Portrait von Ellen White
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Ein Aufruf zur Einigkeit
Ein Aufruf zur Einigkeit
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Christi Arbeiter sollten nach Einigkeit streben. Wir sind Kinder der gleichen Familie und haben einen himmlischen Vater. Wir sollten nicht Kleider der Schwermut anlegen noch Zweifel hegen noch unsern Brüdern mißtrauen. Wir sollten unsern Seelen keinen Schaden zufügen, indem wir Dornen und Disteln sammeln, sondern sollten lieber Rosen, Lilien und Nelken pflücken und in unsern Worten und Taten ihren Wohlgeruch zum Ausdruck bringen. ZP.433.4 Teilen

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Das Folgende ist Teil einer Ansprache, die ich an Prediger richtete, die zur Generalkonferenz 1883 versammelt waren: ZP.434.1 Teilen

„‚Weiter, liebe Brüder, was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohllautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach!‘ ZP.434.2 Teilen

Das Handeln Gottes mit seinem Volk erscheint oftmals geheimnisvoll. Seine Wege sind nicht unsere Wege noch seine Gedanken unsere Gedanken. Manchmal ist seine Handlungsweise unseren Plänen und Erwartungen so entgegen, dass wir erstaunt und verwirrt sind. Wir haben keinen Begriff von unsrer verderbten Natur, und oftmals, wenn wir dem Ich nachgeben und eigenen Neigungen folgen, schmeicheln wir uns, Gottes Absichten auszuführen. Deshalb ist es für uns notwendig, die Schrift zu erforschen und viel zu beten, damit uns der Herr nach seiner Verheißung Weisheit mitteilen möge. ZP.434.3 Teilen

Obgleich wir ein persönliches Werk zu verrichten und eine persönliche Verantwortung vor Gott haben, sollten wir doch nicht unserm eigenen Urteil folgen, ungeachtet der Meinungen und Gefühle unserer Brüder, denn dies würde zu Unordnung in der Gemeinde führen. Es ist Pflicht der Prediger, das Urteil ihrer Brüder zu respektieren; aber ihr Verhältnis zueinander sowohl als auch die von ihnen verkündigten Lehren sollten mit Gesetz und Zeugnis übereinstimmen; dann wird es, wenn aller Herzen gelehrig sind, keine Spaltungen unter uns geben. Einige neigen zur Unordnung und entfernen sich von den großen Grenzsteinen des Glaubens; aber Gott wirkt auf seine Prediger ein, in Lehre und Geist einmütig zu sein. ZP.434.4 Teilen

Brüder verkehren manchmal jahrelang miteinander und glauben denen vertrauen zu können, die sie so gut kennen. Sie bringen ihnen das gleiche Vertrauen entgegen wie ihrer eigenen Familie. Sie fühlen sich in ihrer Gesellschaft so sicher und so frei, wie es andern gegenüber, die nicht gleichen Glaubens sind, niemals sein könnte. Dies ist sehr angenehm, solange die brüderliche Liebe fortbesteht; doch wenn der ‚Verkläger der Brüder‘ zum Herzen eines dieser Männer Zugang findet und Gemüt und Einbildungskraft beherrscht, wenn Eifersucht, Argwohn und Neid erwachen dann wird er, der sich der Liebe und Freundschaft seines Bruders so sicher wähnte, herausfinden, dass man ihm mißtraut und dass seine Beweggründe falsch ausgelegt werden. Der falsche Bruder vergißt seine eigenen menschlichen Schwächen, vergißt seine Verpflichtung, nichts Böses zu denken und zu reden, um nicht Gott zu entehren und Christum in Person seiner Heiligen zu verwunden. Jeder Fehler, der ausgedacht oder vermutet werden kann, wird unbarmherzig zur Sprache gebracht, und der Charakter eines Bruders wird als dunkel und fragwürdig dargestellt. ZP.434.5 Teilen

