Portrait von Ellen White
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Der Brief
Der Brief
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Folgender Brief wurde Bruder S. geschrieben: ZP.46 Teilen

Napier, Neu-Seeland ZP.46 Teilen

23. März 1893 ZP.46 Teilen

Lieber Bruder S. ZP.46 Teilen

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Ich möchte einige Zeilen an Dich richten. Ich stimme nicht mit der Stellung überein, die Du eingenommen hast, denn der Herr hat mir gezeigt, dass gerade solche Ansichten von jenen vertreten werden, die sich im Irrtum befinden. Paulus hat uns die Warnung hinterlassen: ‚Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten werden etliche vom Glauben abtreten und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren der Teufel.‘ ZP.47.1 Teilen

Mein Bruder, ich sehe, dass Du die Stellung einnimmst, dass die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten Babylon sei und dass alle, die gerettet werden wollen, von ihr ausgehen sollen. Du bist nicht der einzige, den der Teufel in dieser Hinsicht betrogen hat. Während der letzten vierzig Jahre ist ein Mann nach dem andern aufgestanden, die alle behauptet haben, dass der Herr ihnen diese Botschaft aufgetragen habe; aber ich möchte Dir dasselbe sagen, was ich zu ihnen gesagt habe: Diese Botschaft, die von Dir verkündet wird, ist eine satanische Verführung, die darauf abzielt, die Gemeinden zu verwirren. ZP.47.2 Teilen

Mein Bruder, es ist sicher, dass Du Dich auf einem verkehrten Weg befindest. Die Botschaft des zweiten Engels war an Babylon [die Kirchen] gerichtet, verkündete ihren Fall und rief Gottes Volk auf, von ihr auszugehen. Die gleiche Botschaft wird ein zweites Mal gegeben werden. ‚Und danach sah ich einen andern Engel niederfahren vom Himmel, der hatte eine große Macht, und die Erde ward erleuchtet von seiner Klarheit. Und er schrie aus Macht mit großer Stimme und sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große, und eine Behausung der Teufel geworden und ein Behältnis aller unreinen Geister und ein Behältnis aller unreinen und verhaßten Vögel. Denn von dem Wein des Zorns ihrer Hurerei haben alle Heiden getrunken, und die Könige auf Erden haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen Wollust. Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Gehet aus von ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, auf dass ihr nicht empfanget etwas von ihren Plagen! Denn ihre Sünden reichen bis in den Himmel, und Gott denkt an ihren Frevel.‘ ZP.47.3 Teilen

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Mein Bruder, wenn Du lehrst, dass die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten Babylon sei, bist Du im Irrtum. Gott hat Dir keine solche Botschaft aufgetragen. Satan wird jedes Gemüt, zu dem er Zugang findet, benutzen, falsche Lehren aufzustellen oder vom Thema abzuschweifen, um eine falsche Erregung herbeizuführen, wodurch Seelen von den wahren Lebensfragen für diese Zeit abgelenkt werden. Die Vermutung liegt nahe, dass einige Seelen durch Deine Botschaft verführt werden mögen, weil sie neugierig sind und nach etwas Aufsehenerregendem verlangen. ZP.48.1 Teilen

Es macht mich in der Tat traurig, dass Du Dich von den Einflüsterungen des Feindes hast betrügen lassen. Ich weiß, dass die Lehre, die Du vertrittst, nicht auf Wahrheit beruht. Indem Du Deine Ansichten zum Ausdruck bringst, wirst Du Dir selbst und andern großen Schaden zufügen. Unternimm nicht den Versuch, die Zeugnisse verkehrt auszulegen, zu verdrehen oder zu fälschen, um irrtümliche Lehren zu unterstützen. Viele haben so gehandelt und haben großen Schaden angerichtet. Als andere voll Eifer wieder und wieder darangingen, eine solche Botschaft zu bringen, wurde mir wiederholt gezeigt, dass keine Wahrheit darin ist. ZP.48.2 Teilen

Ich sehe, dass Du auch lehrst, wir sollten keinen Zehnten zahlen. Mein Bruder, ‚zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist ein heilig Land.‘ Der Herr hat vom Zahlen des Zehnten gesprochen. Er hat gesagt: ‚Bringet aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüfet mich hierin, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.‘ Während er jenen Segen verheißt, die ihren Zehnten bringen, spricht er andererseits von einem Fluch, der jene treffen wird, die ihn vorenthalten. Erst vor kurzem empfing ich direktes Licht vom Herrn, dass viele Siebenten-Tags-Adventisten Gott am Zehnten und am Opfer berauben, und dass Maleachi es so geschildert hat, wie es wirklich ist. Wie kann ein Mensch es wagen, zu glauben, dass die Eingebung, Zehnten und Opfer zurückzuhalten, vom Herrn sei? Mein Bruder, wo hast Du den Weg verlassen? Oh, setze Deine Füße wieder auf den rechten Weg! ZP.48.3 Teilen

