Portrait von Ellen White
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2. Jesus als Mensch
2. Jesus als Mensch
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Unaufhörlich bewegen sich die Engel Gottes von der Erde zum Himmel und vom Himmel zur Erde. Sie waren es auch, durch welche die Wunder des Heilandes an den Kranken und Leidenden gewirkt wurden. So gelangen auch die Segnungen Gottes zu uns, durch den Dienst der himmlischen Boten. Indem der Heiland menschliche Natur annahm, verband er seine Belange mit denen des gefallenen Menschengeschlechts, während er durch seine Göttlichkeit den Thron Gottes in Anspruch nimmt. Dadurch ist Christus der Mittler geworden zwischen Gott und den Menschen -zwischen uns und dem himmlischen Vater. — Das Leben Jesu 128; The Desire of Ages 143. GBO.257.2 Teilen

258

Bislang haben wir folgendes betrachtet: GBO.258.1 Teilen

1. Jesus vereinte Gott und Mensch in Ihm selbst. GBO.258.2 Teilen

2. Jesus lebte seine menschliche, nicht seine göttliche Natur aus. GBO.258.3 Teilen

3. Die ihm eigene Göttlichkeit und unsere menschliche Natur waren in ihm eng verbunden, jede aber besaß ihre Eigenständigkeit. GBO.258.4 Teilen

4. Die menschliche Natur, verbunden mit seiner eigenen Göttlichkeit, war „unsere Natur“ oder die „Natur Adams, des Übertreters“. — Manuskript 141, 1901; S.D.A. Bible Commentary VII, 926. GBO.258.5 Teilen

5. Jesus hatte sich verpflichtet, die menschliche Natur auszuleben. GBO.258.6 Teilen

„Wäre Christus von Satans Versuchungen verführt worden, hätte er seine Wunder wirkende Macht benutzt, um sich selbst aus Schwierigkeiten zu befreien, dann hätte er die mit seinem Vater getroffene Übereinkunft gebrochen, nämlich die, für das Menschengeschlecht auf die Probe gestellt zu werden“. — The Review and Herald, 1. April 1875. GBO.258.7 Teilen

6. Seine Kraft freilich, ein heiliges, sündloses Leben zu leben, war nicht „unsere Natur“ noch die „Natur Adams, des Übertreters“: das wäre unmöglich gewesen. Die Schrift sagt, alles bringt Frucht „nach seiner Art“. Dies ist eines der ersten Gesetze, die in der Schrift vor Augen gestellt werden. 1. Mose 1. GBO.258.8 Teilen

a) Die Vererbungsgesetze

„Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist“. Johannes 3,6. Der Heilige Geist bringt in der Wiedergeburt nicht aus einer sündigen Natur eine sündlose hervor. Das ist unmöglich. Fleisch bringt Fleisch hervor, sündiges Fleisch bringt sündiges Fleisch hervor, aber ein durch den Heiligen Geist wiedergeborener Mensch verurteilt das sündige Fleisch und zwar durch den Heiligen Geist. Römer 8,3-4,13. Was vom Geist geboren ist, ist Geist. Beides ist voneinander getrennt, Fleisch bleibt Fleisch, Geist bleibt Geist. Dass die Vererbungsgesetze etwas mit den Versuchungen Christi zu tun hatten, wird durch Lukas deutlich gelehrt, In Lukas 3,2 bis 4,13 sehen wir folgende Reihenfolge: GBO.258.9 Teilen

259

1. Jesus wird getauft. GBO.259.1 Teilen

2. Lukas zeigt uns den Stammbaum Jesu durch Maria, Jesus als die siebenundsiebzigste Generation. GBO.259.2 Teilen

3. Die Versuchungen in der Wüste. GBO.259.3 Teilen

Der Stammbaum von Joseph steht in Matthäus 1 und zeigt, dass Jesus ein Anrecht auf den Thron Davids durch Erbfolge besitzt. Der Stammbaum des Lukas hat eine direkte Beziehung zur Szene der Versuchungen Jesu: wenn nicht, hat die Reihenfolge keinen Sinn. GBO.259.4 Teilen

Ellen G. White zeigt dies in dem Buch „Leben Jesu“, Seite 34: GBO.259.5 Teilen

„Und dennoch nahm er wie jeder andere die Folgen auf sich, die das unerbittliche Gesetz der Vererbung zeitigte. Das Erleben seiner irdischen Vorfahren lehrt uns, worin diese Folgen bestanden. Mit einem solchen Erbteil belastet, teilte er unsere Nöte und Versuchungen und gab uns das Beispiel eines sündlosen Lebens“. — Das Leben Jesu 34; The Desire of Ages 49. GBO.259.6 Teilen

b) Zwei Willensrichtungen im Menschen

Der Apostel Paulus sagt uns, dass es zwei Willensrichtungen im Menschen gibt, den „Willen des Fleisches und den Willen der Gedanken“. Das Griechische betont es noch mehr: „Die Willen (Mehrzahl) des Fleisches und die Gedanken“. Epheser 2,3. In Jesus war der Wille des Fleisches Feindschaft gegen Gott, „die Feindschaft in seinem Fleische“ (Epheser 2,14, im Griechischen), „Die Feindschaft in Seinem Fleische“. (Konkordante Wiedergabe.) In Vers 16 lautet es im Griechischen: „Getötet habend die Feindschaft in Ihm“. Die Konkordante gibt wieder: „Tötend die Feindschaft in Ihm“. Der Wille der Gedanken aber in Jesus war „die Gesinnung, die in Christus Jesus war“. Philipper 2,5. „Heilig, unschuldig, unbefleckt“, „von den Sündern geschieden“, „der ohne Sünde war“ und an einem menschlichen Leib das Urteil über die Sünde vollstreckte. In der Tat tötete Er die Sünde im Fleisch. Hebräer 7,26; 2.Korinther 5,21; Römer 8,3-4; Epheser 2,15-16. GBO.259.7 Teilen

c) Das Fleisch selbst kann nicht sündigen
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„Das Fleisch selbst kann nicht gegen Gott sündigen“. In Heavenly Places 198. Ein Mensch mag und wird von seiner Lust versucht, wenn aber die Lust des Fleisches vom Willen der Gedanken nicht empfangen hat, ist keine Sünde vorhanden. Jakobus 1,13-15. So sehen wir, dass wir nicht alles, was wir über die Natur eines Menschen sagen können, auch über den Menschen selbst sagen können. Es gibt einen Dualismus im Menschen: „Denn das Fleisch streitet wider den Geist und der Geist wider das Fleisch“. Galater 5,17. Jesus hatte eine sündige Natur, das heißt, er hatte sündiges Fleisch, doch war er als Mensch vollkommen sündlos. Der Apostel sagt: „Jede Sünde, die ein Mensch begehen mag, ist außerhalb des Leibes“. 1.Korinther 6,18 (EB). „Jede Sünde, die ein Mensch tun mag, ist außerhalb des Leibes“ (griechisch). Sünde ist eine Sache der Gesinnung. Das Gesetz ist geistlich. Römer 7,14. GBO.260.1 Teilen

d) Der Zweck des Priestertungs Christi

Der Zweck des Priestertums Christi besteht darin, das Gewissen von Sünde zu reinigen (von den toten Werken). Dies erfolgt laut Hebräer 9,13-14 derart, dass man „sich keiner Sünde mehr bewußt“ ist. Hebräer 10,2. Oder in den Worten des Geistes der Weissagung, dass die ursprüngliche sündlose Gesinnung wiederhergestellt wird. GBO.260.2 Teilen

Jesus wurde Mensch, damit er zwischen Mensch und Gott vermitteln konnte. Er umkleidete seine Göttlichkeit mit Menschlichkeit, Er verband sich mit dem Menschengeschlecht, damit Er mit seinem langen menschlichen Arm die Menschheit umschließe und mit seinem göttlichen Arm den Thron der Gottheit ergreife. Und dies, damit Er dem Menschen die ursprüngliche Gesinnung wiederherstelle, die er in Eden durch Satans betörende Versuchung verlor; damit der Mensch erkenne, dass es zu seinem gegenwärtigen und ewigen Guten dient, Gottes Forderungen zu gehorchen. Ungehorsam ist nicht in Übereinstimmung mit der Natur, die Gott dem Adam in Eden verlieh. — Brief 121, 1897; The Signs of the Times, 14. Oktober 1897; S.D.A. Bible Commentary VII, 926. GBO.260.3 Teilen

Die Natur Christi und die Vererbungsgesetze
261

Hätte der Sohn Gottes Menschengestalt angenommen, als Adam noch unschuldig im Paradies lebte, dann schon wäre eine solche Tat eine geradezu unbegreifliche Herablassung gewesen; nun aber kam Jesus auf die Erde, nachdem das Menschengeschlecht bereits durch vier Jahrtausende im Dienst der Sünde geschwächt worden war. Und dennoch nahm er wie jeder andere die Folgen auf sich, die das unerbittliche Gesetz der Vererbung zeitigte. Das Erleben seiner irdischen Vorfahren lehrt uns, worin diese Folgen bestanden. Mit einem solchen Erbteil belastet, teilte er unsere Nöte und Versuchungen und gab uns das Beispiel eines sündlosen Lebens. GBO.261.1 Teilen

Satan hatte Christus im Himmel wegen seiner Stellung vor Gott gehaßt. Dieser Haß steigerte sich, als er entthront wurde. Er haßte den, der es auf sich nahm, ein Geschlecht von Sündern zu erlösen. Dennoch sandte Gott seinen Sohn in diese Welt, über die Satan zu herrschen begehrte, er sandte ihn als ein hilfloses, aller menschlichen Schwachheit unterworfenes Kindlein. Er erlaubte ihm, sich zusammen mit jeder Menschenseele den Gefahren des Lebens auszusetzen und, wie jedes andere Menschenkind auch, den Lebenskampf zu führen: mit dem Wagnis, zu versagen und auf ewig verlorenzugehen. GBO.261.2 Teilen

Ein menschlicher Vater ist herzlich besorgt um seinen Sohn. Wenn er seinem Kind ins Auge schaut, so erzittert er bei dem Gedanken an die Gefahren, die das Leben mit sich bringt. Er möchte seinen Liebling vor der Gewalt Satans bewahren und Anfechtung und Kampf von ihm fernhalten. Gott aber sandte seinen eingeborenen Sohn in einen viel heißeren Kampf und in bedeutend größere Gefahren, damit unseren Kleinen der Pfad zum Leben gesichert würde. „Darin steht die Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden.“ 1.Johannes 4,10. — Das Leben Jesu 34. GBO.261.3 Teilen

262

Adam war darin im Vorteil gegenüber Christus, dass keine der Auswirkungen der Sünde auf ihm lasteten, als er vom Versucher angegriffen wurde. Er stand in der Kraft der vollkommenen Menschheit und besaß die volle Energie von Körper und Geist. Er war von der Herrlichkeit Edens umgeben und stand in täglicher Verbindung mit himmlischen Wesen. Anders verhielt es sich mit Jesus, als er in die Wüste ging, um sich mit Satan zu messen. Viertausend Jahre lang hatte das Menschengeschlecht an körperlicher Stärke, geistiger Kraft und sittlichem Wert abgenommen, und nun nahm Christus die Schwachheiten der degenerierten Menschheit auf sich. Nur so konnte er den Menschen aus der tiefsten Tiefe der Verderbtheit befreien. — The Signs of the Times, 3. Dezember 1902; vgl. Das Leben Jesu 100. GBO.262.1 Teilen

Christus wurde von den Schwachheiten der menschlichen Natur versucht, den verdorbenen Grundsätzen des menschlichen Fleisches

Jesus kam als Mensch in die Welt, damit er mit den Menschen vertraut würde und ihnen in ihrer Not nahe käme. Er wurde als Baby in Bethlehem geboren. Er wuchs auf wie andere Kinder. Und von der Jugend bis zum Mannesalter, während seines ganzen irdischen Lebens, griff Satan ihn mit den heftigsten Versuchungen an. GBO.262.2 Teilen

Adam wurde vom Feind versucht und fiel. Es war keine innewohnende Sünde, die ihn zum Nachgeben veranlaßte; denn Gott hatte ihn rein und aufrecht, nach seinem eigenen Bilde geschaffen. Er war ebenso fehlerlos wie die Engel vor dem Thron. In ihm lagen keine verderbten Grundsätze, keine Neigungen zum Bösen. Aber als Christus kam, um den Versuchungen Satans zu begegnen, trug er die „Gleichgestalt des sündigen Fleisches“. In der Wüste, körperlich geschwächt durch das vierzigtägige Fasten, traf er auf den Gegner. Seine Göttlichkeit wurde in Frage gestellt, seine Autorität bestritten, seine Treue zum Vater von einem gefallenen Feind angegriffen. — The Signs of the Times, 17. Oktober 1900. GBO.262.3 Teilen

Aus eigener Kraft können wir den Begierden unserer gefallenen Natur nicht widerstehen. Satan wird gerade dieses Tor benutzen, um uns in Versuchung zu führen. Christus wußte, dass der Feind sich jedem Menschen nahen würde, um aus dessen ererbter Schwäche Vorteile zu ziehen und alle, die auf etwas anderes als auf Gott vertrauen, durch seine Einflüsterungen zu umgarnen. Unser Herr hat dadurch, dass er uns auf unserem Pilgerpfade vorangeschritten ist, den Weg der Überwindung gebahnt. Es ist nicht sein Wille, dass wir im Kampf mit Satan irgendwie benachteiligt sein sollen. Er will nicht, dass wir uns durch die Angriffe der Schlange einschüchtern oder entmutigen lassen. „Seid getrost“, sagt er, „ich habe die Welt überwunden.“ Johannes 16,33. GBO.262.4 Teilen

263

Wer gegen die Macht der Esslust anzukämpfen hat, schaue auf den Heiland in der Wüste der Versuchung. Er blicke auf ihn, wie er am Kreuz Todesqualen litt, wie er ausrief: „Mich dürstet!“ Jesus hat alles ertragen, was Menschen je auferlegt werden könnte. Sein Sieg ist auch unser Sieg. — Das Leben Jesu 107; The Desire of Ages 122-123. GBO.263.1 Teilen

