Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Ungeladene Gäste
Ungeladene Gäste
374

Belsazer war sich während seines gotteslästerlichen Festgelages dessen nicht bewußt, dass er ungeladene Gäste hatte. Der Gott des Himmels hörte das Lob, das den Gefäßen von Gold und Silber galt. Er sah die Entweihung der ihm zu heiligen Zwecken geweihten Gefäße, die nun zu unheiligen und unzüchtigen Zwecken mißbraucht wurden. Es sollte jeden von uns zu Tränen rühren, dass jene, die in diesen letzten Tagen leben, auf die das Ende der Welt gekommen ist, weit schuldiger sind als Belsazer. Dies ist auf verschiedene Art und Weise möglich, wenn Männer — die das Gelübde abgelegt haben, alle ihre Kräfte dem heiligen Dienst Gottes zu weihen, die eine Stellung als Ausleger biblischer Wahrheit bekleiden und den heiligen Auftrag empfangen haben, wobei Gott und Engel als Zeugen ihrer feierlichen Weihe von Seele, Leib und Geist zum Dienste Gottes angerufen wurden — ihre von Gott verliehenen Kräfte zu unheiligen Zwecken entweihen. Wie können sie, die im heiligsten Dienst stehen, sich dazu hergeben? Soll das heilige Gefäß, das Gott für ein hohes und heiliges Werk benutzen will, von seiner erhabenen Sphäre erniedrigt werden, um befleckender Lust zu dienen? Ist dies nicht Götzenanbetung der erniedrigendsten Art, wenn die Lippen ein sündiges menschliches Wesen preisen, wenn sie Worte von hinreißender Zärtlichkeit und Schmeichelei hervorsprudeln, die doch allein Gott gebühren? Die Kräfte, feierlich Gott geweiht, werden einer Hure geopfert. Jede Frau, die gestattet, dass ihr von einem andern Mann statt von ihrem eigenen der Hof gemacht wird, die seinem Anerbieten Gehör schenkt und seinen Worten verschwenderischer Zuneigung, Verehrung und Zärtlichkeit gerne lauscht, ist eine Ehebrecherin und eine Hure. ZP.374.2 Teilen

375

Kein Unglück ist so groß, als ein Anbeter eines falschen Gottes zu werden. Kein Mensch befindet sich in einer solchen Finsternis wie derjenige, der den Weg zum Himmel verloren hat. Er scheint völlig verblendet zu sein, denn er dient einem falschen Gott. Es scheint für ihn unmöglich, diese Anbetung von dem menschlichen, gefallenen, verdorbenen Wesen auf Erden abzuwenden und auf den einzig wahren Gegenstand der Anbetung zu richten. In unserer Zeit wiederholen sich fortwährend das Fest des Belsazer und seine Anbetung. Die Sünde Belsazers wiederholt sich, wenn das Herz, das Gott in reiner und heiliger Weihe übergeben werden soll, sich von ihm abwendet, um ein menschliches Wesen anzubeten und ihm Wortes des Lobes und der Bewunderung zuzuflüstern, die allein dem Gott des Himmels gebühren. Wenn die Zuneigung, die sich um Gott ranken soll, irdischen Dingen angehört — einer Frau, einem Mann oder anderen weltlichen Dingen —, dann wird Gott von dem Gegenstand verdrängt, der die Sinne und Neigungen fesselt. Die Kräfte, die feierlich Gott geweiht wurden, werden einem menschlichen Wesen, das mit Sünde befleckt ist, geopfert. Gott will Männer und Frauen, die einst seine Inschrift trugen, aber durch Ungehorsam und Sünde verloren sind, wiederherstellen, indem er sie zu Teilhabern der göttlichen Natur macht, so sie der Lust der Welt entfliehen. Und wenn Männer und Frauen ihre von Gott zu heiligen Zwecken verliehenen Kräfte mißbrauchen, um den Lüsten zu dienen, wird Gott entehrt. Die so handeln, werden ruiniert. ZP.375.1 Teilen

376

Wenn ihr in Männer- oder Frauenanbetung verstrickt seid, dann denkt daran, dass der gleiche Zeuge zugegen ist, der bei Belsazers Fest anwesend war. Bei jener Gelegenheit, inmitten der Schwelgerei, als Gott vergessen war, als die fleischlichen Lüste die Oberhand führten, durchzuckte ein Schauer des Entsetzens jede Seele. ZP.376.1 Teilen

Der Becher, den der König gepriesen und vergöttert hatte, entglitt seiner zitternden Hand. Bei den Worten des Geistes Gottes „entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, dass ihm die Lenden schütterten und die Beine zitterten.“ Eine geheimnisvolle, blutleere Hand wurde bemerkt, die Buchstaben an die Wand schrieb. Diese geheimnisvolle Hand, zu einer unsichtbaren Macht gehörend, schrieb die ebenso geheimnisvollen Worte, die für die von Scheu ergriffenen Zecher unlesbar waren. Dem Formen eines jeden Buchstabens folgte ein Licht gleich einem Blitz, das dort verharrte und sie zu lebendigen Worten von furchtbarer und schrecklicher Bedeutung für alle machte, die zusahen. „Mene, Mene, Tekel, U-pharsin.“ Gerade der Umstand, dass sie jene in gleißendem Licht an die Wand geschriebenen Buchstaben nicht lesen konnten, ließ ihre sündigen Herzen vor Entsetzen erzittern. Ihr erwachtes Gewissen erkannte, dass diese Buchstaben eine Anklage gegen sie enthielten. Argwohn, Furcht und Unruhe bemächtigte sich des Königs und der Fürsten. ZP.376.2 Teilen

Durch die Offenbarung göttlicher Macht, die kund tat, dass sie unbewußt einen Zeugen hatten, war Belsazer von Furcht ergriffen. Es waren ihm gute Gelegenheiten geboten worden, mit den Werken und der Macht des lebendigen Gottes bekannt zu werden und seinen Willen zu tun. Er war mit viel Licht gesegnet gewesen. Sein Großvater Nebukadnezar war vor seiner Gefahr, Gott zu vergessen und sich selbst zu verherrlichen, gewarnt worden. Belsazer wußte, dass er von den Menschen verbannt mit den Tieren des Feldes leben musste. Diese Tatsachen, die ihm zur Lehre hätten dienen sollen, mißachtete er, als ob sie nie geschehen wären; und er fuhr fort in Wiederholung der Sünden seines Großvaters. Er wagte es, die gleichen Sünden zu tun, die Gottes Gerichte über Nebukadnezar gebracht hatten. Er war nicht nur seiner bösen Handlungen wegen verdammt, sondern weil er die Gelegenheiten und Fähigkeiten nicht nutzte, die ihn veranlaßt hätten, recht zu handeln, wenn er sie angewandt hätte. ZP.376.3 Teilen

23698
121901
Weiter zu "Warum jemand verdammt wird"
Stichwörter