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Wir sind dem Ende sehr nahe; aber wenn Du oder jemand anders vom Feind betrogen wird, die Zeit für Christi Kommen festzusetzen, verrichtet er das gleiche böse Werk, das andere vor ihm taten, was den Untergang vieler Seelen zur Folge hatte. ZP.49.1 Teilen

Wenn Du Christi Joch auf Dich nimmst und seine Last trägst, wirst Du erkennen, dass es viel Arbeit gibt in der gleichen Richtung, wo die Diener Gottes wirken — das Predigen des gekreuzigten Christus. Wer sich aber dazu hergibt, die Stunde, den Tag oder das Jahr von Christi Wiederkunft zu bestimmen, hat ein Joch auf seine Schultern genommen und verkündet eine Botschaft, die der Herr ihm nie auferlegt hat. ZP.49.2 Teilen

Gott besitzt auf Erden eine Gemeinde, die sein auserwähltes Volk ist und seine Gebote hält. Gott führt ein Volk, aber nicht versprengte Einzelgänger, nicht den einen hier und den anderen dort. Die Wahrheit ist eine Kraft zur Heiligung. Aber die kämpfende Gemeinde ist noch nicht die triumphierende. Es gibt Unkraut unter dem Weizen. ‚Willst du denn, dass wir ... es ausjäten?‘ so fragte der Knecht. Doch der Herr antwortete: ‚Nein! auf dass ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjätet.‘ Das Netz des Evangeliums fängt nicht nur gute Fische, sondern ebenso auch wertlose. Nur der Herr weiß, wer die Seinen sind. ZP.49.3 Teilen

Es ist unsere persönliche Pflicht, demütig vor Gott zu wandeln. Wir haben nicht die Aufgabe, eine fremdartige und neue Lehre zu suchen. Wir dürfen nicht meinen, dass Gottes Auserwählte, die sich bemühen, in seinem Licht zu wandeln, Babylon sind. Die gefallenen Kirchen und Gemeinschaften sind Babylon. Babylon hat giftige Lehren, den Wein des Irrtums, verbreitet. Der Wein dieser Irrlehren ist aus falschen Lehren gemischt worden, wie die von der natürlichen Unsterblichkeit der Seele, der ewigen Qual der Gottlosen, der Leugnung des Vorlebens Christi vor seiner Geburt in Bethlehem und schließlich der Befürwortung und Erhöhung des ersten Wochentages über den heiligen Ruhetag Gottes. Diese und verwandte Irrlehren werden der Welt von den verschiedenen Kirchen dargeboten. Auf solche Weise findet das Schriftwort seine Erfüllung: ‚Von dem Wein des Zorns ihrer Hurerei haben alle Heiden getrunken.‘ Es ist ein Zorn, der durch falsche Lehren erweckt wird. Wenn Könige und Präsidenten diesen Wein des Zorns ihrer Hurerei trinken, werden sie mit Haß gegen jene erfüllt, die den falschen und satanischen Ketzereien nicht zustimmen, wodurch der falsche Sabbat erhöht und die Menschen veranlaßt werden, Gottes Denkmal mit Füßen zu treten. ZP.49.4 Teilen

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Gefallene Engel vereinigen sich mit bösen Menschen auf Erden. In dieser Zeit wird der Antichrist als wahrer Christus erscheinen, und dann wird Gottes Gesetz von den Nationen auf Erden gänzlich für null und nichtig erklärt werden. Die Empörung gegen Gottes heiliges Gesetz wird völlig zur Reife gelangt sein. Aber der wahre Anführer dieser Empörung ist Satan, gekleidet als Engel des Lichts. Die Menschen werden so verblendet sein, dass sie ihn an Stelle Gottes anbeten und ihn vergöttern. Aber der Allmächtige wird dazwischentreten und über die gefallenen Kirchen, die sich vereint haben, Satan Anbetung zu zollen, wird der Urteilsspruch ausgesprochen werden: ‚Darum werden ihre Plagen auf einen Tag kommen: Tod, Leid und Hunger; mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist Gott der Herr, der sie richten wird.‘“ — The Review and Herald, 22. August bis 12. September 1893. ZP.50.1 Teilen

[Zum weiteren Studium empfohlen: Erfahrungen und Gesichte 271-272; Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 402; Testimonies for the Church V, 81-84; 103-105; 202-203.] ZP.50 Teilen

„Predigen bedeutet nicht nur eine Mitteilung von Kenntnissen, um den Verstand zu überzeugen. Die Predigt des Wortes Gottes muss den Verstand überzeugen und Kenntnis mitteilen; aber damit ist die Aufgabe nicht erfüllt. Die Worte des Predigers sollten die Herzen ihrer Zuhörer erreichen.“ — The Review and Herald, 22. Dezember 1904. ZP.50.2 Teilen

