Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Hilfe für untergehende Seelen
Hilfe für untergehende Seelen
305

Es gibt Seelen, die nach Mitgefühl und nach dem Brot des Lebens hungern. Aber es fehlt ihnen an Zutrauen, um ihr großes Bedürfnis bekanntzugeben. Solche, die Verantwortlichkeiten im Werke Gottes tragen, sollten verstehen, dass sie feierlichst verpflichtet sind, diesen Seelen zu helfen. Sie wären vorbereitet, ihnen zu helfen, wenn sie dem besänftigenden Einfluß der Liebe Christi zugänglich geblieben wären. Erwarten diese armen Seelen, die dem Tode nahe sind, Hilfe von ihnen? Nein; sie haben es getan, bis sie ihre Hoffnung aufgegeben haben, von dieser Seite Hilfe zu empfangen. Sie sehen keine Hand, die sich ausstreckt, um zu retten. ZP.305.1 Teilen

Ein Gleichnis wurde mir vorgeführt: Ein Mensch, der umsonst gegen die Wellen angekämpft hat und bereits am Untergehen ist, entdeckt ein Boot. Mit Aufbietung seiner letzten Kraft erreicht er es schließlich und klammert sich am Rande des Bootes fest. In seiner Schwäche kann er nicht sprechen, aber sein schmerzverzerrtes Angesicht müßte Mitleid in jedem Herzen wecken, das von menschlichem Zartgefühl erfüllt ist. Aber reichen die Insassen des Bootes ihm die Hand, um ihn hineinzuziehen? Nein! Der ganze Himmel schaut auf die Szene, wie diese Männer die schwachen, sich anklammernden Hände kaltblütig vom Bootsrand lösen und wie ein leidender Mitmensch in den Wellen versinkt, um nie mehr emporzutauchen. Diese Szene hat sich oftmals wiederholt. Und derjenige, der sein Leben gerade für solche Seelen dahingegeben hat, war Zeuge. Der Herr selbst hat seine Hand herabgelassen, um zu retten. Der Herr selbst musste das Werk tun, das er den Menschen übertragen hatte, nämlich Christi Mitleid und Erbarmen dem Sünder gegenüber zu offenbaren. Jesus sagt: „Ein neu Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebet wie ich euch geliebt habe, auf dass auch ihr einander liebhabt.“ Golgatha offenbart einem jeden von uns die Tiefen jener Liebe. ZP.305.2 Teilen

306

Es gibt Seelen, die, eingehüllt in Finsternis, voller Gewissensbisse, Schmerz und Pein, noch empfinden, dass Gott gerecht und gut ist. Der Herr erhält den Funken in ihrem Herzen am Brennen. Die arme, verfinsterte Seele fühlt: Wenn ich nur vor Gott erscheinen und ihm meinen Fall anvertrauen könnte, so würde er gewiß um Christi willen Mitleid mit mir haben, und diese schreckliche Angst und Pein würde ein Ende haben. Sie hat versucht, mit Menschen darüber zu sprechen, aber sie wurde schroff zurückgewiesen, von angeblichen Freunden gerügt und verhöhnt. Manchmal haben sie Anklagen auf sie gehäuft und beinahe den letzten Hoffnungsfunken ausgelöscht. Die Seele, die sich aufrichtiger und ehrlicher Absichten bewußt ist, findet heraus, dass sie weniger von Gott zu befürchten hat als von Männern, deren Herzen wie Stahl sind. Und die Seele, die sich unter ihrer Seelenpein windet, wendet sich ab von dem ungerechten Urteil und der Verdammnis durch Männer, die nicht in den Herzen lesen können, es sich aber angemaßt haben, ihre Mitmenschen zu richten. Sie wendet sich an den Einen, der sie nicht mißverstehen wird, der mit allen Regungen des Herzens, ja mit allen Umständen der Versuchung, vertraut ist. Gott kennt jede Handlung des vergangenen Lebens, und doch, obgleich der betrübten Seele dies voll und ganz bewußt ist, vertraut sie ihren Fall Gott an, denn sie weiß, dass er ein Gott der Gnade und Barmherzigkeit ist. ZP.306.1 Teilen

23633
121621
Weiter zu "Laßt uns in Gottes Hände fallen"
Stichwörter