Portrait von Ellen White
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Wer ist jener treue und kluge Knecht?
Wer ist jener treue und kluge Knecht?
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„Welcher ist aber nun ein treuer und kluger Knecht, den der Herr gesetzt hat über sein Gesinde ...?“ Können wir die Antwort geben? Bin ich der Haushalter, der in dem heilig Anvertrauten treu ist? Jeder trägt eine persönliche Verantwortung. Die Wächter haben ihre besondere Aufgabe, das Nahen der Gefahr zu erkennen und den Warnungsruf zu geben. Die Kämpfer des Kreuzes Christi müssen wachsame Ohren haben, zu hören. In ihrer verantwortlichen Stellung sollen sie der Posaune einen deutlichen Ton geben, damit jeder die Waffenrüstung anlegen kann, bereit zum Handeln. ZP.202.1 Teilen

Was tun wir persönlich für den Meister? Wer entfaltet die Wahrheit vor jenen, die sich in der Finsternis des Irrtums befinden? Wer hält die Worte des Lebens empor? Der Feinde Christi sind viele, die, während sie den Anspruch erheben, gerecht zu sein, nicht die Gerechtigkeit Christi besitzen. Sie verstellen sich als Engel des Lichts, aber sie sind Sündendiener. Diese Tatsache sollte genügen, jede Seele zum Handeln anzutreiben. Wer sind die treuen Haushalter der Gnade Christi? Wer teilt die Arbeit ein und ruft jede Seele, die eine rechte Erkenntnis der Wahrheit hat, in den Dienst, und weist einem jeden eine Aufgabe zu? ZP.202.2 Teilen

Die Außenposten müssen bewacht sein. Es müssen Männer da sein, welche die Festung halten, während das Heer in aktivem Kampf vordringt. Jeder hat seine bestimmte Aufgabe. Wir sollen nicht die Worte derer wiederholen, die sich im Irrtum befinden, sondern Gedanken der Wahrheit einschärfen. Unsere Arbeit soll unseren Mitmenschen Nutzen bringen. Wir sollen nicht dem Kielwasser der Gegner der Wahrheit folgen, sondern die Botschaft des dritten Engels verkündigen, der mitten durch den Himmel fliegt und den Warnungsruf gibt — die Gebote Gottes und das Zeugnis Jesu Christi. ZP.202.3 Teilen

Die jetzt zu den Nichtstuern zählen, werden die Inschrift empfangen: „Man hat dich in einer Waage gewogen und zu leicht gefunden.“ Sie kannten ihres Meisters Willen, aber haben ihn nicht getan. Sie hatten das Licht der Wahrheit, hatten jeden Vorteil, wählten aber ihre eigenen selbstsüchtigen Interessen, und sie werden jenen zugesellt, die sie nicht zu retten versuchten. „So aber jener, der böse Knecht, wird in seinem Herzen sagen: Mein Herr kommt noch lange nicht, — und fängt an zu schlagen seine Mitknechte, ißt und trinkt mit den Trunkenen: so wird der Herr des Knechtes kommen an dem Tage, des er sich nicht versieht, und zu einer Stunde, die er nicht meint, und wird ihn zerscheitern und wird ihm seinen Lohn geben mit den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappen.“ ZP.202.4 Teilen

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Laßt uns diese Worte ernstlich betrachten. Niemand sollte sagen: „Das betrifft nicht mich; ich bin ein Christ.“ Wer spricht dies, du selbst oder der, der in den Herzen liest? Dem untreuen Knecht waren feierliche Verantwortlichkeiten auferlegt worden; vor der Welt erschien er als ein Diener Christi. Aber ach, wie bedauerlich für ihn selbst und für alle, die mit ihm verbunden sind: er ist ein böser Knecht. Er gefährdet die Güter seines Herrn. Er lehrt die Seelen, das heilige Gesetz Gottes mit Füßen zu treten. Er nennt Christus: „Mein Herr“. Aber er sagt: „Mein Herr kommt noch lange nicht.“ Er sagt nicht, dass Christus nicht kommen wird. Er spottet auch nicht über den Gedanken seines zweiten Kommens; aber er sagt dem Volk, dass sich sein Kommen verzieht. Er raubt anderen die Überzeugung, dass der Herr bald kommt. Sein Einfluß verleitet andere zu anmaßendem, sorglosem Aufschub. Deshalb wachen sie nicht und wiederholen die Worte des untreuen Wächters; wieder andere fangen sie auf, werden des bösen Geistes teilhaftig, und Menschen werden in ihrer Weltliebe und ihrem Stumpfsinn gefestigt. Ihr Kurs führt niederwärts, nicht aufwärts. Sie warten nicht auf den Tag Gottes und helfen nicht mit, ihn zu beschleunigen. Irdische Leidenschaften und verdorbene Gedanken nehmen Besitz von ihnen. ZP.203.1 Teilen

Der böse Knecht schlägt seine Mitknechte, die den Willen seines Herrn tun. Er ißt und trinkt mit den Trunkenen, die trotz ihres Bekenntnisses zum Christentum fleischlich gesinnt sind. Sie widerstehen Christo und seinem Werk, das er in dieser Welt ausführte, nämlich, das Gesetz Gottes in menschlicher Gestalt auszuleben und der Menschheit ein Vorbild zu sein. ZP.203.2 Teilen

Christus war von seinen Jüngern umgeben, und eine große Versammlung lauschte seinen Worten, als er sagte: „Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung und komme dieser Tag schnell über euch.“ „Darum, wer sich läßt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle.“ — Special Testimonies to Ministers and Workers III-IV. ZP.203.3 Teilen

[Zum weiteren Studium empfohlen: Testimonies for the Church II, 151; 340; III, 203.210; 406; Diener des Evangeliums 282-286; 92-94.] ZP.203 Teilen

