Portrait von Ellen White
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Ein scherzender Prediger
Ein scherzender Prediger
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Was kann ein Prediger ohne Christum ausrichten? Nichts, wirklich gar nichts. Wenn er sich der Leichtfertigkeit und dem törichten Scherz hingibt, wie kann er da imstande sein, die ihm vom Herrn auferlegte Pflicht zu erfüllen? „Ohne mich“, sagt Christus, „könnt ihr nichts tun“. Die leichtfertigen Scherze, die von seinen Lippen kommen, die bedeutungslosen Anekdoten, das Wort, das geäußert wird, um Gelächter hervorzurufen — all das wird im Worte Gottes verurteilt und ist am heiligen Rednerpult völlig fehl am Platz. ZP.119.2 Teilen

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Ich sage es ungeschminkt: Brüder, wenn unsere Prediger nicht bekehrt sind, werden unsere Gemeinden kränkeln und absterben. Allein Gottes Macht kann das menschliche Herz verändern und mit der Liebe Christi erfüllen. Allein Gottes Macht kann korrigieren, die Leidenschaften unterwerfen und die Neigungen heiligen. Alle, die im Dienste Gottes stehen, müssen ihr stolzes Herz demütigen und ihren Willen dem Willen Gottes unterwerfen. Ihr Leben muss durch Christum in Gott geborgen sein. ZP.120.1 Teilen

Was ist der Zweck des Predigtamtes? Ist es seine Aufgabe, Komik mit Religion zu verbinden? Das Theater ist der Ort für derartige Dinge. Wenn Christus im Herzen wohnt, wenn die Wahrheit mit ihrer heiligenden Kraft in das Innerste des Seelentempels gebracht wurde, werdet ihr weder solche lustigen Männer haben noch solche, die sauer und griesgrämig dreinschauen, um verlorengehenden Seelen die kostbaren Lehren Christi zu verkündigen. ZP.120.2 Teilen

Unsere Prediger benötigen eine Umgestaltung des Charakters. Sie sollten das Empfinden haben, dass sie, wenn ihre Werke nicht in Gott getan sind, wenn sie sich auf ihre eigenen unvollkommenen Bemühungen verlassen, von allen Menschen die elendesten sind. Christus wird mit jedem Prediger sein, der, obgleich er die Vollkommenheit des Charakters noch nicht erreicht hat, doch allen Ernstes danach trachtet, Christus ähnlich zu werden. Ein solcher Prediger wird beten. Er wird weinen zwischen Halle und Altar und in Seelenangst schreien, dass des Herrn Gegenwart ihn begleiten möge; andernfalls kann er nicht vor dem Volk stehen, denn der ganze Himmel schaut auf ihn, und die Feder des Engels schreibt seine Worte, sein Betragen und seinen Geist nieder. ZP.120.3 Teilen

Ach, dass die Menschen doch den Herrn fürchteten! Ach, dass sie den Herrn liebten! Ach, dass die Boten Gottes die Last für verlorengehende Seelen fühlten! Dann würden sie nicht nur viele Worte machen. Die Macht Gottes würde ihre Seelen beleben, und ihre Herzen würden vom Feuer göttlicher Liebe erglühen. In Schwachheit würden sie stark sein, denn sie wären Täter des Wortes. Sie würden Jesu Stimme vernehmen: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage.“ Jesus würde ihr Lehrer sein, und das Wort, das sie bringen, wäre lebendig und kraftvoll, schärfer denn kein zweischneidig Schwert, und ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Gerade in dem Maße, wie der Sprecher die göttliche Gegenwart schätzt und der Macht Gottes vertraut, wird er als Gottes Mitarbeiter anerkannt. Gerade in diesem Maße wird er stark sein in Gott. ZP.120.4 Teilen

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Derjenige, der Seelen zu retten sucht, benötigt eine veredelnde, erhebende Kraft, ein Wachstum in der Erkenntnis Gottes und in der Wahrheit. Wenn der Prediger Worte spricht, die er aus dem lebendigen Gotteswort schöpft; wenn er an die Mitarbeit Christi, dessen Diener er ist, glaubt und sie erwartet; wenn er das eigene Ich verbirgt und Jesum, den Welterlöser, erhöht — dann werden seine Worte die Herzen seiner Zuhörer erreichen, und seine Arbeit wird die göttliche Beglaubigung aufweisen. Der Heilige Geist muss die lebendige Kraft sein, die von Sünde überzeugt. Der göttliche Bote lenkt die Aufmerksamkeit des Sprechers auf das Verdienst des am Kreuz gebrachten Opfers, und wenn den Anwesenden die Wahrheit vorgeführt wird, kann Christus sie für sich gewinnen und an der Umwandlung ihrer Natur wirken. Er ist bereit, unseren Schwachheiten abzuhelfen, zu lehren, zu leiten und uns mit Gedanken himmlischen Ursprungs zu erfüllen. ZP.121.1 Teilen

Wie wenig können Menschen im Werk der Seelenrettung ausrichten, und wie viel können sie durch Christum tun, wenn sie von seinem Geist erfüllt sind! Der menschliche Lehrer kann nicht in den Herzen seiner Zuhörer lesen; aber Jesus vermittelt die Gnade, die jede Seele benötigt. Er kennt die Fähigkeiten des Menschen, seine Schwächen und seine Stärken. Der Herr wirkt am menschlichen Herzen. Ein Prediger kann für die Seelen, die ihm zuhören, ein Geruch des Todes zum Tode sein und sie von Christo wegführen. Wenn er geheiligt und gottgeweiht ist, sich selbst mißtraut, aber auf Jesum schaut, vermag er ein Geruch des Lebens zum Leben zu sein für solche, die sich bereits unter der überzeugenden Macht des Heiligen Geistes befinden und deren Herzen der Herr auf die Botschaft vorbereitet hat, die er dem menschlichen Werkzeug übertrug. Auf diese Weise wird das Herz Ungläubiger berührt und reagiert auf die Botschaft der Wahrheit. „Wir sind Gottes Mitarbeiter.“ Die durchs Wort Gottes ins Herz gepflanzte Überzeugung und die Erleuchtung des Verständnisses gehen Hand in Hand. Die Wahrheit, die an den Verstand appelliert, hat die Macht, schlummernde Seelenkräfte zu wecken. Der Geist Gottes, der am Herzen wirkt, wirkt zusammen mit Gott durch seine menschlichen Werkzeuge. Wenn Prediger erkennen, dass sie sich gründlich reformieren müssen, wenn sie empfinden, dass sie einen höheren Stand erreichen müssen, wird ihr Einfluß auf die Gemeinden erhebend und veredelnd wirken. ZP.121.2 Teilen

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