Portrait von Ellen White
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2. Jesus als Mensch
2. Jesus als Mensch
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Der Apostel möchte unsere Aufmerksamkeit von uns auf den Urheber der Erlösung lenken. Er stellt uns seine beiden Naturen dar, die göttliche und die menschliche. Hier die Beschreibung der göttlichen Natur: „Obwohl er in göttlicher Gestalt war, hielt er es nicht wie einen Raub fest, Gott gleich zu sein“. Philipper 2,6. „Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens“. Hebräer 1,3. GBO.253.2 Teilen

Und hier die Beschreibung der menschlichen Natur: „... und nahm Knechtsgestalt an, wurde den Menschen gleich und durch seine ganze Erscheinung als Mensch erfunden“. Philipper 2,7. Er nahm die menschliche Natur freiwillig an. Es war seine eigene Tat und erfolgte durch seine eigene Zustimmung. Er kleidete seine Göttlichkeit in Menschlichkeit. Er war die ganze Zeit über Gott, erschien aber nicht als solcher. Er verhüllte die Erweise seiner Göttlichkeit, die Anbetung gefordert und die Bewunderung des Weltalls Gottes hervorgerufen hatten. Er war Gott, während Er auf Erden lebte, aber Er entledigte sich der Gestalt Gottes und nahm an ihrer Statt Gestalt und Gebärden eines Menschen an. Er lebte auf Erden als Mensch. Um unseretwillen wurde er arm, damit wir durch seine Armut reich würden. Er legte seine Herrlichkeit und Hoheit ab. Er war Gott, aber er entledigte sich eine Zeitlang der Herrlichkeiten der Gottesgestalt. Obwohl er unter den Menschen in Armut lebte und seine Segnungen überall verteilte, wo er hinkam, hätten auf seine Worte hin Legionen Engel ihren Erlöser umgeben und ihn verehrt. Aber er wandelte auf Erden unerkannt, und von wenigen Ausnahmen abgesehen bekannten sich seine Geschöpfe nicht zu ihm. Die Atmosphäre war durch Sünde und Fluch verpestet, anstelle von geistlichen Liedern und Lobpreis erfüllt zu sein. Sein Los war Armut und Erniedrigung. Als er in seiner Gnadenmission, Kranke zu heilen, Traurige zu trösten, hin und her zog, segnete ihn kaum eine einzige Stimme, und gerade die Höchsten des Landes gingen an ihm mit Verachtung vorüber. Stelle dies dem Reichtum der Herrlichkeit und des Lobpreises gegenüber, der aus unsterblichen Zungen strömt, den Millionen voller Stimmen in geistlichen Liedern der Anbetung im Weltall Gottes. Aber er erniedrigte sich und nahm Sterblichkeit an. Als Glied der menschlichen Familie war er sterblich, aber als Gott war er der Brunnquell des Lebens für die Welt. Er hätte in seiner göttlichen Person den Angriffen des Todes allemal standhalten und es ablehnen können, unter dessen Herrschaft zu geraten, aber er legte sein Leben freiwillig nieder, damit er durch solche Tat das Leben gebe und Unsterblichkeit ans Licht bringe. Er trug die Sünden der Welt und ertrug die Strafe, die sich wie ein Berg auf seine göttliche Seele wälzte. Er opferte sein Leben, damit der Mensch nicht den ewigen Tod sterbe. Er starb, nicht weil er zu sterben gezwungen war, sondern aufgrund seines eigenen, freien Willens. Dies war Demut! Das ganze Schatzhaus des Himmels wurde in einer Gabe zusammengefaßt und ausgeschüttet, um den gefallenen Menschen zu retten. Er brachte in seine menschliche Natur alle Leben spendenden Energien ein, die die Menschen je benötigen und die sie empfangen müssen. GBO.253.3 Teilen

