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Der Götzendienst der Kinder Israel
Der Götzendienst der Kinder Israel
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„Ich will euch aber, liebe Brüder, nicht verhalten, dass unsre Väter sind alle unter der Wolke gewesen und sind alle durchs Meer gegangen und sind alle auf Mose getauft mit der Wolke und mit dem Meer und haben alle einerlei geistliche Speise gegessen und haben alle einerlei geistlichen Trank getrunken; sie tranken aber von dem geistlichen Fels, der mitfolgte, welcher war Christus. Aber an ihrer vielen hatte Gott kein Wohlgefallen; denn sie wurden niedergeschlagen in der Wüste.“ Die Erfahrung Israels, auf welche sich der Apostel in den obigen Worten bezieht und wie sie in Psalm 105 und Psalm 106 berichtet wird, enthält Lehren der Warnung, die Gottes Volk in diesen letzten Tagen besonders gründlich studieren sollte. Ich gebe euch den dringenden Rat, diese Kapitel wenigstens einmal die Woche zu lesen. ZP.81.1 Teilen

„Das ist aber uns zum Vorbilde geschehen, dass wir uns nicht gelüsten lassen des Bösen, gleichwie jene gelüstet hat. Werdet auch nicht Abgöttische, gleichwie jener etliche wurden, wie geschrieben steht: ‚Das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und stand auf, zu spielen.‘“ ZP.81.2 Teilen

Vor den Ohren des ganzen Israel hatte Gott in ehrfurchtgebietender Majestät vom Sinai gesprochen und die Vorschriften seines Gesetzes verkündet. Das Volk, von Schuldgefühlen überwältigt, und aus Furcht, von der Herrlichkeit des Herrn verzehrt zu werden, hatte Mose angefleht: „Rede du mit uns, wir wollen gehorchen; und laß Gott nicht mit uns reden, wir möchten sonst sterben.“ Gott rief Moses auf den Berg, um ihm für Israel Gesetze zu übergeben, aber wie schnell war der feierliche Eindruck, den die Offenbarung von Gottes Gegenwart auf das Volk gemacht hatte, vergessen. Selbst die Leiter der großen Menge schienen ihrer Vernunft beraubt gewesen zu sein. Die Erinnerung an ihren Bund mit Gott, ihre Furcht, als sie zitternd vor Angst auf ihr Angesicht fielen, alles hatte sich verzogen wie ein Rauch. Obgleich die Herrlichkeit Gottes noch wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges ruhte, hatten doch, als sie der Gegenwart Moses beraubt waren, ihre alten Gewohnheiten des Denkens und Fühlens die Oberhand gewonnen. Das Volk wurde des Wartens auf Moses Wiederkehr müde und fing an, nach einer sichtbaren Darstellung Gottes zu verlangen, ZP.81.3 Teilen

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Aaron, dem die Sorge über das Lager anvertraut worden war, gehorchte ihren Forderungen. Anstatt Glauben an Gott zu üben und der göttlichen Macht zu vertrauen, die ihn unterstützen würde, war er versucht anzunehmen, dass es ihm das Leben kosten würde, wenn er den Forderungen des Volkes nicht nachkam. So tat er ihren Willen. Er sammelte goldenen Schmuck ein, machte ein gegossenes Kalb und gab ihm die Form mit einem Stichel. Dann erklärten die Leiter des Volkes: „Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben!“ Als Aaron sah, dass dem Volke sein gegossenes Bild gefiel, war er stolz auf seine Kunstfertigkeit. Er baute einen Altar vor dem Götzen und „ließ ausrufen und sprach: Morgen ist des Herrn Fest. Und sie standen des Morgens früh auf und opferten Brandopfer und brachten dazu Dankopfer. Darnach setzte sich das Volk, zu essen und zu trinken, und sie standen auf zu spielen.“ Sie tranken und feierten und gaben sich der Fröhlichkeit und dem Tanz hin, was in einer schändlichen Orgie endete, wovon die heidnische Anbetung falscher Götter gekennzeichnet war. ZP.82.1 Teilen

Gott im Himmel sah das alles und machte Mose bekannt mit dem, was sich im Lager ereignete, und sagte: „Und nun laß mich, dass mein Zorn über sie ergrimme und sie vertilge; so will ich dich zum großen Volk machen. Mose aber flehte vor dem Herrn, seinem Gott, und sprach: Ach, Herr, warum will dein Zorn ergrimmen über dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand hast aus Ägyptenland geführt? Warum sollen die Ägypter sagen und sprechen: Er hat sie zu ihrem Unglück ausgeführt, dass er sie erwürgte im Gebirge und vertilgte sie von dem Erdboden? Kehre dich von dem Grimm deines Zorns und laß dich gereuen des Übels über dein Volk. Gedenke an deine Diener Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und verheißen hast: Ich will euren Samen mehren wie die Sterne am Himmel, und alles Land, das ich verheißen habe, will ich eurem Samen geben, und sie sollen‘s besitzen ewiglich. Also gereute den Herrn das Übel, das er drohte seinem Volk zu tun.“ ZP.82.2 Teilen

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Als Mose vom Berge herabkam mit den zwei Gesetzestafeln in seiner Hand, hörte er das Geschrei des Volkes, und als er näherkam, sah er den Götzen und die schwelgende Menge. Überwältigt von Entsetzen und Entrüstung, dass Gott entehrt worden war und dass das Volk seinen feierlichen Bund mit Gott gebrochen hatte, warf er die beiden Steintafeln aus seiner Hand und zerbrach sie unten am Berge. Obgleich seine Liebe für Israel so groß war, dass er sein Leben für sie dahingegeben hätte, veranlaßte ihn sein Eifer für Gottes Ehre doch zum Zorn, welcher Ausdruck fand in dieser Handlung von solch schrecklicher Bedeutung. Gott tadelte ihn nicht. Das Zerbrechen der Steintafeln war eine Darlegung der Tatsache, dass Israel den Bund gebrochen hatte, den es erst kürzlich mit Gott gemacht hatte. Wenn es in der Bibel heißt: „Zürnet und sündiget nicht“, wird Bezug genommen auf eine gerechte Entrüstung wider die Sünde, die dem Eifer um Gottes Ehre entspringt, nicht auf einen Zorn, der durch Selbstliebe oder verwundeten Stolz hervorgerufen wird. Einen solchen gerechten Zorn offenbarte Mose. ZP.83.1 Teilen

„Und [Mose] nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und zerschmelzte es mit Feuer und zermalmte es zu Pulver und stäubte es aufs Wasser und gab‘s den Kindern Israel zu trinken und sprach zu Aaron: Was hat dir das Volk getan, dass du eine so große Sünde über sie gebracht hast? Aaron sprach: Mein Herr lasse seinen Zorn nicht ergrimmen. Du weißt, dass dies Volk böse ist. Sie sprachen zu mir: Mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn wir wissen nicht, wie es diesem Manne Mose geht, der uns aus Ägyptenland geführt hat.“ Und „Mose sah, dass das Volk zuchtlos geworden war [denn Aaron hatte sie zuchtlos gemacht, zum Geschwätz bei ihren Widersachern].“ ZP.83.2 Teilen

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