Jesus nahm Natur und Gestalt des gefallenen Menschen an

Obwohl sein Charakter keine Sündenflecken aufwies, ließ er sich doch herab, unsere gefallene menschliche Natur mit seiner Göttlichkeit zu verbinden. Indem er so die menschliche Art annahm, ehrte er sie. Aber als er in unserer gefallenen menschlichen Natur lebte, zeigte er, was aus ihr werden könnte, wenn wir die umfassende Vorsorge annehmen, die er hierfür getroffen hat, und wir Teilhaber der göttlichen Natur werden. — Besondere Anweisung bezüglich des Review-and-Herald-Büros und des Werkes in Battle Creek, 26. Mai 1896, p. 13; Questions on Doctrine 657; S.D.A. Bible Commentary VIIa, 453. GBO.263.2 Teilen

In Christus waren das Menschliche und das Göttliche vereint. Seine Sendung bestand darin, Gott mit dem Menschen und den Menschen mit Gott zu versöhnen. Sein Werk war es, das Endliche mit dem Unendlichen zu vereinen. Dies war der einzige Weg, auf dem die gefallenen Menschen — durch die Verdienste des Blutes Christi — erhöht werden konnten, und zwar so sehr erhöht, dass sie an der göttlichen Natur teilhaben. Das Annehmen der menschlichen Natur befähigte Christus, die Art der menschlichen Prüfungen zu verstehen und alle Versuchungen, mit denen er bedrängt wird. Die Engel konnten mit dem Menschen in seinen besonderen Prüfungen nicht mitfühlen, da sie ja die Sünde nicht kannten. GBO.263.3 Teilen

Ehe Christus den Himmel verließ und in die Welt kam, um zu sterben, war er größer als jeder Engel. Er war majestätisch und lieblich anzusehen. Als aber sein Dienst begann, war er nur wenig größer als der Durchschnitt der Menschen, die damals auf Erden lebten. Wäre Er mit seiner edlen, himmlischen Gestalt unter die Menschen gekommen, hätte seine äußere Erscheinung die Menschen zu Ihm hingezogen, und man hätte Ihn, ohne dass er seinen Glauben geübt hätte, angenommen. GBO.263.4 Teilen

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Gott hatte angeordnet, dass Christus Gestalt und Natur des gefallenen Menschen annehme, damit er durch Leiden zur Vollkommenheit gelange und selbst die Stärke der heftigen Versuchungen Satans erdulde, damit er wissen möge, wie er denen helfen kann, die versucht werden. Der Glaube der Menschen an Christus als den Messias sollte nicht auf dem augenfällig Sichtbaren beruhen — d.h. man sollte nicht wegen seiner persönlichen Anziehung an ihn glauben -, sondern auf seinem herausragenden Charakter. So einen Charakter hatte man nie zuvor an jemandem gesehen; es wäre auch unmöglich. — The Spirit of Prophecy II, 39. GBO.264.1 Teilen

Welch eine Liebe! Welch wunderbare Herablassung! Der König der Herrlichkeit bot an, sich zur gefallenen Menschheit zu erniedrigen! Er würde seine Füße in Adams Fußtapfen setzen. Er würde die gefallene menschliche Natur annehmen und mit dem starken Feind ringen, der über Adam triumphiert hatte. Er würde Satan überwinden und dabei den Weg öffnen zur Erlösung von der Schande des Versagens und Fallens Adams: für all diejenigen, die an Ihn glauben. — The Review and Herald, 24. Februar 1874; S.D.A. Bible Commentary I, 1085. GBO.264.2 Teilen

Jesus sagt dazu

Die Engel fielen vor Ihm nieder. Sie boten ihm ihr Leben an. Aber Jesus sagte ihnen, Er würde durch seinen Tod viele retten, das Leben eines Engels könne die Schuld nicht bezahlen. Allein sein Leben könne als Auslösung für den Menschen von seinem Vater angenommen werden* Jesus sagte ihnen auch, sie hätten daran Anteil, indem sie bei Ihm sein und Ihn zu verschiedenen Zeiten stärken würden; Er würde die gefallene Natur des Menschen annehmen, und seine Kraft käme der ihren nicht gleich, sie würden Zeugen seiner Erniedrigung und seiner großen Leiden und des Hasses der Menschen Ihm gegenüber sein; sie würden innerlich zutiefst bewegt werden und aus ihrer Liebe zu Ihm danach verlangen, Ihn von seinen Mördern zu retten und zu befreien; aber sie dürfen nicht eingreifen, um irgend etwas, was sie sehen, zu verhindern; auch würden sie Anteil an seiner Auferstehung haben: Der Erlösungsplan sei fertig entworfen, und sein Vater habe den Plan angenommen. — Early Writings 150-151. GBO.264.3 Teilen

Satan sagt dazu
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Satan triumphierte wiederum mit seinen Engeln: Dadurch dass er den Fall des Menschen verursacht hatte, konnte er den Sohn Gottes von seiner erhöhten Stellung herunterholen. Er sagte seinen Engeln: Wenn Jesus die gefallene menschliche Natur annehme, könne er Ihn überwinden und die Vollendung des Erlösungsplanes verhindern. — Early Writings 152. GBO.265.1 Teilen

Jesus nahm unsere sündige Natur an

Im Gewand der Menschlichkeit kam Gottes Sohn auf das Niveau derer herab, die Er retten wollte. In Ihm waren weder Falsch noch Sündhaftigkeit; Er war immer rein und unbefleckt, doch nahm Er unsere sündige Natur auf sich. Indem Er seine Göttlichkeit in Menschlichkeit kleidete, damit Er sich mit der gefallenen Menschheit verbinde, suchte Er für den Menschen zu gewinnen, was Adam durch Ungehorsam für sich und die Welt verloren hatte. An seinem eigenen Charakter stellte Er der Welt den Charakter Gottes dar. — The Review and Herald, 15. Dezember 1896; Questions on Doctrine 656-657; S.D.A. Bible Commentary VIIa, 452-453. GBO.265.2 Teilen

Christus sagt: Meine Schafe hören meine Stimme, und sie folgen mir weg von den Nebenwegen der Sünde. Wie Christus wirkte, sollt auch ihr wirken. Sucht die Irrenden in Zartheit und Liebe auf den rechten Weg zu führen. Dies erfordert große Geduld und Selbstaufopferung und ständige Kundgabe der vergebenden Liebe Christi. Täglich muss Christi Mitleiden offenbart werden. Das Beispiel, das ER hinterlassen hat, muss befolgt werden. Er nahm auf seine sündlose Natur unsere sündige Natur, damit Er wisse, wie Er denen helfen kann, die versucht werden. — Medical Ministry 181. GBO.265.3 Teilen

Jesus nahm die gefallene, leidende menschliche Natur auf sich, die durch Sünde verderbt und beschmutzt ist

Denk an Christi Erniedrigung. Er nahm die gefallene menschliche Natur auf sich, die durch Sünde verderbt und beschmutzt ist. Er nahm unsere Sorgen, trug unseren Gram und unsere Schande. Er ertrug alle Versuchungen, mit denen der Mensch bedrängt wird. Er vereinte Menschentum und Göttlichkeit: Ein göttlicher Geist wohnte in einem Tempel aus Fleisch. Er vereinigte sich mit dem Tempel. „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“, denn so konnte Er den sündigen, sorgenvollen Söhnen und Töchtern Adams nahekommen. — The Youth’s Instructor, 20. Dezember 1900; S.D.A. Bible Commentary IV, 1147. GBO.265.4 Teilen

Jesus vereinte unsere Übertreternatur mit seiner sündlosen Natur
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Die Liebe, die Christus bezeugte, kann von sterblichen Menschen nicht begriffen werden. Sie ist ein Geheimnis, das zu tief ist, als dass der menschliche Geist es ausloten könnte. Christus vereinigte wirklich die Übertreternatur des Menschen mit seiner eigenen, sündlosen Natur, weil Er dadurch, dass er zu uns herabstieg, befähigt wurde, seine Segnungen auf das gefallene Menschengeschlecht auszugießen. So ermöglichte Er uns, an seiner Natur teilzuhaben. Indem Er sich selbst zum Sündopfer machte, eröffnete Er einen Weg, durch den die Menschen eins mit Ihm werden konnten. Er setzte sich an des Menschen Stelle und wurde leidensfähig. Sein ganzes irdisches Leben war eine Vorbereitung auf den Altar. — The Review and Herald, 17. Juli 1900. GBO.266.1 Teilen

In Christus wurden das Göttliche und das Menschliche vereint — der Schöpfer und das Geschöpf. Die Natur Gottes, dessen Gesetz übertreten worden war, und die Natur Adams, des Übertreters, trafen sich in Jesus, dem Gottes- und Menschensohn. — Manuskript 141, 1901; S.D.A. Bible Commentary VII, 926. GBO.266.2 Teilen

Die menschliche Natur Christi — d. h. hier sein menschliches Wesen — war absolut und vollständig sündlos

Indem Er des Menschen Natur in ihrem gefallenen Zustand auf sich nahm, wurde Christus nicht im geringsten teilhaftig ihrer Sünde. Er war den Schwächen und Schwachheiten unterworfen, von denen der Mensch umgeben ist, „damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist: Er hat unsere Schwachheiten auf sich genommen, und unsere Krankheiten hat er getragen“. Matthäus 8,17. Er kam in Berührung mit unseren Schwachheiten, sah, was das für ein Gefühl ist, und wurde in allen Dingen versucht wie wir! Und doch lernte Er die Sünde nicht kennen. Er war das „unschuldige und unbefleckte Lamm“. 1.Petrus 1,19. Hätte Satan den Heiland in der kleinsten Einzelheit zur Sünde verleiten können, würde er des Erlösers Haupt zertreten haben. Aber so konnte er ihm nur an die Ferse. Wäre das Haupt Christi angetastet worden, wäre die Hoffnung des Menschengeschlechts dahingewesen. Der Zorn Gottes wäre auf Christus herabgekommen wie einst auf Adam. Christus und die Gemeinde hätten keine Hoffnung gehabt. GBO.266.3 Teilen

267

Wir sollten hinsichtlich der vollkommenen Sündlosigkeit der menschlichen Natur Christi nicht skeptisch sein. Unser Glaube muss ein vernünftiger Glaube sein, der in völligem Vertrauen auf Jesus blickt in unumschränktem Glauben an sein Versöhnungsopfer. Dies ist wesentlich, damit die Seele nicht in Finsternis gehüllt wird. Dieses heilige Opfer an unserer Statt vermag aufs äußerste zu retten, denn Er stellte dem staunenden Weltall in Seinem menschlichen Wesen eine vollkommene und völlige Erniedrigung vor, sowie vollkommenen Gehorsam allen Forderungen Gottes gegenüber. Der Mensch wird mit göttlicher Kraft angetan, damit er Teilhaber der göttlichen Natur werde, nachdem er der Verderbtheit entflohen ist, die durch die Begierde in der Welt herrscht. Deshalb kann ein reumütiger, glaubender Mensch zur Gerechtigkeit Gottes in Christo gemacht werden. — Selected Messages I, 256. GBO.267.1 Teilen

Inmitten von Unreinigkeit bewahrte Christus seine Reinheit. Satan konnte sie nicht beflecken oder verderben. In Seinem Wesen zeigte er einen völligen Haß gegen die Sünde. Es war seine Heiligkeit, die all die Leidenschaften einer verdorbenen Welt gegen ihn erregte; denn Sein vollkommenes Leben war für die Welt ein ständiger Vorwurf und zeigte den Gegensatz zwischen der Übertretung und der reinen, fleckenlosen Gerechtigkeit dessen, der von keiner Sünde wußte. — S.D.A. Bible Commentary V, 1142. GBO.267.2 Teilen

Mit seinem menschlichen Arm umschlang Christus das Menschengeschlecht, während Er mit seinem göttlichen Arm den Thron des Unendlichen erfaßte und den endlichen Menschen mit dem unendlichen Gott vereinte. Er überbrückte den Abgrund, den die Sünde geschaffen hatte, und verband die Erde mit dem Himmel. In seiner menschlichen Natur bewahrte Er die Reinheit seines göttlichen Wesens. — The Youth’s Instructor, 2. Juni 1898. Jesus Christus ist unser Vorbild in allen Dingen. Mit einem geheiligten menschlichen Willen begann er sein Leben, machte er seine Erfahrungen und beendete seinen Erdenlauf. Er wurde in allen Dingen wie wir versucht; doch weil Er dafür sorgte, dass sein Wille stets übergeben und geheiligt blieb, neigte Er nicht im geringsten Grade dazu, böse zu handeln oder sich gegen Gott aufzulehnen. — The Signs of the Times, 29. Oktober 1894. GBO.267.3 Teilen

268

Aber Jesus hat sich nie befleckt, als er kam, um als Mensch zu leben! — The Desire of Ages 266. GBO.268.1 Teilen

Sei vorsichtig, ganz besonders vorsichtig, wenn du bei dem Thema der menschlichen Natur Christi verweilst. Stelle Ihn dem Volke nicht als einen Mann mit dem Hang zur Sünde dar. Er ist der zweite Adam. Der erste Adam wurde als reines, sündloses Wesen geschaffen, ohne jeglichen Flecken der Sünde an ihm. Er stellte Gottes Ebenbild dar. Er konnte fallen, und er fiel — durch Übertretung. Wegen der Sünde wurden seine Nachkommen mit einem innewohnenden Hang zum Ungehorsam geboren. Jesus Christus aber war der eingeborene Sohn Gottes. Er nahm die menschliche Natur auf sich und wurde in allen Dingen versucht, wie die menschliche Natur versucht wird. Er hätte sündigen können. Er hätte fallen können; keinen Augenblick aber war in Ihm ein Hang zum Bösen vorhanden. Er wurde in der Wüste mit Versuchungen bedrängt, wie Adam in Eden mit Versuchungen bedrängt wurde. GBO.268.2 Teilen