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Da geschieht Verrat an heilig Anvertrautem. Dinge, die in brüderlichem Vertrauen besprochen wurden, werden hervorgeholt und falsch dargestellt. Jedes Wort, jede Handlung, wie unschuldig und wohlgemeint sie gewesen sein mögen, wird von der kalten, eifersüchtigen Kritik derer auf die Goldwaage gelegt, die man als zu edel und zu ehrenhaft ansah, als dass sie den geringsten Vorteil aus einer freundschaftlichen Verbindung oder brüderlichem Vertrauen ziehen würden. Herzen werden der Barmherzigkeit, dem Gericht und der Liebe Gottes verschlossen, und der kalte, spöttische, geringschätzige Geist, den Satan gegen sein Opfer offenbart, tritt in Erscheinung. ZP.435.1 Teilen

Wenn Satan vorgeblich Gläubige als Verkläger der Brüder benutzen kann, ist er hoch erfreut; denn solche, die dies tun, dienen ihm ebenso gut wie Judas, als er Christum verriet, obgleich ihnen selbst unbewußt. Satan ist heute nicht weniger aktiv wie in Christi Tagen, und die sich dazu hergeben, sein Werk zu tun, werden seinen Geist offenbaren. ZP.435.2 Teilen

Umgehende Gerüchte dienen oftmals dazu, die Einigkeit unter Brüdern zu zerstören. Es gibt einige, die mit offenen Sinnen und Ohren wachen, um jeden Klatsch aufzufangen. Sie sammeln kleinste Vorfälle, zu gering jeder Erwähnung, und wiederholen und vergrößern sie, bis der Mensch eines Wortes wegen als Verbrecher gebrandmarkt wird. Ihr Motto scheint zu sein: ‚Berichte, und ich will es weitererzählen.‘ Diese Verbreiter von Gerüchten verrichten Satans Werk mit erstaunlicher Treue, wenig wissend, wie anstößig ihr Handeln vor Gott ist. ... Man sollte die Ohren vor einem ‚Sie sagen‘ oder ‚Ich habe gehört‘ verschließen. Wäre es nicht besser, anstatt Eifersucht und Afterreden Eingang bei uns finden zu lassen, zu unsern Brüdern zu gehen? Nachdem wir offen, aber freundlich, mit ihnen über die Dinge geredet haben, die uns zu Ohren kamen und die ein ungutes Licht auf ihren Charakter und Einfluß werfen, wäre es nicht besser, mit ihnen und für sie zu beten? Während wir keine Gemeinschaft mit den bitteren Feinden Christi pflegen können, sollten wir jenen Geist der Sanftmut und Liebe hegen, der unsern Meister auszeichnete — eine Liebe, die nichts Arges denkt und sich nicht erbittern läßt. ... ZP.435.3 Teilen

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Wir sollten uns in den reinen Grundsätzen des Evangeliums Christi üben nicht in einer Religion des Eigendünkels, sondern der Liebe, Sanftmut und Herzensdemut. Dann werden wir unsere Brüder lieben und sie höher achten als uns selbst. Unsere Sinne werden nicht auf Klatsch und Gerüchte gerichtet sein, sondern darauf, ‚was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohllautet; ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach!‘“ ZP.436.1 Teilen

Wir als Volk sind von Gott getadelt worden, weil wir so wenig tun. Wie wichtig ist es deshalb, dass wir uns sorgfältig vor allem hüten, das den Einfluß einer Seele schwächen oder sie entmutigen könnte, während sie ein Werk verrichtet, das Gott getan haben möchte. Wir werden Siege erringen, wenn wir eine vereinte Front bilden und persönlich den Herrn um Kraft und Leitung bitten. — Special Testimonies, Series B IX, 14-36. ZP.436.2 Teilen