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27. August 1895 ZP.205 Teilen

Lieber Bruder und liebe Schwester ... ZP.205 Teilen

Die Schüler unserer handwerklichen Schule an diesem Platz tun ihr Bestes, dem von Gott gegebenen Licht zu folgen, dass Schulung des Geistes mit angemessener körperlicher Tätigkeit verbunden sein soll. Bis jetzt haben die Resultate unsere Erwartungen weit übertroffen. Am Abschluß des Semesters, das als Versuch gewertet wurde, wurde den Schülern freigestellt, ihre Ferien zu nehmen und sich mit Arbeiten ihrer Wahl zu beschäftigen. Aber jeder von ihnen bat darum, dass die Schule weitergeführt werden sollte wie bisher, wobei eine bestimmte Zeit mit körperlicher Arbeit verbracht wurde, verbunden mit einigen Stunden, die dem Studium gewidmet waren. Die Schüler wollten die Gelegenheit, die ihnen im Augenblick geboten wird, nicht versäumen, zu lernen, wie sie arbeiten und studieren sollen. Dies ist ihre Wahl unter den widrigsten Umständen. Doch wie wird es sein, wenn die Schulgebäude errichtet sind und die Schüler unter günstigeren Bedingungen leben werden? ZP.205.1 Teilen

Das Gebäude, das sie jetzt bewohnen — das einzige, was diesem Zweck dienlich ist — ist ein altes Hotel, das wir gemietet haben und bis zum letzten Winkel nutzen. Vier Zelte, die auf einer angrenzenden Pferdekoppel errichtet sind, werden ebenfalls von Schülern bewohnt. Jeden Morgen um sechs Uhr werden alle, die der Schule angehören, zum Morgengebet und Bibelstudium zusammengerufen. Diese Gelegenheiten haben sich als Segen erwiesen ... ZP.205.2 Teilen

Während acht Morgenandachten habe ich zu den Schülern gesprochen. Der Herr Jesus war in der Tat unter uns. Die Versammlung bestand aus sechsundzwanzig bis zu dreißig Teilnehmern. Während der ersten Versammlungen kam der Geist der Fürbitte über mich, und alle konnten erfahren, dass der Herr unsere Gebete erhört hatte. Dann sprach ich ungefähr dreißig Minuten, und der Herr gab mir die rechten Worte für die Zuhörer. Diese Zusammenkünfte waren sehr gesegnet. Die dann folgenden Zeugnisse der Schüler lieferten den Beweis, dass der Heilige Geist sie einen Schimmer der göttlichen Dinge schauen ließ. ZP.205.3 Teilen

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Der geistliche Eindruck wurde mehr und mehr sichtbar, während wir mit den Versammlungen fortfuhren. Die göttliche Gegenwart weilte unter uns. Die Gefühle und Sinne der Anwesenden wurden mit Kraft belebt. Herzen unterwarfen sich dem Einfluß des Heiligen Geistes, und eine entschiedene Veränderung fand in Gemütern und Charakteren statt. Der Geist Gottes wirkte an menschlichen Werkzeugen. Ich preise den Herrn für den ermutigenden Einfluß seines Geistes an meinem eigenen Herzen. Wir empfanden, dass der Herr unser Wollen, Beschließen und Handeln unterstützte. ZP.206.1 Teilen

Es ist nicht des Herrn Absicht, das Wollen oder Vollbringen für uns zu tun. Dieses Werk ist uns aufgetragen. Sobald wir ernsthaft das Werk beginnen, gibt Gott seine Gnade dazu, in uns das Wollen und Vollbringen zu schaffen, aber niemals als Ersatz für unser eigenes Bemühen. Unsere Seelen müssen zur Mitarbeit erweckt werden. Der Heilige Geist wirkt am menschlichen Werkzeug, unsere eigene Seligkeit zu schaffen. Dies ist die praktische Lektion, die der Heilige Geist uns lehren möchte. „Denn Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“ ZP.206.2 Teilen

Ich empfand niemals tiefer die Köstlichkeit der Wahrheit und ihre Macht auf menschliche Gemüter als in jenen Morgenversammlungen mit den Schülern. Morgen um Morgen fühlte ich mich mit einer Botschaft von Gott beauftragt. Ich fühlte mich auch sehr frei in meinen beiden Ansprachen, die ich sabbats hielt. Bei jeder Versammlung waren einige Ungläubige anwesend, und die Wahrheit machte großen Eindruck auf sie. Wenn wir einen besseren Raum für unsere Versammlungen hätten, könnten wir die Nachbarn einladen. Aber unser langer, schmaler Essraum, wo wir dichtgedrängt sitzen müssen, ist kein sehr einladender Versammlungsort. Beim Sprechen stehe ich in einer Ecke, dicht an die Wand gepreßt. Nichtsdestoweniger ist der Herr Jesus in der Versammlung. Wir wissen es. Einige Seelen denken sehr ernsthaft über den Gegenstand der Wahrheit nach. ZP.206.3 Teilen

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Wir alle wissen, welch schweren und heftigen Seelenkampf es kostet, den großen Beschluß zu fassen, die Überzeugung des menschlichen Herzens in die Tat umzusetzen. Die Weihe der Seele an Gott bedeutet, sie der Obhut dessen anzuvertrauen, der ihre Freiheit mit einem unendlichen Preis erkauft hat. Sodann müssen wir „acht darauf haben und fleißig sein, dass wir den Herrn erkennen. Denn er wird hervorbrechen wie die schöne Morgenröte.“ — „Gehorsam ist besser als Opfer.“ Das ganze Werk eines Christen besteht aus Wollen und Vollbringen. ZP.207.1 Teilen

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