Vermeide jegliche Frage bezüglich der Menschennatur Christi, die mißverstanden werden kann. Die Wahrheit liegt nämlich dicht bei der Spekulation. Wenn du die Menschennatur Christi behandelst, ist es notwendig, dass du bei jeder Behauptung eifrig auf der Hut bist, damit deinen Worten keine größere Bedeutung beigemessen wird, als sie beinhalten, und du dadurch die klaren Begriffe der Verbindungen von Menschlichkeit und Göttlichkeit in Jesus verlierst oder trübst. Seine Geburt war ein Wunder Gottes, denn der Engel sagte: „Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, den sollst du Jesus nennen .Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird über das Haus Jakob ewig König sein, und sein Reich wird kein Ende haben. Da sagte Maria zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich von keinem Mann weiß? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Kind heilig genannt werden und Gottes Sohn.“ Lukas 1,31-35. GBO.268.3 Teilen

269

Diese Worte beziehen sich auf kein menschliches Wesen, nur auf den Sohn des unendlichen Gottes. Niemals, in keiner Weise, sollst du in den Köpfen der Leute auch nur den leisesten Eindruck hinterlassen, dass eine Befleckung durch die Sünde oder eine Neigung zu ihr auf Jesus ruhte oder dass Er in irgendeiner Weise der Verdorbenheit nachgab. Er wurde in allen Dingen versucht, wie ein Mensch versucht wird, und doch wird Er „heilig“ genannt. Es ist ein Geheimnis, das Sterblichen unerklärt gelassen wird, dass Christus in allen Dingen versucht werden konnte wie wir und doch ohne Sünde war. Die Fleischwerdung war immer und wird immer ein Geheimnis bleiben. Das, was offenbart ist, ist für uns und unsere Kinder da; jedermann aber sei von vornherein gewarnt, Christus allzu menschlich darzustellen, so wie unsereinen, das geht einfach nicht. Die genaue Zeit, in der die menschliche Natur sich mit der Göttlichkeit vereinte, brauchen wir nicht unbedingt zu wissen: Wir sollen lediglich unsere Füße auf dem Felsen Jesus Christus halten — als auf Gott, offenbart im Fleisch. GBO.269.1 Teilen

Ich sehe eine Gefahr darin, sich auf Themen einzulassen, die die Menschennatur des Sohnes des unendlichen Gottes behandeln. Es war eine Erniedrigung für ihn, als Er sah, dass Er die Gestalt eines Menschen besaß, damit Er die Macht aller Versuchungen verstünde, mit denen der Mensch bedrängt wird. GBO.269.2 Teilen

Der erste Adam fiel; aber der zweite Adam hielt unter den schwierigsten Umständen an Gott und seinem Wort fest, und sein Glaube an seines Vaters Güte, Gnade und Liebe wankte keinen Augenblick. „Es steht geschrieben“ war seine Widerstandswaffe, und es ist das Schwert des Geistes, das jeder Mensch benutzen sollte. „Denn es kommt der Fürst dieser Welt und hat nichts an mir“, nichts, was auf die Versuchungen anspricht. Bei keinem einzigen Anlaß reagierte Er auf seine mannigfaltigen Versuchungen. Kein einziges Mal begab sich Christus auf Satans Boden, ihm einen Vorteil zu verschaffen. Satan fand nichts in Ihm, was ihn in seinem Vorgehen ermutigen konnte. — S.D.A. Bible Commentary V, 1128-1129. GBO.269.3 Teilen

Der Heilige Geist war das Geheimnis des heiligen, reinen, fleckenlosen Lebens und Charakters Jesu
270

Von Christus heißt es: „Und er rang mit dem Tode und betete heftiger. Und sein Schweiß wurde wie Blut, das auf die Erde tropft.“ Lukas 22,44. Wir müssen die Wahrheit des Menschentums Jesu erkennen, um die obigen Worte gut verstehen zu können. Es ist kein Scheinmenschentum, das Christus auf sich nahm. Er nahm die menschliche Natur an und lebte sie aus. Christus wirkte keine Wunder für sich selbst. Er war von Schwachheiten umgeben, seine göttliche Natur aber wußte, was im Menschen war. Er musste nicht erst von jemandem darüber aufgeklärt werden. Der Geist war Ihm ohne Maß verliehen worden, denn seine Sendung auf Erden erforderte dies. GBO.270.1 Teilen

Christi Leben stellt vollkommenes Menschentum dar. Genau das, was du sein kannst, war Er in menschlicher Natur. Er nahm unsere Schwachheiten an. Er ward nicht nur Fleisch, sondern er wurde dem sündigen Fleisch gleichgestaltet. Römer 8,3. Seine göttlichen Eigenschaften waren zurückgehalten, so dass sie Ihn von seiner Seelenangst oder seinen körperlichen Schmerzen nicht befreien konnten. — Brief 106, 1896; S.D.A. Bible Commentary V, 1124. GBO.270.2 Teilen

Jesus war auf die gleiche Weise mit dem Heiligen Geist erfüllt, wie wir es sein können

Die Themen der Erlösung sind wichtige Themen, und nur die geistlich Gesinnten können ihre Tiefe und Bedeutung erkennen. Es ist zu unserer Sicherheit und Freude, wenn wir über die Wahrheiten des Erlösungsplanes nachdenken. Glaube und Gebet sind nötig, um die Tiefen der Gottheit schauen zu können. GBO.270.3 Teilen

Unser Verstand ist durch engstirnige Gedanken so eingeengt, dass wir von der Erfahrung, die wir machen dürfen, nur begrenzte Lichtblicke erhaschen. Wie wenig verstehen wir, was der Apostel Paulus meint, wenn er sagt: „Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, der der rechte Vater ist über alles, was Kinder heißt im Himmel und auf Erden, und bitte ihn, dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist am inneren Menschen.“ Epheser 3,14-16. Wie kommt es, dass viele, die sich zum Glauben an Christus bekennen, keine Kraft besitzen, den Versuchungen des Feindes zu widerstehen? Es kommt daher, dass sie nicht durch die Macht seines Geistes am inneren Menschen gestärkt sind. GBO.270.4 Teilen

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Paulus eröffnet der Ephesergemeinde in umfassendster Darstellung die wunderbare Kraft und Kenntnis, die sie als Söhne und Töchter des Allerhöchsten haben könnten. Es kam ihnen zu, „stark zu werden durch seinen Geist am inneren Menschen“, „in der Liebe eingewurzelt und gegründet“ zu sein, „mit allen Heiligen (zu) begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, und die Liebe Christi erkennen, die doch alle Erkenntnis übertrifft“. Epheser 3,16-19. Aber das Gebet des Apostels erreicht seinen Höhepunkt in dem Vorrecht „... damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle“. Epheser 3,19. GBO.271.1 Teilen

Hier sind die Höhen dessen offenbart, was wir durch den Glauben an die Verheißungen unseres himmlischen Vaters erlangen dürfen, wenn wir seine Forderungen erfüllen. Durch die Verdienste Christi haben wir Zugang zum Thron der unbegrenzten Macht. „Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben — wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken“? Römer 8,32. Der Vater gab seinem Sohn den Geist ohne Maß, und auch wir dürfen an seiner Fülle teilhaben. Jesus sagt: „Wenn schon ihr, die ihr doch böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen den Heiligen Geist geben, die ihn darum bitten!“ Lukas 11,13. GBO.271.2 Teilen

Der Herr erschien Abraham vor alters und sprach: „Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.“ 1.Mose 5,1. Dies ist der Lohn aller, die Christus nachfolgen. Jehovah Immanuel — Er, in dem alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind -, in Sein Mitgefühl einbezogen zu werden; Ihn zu besitzen, in dem Maße, wie sich das Herz mehr und mehr öffnet, um Seine Eigenschaften zu empfangen; seine Liebe und Kraft zu kennen, um die unausforschlichen Reichtümer Christi zu besitzen; mehr und mehr zu begreifen, „welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, und die Liebe Christi erkennen, die doch alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle“ (Epheser 3,18-19) — dies ist das Erbe der Diener des Herrn „und ihre Gerechtigkeit ist von mir, sagt der Herr“. GBO.271.3 Teilen

Das Herz, das einmal die Liebe Christi erfahren hat, ruft ständig nach einem größeren Trunk; und indem du weiterreichst, wirst du in reicherem und umfassenderem Maße empfangen. Jede Offenbarung Gottes an die Seele erhöht die Fähigkeit zur Erkenntnis und zur Liebe. Der ständige Ruf des Herzens lautet: „Mehr von dir!“ Und stets antwortet der Geist: „Viel mehr, denn unser Gott hat Gefallen daran, ‚überschwenglich‘ mehr zu tun als alles, was wir bitten oder verstehen“. Epheser 3,20. Jesus, der sich selbst zur Erlösung der gefallenen Menschheit entäußerte, wurde der Heilige Geist ohne Maß verliehen. So wird er auch jedem Nachfolger Christi verliehen werden, wenn er sein Herz ganz übergeben hat, damit er darin wohnen kann. Unser Herr selbst hat den Befehl erteilt: „Laßt euch vom Geist erfüllen.“ Epheser 5,18. Dieser Befehl ist gleichzeitig eine Verheißung seiner Erfüllung. — The Review and Herald, 5. November 1908. GBO.271.4 Teilen

Der Heilige Geist wurde Jesus immer neu zugeteilt
272

Wir müssen lernen, dem Ich zu mißtrauen und uns gänzlich auf Gott zu verlassen: um Leitung und Unterstützung, um Kenntnis seines Willens und um Kraft, ihn auszuführen. Wir müssen viel in Zwiesprache mit Gott stehen. Beten im Verborgenen; beten, wenn die Hände ihre Arbeit verrichten; beten, wenn wir unterwegs sind, beten in der Nacht; des Herzens Verlangen steigt ständig auf zu Gott — dies ist unsere einzige Sicherheit. So wandelte Henoch mit Gott. So erlangte unser Vorbild Kraft, den dornigen Pfad von Nazareth nach Golgatha zu gehen. GBO.272.1 Teilen

Christus, der Sündlose, dem der Heilige Geist ohne Maß verliehen war, erkannte ständig seine Abhängigkeit von Gott an und suchte frische Vorräte von der Quelle der Stärke und Weisheit. Wieviel mehr sollte der endliche, irrende Mensch jede Stunde und jeden Augenblick seine Hilfsbedürftigkeit Gott gegenüber empfinden! Wie sorgfältig sollte er der Hand folgen, die ihn führt; wie sorgfältig jedes Wort aufbewahren, das zu seiner Führung und Unterweisung gegeben worden ist! „Wie die Augen der Knechte auf die Hände ihrer Herren sehen, wie die Augen der Magd auf die Hände ihrer Frau“, so sollten unsere Augen auf den Herrn, unsern Gott, gerichtet sein. Psalm 123,2. Seine Befehle sollten mit rückhaltlosem Glauben angenommen und mit freudiger Genauigkeit befolgt werden. — The Review and Herald, 8. November 1887. GBO.272.2 Teilen

Tauglich für den Kampf durch den innewohnenden Heiligen Geist
273

Jesus sagte: „Es kommt der Fürst der Welt. Er hat keine Macht über mich.“ Johannes 14,30. Es war nichts in ihm, was auf Satans Spitzfindigkeiten ansprach. Jesus gab der Sünde nicht nach. Nicht mit einem Gedanken überließ er sich der Versuchung. So soll es auch bei uns sein. GBO.273.1 Teilen

Das Menschliche in Christus war mit dem Göttlichen vereint: Der in ihm wohnende göttliche Geist hatte ihn für den Kampf ausgerüstet. Und Jesus kam, um uns zu Teilhabern der göttlichen Natur zu machen. Solange wir durch den Glauben mit ihm verbunden sind, hat die Sünde keine Gewalt über uns. Gott faßt unsere Hand des Glaubens und will uns leiten, damit wir einen festen Halt an der Gottheit Christi haben und einen vollkommenen Charakter entfalten können. GBO.273.2 Teilen

Christus hat uns gezeigt, wie wir dies erreichen können. Wodurch blieb er im Streit gegen Satan siegreich? Durch das Wort Gottes! Nur dadurch konnte er der Versuchung widerstehen. „Es steht geschrieben“, sagte er. Und uns sind „die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt ... dass ihr dadurch teilhaftig werdet der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Lust in der Welt“. 2.Petrus 1,4. Jede Verheißung in Gottes Wort gehört uns. „Von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht“ sollen wir leben. Matthäus 4,4. Wenn Versuchungen an uns herantreten, sollen wir nicht auf die äußeren Umstände oder auf unsere Schwächen blicken, sondern auf die Macht des Wortes, dessen ganze Kraft uns gehört. Der Psalmist sagt: „Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige.“ „Im Treiben der Menschen bewahre ich mich vor den Wegen des Gewalttätigen durch das Wort deiner Lippen.“ Psalm 119,11; 17,4. — The Desire of Ages 123; Das Leben Jesu 108. GBO.273.3 Teilen

Der Heilige Geist wirkte auf die Gesinnung Christi ein

Von Jesus steht geschrieben: „Aber das Kind wuchs und ward stark im Geist, voller Weisheit, und Gottes Gnade war bei ihm ... Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen“. Lukas 2,40.52. Gotteserkenntnis wird eine Erkenntnis schaffen, die so dauerhaft sein wird wie die Ewigkeit. Die Werke Christi zu lernen und zu tun, das ist wahre Erziehung. Obwohl der Heilige Geist auf die Gesinnung Christi einwirkte, so dass er zu seinen Eltern sagen konnte: „Was ist‘s, dass ihr mich gesucht habt? Wisset ihr nicht, dass ich sein muss in dem, das meines Vaters ist?“ arbeitete er doch als gehorsamer Sohn im Tischlerhandwerk. — Fundamentals of Christian Education 392. GBO.273.4 Teilen

274

Der Heilige Geist goß in Jesus die Eigenschaften der Gottheit aus, Gottes Charakter, seine Handlungsweise — so kann es auch mit uns geschehen. GBO.274.1 Teilen

