Paulus sagt in seinem Brief an die Korinther: „Wir haben aber solchen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die überschwengliche Kraft sei Gottes und nicht von uns.“ Dies lehrte Christus seine Jünger: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Paulus wollte den Gemütern der Prediger und des Volkes den Grund einprägen, weshalb das Evangelium schwachen und irrenden Menschen anvertraut war — dass der Mensch nicht die Ehre in Anspruch nehmen sollte, die allein Gott zukommt, sondern dass Gott alle Verherrlichung gebührt. Der Botschafter Gottes soll sich nicht selbst gratulieren noch Ehre für errungenen Erfolg beanspruchen. Auch soll er nicht meinen, die Ehre mit Gott teilen zu können, als hätte er das Werk in eigener Kraft vollbracht. Sorgfältig ausgefeilte Beweisführung beim Vorbringen von Lehrpunkten vermittelt dem Hörer selten ein Gefühl seines Bedürfnisses und seiner Gefahr. Einfache, kurze Darlegungen, die aus einem Herzen kommen, das durch die Liebe Christi besänftigt und mitfühlsam gemacht wurde, wird wie ein Senfkorn sein, womit Christus seine Äußerungen göttlicher Wahrheit verglich. Er teilt der Seele die Lebenskraft seines Geistes mit, damit der Same der Wahrheit keimen und Frucht tragen kann. ZP.129.1 Teilen

Wollen meine Brüder beachten, dass den Menschen keine Ehre gebührt? Wollen sie anerkennen, dass es Christus ist, der das Werk am menschlichen Herzen vollbringt, und dass nicht sie es sind? Wollen meine Brüder im Predigtamt im Kämmerlein mit Gott um seine Gegenwart und seine Kraft ringen? Wagt es nicht, eine weitere Predigt zu halten, ehe ihr nicht aus eigener Erfahrung wißt, was Christus euch bedeutet. Mit Herzen, die durch den Glauben an die Gerechtigkeit Christi geheiligt sind, könnt ihr Christum predigen, könnt ihr den auferstandenen Heiland vor euren Hörern erhöhen. Mit Herzen, die durch Jesu Liebe besänftigt und weich geworden sind, könnt ihr sagen: „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!“ ZP.129.2 Teilen

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