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Cooranbong, Australien ZP.51 Teilen

30. Mai 1896 ZP.51 Teilen

Lieber Bruder ... : ZP.51 Teilen

Ich bin gerade von unserer Gebetsstunde zurückgekehrt. Ich wurde vom Geist der Fürbitte erfüllt und betete sehr ernstlich für verschiedene Seelen in Battle Creek. Ich kenne ihre Gefahr. Der Heilige Geist hat mich sehr bewegt, mein Gebet für sie emporzusenden. ZP.51.1 Teilen

Gott ist nicht der Urheber von irgend etwas Sündigem. Niemand sollte sich davor fürchten, als sonderbar betrachtet zu werden, wenn die Erfüllung einer Pflicht es erfordert. Wenn es uns als sonderbar erscheinen läßt, dass wir die Sünde meiden, dann betont unsere Eigenheit nur den Unterschied zwischen Reinheit und Unreinigkeit, zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Sollten wir, weil die Mehrheit den Weg der Übertretung vorzieht, das gleiche erwählen? Das Wort sagt deutlich: „Du sollst nicht folgen der Menge zum Bösen.“ Wir sollten eine klare Stellung einnehmen: „Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.“ ZP.51.2 Teilen

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat‘s nicht begriffen.—Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ Möchten doch alle, deren Namen im Gemeindebuch eingetragen sind, von Herzen diese Worte äußern können! Die Gemeindeglieder sollten aus Erfahrung wissen, was der Heilige Geist für sie tun kann. Er wird den Empfänger segnen und ihn zu einem Segen machen. Es ist traurig, dass nicht jede Seele um den belebenden Odem des Geistes bittet, denn wir sind dem Tode nahe, wenn er uns nicht belebt. ZP.51.3 Teilen

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Wir sollen um die Mitteilung des Geistes als Heilmittel für die sündenkranke Seele bitten. Die Gemeinde bedarf der Bekehrung, und weshalb sollten wir, als Stellvertreter der Gemeinde, uns nicht vor dem Gnadenthron niederwerfen und mit gebrochenem Herzen und demutsvollem Geist ernstlich um die Ausgießung des Heiligen Geistes aus der Höhe bitten? Laßt uns darum beten, dass unsere kalten Herzen, wenn die Gabe gnädiglich gewährt wird, belebt werden, und dass wir den Scharfsinn haben mögen, sie als von Gott kommend zu erkennen und sie freudig anzunehmen. Einige haben den Geist wie einen unwillkommenen Gast behandelt. Sie haben sich geweigert, die reiche Gabe anzunehmen und sie anzuerkennen, haben sich von ihr abgewandt und sie als Fanatismus gebrandmarkt. ZP.52.1 Teilen

Wenn der Heilige Geist am menschlichen Herzen arbeitet, fragt er uns nicht, welchen Weg er einschlagen soll. Oftmals wirkt er auf unerwartete Weise. Christus erschien nicht, wie die Juden es erwartet hatten. Er kam nicht, um sie als Nation zu verherrlichen. Sein Vorläufer bereitete ihm den Weg, indem er das Volk aufrief, ihre Sünden zu bereuen, sich zu bekehren und sich taufen zu lassen. Christi Botschaft lautete: „Die Zeit ist erfüllet, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.“ Die Juden weigerten sich, Christus anzunehmen, weil er nicht gemäß ihrer Erwartungen kam. Die Glaubensansichten sterblicher Menschen wurden für unfehlbar angesehen, weil sie grau vor Alter waren. ZP.52.2 Teilen

Dieser gleichen Gefahr ist die Gemeinde jetzt ausgesetzt — dass die Erdichtungen von Sterblichen genau die Art und Weise bestimmen sollen, wie der Heilige Geist sich zu bekunden habe. Obgleich sie dies nicht zugeben würden, haben einige dies bereits getan. Und weil der Heilige Geist nicht kommen wird, um Menschen zu schmeicheln oder ihre irrtümlichen Lehren zu unterstützen, sondern um die Welt zu „strafen um die Sünde und um die Gerechtigkeit und um das Gericht“, werden sich viele von ihm abwenden. Sie sind nicht bereit, der Kleider ihrer eigenen Gerechtigkeit entledigt zu werden. Sie sind nicht bereit, ihre Selbstgerechtigkeit, die in Wirklichkeit Ungerechtigkeit ist, gegen die Gerechtigkeit Christi einzutauschen, die in reiner und unverfälschter Wahrheit besteht. Der Heilige Geist schmeichelt keinem Menschen noch wirkt er nach den Erdichtungen von Menschen. Sterbliche, sündige Menschen können dem Heiligen Geist nicht befehlen. Wenn er kommt, um zu strafen, und sich eines menschlichen Werkzeugs bedient, das Gott dazu auserkoren hat, geziemt es sich für den Menschen, auf seine Stimme zu hören und ihr zu gehorchen. ZP.52.3 Teilen

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