Soll irgend jemand von uns so uneinsichtig sein wie die Juden, oder sollen wir nicht lieber auf Christus als vollkommenes Muster unserer vervollkommneten menschlichen Natur blicken, der in sich die göttlichen Eigenschaften mit unserer menschlichen Natur vereinte? Der eingeborene Sohn Gottes zeigte, was aus der menschlichen Natur werden kann. In seiner geheiligten menschlichen Natur offenbarte er, wie der Mensch sein soll. Durch ihn wurde es möglich, dass die Gnade bei der Bestrafung des Übertreters gerecht verfuhr, und die Gerechtigkeit konnte vergeben, ohne die Würde und Reinheit zu verlieren. Am Kreuz umarmten einander Gnade und Wahrheit, ebenso wie Gerechtigkeit und Friede. O, welch wunderbare Vorkehrung doch für den Menschen getroffen wurde! Wie kommt es, dass wir die himmlische Gabe nicht wertschätzen? Durch den Lebenswandel, den wir persönlich führen, bezeugen wir, welchen Wert wir den goldenen Vorrechten einräumen, die uns geschenkt sind. — The Signs of the Times, 18. Juni 1896. GBO.274.2 Teilen

1. Die Übergabe des Willens

Jesus war eindringlicher bestrebt, seinen Jüngern verständlich zu machen, zu welchem Zweck seine Gottheit sich mit der menschlichen Natur verbunden hatte. Er war in die Welt gekommen, um die Herrlichkeit Gottes zu entfalten, damit die Menschen durch deren erneuernde Kraft emporgehoben werden sollten. Gott offenbarte sich in Ihm, damit Jesus in ihnen offenbart würde. Jesus besaß keine Eigenschaften und verfügte über keinerlei Kräfte, deren die Menschen durch den Glauben an ihn nicht auch teilhaftig werden könnten. Seine Vollkommenheit als Mensch können alle seine Nachfolger besitzen, wenn sie sich Gott so unterwerfen, wie er es tat. — Das Leben Jesu 663-664; The Desire of Ages 664. GBO.274.3 Teilen

2. Das Gebet
275

Christus brachte die Sehnsucht der Menschen zu dem Vater des Erbarmens. Als Mensch flehte er vor dem Thron Gottes, bis sein Menschsein von göttlichem Wesen durchdrungen war. Durch beständige Gemeinschaft empfing er Leben von Gott, um es der Welt mitzuteilen. Das muss auch unsere Erfahrung sein. — Das Leben Jesu 355; The Desire of Ages 363. GBO.275.1 Teilen

3. Das Wort

Wodurch blieb er im Streit mit Satan siegreich? Durch das Wort Gottes! — Das Leben Jesu 108; The Desire of Ages 123. GBO.275.2 Teilen

4. Durch den Glauben

Plötzlich lichtete sich das Dunkel um das Kreuz, und mit heller, lauter Stimme, die durch die ganze Schöpfung zu hallen schien, rief der Herr: „Es ist vollbracht!“ — „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!“ Johannes 19,30; Lukas 23,46. Ein blendender Lichtschein umgab das Kreuz, und das Angesicht des Heilandes leuchtete wie der Glanz der Sonne. Dann neigte Jesus sein Haupt auf die Brust und verschied. GBO.275.3 Teilen

Inmitten der schrecklichen Finsternis, scheinbar von Gott verlassen, hatte Jesus den Kelch des menschlichen Leidens bis zur Neige geleert. In diesen furchtbaren Stunden hatte er sich auf die ihm vorher gegebene Zusicherung verlassen, dass ihn der Vater annehmen werde. Er kannte das Wesen des Vaters, und er verstand auch dessen Gerechtigkeit, Erbarmen und große Liebe. In festem Glauben verließ er sich auf Gott, dem er stets freudig gehorcht hatte. Als er sein Leben nun demütig Gott anvertraute, wurde das Gefühl, der Vater habe ihn verlassen, langsam zurückgedrängt. Durch den Glauben wurde er Sieger. — Das Leben Jesu 756-757; The Desire of Ages 756. GBO.275.4 Teilen

Der Heilige Geist macht uns zu Teilhabern der göttlichen Natur (des göttlichen Charakters)
276

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ Das sagte der Herr zu seinen Jüngern. Obgleich er im Begriff stand, von ihnen genommen zu werden, sollte ihre geistliche Verbindung mit ihm unverändert sein. Die Verbindung der Rebe mit dem Weinstock, so sagte er, veranschaulicht das Verhältnis, in dem ihr zu mir bleiben sollt. Der junge Trieb wird dem Weinstock eingepropft und wächst Faser auf Faser, Ader auf Ader in den Stamm ein, so dass das Leben des Weinstocks zum Leben der Rebe wird. So empfängt auch die in Schuld und in Sünden abgestorbene Seele neues Leben durch die Verbindung mit Christus, die durch den Glauben an ihn als einen persönlichen Heiland hergestellt wird. Der Sünder vereinigt seine Schwachheit mit der Stärke Christi, seine Leere mit der Fülle Jesu und seine Gebrechlichkeit mit Christi ausdauernder Kraft. Er wird eines Sinnes mit ihm; die menschliche Natur Christi hat unser Menschsein berührt und unsere menschliche Natur die Gottheit. So wird der Mensch durch die Vermittlung des Heiligen Geistes der göttlichen Natur teilhaftig; er ist „begnadet ... in dem Geliebten“. Epheser 1,6. — Das Leben Jesu 674-675; The Desire of Ages 675. GBO.276.1 Teilen

Der Heilige Geist trennt die Sünde vom Charakter ab

Wir müssen von Christus lernen. Wir müssen wissen, was er denen ist, die er erlöst hat. Wir müssen erkennen, dass wir durch den Glauben an ihn an der göttlichen Natur teilhaben dürfen und so der Verderbtheit entfliehen, die in der Welt durch die Begierde herrscht. Dann sind wir von aller Sünde, von allen Charaktermängeln gereinigt. Wir brauchen keine einzige Neigung zur Sünde beibehalten ... Epheser 2,1-6. GBO.276.2 Teilen

Sobald wir an der göttlichen Natur teilhaben, werden ererbte und erworbene Neigungen zum Fehltritt von unserem Charakter abgetrennt, und wir werden zu einer lebendigen Macht zum Guten. Indem wir stets vom göttlichen Lehrer lernen, täglich seiner Natur teilhaftig werden, wirken wir mit Gott in der Überwindung der Versuchungen Satans zusammen. Gott wirkt, und der Mensch wirkt, damit der Mensch eins mit Christus sein kann, so wie Christus eins ist mit Gott. Dann sind wir mit Christus zusammen an himmlischen Orten. Unser Geist ruht friedevoll und sicher in Jesus. — The Review and Herald, 24. April 1900; S.D.A. Bible Commentary VII, 943. GBO.276.3 Teilen

Nur der Heilige Geist vermag Sünde zu überwinden
277

Indem Jesus seinen Jüngern das Amt des Heiligen Geistes beschrieb, versuchte er in ihnen die Freude und Hoffnung zu erwecken, die ihn selbst beseelte. Er freute sich über die reiche Unterstützung, die für seine Gemeinde vorgesehen war; denn der Heilige Geist war die höchste aller Gaben, die er von seinem Vater zur Erhöhung seines Volkes erbitten konnte. Dieser Geist sollte uns als eine erneuernde Kraft erfüllen, ohne die das Opfer Christi wertlos gewesen wäre. Die Macht des Bösen war jahrhundertelang gestärkt worden, und die Unterwerfung der Menschen unter diese satanische Knechtschaft war höchst bestürzend. Nur durch die machtvolle Kraft der dritten Person der Gottheit konnte der Sünde widerstanden und sie überwunden werden. Der Heilige Geist sollte nicht in beschränktem Maße, sondern in der Fülle göttlicher Kraft über ihnen ausgegossen werden. Er macht wirksam, was der Heiland der Welt erwirkt hat. Er reinigt das Herz, und durch ihn wird der Gläubige Teilhaber der göttlichen Natur. Christus hat seinen Geist als eine göttliche Kraft gegeben, um alle ererbten und anerzogenen Neigungen zum Bösen zu überwinden und seiner Gemeinde sein Wesen aufzuprägen. — Das Leben Jesu 670; The Desire of Ages 671. GBO.277.1 Teilen

Die Kraft, die das Weltall schuf und Jesus von den Toten auferweckte, diese Kraft Gottes kann uns in das Gottesbild umformen

Das lebendige Wort lehrt nicht, dass der Sünder bereuen müsse, ehe er der Einladung Christi folgen kann: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“. Matthäus 11,28. Die Menschen müssen zu Christus kommen, weil sie ihn als ihren Erlöser sehen, ihren einzigen Helfer, damit sie zur Reue fähig werden; denn könnten sie bereuen, ohne zu Christus zu kommen, dann könnten sie auch ohne Christus gerettet werden. Die Kraft, die von Christus ausgeht, führt zu wahrer Reue. Petrus verdeutlicht dies in seiner Aussage an die Israeliten: „Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht, um Israel Umkehr und Vergebung der Sünden zu gewähren“. Apostelgeschichte 5,31. Reue ist ebenso eine Gabe Christi wie Vergebung, und sie ist in keinem Herzen, in dem Jesus nicht gewirkt hat. Ohne den Geist Christi, der das Gewissen erweckt, können wir ebensowenig bereuen, wie ohne Christus Vergebung finden. Christus zieht den Sünder zu sich dadurch, dass er seine Liebe am Kreuz demonstriert; das besänftigt das Herz, beeindruckt den Sinn und erfüllt die Seele mit Reue und Beschämung. — The Review and Herald, 1. April 1890. GBO.277.2 Teilen

278

Diejenigen, die in diese täuschende Religion verhebt sind, haben keinen Gefallen an dem Gedanken, den alten Menschen mit seinen Taten zu vernichten und jeden aufrührerischen Gedanken unter die Herrschaft Christi zu bringen. Sie wollen sich der Herrschaft des Geistes Gottes nicht unterwerfen, der im menschlichen Herzen wirkt, um dort jede Schlechtigkeit hin auszustoßen und so lebenswichtige Grundsätze wie Tugend, Mäßigkeit, Frömmigkeit, brüderliche Freundlichkeit und christusähnliche Liebe hervorzubringen. Doch jene, die den Geist Gottes empfangen, obgleich sie tot in Übertretungen und Sünden waren, werden das aktive Wirken jener Kraft erleben, die Jesus von den Toten auferweckte. Die Lebenskraft des Heiligen Geistes wird alle die auferwecken, die ihre Hilflosigkeit erkennen und kommen, um ihm an Jesus ihre Sünden zu bekennen. Alle Fähigkeiten sollender Herrschaft des Geistes Gottes unterstellt werden. Ohne Hilfestellung mag die Menschheit kämpfen mit aller Kraft, den Verstand sowie Beredsamkeit und Philosophie einsetzen, um die Trümmer einer gefallenen, verworrenen Welt zu reparieren; die Menschen mögen auf die Theorien von Menschen hören; aber die Frage stellt sich: Was ist dabei herausgekommen? Jesus antwortet: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Wenn man alle Schulweisheit, alle Anhäufung menschlichen Könnens zugunsten derjenigen verwendet, die tot in ihren Übertretungen und Sünden sind, so nützen sie doch nichts zur Umformung des Charakters. Die menschliche Selbstsucht bleibt doch in all ihrer Verdorbenheit bestehen. Der Geist Gottes allein vermag Menschen zu reinigen und rein zu halten. Das Werk des Geistes an der Seele läßt sich so darstellen: Es macht die Toten lebendig und befreit die Seele von der Sklaverei der Sünde; die Sünde stellte die Seele ja unter die Verurteilung durch das Gesetz, wo Zorn und Trübsal jeden Missetäter heimsuchen. Die Gnade Christi bringt jedem Errettung, der sie empfängt. Die Bekehrten erleben Frieden und Gewißheit auf ewig. — The Signs of the Times, 5. November 1894. GBO.278.1 Teilen

279

Jesus möchte die Menschen in seinen Dienst aufnehmen. Er möchte ihre mißbrauchten Kräfte so leiten, dass sie durch seine Gnade Werkzeuge werden, die an jedermann nur Gutes wirken, und dass jeder in selbstloser Liebe seines Bruders Hüter werde und die Welt so mit Gott wieder ins reine kommen. Durch den Glauben an Jesus Christus ist die Kette der gegenseitigen Abhängigkeit am Thron Gottes befestigt, und durch das menschliche Werkzeug ist die Menschheit mit Gott verbunden. Gott hat seinen Heiligen Geist, die höchste Kraft im Weltall verheißen. Sie sollte im Menschen Gestalt annehmen, damit die Menschheit durch den Glauben an Jesus Christus erhöht werde. Ein von Gott ausgehender Einfluß konzentriert die Kraft des Universums, damit ein verlorenes und aufrührerisches Geschlecht mit Gott versöhnt und ihm wiedergegeben werde. — The Signs of the Times, 4. September 1893. GBO.279.1 Teilen

Christus zeigt, dass die Menschheit ohne die beherrschende Kraft des Geistes Gottes eine furchtbare Macht zum Bösen ist. — S.D.A. Bible Commentary V, 1122. GBO.279.2 Teilen

Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen und der Braut — eine stets gegenwärtige Wirklichkeit
280

Dieses Gleichnis ist keine Darstellung offenkundiger Sünder, sondern derer, die Christus bekennen. Die Braut ist die Gemeinde, die auf das zweite Kommen unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus wartet. In der Verkündigung der ersten und zweiten Engelsbotschaft aus Offenbarung 14 ist eine besondere Botschaft an unsere Welt ergangen ... GBO.280.1 Teilen

Die Botschaften des ersten und des zweiten Engels sind in der dritten vereinigt und vervollständigt ... GBO.280.2 Teilen

Bei der Verkündigung dieser Botschaften erging der Ruf: „Siehe, der Bräutigam kommt!“ Die an diese Botschaften glaubten, sahen sich gezwungen, die Kirchen zu verlassen, weil sie das zweite Kommen Christi in den Wolken des Himmels predigten. Die ganze Welt sollte die Botschaft vernehmen: „Siehe, der Bräutigam kommt, geht aus, ihm entgegen!“ Viele, die diese Botschaft hörten, dachten, sie würden Christus noch zu ihren Lebzeiten kommen sehen; aber das Kommen des Bräutigams verzögerte sich, damit alle Gelegenheit hätten, die letzte Botschaft der Gnade an eine gefallene Welt zu hören. GBO.280.3 Teilen

