Portrait von Ellen White
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Die Natur Christi und die Vererbungsgesetze
Die Natur Christi und die Vererbungsgesetze
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Hätte der Sohn Gottes Menschengestalt angenommen, als Adam noch unschuldig im Paradies lebte, dann schon wäre eine solche Tat eine geradezu unbegreifliche Herablassung gewesen; nun aber kam Jesus auf die Erde, nachdem das Menschengeschlecht bereits durch vier Jahrtausende im Dienst der Sünde geschwächt worden war. Und dennoch nahm er wie jeder andere die Folgen auf sich, die das unerbittliche Gesetz der Vererbung zeitigte. Das Erleben seiner irdischen Vorfahren lehrt uns, worin diese Folgen bestanden. Mit einem solchen Erbteil belastet, teilte er unsere Nöte und Versuchungen und gab uns das Beispiel eines sündlosen Lebens. GBO.261.1 Teilen

Satan hatte Christus im Himmel wegen seiner Stellung vor Gott gehaßt. Dieser Haß steigerte sich, als er entthront wurde. Er haßte den, der es auf sich nahm, ein Geschlecht von Sündern zu erlösen. Dennoch sandte Gott seinen Sohn in diese Welt, über die Satan zu herrschen begehrte, er sandte ihn als ein hilfloses, aller menschlichen Schwachheit unterworfenes Kindlein. Er erlaubte ihm, sich zusammen mit jeder Menschenseele den Gefahren des Lebens auszusetzen und, wie jedes andere Menschenkind auch, den Lebenskampf zu führen: mit dem Wagnis, zu versagen und auf ewig verlorenzugehen. GBO.261.2 Teilen

Ein menschlicher Vater ist herzlich besorgt um seinen Sohn. Wenn er seinem Kind ins Auge schaut, so erzittert er bei dem Gedanken an die Gefahren, die das Leben mit sich bringt. Er möchte seinen Liebling vor der Gewalt Satans bewahren und Anfechtung und Kampf von ihm fernhalten. Gott aber sandte seinen eingeborenen Sohn in einen viel heißeren Kampf und in bedeutend größere Gefahren, damit unseren Kleinen der Pfad zum Leben gesichert würde. „Darin steht die Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden.“ 1.Johannes 4,10. — Das Leben Jesu 34. GBO.261.3 Teilen

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Adam war darin im Vorteil gegenüber Christus, dass keine der Auswirkungen der Sünde auf ihm lasteten, als er vom Versucher angegriffen wurde. Er stand in der Kraft der vollkommenen Menschheit und besaß die volle Energie von Körper und Geist. Er war von der Herrlichkeit Edens umgeben und stand in täglicher Verbindung mit himmlischen Wesen. Anders verhielt es sich mit Jesus, als er in die Wüste ging, um sich mit Satan zu messen. Viertausend Jahre lang hatte das Menschengeschlecht an körperlicher Stärke, geistiger Kraft und sittlichem Wert abgenommen, und nun nahm Christus die Schwachheiten der degenerierten Menschheit auf sich. Nur so konnte er den Menschen aus der tiefsten Tiefe der Verderbtheit befreien. — The Signs of the Times, 3. Dezember 1902; vgl. Das Leben Jesu 100. GBO.262.1 Teilen

Christus wurde von den Schwachheiten der menschlichen Natur versucht, den verdorbenen Grundsätzen des menschlichen Fleisches

Jesus kam als Mensch in die Welt, damit er mit den Menschen vertraut würde und ihnen in ihrer Not nahe käme. Er wurde als Baby in Bethlehem geboren. Er wuchs auf wie andere Kinder. Und von der Jugend bis zum Mannesalter, während seines ganzen irdischen Lebens, griff Satan ihn mit den heftigsten Versuchungen an. GBO.262.2 Teilen

Adam wurde vom Feind versucht und fiel. Es war keine innewohnende Sünde, die ihn zum Nachgeben veranlaßte; denn Gott hatte ihn rein und aufrecht, nach seinem eigenen Bilde geschaffen. Er war ebenso fehlerlos wie die Engel vor dem Thron. In ihm lagen keine verderbten Grundsätze, keine Neigungen zum Bösen. Aber als Christus kam, um den Versuchungen Satans zu begegnen, trug er die „Gleichgestalt des sündigen Fleisches“. In der Wüste, körperlich geschwächt durch das vierzigtägige Fasten, traf er auf den Gegner. Seine Göttlichkeit wurde in Frage gestellt, seine Autorität bestritten, seine Treue zum Vater von einem gefallenen Feind angegriffen. — The Signs of the Times, 17. Oktober 1900. GBO.262.3 Teilen