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Welch wunderbare Vereinigung von Mensch und Gott! Er hätte seiner menschlichen Natur helfen können, den Anfällen von Krankheit zu widerstehen, indem er von seiner göttlichen Natur Lebenskraft und eine nicht vergehende Stärke in die menschliche Natur ausgegossen hätte. Aber er erniedrigte sich zur menschlichen Natur. Er tat dies, damit die Schrift erfüllt würde; und der Sohn Gottes ließ sich auf den Plan ein, wobei er alle Schritte seiner Erniedrigung kannte; dass er sich herablassen müßte, um die Sünden einer verurteilten, stöhnenden Welt zu sühnen. Welche Erniedrigung war dies! Sie versetzte die Engel in Staunen. Die Zunge kann sie nie beschreiben, die Vorstellung kann sie nicht fassen. Das ewige Wort willigte ein, Fleisch zu werden! Gott wurde Mensch! Es war eine wunderbare Erniedrigung. Aber er schritt noch tiefer ... GBO.254.1 Teilen

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Können Menschen in Anbetracht dessen auch nur ein Fünkchen an Selbsterhebung haben? Wenn sie das Leben, das Leiden und die Erniedrigung Christi verfolgen, können sie da ihre stolzen Häupter erheben, so als hätten sie keinerlei Prüfungen, keine Schmach und Erniedrigung zu tragen? Ich sage den Nachfolgern Christi: „Schaut nach Golgatha und errötet vor Scham eurer eigensüchtigen Ideen wegen.“ All diese Erniedrigung der Majestät des Himmels geschah für den schuldigen, verurteilten Menschen. Er ging tiefer und tiefer in seiner Erniedrigung, bis es keine tieferen Tiefen mehr gab, die er erreichen konnte, um den Menschen aus seiner sittlichen Befleckung herauszuheben. All dies geschah für euch, die ihr nach Überlegenheit trachtet, nach menschlichem Lob, menschlicher Erhöhung; euch, die ihr fürchtet, dass ihr nicht all die Achtung von Menschen erlangt, die euch eurer Meinung nach gebührt. Ist dies christlich? „Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war.“ Philipper 2,5. Er starb, um zu versöhnen und für jeden, der Ihm nachfolgen will, ein Vorbild zu werden. Soll Selbstsucht in eure Herzen einziehen? Und wollt ihr, die ihr Jesus nicht zum Vorbild nehmt, eure Verdienste hervorheben? Ihr habt keinerlei Verdienste, außer sie kommen durch Jesus Christus. Soll der Stolz weiter in euch wohnen, nachdem ihr gesehen habt, wie die Gottheit sich demütigte und sich dann als Mensch erniedrigte, bis es keinen tieferen Punkt mehr gab, zu dem sie sich herablassen konnte? „Staunt, ihr Himmel“, und wundert euch, ihr Erdenbewohner, dass unserem Herrn so vergolten wurde! Welche Verachtung! Welche Bosheit! Welcher Formendienst! Welcher Stolz! Welche Anstrengungen, den Menschen zu erheben und das Ich zu verherrlichen, wohingegen der Herr der Herrlichkeit sich erniedrigte, rang und eines schmachvollen Todes am Kreuz für uns starb! — The Review and Herald, 4. September 1900; The Review and Herald, 5. Juli 1887; S.D.A. Bible Commentary V, 1126-1128. GBO.255.1 Teilen

Christus allein war fähig, die Gottheit darzustellen. Er, der von Anfang an in Gegenwart des Vaters weilte, Er, das ausdrückliche Bild des unsichtbaren Gottes, war allein fähig, dies Werk auszuführen. Keine in Worten verfaßte Beschreibung konnte Gott der Welt offenbaren. Durch ein Leben in Reinheit, ein Leben vollkommenen Vertrauens und Unterordnung unter Gottes Willen, ein Leben der Demütigung, vor dem sogar der höchste Seraph im Himmel zurückgeschaudert wäre, musste Gott selbst der Menschheit offenbart werden. Zu diesem Zweck kleidete unser Erlöser seine Göttlichkeit in Menschentum. Er benutzte menschliche Fähigkeiten, denn nur durch deren Annahme konnte Er von der Menschheit begriffen werden. Nur ein Menschenwesen konnte die Menschheit erreichen. Er lebte das Wesen Gottes im menschlichen Leibe aus, den Gott Ihm bereitet hatte. Er segnete die Welt, indem Er im menschlichen Fleisch ein göttliches Leben führte, und zeigte so, dass Er Macht hatte, die menschliche Natur mit der Göttlichkeit zu vereinen. — The Review and Herald, 25. Juni 1895; S.D.A. Bible Commentary VII, 924. GBO.255.2 Teilen

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