363

Die Frage, die wir in Betracht ziehen müssen, lautet: Besitzen wir Christi Charaktereigenschaften? Entschuldigungen sind wertlos. Alle Umstände, auch Esslust und Leidenschaften, sollen dem Gottesfürchtigen untertan sein als Diener, aber nicht über ihn herrschen. Der Christ darf nicht ein Sklave irgendeiner ererbten oder anerzogenen Gewohnheit oder Neigung sein. Er muss Herr über die niedrigen Leidenschaften sein, anstatt sich von ihnen gefangen halten zu lassen. ZP.363.2 Teilen

Wir sollen keine Diener der Umstände sein, sondern uns die Umstände durch einen innewohnenden Grundsatz, den uns der größte Meisterlehrer lehrte, untertan machen. Die feierliche Stellung, die wir heute der Welt gegenüber einnehmen, die feierlichen Verantwortlichkeiten und Pflichten, die uns vom Herrn auferlegt wurden, dürfen nicht ignoriert werden, bis unser Wille oder unsere Umstände sich angepaßt haben. Das Prinzip der Selbstverleugnung und Selbstaufopferung, wie es sich im Beispiel Christi, Johannes des Täufers und Daniels und seiner drei Freunde offenbarte, muss einer Pflugschar gleich die ererbten und anerzogenen Gewohnheiten, die Umstände und die Umgebung durchziehen. ZP.363.3 Teilen

364

Ich richte die Frage an euch: Ist das Reich Gottes inwendig in euch? Die dem Volke Gottes angehören, müssen Freiwillige sein, die immer auf dem Sprung, dabei aber ruhig und gelassen in Christo Jesu sind. Wir haben die Zeit erreicht, wo es passieren kann, dass wir gerade noch festen Boden unter den Füßen hatten, und im nächsten Augenblick senkt sich die Erde. Erdbeben werden auftreten, wo man sie am wenigsten erwartet. ZP.364.1 Teilen

Christentum hat eine viel weitreichendere Bedeutung, als viele ihm bisher beigemessen haben. Es ist kein Glaubensbekenntnis. Es ist das Wort dessen, der da lebt und bleibt in Ewigkeit. Es ist ein lebendiger, beseelender Grundsatz, der von Geist, Herz, Beweggründen, ja vom ganzen Menschen Besitz ergreift. Christentum — dass wir doch seine Wirksamkeit verspüren möchten! Es ist eine lebenswichtige, persönliche Erfahrung, die das ganze Wesen erhebt und veredelt. Jeder ist Gott verantwortlich, der für alle Vorsorge getroffen hat, sich diese Segnung anzueignen. Aber viele erlangen sie nicht, obgleich Christus sie ihnen um einen unendlichen Preis erkauft hat. Sie haben die Segnung, die sich in ihrer Reichweite befindet, nicht ergriffen. Deshalb haben sie ihre unangenehmen Charakterzüge behalten, und die Sünde lauert vor der Tür. Während sie vorgeben, fromm zu sein, hat Satan sie zu seinen Helfern gemacht, dort, wo es ihm paßt, niederzureißen und Verwirrung anzustiften. Sie üben einen Einfluß aus, der den Seelen vieler, die ein Vorbild benötigen, das ihnen himmelwärts hilft, Schaden zufügt. ZP.364.2 Teilen

Wer sind die Untertanen des Reiches Gottes? Alle, die seinen Willen tun. Sie haben Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist. Die Untertanen des Reiches Christi sind Söhne Gottes, Partner in seinem großen Werk. Die Auserwählten Gottes sind ein auserwähltes Geschlecht, ein besonderes Volk, ein heiliges Volk, zu verkündigen die Tugenden des, der sie berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. Sie sind das Salz der Erde, das Licht der Welt. Sie sind lebendige Steine, ein königliches Priestertum. Sie sind Teilhaber Jesu Christi. Diese sind es, die dem Lamme nachfolgen, wohin es geht. ... ZP.364.3 Teilen

23687

121854

Weiter zu "Unsere Individualität"