Hätten jene, die angeblich der Wahrheit glaubten, ihre Rolle als kluge Jungfrauen gespielt, wäre die Botschaft schon längst allen Nationen und Geschlechtern und Sprachen und Völkern verkündigt worden. Fünf aber waren töricht. Eigentlich hätten alle zehn Jungfrauen die Wahrheit verkündigen sollen, aber nur fünf hatten die nötige Vorkehrung getroffen, sich der Gruppe anzuschließen, die in dem ihnen gegebenen Licht wandelte. GBO.280.4 Teilen

Die Botschaften des ersten, zweiten und dritten Engels sollen wiederholt werden. An die Gemeinde soll der Ruf ergehen: „Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große, und ist eine Behausung der Teufel geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhaßten Vögel. Denn von dem Zorneswein ihrer Hurerei haben alle Völker getrunken, und die Könige auf Erden haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen Üppigkeit ... Gehet aus von ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, auf dass ihr nicht empfanget etwas von ihren Plagen!“ GBO.280.5 Teilen

281

Viele, die ausgingen, um dem Bräutigam unter den Botschaften des ersten und zweiten Engels zu begegnen, verwarfen die dritte, die letzte Prüfungsbotschaft an die Welt, und ähnlich wird es sein, wenn der letzte Ruf ergeht. Offenbarung 18. — The Review and Herald, 31. Oktober 1899. GBO.281.1 Teilen

Die Gemeinde ist die Braut

Gott ist der Ehemann seiner Gemeinde. Die Gemeinde ist die Braut, die Braut des Lammes. Jeder wahre Gläubige ist ein Teil des Leibes Christi. Christus betrachtet die ihm von seinem Volk erwiesene Untreue als Untreue einer Frau gegenüber ihrem Ehemann. Wir sollen daran denken, dass wir Glieder des Leibes Christi sind. — Brief 39, 1902. GBO.281.2 Teilen

Die Gemeinde ist die Braut, die Braut des Lammes. Sie soll sich rein, geheiligt und heilig halten. Niemals sollte sie sich in irgendeiner Torheit ergehen, denn sie ist die Braut eines Königs. Doch sie erkennt ihre erhabene Stellung nicht. Verstünde sie diese, wäre sie innerlich überaus herrlich. — Brief 177, 1901. GBO.281.3 Teilen

Die Gemeinde ist die Braut Christi, und ihre Glieder sollten sich mit ihrem Leiter vereinen. Gott warnt uns vor der Befleckung unserer Kleider. — Brief 123, 1898; S.D.A. Bible Commentary VII, 985-986. GBO.281.4 Teilen

Die Hochzeit bedeutet die Vereinigung von Menschlichkeit und Göttlichkeit im Gläubigen, mit anderen Worten, sie ist der Spätregen

Das Gleichnis vom hochzeitlichen Kleid eröffnet uns eine Lehre von allerhöchster Wichtigkeit. Durch die Hochzeit wird die Vereinigung von Menschlichkeit und Göttlichkeit dargestellt; das hochzeitliche Kleid stellt den Charakter dar, den alle besitzen müssen, die als taugliche Hochzeitsgäste betrachtet werden. — Christ’s Object Lessons 307. GBO.281.5 Teilen

Eins mit Gott, wie Christus eins ist mit dem Vater (Johannes 17) — was bedeutet dies?
282

Christus wurde eins mit uns im Fleisch, damit wir im Geiste eins würden mit ihm. — The Desire of Ages 388; Das Leben Jesu 379. GBO.282.1 Teilen

Wir sollen die Wahrheit darstellen, wie sie in Jesus ist. Christus kam in die Welt, um Sünder zu retten. Dreißig Jahre lang lebte er als unser Vorbild. Er ertrug Beleidigung, Unehre, Schmach, Verwerfung und Tod; und doch lebt er. Er ist ein lebendiger Heiland. Er ist gen Himmel gefahren, um Fürbitte für uns einzulegen. Kurz vor seiner Kreuzigung betete er, dass seine Jünger eins mit ihm seien, wie er eins mit dem Vater ist. Besteht wirklich eine Möglichkeit, dass der sündige, gefallene Mensch in solch eine erhabene Beziehung mit Christus gebracht werden kann? Solch eine Vereinigung mit Christus wird unseren Seelen Licht, Frieden und Trost bringen. — The Signs of the Times, 24. Juni 1889. GBO.282.2 Teilen

Er betete, dass seine Jünger eins mit ihm seien, wie der Vater eins mit ihm war. Einige Leute haben behauptet, diese Einheit mit Christus sei unmöglich. Christus aber hat sie ermöglicht, indem er uns durch die Verdienste seines Lebens und Opfers mit sich selbst in Einklag brachte. Weshalb sollten wir die Liebe und Kraft Gottes anzweifeln? Weshalb sollten wir uns in dieser Frage nicht auf die Glaubensseite stellen? Siehst du die Lieblichkeit und Anziehungskraft Jesu? Trachte doch danach, seinen Fußtapfen zu folgen! Er kam, der Welt den Vater zu offenbaren, und er hat uns das Werk übertragen, seine Liebe, Reinheit, Güte und sein zartes Mitgefühl den Menschenkindern darzustellen. GBO.282.3 Teilen

Wir wollen unsere Augen zu den geöffneten Toren des himmlischen Heiligtums erheben, wo das Licht der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi strahlt, der „auch die für immer retten kann, die durch ihn zu Gott kommen“. Hebräer 7,25. Weshalb sollten wir nicht über den Erlösungsplan nachdenken? Weshalb sollten wir nicht im Bergwerk der Wahrheit nach Schätzen der Weisheit graben, damit ihr die Verheißungen Gottes wertschätzt? Weshalb sollten wir nicht in der Liebe Christi verweilen und vom Erlösungsplan reden? — The Signs of the Times, 15. April 1889. GBO.282.4 Teilen

Als Philippus den Meister bat, ihm den Vater zu zeigen, blickte Jesus ihn betrübt an und sagte: „So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie kannst du dann sagen: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich euch verkündige, die rede ich nicht aus mir selbst. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke.“ Johannes 14,9-10. Unser Leben kann so mit Gott verbunden sein, dass wir diese Einheit mit Christus haben. Unsere Gedanken, Neigungen, Wünsche und unsere Triebe können gänzlich auf des Herrn Seite stehen. Dann werden wir nichts haben, was uns von Christus trennt und scheidet. Es wird eine vollkommene Harmonie zwischen unserem und seinem Herzen bestehen, so dass wir mit ihm eins sind, wie er mit dem Vater eins ist. Jetzt ist die Zeit, sich mit Christus zu vereinen. Uns gehört nur das Heute; das Morgen gehört uns nicht. Wir wollen uns heute dafür entscheiden, dass wir Gott nicht länger durch unseren Unglauben entehren und dadurch, dass wir vom Meister entfernt stehen, wenn er sagt: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Matthäus 11,28. GBO.282.5 Teilen

283

Der Tisch ist bereitet, und Christus lädt dich zum Fest ein. Sollen wir zurückstehen, seine Reichtümer ablehnen und erklären: „Das ist nicht für mich gedacht“? Wir pflegten ein geistliches Lied zu singen, das einen Festschmaus beschreibt, wo sich eine glückliche Familie auf eines Vaters freundliche Einladung hin versammelt, um an den Üppigkeiten des Tisches teilzuhaben. Während die Glücklichen sich um den Tisch sammeln, steht an der Schwelle ein hungriges Bettlerkind. Es wird eingeladen hereinzukommen; aber es wendet sich traurig ab und ruft aus: „Ich habe dort keinen Vater!“ Willst du diese Haltung einnehmen, wenn Jesus dich einlädt? O, wenn du in den himmlischen Höfen droben einen Vater hast, bitte ich dich, diese Tatsache zu bekunden. Er möchte dich zum Teilhaber seiner Reichtümer und Segnungen machen. Alle, die in der zutraulichen Liebe eines kleinen Kindes kommen, werden dort einen Vater finden. Wie könnte der Herr seine Liebe zu uns in einer noch zarten Sprache als in seinem kostbaren Wort ausdrücken? Er sagt uns, was wir tun sollen, um gerettet zu werden. Wie sehr wünsche ich, dass wir alle den Verheißungen Gottes glaubten! — The Signs of the Times, 25. März 1889. GBO.283.1 Teilen

Die Hochzeit findet statt, wenn Jesus während des Untersuchungsgerichts im Allerheiligsten dient
284

Ich sah Engel im Himmel hin und her eilen. Ein Engel mit einem Tintenfaß kehrte von der Erde zurück und kündigte Jesu an, dass sein Werk vollendet und die Heiligen gezählt und versiegelt seien. Dann erblickte ich Jesus — er hatte vor der Lade, die die zehn Gebote enthält, gedient -, wie er das Rauchfaß von sich warf. Er hob seine Hände auf und rief mit lauter Stimme: „Es ist geschehen.“ Alle heiligen Engel legten ihre Kronen ab, als Jesus den feierlichen Ausspruch tat: „Wer böse ist, der sei fernerhin böse; und wer unrein ist, der sei fernerhin unrein; aber wer fromm ist, der sei fernerhin fromm; und wer heilig ist, der sei fernerhin heilig.“ GBO.284.1 Teilen

Jeder Fall war zum Leben oder zum Tode entschieden worden. Während Jesus im Heiligtum gedient hatte, war das Gericht über die gerechten Toten und dann über die gerechten Lebenden vor sich gegangen. Christus hatte sein Reich empfangen; er hatte die Versöhnung für sein Volk vollbracht und seine Sünden ausgetilgt. Die Untertanen des Reiches waren vollendet. Die Hochzeit des Lammes wurde vollzogen, und das Reich, Gewalt und Macht unter dem ganzen Himmel wurden Jesu und den Erben der Seligkeit gegeben; Jesus sollte als König aller Könige und Herr aller Herren regieren. — Early Writings 279-280; Erfahrungen und Gesichte 272-273. GBO.284.2 Teilen

Die Braut erhält den Namen des Bräutigams, des Vaters des Bräutigams und den Namen ihres neuen Heims; Mit anderen Worten: Hochzeit und Versiegelung sind gleichbedeutend

Die 144 000 waren alle versiegelt und vollkommen eins. An ihren Stirnen stand geschrieben: Gott, Neues Jerusalem, und es befand sich dort ein herrlicher Stern mit Jesu neuem Namen. Über unseren glücklichen, heiligen Zustand wurden die Gottlosen zornig, sie wollten ungestüm über uns herfallen und die Hände an uns legen, um uns in das Gefängnis zu werfen; wenn wir aber unsere Hände im Namen des Herrn ausstreckten, fielen sie hilflos zu Boden. Dann wußte des Satans Schule, dass Gott uns liebte — die wir einer des anderen Füße waschen und die Brüder mit dem heiligen Kuss grüßen konnten — und sie beteten an zu unseren Füßen. — Early Writings 15; Erfahrungen und Gesichte 13. Offenbarung 19,6-10; Sacharja 10,1-3; Joel 2,1-10; Hohelied 6,10. GBO.284.3 Teilen

Die Gemeinde bei ihrem letzten Triumphesmarsch, dargestellt als Pferd des Lammes
285

Während das Untersuchungsgericht im Himmel vor sich geht, während die Sünden reumütiger Gläubiger aus dem Himmel entfernt werden, muss sich das Volk Gottes auf Erden in besonderer Weise läutern, d. h. seine Sünden ablegen. Das wird in den Botschaften von Offenbarung 14 deutlich ausgesagt. GBO.285.2 Teilen

Nachdem das geschehen ist, werden die Nachfolger Christi für sein Erscheinen bereit sein. Dann „wird dem Herrn wohl gefallen das Speisopfer Judas und Jerusalems wie vormals und vor langen Jahren“. Maleachi 3,4. Dann wird die Gemeinde, die der Herr bei seinem Kommen zu sich nehmen wird, herrlich sein, eine Gemeinde, „die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder des etwas“. Epheser 5,27. Dann wird sie hervorbrechen „wie die Morgenröte, schön wie der Mond, auserwählt wie die Sonne, schrecklich wie die Heerscharen“. Hohelied 6,10. — The Great Controversy 425; Der große Kampf 427. Wie das Hohelied 6,10 ausgewertet wird, siehe Testimonies for the Church V, 80-81; Daniel 5 zum Vergleich. GBO.285.3 Teilen

Der Engel sagte: „Sieh her!“ Dann wurde meine Aufmerksamkeit auf die Schar gelenkt, die ich schon gesehen hatte. Sie war stark erschüttert. Mir wurden diejenigen gezeigt, die ich zuvor weinen und in ihrer Seelenangst beten gesehen hatte. Die Zahl der beschützenden Engel, die sie umgab, hatte sich verdoppelt, und sie waren vom Haupte bis zu den Füßen mit einer Rüstung angetan. Sie bewegten sich in vollkommener Ordnung, wie ein Heer Soldaten ... GBO.285.4 Teilen

Ich hörte, dass diejenigen, die mit der Rüstung angetan waren, die Wahrheit mit großer Kraft verkündeten ... Ich fragte, wodurch diese große Veränderung bewirkt worden sei. Ein Engel antwortete: „Es ist der Spätregen ...“ GBO.285.5 Teilen

Bald vernahm ich die Stimme Gottes, die Himmel und Erde erschütterte ... Ihre Feinde, die Heiden um sie her, fielen wie Tote zu Boden. Sie konnten das Licht, das die erlösten Heiligen umgab, nicht ertragen. Dies herrliche Licht blieb auf ihnen ruhen, bis Jesus in den Wolken des Himmels erschien ... — Early Writings 271-273; Erfahrungen und Gesichte 263. Zum Vergleich Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 55-57. GBO.285.6 Teilen

Das weiße Gewand der Sieger
286

Man darf durchaus das Schöne lieben und erstreben; aber Gott möchte, dass wir zuerst die höchste Schönheit lieben, nämlich die unvergängliche. Kein äußerer Schmuck läßt sich an Wert und Lieblichkeit mit jenem „sanften und stillen Geist“ vergleichen, der „weißen, reinen Leinwand“ (Offenbarung 19,14), die alle Heiligen auf Erden tragen werden. Dieses Kleid macht sie schon hier auf Erden schön und liebenswert und wird sie hernach zum Betreten des Palastes ihres Königs berechtigen, der ihnen verheißen hat: „Die werden mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind‘s wert.“ Offenbarung 3,4. — Das Wirken der Apostel 522; The Acts of the Apostles 523-524. GBO.286.1 Teilen

