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Ich habe keine wirkliche Hoffnung für solche, die Hirten der Herde sind und seit Jahren von einem barmherzigen Gott getragen werden, der ihnen Ermahnungen, Warnungen und Bitten sendet. Sie aber haben ihre bösen Wege verborgen und fahren darin fort, durch ihre Hurerei den Geboten des Gottes des Himmels zu trotzen. Nachdem alles getan wurde, sie zu reformieren, mögen sie sich selbst überlassen bleiben, ihre Seligkeit mit Furcht und Zittern zu schaffen; aber betraut sie in keinem Fall mit der Obhut über Seelen. Falsche Hirten! Ach, kann es sein, dass Männer, die seit langer Zeit in diesem Werk gedient haben, nach großer Erfahrung und großem Licht ihre Wege vor dem Herrn verderben? ZP.370.1 Teilen

Er, der bald erscheinen wird, sagt: „Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden.“ Jede gute Tat, als Frucht ihres Glaubens von Gottes Volk verrichtet, wird ihren Lohn haben. Gleichwie der eine Stern sich vom andern an Herrlichkeit unterscheidet, so werden die Gläubigen im zukünftigen Leben den Rang einnehmen, der ihnen zugewiesen wird. Wird ein solcher Mann — der nicht gleich Henoch mit Gott, sondern an Satans Seite wandelte, seinen Einflüsterungen lauschte, seinen Eingebungen gehorchte und seine Seele und die Seelen derer, für die Christus starb, gefährdete, um die fleischlichen Lüste zu befriedigen, und der durch sein Beispiel Nachgiebigkeit der Sünde gegenüber lehrte — unter den Überwindern gefunden werden? ZP.370.2 Teilen

Wenn der Mensch stirbt, so stirbt sein Einfluß nicht mit ihm, sondern wird weiterleben und sich vervielfältigen. Der Einfluß eines Menschen, der gut, rein und heilig war, lebt nach seinem Tode fort gleich dem Glanz der untergehenden Sonne, der den ganzen Himmel in Herrlichkeit taucht und noch lange die Bergesspitzen erleuchtet, nachdem die Sonne hinter dem Hügel verschwunden ist. So werden die Werke der Reinen, Heiligen und Guten ihr Licht widerstrahlen, wenn sie selbst nicht mehr leben, um zu sprechen und zu handeln. Ihre Werke, ihre Worte und ihr Beispiel sind unsterblich. „Des Gerechten wird nimmermehr vergessen.“ ZP.370.3 Teilen

Aber in welchem Gegensatz dazu steht das Leben derer, die sich irdisch, sinnlich und teuflisch verhalten haben! Sie frönten der Sinneslust. Am Tage des Gerichts erscheint der Mensch wie er ist, entblößt von dem Gewand des Himmels. Er steht vor andern, wie er in den Augen eines heiligen Gottes erscheint. Wir alle sollten darüber nachdenken, ob die Werke, die uns nachfolgen, wie das weiche Licht des Himmels oder wie die Schatten der Finsternis sind, ob das Vermächtnis, das wir hinterlassen, ein Segen oder ein Fluch sein wird. ZP.370.4 Teilen

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Jede Stunde, die jetzt vergeht, gestaltet unser zukünftiges Leben. Diese Augenblicke, in Sorglosigkeit und Selbstgefälligkeit verbracht, als hätten sie keinen Wert, entscheiden über unser ewiges Schicksal. Die Worte, die wir heute sprechen, werden als Echo widerhallen, wenn keine Zeit mehr sein wird. Die Taten, heute vollbracht, sind in den Büchern des Himmels eingetragen, geradeso wie die Gesichtszüge vom Photographen auf der Platte festgehalten werden. Sie werden über unser ewiges Schicksal entscheiden, sei es zur Seligkeit oder zu ewigem Verlust und Gewissensbissen. Der Charakter kann weder beim Kommen Christi noch unmittelbar vor dem Tode des Menschen geändert werden. Die Charakterentwicklung muss in diesem Leben geschehen. Wir befürchten, dass für eine verdorbene Seele, die nur sich selbst diente, jede Reue zu spät kommt. Ein paar Entschlüsse, ein paar Tränen werden ein schuldiges Leben der Vergangenheit nicht umwandeln können. Sie werden auch aus den Büchern des Himmels die absichtlichen und erkannten Übertretungen derer nicht austilgen können, die das kostbare Licht der Wahrheit hatten und andern die Schrift erklärten, während sie Sünde und Bosheit tranken gleich gestohlenem Wasser. Wie mit eisernem Griffel im Felsen eingraviert, mögen sie bleiben für immer. ZP.371.1 Teilen

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