Aus eigener Kraft können wir den Begierden unserer gefallenen Natur nicht widerstehen. Satan wird gerade dieses Tor benutzen, um uns in Versuchung zu führen. Christus wußte, dass der Feind sich jedem Menschen nahen würde, um aus dessen ererbter Schwäche Vorteile zu ziehen und alle, die auf etwas anderes als auf Gott vertrauen, durch seine Einflüsterungen zu umgarnen. Unser Herr hat dadurch, dass er uns auf unserem Pilgerpfade vorangeschritten ist, den Weg der Überwindung gebahnt. Es ist nicht sein Wille, dass wir im Kampf mit Satan irgendwie benachteiligt sein sollen. Er will nicht, dass wir uns durch die Angriffe der Schlange einschüchtern oder entmutigen lassen. „Seid getrost“, sagt er, „ich habe die Welt überwunden.“ Johannes 16,33. GBO.262.4 Teilen

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Wer gegen die Macht der Esslust anzukämpfen hat, schaue auf den Heiland in der Wüste der Versuchung. Er blicke auf ihn, wie er am Kreuz Todesqualen litt, wie er ausrief: „Mich dürstet!“ Jesus hat alles ertragen, was Menschen je auferlegt werden könnte. Sein Sieg ist auch unser Sieg. — Das Leben Jesu 107; The Desire of Ages 122-123. GBO.263.1 Teilen

Jesus nahm Natur und Gestalt des gefallenen Menschen an

Obwohl sein Charakter keine Sündenflecken aufwies, ließ er sich doch herab, unsere gefallene menschliche Natur mit seiner Göttlichkeit zu verbinden. Indem er so die menschliche Art annahm, ehrte er sie. Aber als er in unserer gefallenen menschlichen Natur lebte, zeigte er, was aus ihr werden könnte, wenn wir die umfassende Vorsorge annehmen, die er hierfür getroffen hat, und wir Teilhaber der göttlichen Natur werden. — Besondere Anweisung bezüglich des Review-and-Herald-Büros und des Werkes in Battle Creek, 26. Mai 1896, p. 13; Questions on Doctrine 657; S.D.A. Bible Commentary VIIa, 453. GBO.263.2 Teilen

In Christus waren das Menschliche und das Göttliche vereint. Seine Sendung bestand darin, Gott mit dem Menschen und den Menschen mit Gott zu versöhnen. Sein Werk war es, das Endliche mit dem Unendlichen zu vereinen. Dies war der einzige Weg, auf dem die gefallenen Menschen — durch die Verdienste des Blutes Christi — erhöht werden konnten, und zwar so sehr erhöht, dass sie an der göttlichen Natur teilhaben. Das Annehmen der menschlichen Natur befähigte Christus, die Art der menschlichen Prüfungen zu verstehen und alle Versuchungen, mit denen er bedrängt wird. Die Engel konnten mit dem Menschen in seinen besonderen Prüfungen nicht mitfühlen, da sie ja die Sünde nicht kannten. GBO.263.3 Teilen

Ehe Christus den Himmel verließ und in die Welt kam, um zu sterben, war er größer als jeder Engel. Er war majestätisch und lieblich anzusehen. Als aber sein Dienst begann, war er nur wenig größer als der Durchschnitt der Menschen, die damals auf Erden lebten. Wäre Er mit seiner edlen, himmlischen Gestalt unter die Menschen gekommen, hätte seine äußere Erscheinung die Menschen zu Ihm hingezogen, und man hätte Ihn, ohne dass er seinen Glauben geübt hätte, angenommen. GBO.263.4 Teilen

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Gott hatte angeordnet, dass Christus Gestalt und Natur des gefallenen Menschen annehme, damit er durch Leiden zur Vollkommenheit gelange und selbst die Stärke der heftigen Versuchungen Satans erdulde, damit er wissen möge, wie er denen helfen kann, die versucht werden. Der Glaube der Menschen an Christus als den Messias sollte nicht auf dem augenfällig Sichtbaren beruhen — d.h. man sollte nicht wegen seiner persönlichen Anziehung an ihn glauben -, sondern auf seinem herausragenden Charakter. So einen Charakter hatte man nie zuvor an jemandem gesehen; es wäre auch unmöglich. — The Spirit of Prophecy II, 39. GBO.264.1 Teilen

Welch eine Liebe! Welch wunderbare Herablassung! Der König der Herrlichkeit bot an, sich zur gefallenen Menschheit zu erniedrigen! Er würde seine Füße in Adams Fußtapfen setzen. Er würde die gefallene menschliche Natur annehmen und mit dem starken Feind ringen, der über Adam triumphiert hatte. Er würde Satan überwinden und dabei den Weg öffnen zur Erlösung von der Schande des Versagens und Fallens Adams: für all diejenigen, die an Ihn glauben. — The Review and Herald, 24. Februar 1874; S.D.A. Bible Commentary I, 1085. GBO.264.2 Teilen

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