Der Endkampf gegen das Lamm und die mit Ihm sind, die Berufenen, Auserwählten und Getreuen

Wie Christus am Pfingsttage verherrlicht wurde, so wird er wiederum im abschließenden Werk des Evangeliums verherrlicht werden, wenn er ein Volk darauf vorbereiten wird, die abschließende Prüfung im abschließenden Streit des großen Kampfes zu bestehen. Der Prophet beschreibt des Feindes Plan mit den Worten: „... Sie werden gegen das Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.“ Offenbarung 17,17. — The Review and Herald, 29. November 1892. GBO.286.2 Teilen

Mit dem Panzer der Gerechtigkeit Christi bekleidet, soll die Gemeinde ihren letzten Kampf antreten. „Schön wie der Mond, klar wie die Sonne, gewaltig wie ein Heer“ soll sie in alle Welt hinausziehen — „als Sieger und um zu siegen“. Hohelied 6,10; Offenbarung 6,2. — Propheten und Könige 511; Prophets and Kings 725. GBO.286.3 Teilen

Offenbarung 19,11-16 ist Harmagedon

Wir müssen die Ausgießung der siebenten Plage studieren. Die Mächte des Bösen werden den Streit nicht kampflos aufgeben. Aber die Vorsehung hat eine Rolle in der Schlacht von Harmagedon zu spielen. Wenn die Erde mit der Herrlichkeit des Engels aus Offenbarung 18 erleuchtet ist, werden die religiösen Elemente, Gut und Böse, vom Schlaf erwachen, und die Armeen des lebendigen Gottes werden das Feld einnehmen. — Manuskript 175, 1899; S.D.A. Bible Commentary VII, 983. GBO.286.4 Teilen

287

Es gibt nur zwei Gruppen in unserer Welt: diejenigen, die Gott treu sind, und diejenigen, die unter dem Banner des Fürsten der Finsternis stehen. Satan und seine Engel werden mit Kraft und Zeichen und lügenhaften Wundern herabkommen, jene zu verführen, die auf Erden wohnen, und wenn es möglich wäre, selbst die Auserwählten. Die Krise steht uns unmittelbar bevor. Soll dies die Kräfte derer lähmen, die die Wahrheit kennen? Ist der Einfluß der Verführungsmächte so weitreichend, dass er den Einfluß der Wahrheit übertrumpft? GBO.287.1 Teilen

Die Schlacht zu Harmagedon soll bald geschlagen werden. Er, auf dessen Gewand der Name geschrieben steht: König aller Könige und Herr aller Herren, führt die Armeen des Himmels auf weißen Pferden, bekleidet in feiner Leinwand, sauber und weiß. — Manuskript 172, 1899; S.D.A. Bible Commentary VII, 982. GBO.287.2 Teilen

Zwei große einander gegenüberstehende Mächte werden im letzten großen Kampf offenbart. Auf der einen Seite steht der Schöpfer Himmels und der Erden. Alle auf seiner Seite tragen sein Zeichen. Sie gehorchen seinen Geboten. Auf der anderen Seite steht der Fürst der Finsternis mit denen, die Abfall und Aufruhr gewählt haben. — The Review and Herald, 7. Mai 1901; S.D.A. Bible Commentary VII, 982.983. GBO.287.3 Teilen

288

Jetzt findet das Ereignis statt, auf das die letzte feierliche Handlung des Versöhnungstages hinwies. Nachdem der Dienst im Allerheiligsten vollendet und die Sünden Israels kraft des Opferblutes aus dem Heiligtum entfernt worden waren, wurde der Sündenbock lebend vor den Herrn gebracht und im Beisein des Volkes bekannte der Hohepriester „auf ihn alle Missetat der Kinder Israel und alle ihre Übertretung in allen ihren Sünden“ und legte sie dem lebenden Bock auf das Haupt. 3.Mose 16,21. Auf die gleiche Weise werden, wenn das Versöhnungswerk im himmlischen Heiligtum vollendet ist, in der Gegenwart Gottes und der heiligen Engel und der Schar der Erlösten die Sünden des Volkes Gottes auf Satan gelegt; er wird all des Bösen schuldig erklärt werden, das er veranlaßt hat. Und wie der lebende Bock in eine unbewohnte Gegend gejagt wurde, so wird Satan auf die verwüstete Erde verbannt werden, in eine unbewohnte, öde Wildnis. GBO.288.1 Teilen

Christus sagt Satans Verbannung sowie das Chaos und die Verödung, die dann auf der Erde herrschen sollen, voraus und erklärt, dieser Zustand würde tausend Jahre lang bestehen. Nach der Schilderung der Ereignisse bei der Wiederkunft des Herrn und bei dem Untergang der Gottlosen fährt der Schreiber der Offenbarung fort: „Ich sah einen Engel vom Himmel fahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und Satan, und band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und verschloß ihn und versiegelte obendarauf, dass er nicht mehr verführen sollte die Heiden, bis dass vollendet würden tausend Jahre; und darnach muss er los werden eine kleine Zeit.“ Offenbarung 20,1-3. GBO.288.2 Teilen

Dass der Ausdruck „Abgrund“ die Erde in einem Zustand der Verwirrung und der Finsternis bezeichnet, erhellt aus andern Schriftstellen. Über den Zustand der Erde „am Anfang“ sagt der biblische Bericht: „Die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe.“ (1.Mose 1,2); das hier mit „Tiefe“ übersetzte Wort ist in der Septuaginta das gleiche, wie das in Offenbarung 20,3 mit „Abgrund“ wiedergegebene.) Die Weissagung lehrt uns, dass die Erde wenigstens teilweise in diesem Zustand zurückversetzt werden wird. Im Hinblick auf den großen Tag Gottes erklärt der Prophet Jeremia: „Ich schaute das Land (Grundtext: die Erde) an, siehe, das war wüst und öde, und den Himmel, und er war finster. Ich sah die Berge an, und siehe, die bebten, und alle Hügel zitterten. Ich sah, und siehe, da war kein Mensch, und alle Vögel unter dem Himmel waren weggeflogen. Ich sah, und siehe, das Gefilde war eine Wüste; und alle Städte darin waren zerbrochen.“ Jeremia 4,23-26. GBO.288.3 Teilen

289

Diese Einöde soll tausend Jahre lang die Heimat Satans mit seinen bösen Engeln sein. Auf die Erde beschränkt, wird er keinen Zugang zu anderen Welten haben, um die zu versuchen und zu belästigen, die nie gefallen sind. In diesem Sinne ist er gebunden; niemand ist zurückgeblieben, an dem er seine Macht auslassen könnte. Er ist gänzlich von seinem betrügerischen und verderbenbringenden Werk abgeschnitten, das so viele Jahrhunderte lang seine einzige Freude gewesen ist. GBO.289.1 Teilen

Der Prophet Jesaja ruft im Hinblick auf die Zeit des Sturzes Satans aus: „Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefällt, der du die Heiden schwächtest! Gedachtest du doch in deinem Herzen: Ich will in den Himmel steigen und meinen Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen; ich will ... gleich sein dem Allerhöchsten. Ja, zur Hölle fährst du, zur tiefsten Grube. Wer dich sieht, wird dich schauen und betrachten (und sagen): Ist das der Mann, der die Welt zittern und die Königreiche beben machte? der den Erdboden zur Wüste machte und die Städte darin zerbrach und gab seine Gefangenen nicht los?“ Jesaja 14,12-17. GBO.289.2 Teilen

Sechstausend Jahre lang ließ Satans empörerische Handlungsweise „die Welt erzittern“. Er ist es, „der den Erdboden zur Wüste machte und die Städte darin zerbrach“. Und er „gab seine Gefangenen nicht los“. Sechstausend Jahre hat sein Gefängnis das Volk Gottes aufgenommen, und er hätte es auf ewig gefangengehalten, doch Christus hat die Fesseln gesprengt und den Gefangenen zur Freiheit verholfen. GBO.289.3 Teilen

Selbst die Gottlosen befinden sich jetzt außerhalb der Macht Satans; und er kann allein mit seinen bösen Engeln die Wirkung des Fluches wahrnehmen, den die Sünde über die Erde brachte. „Alle Könige der Heiden miteinander liegen doch in Ehren, ein jeglicher in seinem Hause (Grabe); du aber bist verworfen fern von deinem Grabe wie ein verachteter Zweig, bedeckt von Erschlagenen, die mit dem Schwert erstochen sind, die hinunterfahren zu den Steinen der Grube ... Du wirst nicht wie jene begraben werden, denn du hast dein Land verderbt und dein Volk erschlagen.“ Jesaja 14,18-20. GBO.289.4 Teilen

290

Tausend Jahre lang wird Satan auf der verwüsteten Erde umherwandern, um die Folgen seiner Empörung gegen Gottes Gesetz zu betrachten. Während dieser Zeit sind seine Qualen unermeßlich groß. Seit seinem Fall hat seine rastlose Tätigkeit das Nachdenken verbannt; aber nun, seiner Macht entblößt, bleibt ihm nur noch übrig, über seine Rolle nachzudenken, die er gespielt hat, seit er sich zuerst gegen die Herrschaft des Himmels empörte. Mit Zittern und Schrecken schaut er vorwärts in die furchtbare Zukunft, da er für sein abgrundböses Tun leiden und für die Sünden, die er verursacht, bestraft werden muss. GBO.290.1 Teilen

Dem Volke Gottes wird das Gebundensein Satans Freude und Frohlocken bringen. Der Prophet sagt: „Zu der Zeit, wenn dir der Herr Ruhe geben wird von deinem Jammer und Leid und von dem harten Dienst, darin du gewesen bist, so wirst du ein solch Lied anheben wider den König zu Babel (der hier den Satan vorstellt) und sagen: Wie ist‘s mit dem Dränger so gar aus ... Der Herr hat die Rute der Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher, welche die Völker schlug im Grimm ohne Aufhören und mit Wüten herrschte über die Heiden und verfolgte ohne Barmherzigkeit.“ Jesaja 14,3-6. GBO.290.2 Teilen

Während der tausend Jahre zwischen der ersten und der zweiten Auferstehung findet das Gericht über die Gottlosen statt. Der Apostel Paulus bezeichnet dieses Gericht als ein Ereignis, das der Wiederkunft Christi folgt. „Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr komme, welcher auch wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und den Rat der Herzen offenbaren.“ 1.Korinther 4,5. Daniel erklärt, dass, als der Alte kam, „das Gericht gegeben wurde den Heiligen des Höchsten“. Daniel 7,22. Um diese Zeit herrschen die Gerechten als Könige und Priester Gottes. Johannes erklärt in der Offenbarung: „Und ich sah Stühle, und sie setzten sich darauf, und ihnen ward gegeben das Gericht... Sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.“ Offenbarung 20,4.6. Zu dieser Zeit werden, wie Paulus vorausgesagt hat, „die Heiligen die Welt richten“. 1.Korinther 6,2. Mit Christus richten die Gerechten die Gottlosen, indem sie deren Taten mit dem Gesetzbuch, der Bibel, vergleichen und jeden Fall nach den zu Lebzeiten geschehenen Werken entscheiden. Dann wird ihnen die Strafe, die sie erleiden müssen, nach ihren Werken zugemessen und ihrem Namen gegenüber in das Buch des Todes eingetragen. GBO.290.3 Teilen

291

Auch Satan und die bösen Engel werden von Christus und seinem Volk gerichtet. Paulus sagt: „Wisset ihr nicht, dass wir über die Engel richten werden?“ 1.Korinther 6,3. Und Judas erklärt: „Die Engel, die ihr Fürstentum nicht bewahrten, sondern verließen ihre Behausung, hat er behalten zum Gericht des großen Tages mit ewigen Banden in der Finsternis.“ Judas 6. GBO.291.1 Teilen

Am Ende der tausend Jahre wird die zweite Auferstehung stattfinden. Dann werden die Gottlosen vom Tode auferweckt werden und vor Gott zur Vollstreckung des geschriebenen Urteils erscheinen. So heißt es in der Offenbarung, nachdem die Auferstehung der Gerechten beschrieben wurde, weiter: „Die anderen Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis dass tausend Jahre vollendet wurden.“ Offenbarung 20,5. Und Jesaja erklärt hinsichtlich der Gottlosen, „dass sie versammelt werden als Gefangene in die Grube und verschlossen werden im Kerker und nach langer Zeit wieder heimgesucht werden“. Jesaja 24,22. — Der große Kampf 656-660; The Great Controversy 658-661. (Siehe weiter das Kapitel „Des Kampfes Ende“, Der große Kampf 661f. GBO.291.2 Teilen

Der Engel, der Satan bindet, ist das Gegenbild des Mannes, der bereit stand und den Sündenbock wegführte. 3.Mose 16,21. Der Engel stellt Gottes Volk während der Zeit der Plagen dar

Dann sah ich, dass Jesu Werk im Heiligtum bald beendet sein wird. Und nachdem dort sein Werk beendet ist, wird er zur Tür der ersten Abteilung kommen und die Sünden Israels auf das Haupt des Sündenbockes bekennen. Dann wird er die Kleider der Vergeltung anziehen, und die Plagen werden auf die Bösen kommen, aber sie kommen nicht eher, als bis Jesus jenes Kleid anzieht und seinen Platz auf der großen weißen Wolke einnimmt. Dann, während die Plagen niedergehen, wird der Sündenbock hinweggeführt. Er unternimmt mächtige Anstrengungen, um zu entweichen, aber die Hand, die ihn führt, hält ihn fest. Gelänge es ihm zu entweichen, würde Israel sein Leben verlieren. Ich sah, dass es Zeit erfordern würde, den Sündenbock in das Land der Vergessenheit zu führen, nachdem die Sünden auf sein Haupt gelegt worden sind. — Spalding and Magan Kollektion 2; Manuskript 23. Oktober 1850. GBO.291.3 Teilen

Während der Plagen ist Gottes Volk „für immer vor des Versuchers Machenschaften sicher“ *
292

