ist: Übertretung des heiligen Gesetzes Gottes. Die Versöhnung wird besser verstanden werden, und durch lebendigen, tätigen Glauben werden wir erkennen: Welche Tugenden die Menschheit auch besitzt, sie bestehen allein in Jesus Christus, dem Erlöser der Welt. GBO.191.4 Teilen

Die Seraphim vor dem Thron sind bei der Betrachtung der Herrlichkeit Gottes so mit ehrfürchtigem Staunen erfüllt, dass sie keinen Augenblick in Selbstzufriedenheit oder Selbstbewunderung oder gegenseitiger Bewunderung auf sich schauen. Ihr Lobpreis und ihre Ehrerbietung gelten dem Herrn der Heerscharen, der hoch und erhaben ist, und dessen Saum der Herrlichkeit (Luther: Rauch) den Tempel füllt. Während sie die Zukunft sehen, wenn die Erde von seiner Herrlichkeit erfüllt sein wird, wiederhallt der Triumphgesang des Lobpreises von einem zum andern in melodischem Hymnus: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth.“ Sie sind ganz zufrieden, Gott zu verherrlichen, und in seiner Gegenwart, unter seinem anerkennenden Lächeln, wünschen sie nichts weiter. Indem sie sein Wesen darstellen, Ihm dienen und Ihn anbeten, ist ihr höchstes Streben völlig erreicht. GBO.191.5 Teilen

192

Die Vision, die Jesaja gegeben wurde, zeigt den Zustand des Volkes Gottes in den letzten Tagen. Sie sind bevorzugt, das Werk im Glauben zu sehen, das im himmlischen Heiligtum verrichtet wird. „Und der Tempel Gottes im Himmel ward auf getan, und die Lade seines Bundes ward in seinem Tempel gesehen.“ Offenbarung 11,19. Indem sie im Glauben ins Allerheiligste blicken und das Werk Christi im himmlischen Heiligtum betrachten, erkennen sie, dass sie ein Volk unreiner Lippen sind, ein Volk, dessen Lippen oft Unnützes geredet haben, und dessen Gaben nicht zur Ehre Gottes geheiligt und angewendet worden sind. Wohl mögen sie verzweifeln, wenn sie ihre Schwäche und Unwürdigkeit der Reinheit und Schönheit des herrlichen Charakters Christi gegenüberstellen. Aber wenn sie wie Jesaja den Eindruck empfangen wollen, den der Herr beabsichtigt, in ihre Herzen einzuprägen, wenn sie ihre Seelen vor Gott demütigen wollen, besteht Hoffnung für sie. Der Bogen der Verheißung ist über dem Thron, und das Werk, das für Jesaja verrichtet wurde, wird in ihnen vollzogen werden. Gott wird auf die Bitten antworten, die von einem reumütigen Herzen kommen. GBO.192.1 Teilen

Das Ziel dieses großen, feierlichen Werkes Gottes besteht darin, die Garben für die „himmlische Scheune“ (das Reich der Herrlichkeit) einzusammeln; denn die Erde soll mit der Herrlichkeit Gottes erfüllt werden. Niemand soll niedergeschlagen sein, wenn er die überhandnehmende Bosheit sieht und Worte hört, die von unreinen Lippen kommen. Wenn die Mächte der Finsternis sich gegen Gottes Volk in Kampfordnung aufstellen, wenn Satan seine Streitmächte zum letzten, großen Kampf einberuft und seine Macht groß und nahezu überwältigend erscheint, wird eine deutliche Schau der göttlichen Herrlichkeit, des hohen und erhabenen Thrones, der umspannt ist mit dem Bogen der Verheißung, Trost, Gewißheit und Frieden verleihen. — The Review and Herald, 22. Dezember 1896. GBO.192.2 Teilen

11887
52935
Weiter zu "2. Das Siegel Gottes"
Stichwörter