Wenn sich das Volk Gottes vor ihm demütigt und um Reinheit des Herzens bittet, wird der Befehl ergehen: „Nehmt die unreinen Kleider von ihm!“, und die ermutigenden Worte werden gesprochen: „Siehe, ich habe deine Sünden von dir genommen und habe dich mit Feierkleidern angezogen.“ Den in Versuchung und Prüfung treu gebliebenen Kindern Gottes wird das fleckenlose Kleid der Gerechtigkeit Christi verliehen. Die verachteten Übrigen werden in herrlichen Schmuck gekleidet, um nie mehr mit dem Schmutz der Welt besudelt zu werden. Unter den Treuen aller Zeiten bleiben ihre Namen im Lebensbuch des Lammes eingetragen. Sie haben den Ränken des Betrügers widerstanden und, obwohl der Drache wütete, ihre Treue nicht aufgegeben. Nun sind sie für ewig vor der List des Versuchers gesichert. Ihre Sünden werden auf den Urheber der Sünde gelegt. GBO.292.1 Teilen

Die Übrigen erhalten nicht nur Vergebung und werden angenommen, sie werden auch geehrt. „Ein reiner Hut“ wird auf ihr Haupt gesetzt, sie sollen Könige und Priester vor Gott sein. Während Satan seine Anklagen vortrug und die Gläubigen zu vernichten suchte, gingen heilige Engel ungesehen hin und her und drückten ihnen das Siegel des lebendigen Gottes auf. Das sind die, die mit dem Lamm auf dem Berg Zion stehen und den Namen des Vaters an ihrer Stirn geschrieben haben. — Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 125. GBO.292.2 Teilen

Während unser großer Hoherpriester jetzt die Versöhnung für uns vollbringt, sollten wir danach trachten, in Christus vollkommen zu werden. Nicht mit einem Gedanken gab unser Heiland der Macht der Versuchung nach. Satan findet in den menschlichen Herzen diesen oder jenen Punkt, an dem er sich festsetzen kann; so mancher sündhafte Wunsch wird gepflegt, durch den seine Versuchungen ihre Macht verteidigen. Christus aber erklärte von sich: „Es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir.“ Johannes 14,30. Satan vermochte nichts im Herzen des Sohnes Gottes zu finden, das ihm hätte helfen können, den Sieg davonzutragen. Christus hatte seines Vaters Gebote gehalten, und es war keine Sünde in ihm, deren sich Satan zu seinem Vorteil hätte bedienen können. Genau in diesem Zustand müssen sich diejenigen befinden, die in der trübseligen Zeit bestehen sollen. — Der große Kampf 623. GBO.292.3 Teilen

Der Sündenbock hat nichts mit Satans Anteil an den Sünden der Gläubigen zu tun
293

Die Neigung, unsere sittlichen Mängel zu entschuldigen, führt dazu, die Sünde zu kultivieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass Gott dem Übertreter die Sünde anrechnet; sie wird nicht Satan, sondern dem Sünder angekreidet. Niemals akzeptiert Gott die Wirksamkeit Satans als Entschuldigung für auch nur eine begangene Sünde. Wenn es überhaupt eine Entschuldigung für eine anscheinend falsche Tat gibt, dann ist es jedenfalls nicht die Sünde. Satan triumphiert, wenn er hört, wie die bekenntlichen Nachfolger Christi Ausreden für ihre Charaktermängel vorbringen. Sünden, die nicht bereut, und die der Sünder nicht bekannt hat, können niemals aus Gottes Aufzeichnungsbüchern gelöscht werden. Durch treues, gründliches Sündenbekenntnis wird das Herz von seiner sittlichen Befleckung gereinigt. Die Sünde, die der Herr getadelt hat, muss gelassen werden, ehe die Seele freigesprochen vor Gott stehen kann, gedemütigt und reumütig, indem sie erkennt, dass sie Satan gedient hat, ihm zu Gefallen und zur Ehre und zur Unehre ihres Herrn. — The Signs of the Times, 13. Dezember 1899. GBO.293.1 Teilen

Das Verfahren mit dem Sündenbock läßt sich in einem Gedanken zusammenfassen: Es gibt keinen, absolut keinen Grund für die Existenz der Sünde

Die Engel waren als Wesen voller Güte und Liebe geschaffen worden. Sie liebten einander unvoreingenommen und ihren Gott über alles, und sie wurden durch seine Liebe gedrungen, nach seinem Wohlgefallen zu handeln. Gottes Gesetz war kein hartes Joch für sie, sondern es war ihre Freude, seine Gebote zu halten und auf die Stimme seines Wortes zu hören. In diesem Zustand von Frieden und Reinheit jedoch kam die Sünde bei dem auf, der in allen seinen Wegen vollkommen war. Der Prophet schreibt über ihn: „Weil sich dein Herz erhob, dass du so schön warst, und deine Weisheit verdorben hast in all deinem Glanz ...“ Hesekiel 28,17. Sünde ist eine geheimnisvolle, unerklärbare Sache. Es gab keinen Grund für ihr Dasein; sie erklären zu wollen bedeutet, sie begründen zu wollen, und da hieße sie zu rechtfertigen. Die Sünde trat in einem vollkommenen Weltall in Erscheinung; dies erwies sich als unentschuldbar und über alle Maßen sündhaft. Warum sie ihren Anfang nahm oder warum sie sich fortentwickelte, wurde und wird nie erklärt werden, nicht einmal am letzten großen Tag, wenn das Gericht tagt und die Bücher geöffnet werden, wenn jeder gerichtet wird nach dem, was er bei Lebzeiten getan hat, wenn die Sünden des reumütigen, geheiligten Gottesvolkes auf den Sündenbock, den Urheber der Sünde, gehäuft werden. An jenem Tage wird es allen klar sein, dass es keine Ursache für die Sünde gibt und niemals gab. Bei der endgültigen Verurteilung Satans, seiner Engel und all der Menschen, die sich schließlich mit ihm als Übertreter des Gesetzes Gottes erwiesen haben, wird jeder Mund gestopft werden. Wenn die Scharen der Rebellion vom ersten großen Rebellen bis zum letzten Übertreter gefragt werden, weshalb sie denn das Gesetz Gottes gebrochen haben, werden sie sprachlos sein. Es wird keine Antwort darauf zu geben, keine Ursache zu bestimmen sein, die auch nur das geringste Gewicht haben könnte. — The Signs of the Times, 28. April 1890. GBO.293.2 Teilen

Die Sünden der Gottlosen, die seine Liebe verwerfen, werden in Jesus am Kreuz bestraft
294

Der Wert eines Menschen und das Maß seiner Verantwortlichkeit läßt sich nur am Kreuz von Golgatha erkennen. Er, der sich dem Sünder als der eine darstellt, der stark genug ist zu erretten, wird sich auch als mächtig erweisen, Zorn und Gericht über jeden Sohn Adams kommen zu lassen, der nicht bereut. Er, der die Welten an ihrem Platz hält, der die Hügel auf der Waage wiegt und die Berge auf einer Waagschale, der die Inseln emporhebt, als sei es nur eine Kleinigkeit, wird sich selbst als mächtig erweisen, seine nicht wiedervergoltene Gnade und zurückgewiesene Liebe heimzuzahlen. Diejenigen, die sich schmeicheln, Gott sei zu gnädig, um den Sünder zu strafen, brauchen nur nach Golgatha zu blicken, um sich doppelt zu vergewissern, dass jeden Übertreter seines gerechten Gesetzes die Rache treffen wird. GBO.294.1 Teilen

295

Die Strafe für die Übertretung des Gesetzes Gottes steht im gleichen Verhältnis zum Preis, der bezahlt wurde, um den Übertreter zu erlösen. Welch unaussprechliches Glück ist denen bereitet, die durch Christus gerettet werden, und welch tiefes Weh denen, die seine große Errettung verachten und verwerfen! Was die Menschen auch immer für wertvoll erachten mögen — alles, was es auf der Welt gibt -: es versinkt in Bedeutungslosigkeit, wird es in diesem Licht betrachtet; und wie groß erscheint doch da unsere Verpflichtung, alle Gaben im Dienste Gottes zu nutzen, die Er uns zur Verwaltung anvertraut hat. — The Signs of the Times, 24. Oktober 1906. GBO.295.1 Teilen

Die Sünden der Gerechten werden an Satan gestraft, denn diese Sünden waren die Ursache für den Tod des Gottessohnes. GBO.295.2 Teilen

Weil Satan als Urheber der Sünde auch der unmittelbare Anstifter aller Sünden ist, die den Tod des Sohnes Gottes verursachten, fordert die Gerechtigkeit schließlich auch Satans endgültige Bestrafung. Christi Werk zur Erlösung der Menschen und zur Reinigung des Weltalls von Sünde wird abgeschlossen werden mit ihrer Entfernung aus dem himmlischen Heiligtum. Diese Sünden werden auf Satan gelegt, der die volle Strafe tragen muss. Im vorgeschalteten Gottesdienst beschlossen deshalb die Reinigung des Heiligtums und das Bekenntnis der Sünden auf den Kopf des Bockes für Asasel die jährlichen Amtshandlungen. — Patriarchen und Propheten 335; Patriarchs and Prophets 358. GBO.295.3 Teilen

Die obigen beiden Aussagen über die Gottlosen und über die Gerechten lehren, was Ellen G. White allgemein in folgenden Worten ausdrückte

„Gott wird die Welt ganz gewiß vor Gericht stellen, um den Tod seines eingeborenen Sohnes zu vergelten, der vor dem Gericht des Pilatus und Herodes stand“. — Testimonies to Ministers and Gospel Workers 139. „Ein gerechter Gott muss den Tod seines Sohnes rächen“. — Testimonies to Ministers and Gospel Workers 131. GBO.295.4 Teilen

296

Siehe auch: The Review and Herald, 23. Januar 1900; The Review and Herald, 30. Januar 1900. Dies ist eine Sühne für den Tod des Gottessohnes. Siehe 3.Mose 16,10. GBO.296.1 Teilen

297

Die Vision von der künftigen Welt schafft einen ausgeglichenen Geist, so dass die sichtbaren Dinge keine Herrschaft über das Gemüt ausüben können, das der Erlöser der Welt mit einem unendlich hohen Preis erkauft hat. Durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes werden die unsichtbaren, ewigen Dinge vor die Seele gebracht, und die Vorteile eines ewigen, unvergänglichen Schatzes werden in ihrer anziehenden Schönheit vor das innere Auge gestellt. Auf diese Weise lernen wir auf das Unsichtbare und Ewige zu blicken und die Schmach Christi von größerem Wert zu erachten als die Schätze der Welt. — The Signs of the Times, 26. Juni 1893. GBO.297.1 Teilen

Indem Christus durch sein Opfer die Strafe für die Sünde bezahlte, wollte er nicht nur den Menschen erlösen, sondern die Herrschaft zurückgewinnen, die der Mensch verloren hatte. Alles, was durch den ersten Adam verloren ging, wird durch den zweiten Adam wiederhergestellt werden. Der Prophet sagt: „Und du, Turm der Herde, du Feste der Tochter Zion, zu dir wird kommen und wiederkehren die frühere Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalem.“ Micha 4,8. Und Paulus weist voraus auf die „Erlösung des erkauften Besitztums“. Gott schuf die Erde als Wohnung für heilige, glückliche Wesen. Diese Absicht wird verwirklicht werden, wenn die Erde, erneuert durch Gottes Kraft und befreit von Sünde und Sorge, die ewige Heimat der Erlösten sein wird. GBO.297.2 Teilen

Die Furcht, das künftige Erbe könnte allzu materiell erscheinen, hat viele dazu geführt, gerade die Wahrheiten durch Vergeistigung aufzuheben, durch die wir jenes Erbe als unsere Heimat betrachten. Christus versicherte seinen Nachfolgern, dass er gehe, um in seines Vaters Haus für sie Wohnungen zu bereiten. Wer die Lehren des Wortes Gottes annimmt, wird hinsichtlich der himmlischen Bleibe nicht gänzlich unwissend sein. Und doch: „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, hat Gott bereitet denen, die ihn heben.“ 1.Korinther 2,9. Die menschliche Sprache reicht nicht aus, um den Lohn der Gerechten zu beschreiben. Er wird nur denen bekannt sein, die ihn sehen. Kein endlicher Verstand kann die Herrlichkeit des Paradieses Gottes begreifen. GBO.297.3 Teilen

298

In der Bibel wird das Erbe der Geretteten als Land bezeichnet. Dort führt der himmlische Hirte seine Herde zu den Brunnen lebendigen Wassers. Der Baum des Lebens trägt monatlich seine Frucht, und die Blätter des Baumes dienen den Völkern. Dort sind Ströme, die immer fließen, klar wir Kristall, und neben ihnen werfen vom Wind bewegte Bäume Schatten auf die Pfade, die für die Erkauften des Herrn bereitet sind. Dort schwellen weit auslaufende Ebenen zu schönen Hügeln an, und die Berge Gottes erheben ihre stolzen Gipfel. Auf diesen friedvollen Ebenen, an jenen lebendigen Strömen, wird Gottes Volk, das so lange Pilger und Wanderer war, eine Heimat finden. — The Review and Herald, 22. Oktober 1908. GBO.298.1 Teilen

Der Wille ist der entscheidende Faktor

Könnten unsere geistigen Augen geöffnet werden, würden wir sehen, was uns lebenslang niemals im Gedächtnis haften bliebe. Wir sähen Seelen, die von Unterdrückung gebeugt sind, beladen mit Gram und niedergedrückt wie ein Ackerwagen unter den Garben, und die fast in Entmutigung sterben. Wir sähen Engel herbeieilen, um den Versuchten zu helfen, die gleichsam an der Kante eines Abgrunds stehen. Diese versuchten Seelen sind unfähig, sich selbst zu helfen und das Verderben abzuwenden, das sie bedroht; aber die Engel Gottes zwingen die bösen Engel zurück und führen die Seelen weg von den Orten der Gefahr, um ihre Füße auf sicheren Grund zu stellen. Wir sähen Kämpfe zwischen beiden Armeen stattfinden, ebenso wirklich wie jene, die von feindlichen Mächten auf Erden gefochten werden. Wenn Satans Macht über Seelen gebrochen ist, sehen wir, wie die Menschen ihren Willen am Kreuz festmachen und das Fleisch mit seinen Neigungen und Lüsten kreuzigen. Es ist in Wirklichkeit eine Kreuzigung des ICH; denn der Wille ist Christus übergeben worden. Der Wille des Menschen ist keineswegs zu stark, wenn er geheiligt ist und an Christi Seite steht. Der Wille ist eine Macht; und nun sollen wir ja im geistlichen Kampf oftmals triumphieren, viele Fortschritte auf der geistlichen Wanderschaft erzielen, und viele Lektionen von Christus dem großen Lehrer, lernen; daher ist es notwendig, dass der Wille geheiligt werde. Die Übergabe des Willens ist der Kern der Sache. Ist der Wille übergeben worden, werden die Ströme, die vom Brunnen fließen, nicht bitter sein, sondern klar wie Kristall. Die Blüten und die Frucht des christlichen Lebens werden zur Vollkommenheit heranreifen ... GBO.298.2 Teilen

299

Wir wollen dem Feind nicht länger Freude machen, indem wir die Stärke unseres bösen Willens beklagen; denn dadurch stärken und fördern wir unseren Willen gegen Gott und gefallen dem Bösen. Wir wollen daran denken, dass wir Kinder Gottes sind, verpflichtet, unseren Willen heilig zu erhalten, der uns von Gott kommt. GBO.299.1 Teilen

„Allen aber, die ihn aufnahmen, und an seinen Namen glauben, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden.“ Johannes 1,12. GBO.299.2 Teilen

Wenn wir dem Teufel widerstehen, wird er von uns fliehen, und wir werden uns über die menschliche Schwachheit dermaßen erheben, dass es sogar für uns selbst ein Geheimnis ist. GBO.299.3 Teilen

Nicht der Tag des Gerichts entscheidet unser ewiges Geschick, sondern das Nachgeben gegenüber Einflüssen, die unseren Charakter entweder der Formung nach dem Vorbild Christi unterwerfen oder machen, dass sich unser Wille dem Willen Gottes widersetzt. — The Signs of the Times, 29. Oktober 1894. GBO.299.4 Teilen

Gott möchte unseren Willen haben, nichts sonst, und ohne das vermag sogar der Heilige Geist nichts auszurichten

Wer sich zum Eintritt ins Reich Gottes entschließt, wird bald feststellen, dass alle Macht und Leidenschaft einer ungezügelten Natur zusammen mit den Mächten aus dem Reich der Finsternis sich gegen ihn stellen. Selbstsucht und Stolz werden sich wider alles erheben, was ihre Sündhaftigkeit bloßstellen könnte. Wir können nicht aus uns selbst böse Wünsche und Gewohnheiten besiegen, die um die Herrschaft ringen. Wir können den mächtigen Feind nicht überwinden, der uns in seinen Fängen hält. Gott allein kann uns Sieg geben. Er will, dass wir unser selber, unsres Willens und unsres Weges Herr sein sollen. Doch kann er ohne unsre Einwilligung und unsern Krafteinsatz nichts in uns ausrichten. Der Geist Gottes wirkt sich durch die dem Menschen verliehenen Fähigkeiten und Kräfte aus. Gott fordert von uns den Einsatz unsrer Willenskraft. GBO.299.5 Teilen

300

Wir können den Sieg nicht ohne viel ernstes Gebet erringen und auch nicht ohne Demut bei jedem Schritt. Es besteht kein Zwang, dass wir unsern Willen mit Gott einsetzen; das bleibt Sache freien Entschlusses. Wäre es möglich, in dir den Heiligen Geist zu hundertfach stärkerer Wirkung zu bringen, dann würdest du doch nicht zu einem Christen werden und auch nicht fürs Himmelreich geeignet sein. Die Festung Satans würde nicht geschleift werden. Du musst deinen Willen auf die Seite des Gotteswillens stellen. Aus dir selbst kannst du deine Absichten, Wünsche und Neigungen dem Willen Gottes nicht unterwerfen. Doch wenn du willens bist, willig zu werden, wird Gott an deiner Statt das Werk vollbringen und selbst zerstören „die Anschläge und alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi“. 2.Korinther 10,5. Dann wirst du schaffen, dass du selig wirst, mit Furcht und Zittern. „Denn Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“ Philipper 2,13. GBO.300.1 Teilen

Viele jedoch fühlen sich von der Schönheit Christi und der himmlischen Herrlichkeit angezogen, schrecken aber vor den Bedingungen zurück, unter denen allein sie ihrer teilhaftig werden können. — Gedanken vom Berg der Seligpreisungen 151-152. GBO.300.2 Teilen

Die Übergabe unseres Willens und die Verbindung mit dem Willen Gottes verleiht Frieden und Ruhe für alle Ewigkeit

Wir sollen Christi Joch tragen, damit wir völlig eins mit Ihm sind: „Nehmet mein Joch auf euch“, sagt er. Gehorcht meinen Forderungen. Allerdings können diese Forderungen in direktem Gegensatz zum Willen und zur Absicht des menschlichen Werkzeugs stehen. Was ist dann zu tun? Hört, was Gott sagt: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“ Matthäus 16,24. Joch und Kreuz sind Symbole, die ein und dieselbe Sache darstellen: die Übergabe des Willens an Gott. Das Tragen des Jochs bringt den begrenzten Menschen in Gemeinschaft mit dem teuren, lieben Sohn Gottes. Das Tragen des Kreuzes trennt das ICH von der Seele und stellt den Menschen dorthin, wo er lernt, Christi Lasten zu tragen. Wir können Christus nicht nachfolgen, ohne auch sein Joch zu tragen, ohne das Kreuz aufzuheben und es Ihm nachzutragen. Wenn unser Wille nicht in Übereinstimmung mit den göttlichen Forderungen steht, sollten wir unsere Neigungen verleugnen, unsere Lieblingsbegehren aufgeben und in Christi Fußtapfen treten ... GBO.300.3 Teilen

301

Die Menschen richten sich ein Joch für ihren Nacken her, das scheinbar leicht und angenehm zu tragen ist, aber es erweist sich als äußerst schmerzhaft. Christus sieht dies, und Er sagt: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ Matthäus 11,29-30. Der Herr schätzt sein Erbe nie falsch ein. Er mißt die Menschen, mit denen Er zusammenwirkt. Wenn sie sich dem Joch unterwerfen, wenn sie den Kampf aufgeben, der für sie selbst und die Sache Gottes nutzlos gewesen ist, werden sie Frieden und Ruhe finden. Wenn sie ihre Schwäche, ihre Mängel spüren, werden sie freudig Gottes Willen tun. Sie unterwerfen sich dem Joch Christi. Dann kann Gott in ihnen nach seinem Willen und Wohlgefallen wirken, was oftmals den Plänen des menschlichen Geistes entgegenläuft. Wenn die himmlische Salbung auf uns kommt, werden wir die Lehre der Sanftmütigkeit und Demut lernen, die der Seele stets Ruhe bringt. — The Review and Herald, 23. Oktober 1900; S.D.A. Bible Commentary V, 1090-1091. GBO.301.1 Teilen

Indem wir unsern Willen Christus übergeben, werden selbst unsere Gedanken und Gefühle von Christus gefangengenommen

In einer reinen Religion kommt es auf den Willen an. Der Wille ist die regierende Kraft in der Natur des Menschen und bringt alle anderen Fähigkeiten unter seine Herrschaft. Der Wille ist weder Geschmack noch Neigung, sondern eine entscheidende Kraft, die in den Menschenkindern zum Gehorsam oder zum Ungehorsam gegen Gott wirkt. GBO.301.2 Teilen

Du bist ein kluger junger Mann; du wünschst dein Leben so zu gestalten, dass du schließlich für den Himmel tauglich bist. Du bist oft entmutigt, wenn du siehst, dass deine sittliche Kraft schwach ist, dass du von der Sklaverei des Zweifelns und von Gewohnheiten und Sitten deines alten Sündenlebens beherrscht wirst. Du findest, dass deine Gefühlsnatur gegen dich untreu ist, gegen deine besten Vorsätze und feierlichsten Verpflichtungen. Nichts erscheint als wirklich. Deine Wankelmütigkeit führt dich dazu, die Aufrichtigkeit derer anzuzweifeln, die dir Gutes tun wollen. Je mehr du im Zweifel ringst, desto unwirklicher erscheint dir alles, bis du scheinbar jeglichen festen Boden unter deinen Füßen verlierst. Deine Versprechungen sind wie „Stricke aus Sand“, und im selben Licht der Unwirklichkeit betrachtest du die Worte und Werke jener, denen du vertrauen solltest. GBO.301.3 Teilen

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Du wirst in ständiger Gefahr sein, bis du die wahre Macht des Willens verstehst. Du magst alles glauben und versprechen, deine Versprechungen und dein Glaube aber sind so lange wertlos, bis du deinen Willen auf die Seite des Glaubens und Handelns stellst. Wenn du den Kampf des Glaubens mit deiner ganzen Willenskraft kämpfst, wirst du siegen. Deinem Gefühl, deinen Eindrücken, deinen Regungen solltest du nicht trauen, denn sie sind unzuverlässig, besonders bei deinen verkehrten Vorstellungen, und das Wissen um deine gebrochenen Versprechen und Gelübde schwächt dein Vertrauen in dich selbst und das Vertrauen anderer in dich. GBO.302.1 Teilen

Aber du brauchst nicht zu verzweifeln. Du musst entschlossen sein zu glauben, obwohl dir nichts wahr und wirklich erscheint. Ich muss dir nicht erst sagen, dass du dich selbst in diese nicht beneidenswerte Lage gebracht hast. Du musst dein Vertrauen zu Gott und den Brüdern zurückgewinnen. Es liegt bei dir, deinen Willen dem Willen Jesu Christi zu übergeben; und wenn du so handelst, wird Gott sofort Besitz davon ergreifen und in dir nach seinem Willen und Wohlgefallen handeln. Deine ganze Natur wird dann unter die Herrschaft des Geistes Christi gebracht, und selbst deine Gedanken werden Ihm Untertan sein. Du kannst deine Eingebungen, deine Regungen nicht meistern, wie du gern möchtest; aber du kannst den Willen regieren und eine völlige Veränderung in deinem Leben herbeiführen. Indem du deinen Willen Christus übergibst, wird dein Leben mit Christus in Gott verborgen sein und mit der Kraft verbunden, die über alle Mächte und Kräfte steht. Du wirst Kraft von Gott bekommen, die dich an seiner Kraft festhalten wird; und ein neues Licht, eben das Licht des lebendigen Glaubens, wird dir scheinen können. Aber dein Wille muss mit Gott zusammenwirken, nicht mit dem Willen von Freunden, durch die Satan ständig wirkt, um dich zu fangen und zu vernichten. GBO.302.2 Teilen

Willst du dich nicht ohne Zögern in die rechte Beziehung zu Gott stellen? Willst du nicht sagen: „Ich will meinen Willen Jesus geben, und ich will es jetzt tun“, und von diesem Augenblick an ganz auf des Herrn Seite stehen? Richte dich weder nach Gebräuchen noch nach dem starken Verlangen des Appetits und der Leidenschaft. Gib Satan keine Gelegenheit zu sagen: „Du bist ein elender Heuchler.“ Schließ die Tür zu, so dass Satan dich nicht anklagen und entmutigen kann. Sage: „Ich glaube, ich glaube wirklich, dass Gott mein Helfer ist“, und du wirst sehen, dass du in Gott siegst. Indem der Wille fest auf des Herrn Seite gehalten wird, wird jede Regung unter die Knechtschaft des Willens Jesu gebracht. Dann werden deine Füße auf festem Felsengrund stehen. Es wird manchmal deine ganze Willenskraft, die du besitzt, erfordern; aber es ist Gott, der für dich wirkt, und du wirst aus dem Vorgang des Geformtwerdens als ein Gefäß zu Ehren hervorgehen. GBO.302.3 Teilen

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Rede vom Glauben. Halte dich in der Angelegenheit auf Gottes Seite, und der Herr wird dein Helfer sein. Er wird für dich das tun, was du unmöglich für dich selbst tun kannst. Das Ergebnis wird sein, dass du „wie eine Zeder im Libanon“ wirst. Dein Leben wird edel, und deine Werke werden in Gott gewirkt sein. Es wird eine Kraft in dir sein, eine Ernsthaftigkeit, die dich zu einem geschliffenen Instrument in Gottes Händen macht. GBO.303.1 Teilen

Du musst täglich vom Brunnen der Wahrheit trinken, damit du das Geheimnis der Lust und Freude im Herrn verstehst. Aber du musst daran denken, dass dein Wille die Triebfeder aller deiner Handlungen ist. Dieser Wille, ein so wichtiger Faktor im Charakter des Menschen, wurde beim Sündenfall der Herrschaft Satans unterstellt; und seither hat er stets im Menschen nach seinem Willen und Wohlgefallen gehandelt, jedoch zum gänzlichen Untergang und Elend des Menschen. Aber das unendliche Opfer Gottes, der Jesus, seinen geliebten Sohn, zum Sündopfer dahingab, ermächtigt Ihn zu sagen, ohne dabei auch nur einen Grundsatz seiner Herrschaft zu brechen: „Übergib dich mir, gib mir den Willen, nimm ihn aus der Herrschaft Satans, und ich werde Besitz von ihm ergreifen: Dann kann ich in dir nach meinem Willen und Wohlgefallen wirken.“ Wenn Er dir die Gesinnung Christi gibt, wird dein Wille wie sein Wille, und dein Charakter wird verwandelt, um Christi Charakter zu gleichen. Ist es deine Absicht, Gottes Willen zu tun? Möchtest du der Schrift gehorchen? „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“. Matthäus 16,24. GBO.303.2 Teilen

So etwas wie die Nachfolge Christi gibt es nur, wenn du es ablehnst, deine Neigungen zu befriedigen und dich entschließt, Gott zu gehorchen. Es sind nicht deine Gefühle, deine Regungen, die dich zum Gotteskind machen, sondern das Tun des göttlichen Willens. — Testimonies for the Church V, 513-515. Siehe auch: The Desire of Ages 202-203; 455-456; 466; 668 und Das Leben Jesu 187; 448-449; 462; 666. GBO.303.3 Teilen

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