„So bittet nun vom Herrn Spätregen, so wird der Herr Gewölk machen und euch Regen genug geben.“ — „Ich [will] eurem Lande Regen geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen.“ Im Osten fällt der Frühregen zur Saatzeit. Er ist notwendig, um die Saat zum Keimen zu bringen. Unter dem Einfluß des fruchtbaren Regens bricht der zarte Sproß hervor. Der Spätregen, der nahe zum Abschluß der Wachstumsperiode fällt, reift die Frucht heran und bereitet sie auf die Sichel vor. Der Herr benutzt diese Vorgänge in der Natur, um das Werk des Heiligen Geistes darzustellen. Wie Tau und Regen zuerst gegeben werden, um die Saat zum Keimen zu bringen, und dann um die Ernte zu reifen, so wird der Heilige Geist gegeben, um den Prozeß geistlichen Wachstums von einem Stadium zum andern voranzubringen. Das Reifen des Getreides stellt die Vollendung des Gnadenwerkes Gottes in der Seele dar. Durch die Macht des Heiligen Geistes wird das moralische Ebenbild Gottes im Charakter wiederhergestellt. Wir müssen völlig in Christi Ebenbild umgestaltet werden. ZP.436.3 Teilen

Der Spätregen, der die Ernte der Erde reift, stellt die geistliche Gnade dar, die die Gemeinde auf das Kommen des Menschensohnes vorbereitet. Ist der Frühregen jedoch nicht gefallen, so kann es kein Leben geben; das grüne Blatt wird nicht erscheinen. Haben die ersten Regenschauer nicht ihr Werk verrichtet, so kann auch der Spätregen keine Saat zur Vollendung bringen. ZP.436.4 Teilen

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Zuerst muss „das Blatt, danach die Ähre, danach der volle Weizen in den Ähren“ sein. Es muss eine fortwährende Entwicklung christlicher Tugenden, ein andauernder Fortschritt in der christlichen Erfahrung zu verzeichnen sein. Danach sollten wir allen Ernstes trachten, damit wir ein Schmuck für die Lehre Christi unseres Heilandes sind. ZP.437.1 Teilen

Viele haben es zum großen Teil versäumt, den Frühregen zu empfangen. Sie haben nicht alle Segnungen erhalten, die Gott für sie vorgesehen hat. Sie erwarten, dass der Mangel durch den Spätregen ausgeglichen werden wird. Sie beabsichtigen ihre Herzen zu öffnen, wenn die reichste Gnadenfülle ausgegossen wird und wollen sie dann empfangen. Aber sie begehen einen schrecklichen Fehler. Das Werk, das Gott im menschlichen Herzen begonnen hat, indem er Licht und Erkenntnis mitteilt, muss stetig voranschreiten. Jeder einzelne muss sein Bedürfnis erkennen. Das Herz muss entleert und von jeder Befleckung gereinigt werden, damit der Heilige Geist darin wohnen kann. Durch Bekennen und Aufgeben der Sünde, durch ernstes Gebet und Übergabe an Gott bereiteten sich die ersten Jünger auf die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten vor. Das gleiche Werk, nur in noch größerem Maße, muss jetzt geschehen. Dann braucht das menschliche Werkzeug nur um den Segen zu bitten und auf den Herrn zu warten, dass er das Werk in ihm zur Vollendung bringe. Es ist Gott, der das Werk begonnen hat, und er wird sein Werk vollenden, indem er den Menschen vollkommen in Christo Jesu macht. Aber die Gnade, die durch den Frühregen dargestellt wird, darf nicht außer acht gelassen werden. Nur diejenigen, die das Licht ausleben, das sie haben, werden größeres Licht empfangen. Wenn wir nicht täglich Fortschritte im Ausleben lebendiger, christlicher Tugenden machen, so werden wir die Offenbarungen des Heiligen Geistes im Spätregen nicht wahrnehmen können. Er mag in Herzen rund um uns her ausgegossen werden, wir aber werden ihn weder erkennen noch empfangen. ZP.437.2 Teilen

Bei keinem Schritt in unserer Erfahrung können wir die Hilfe der Mittel entbehren, die uns befähigten, den ersten Anfang zu machen. Wir benötigen die unter dem Frühregen empfangenen Segnungen bis zum Ende. Aber dies allein genügt nicht. Während wir die Segnungen des Frühregens pflegen, dürfen wir andererseits die Tatsache nicht aus den Augen verlieren, dass ohne den Spätregen, der die Ähren füllt und das Getreide zur Reife bringt, keine Ernte heranreifen kann für die Sichel, und die Arbeit des Säemanns wird umsonst gewesen sein. Göttliche Gnade wird am Anfang benötigt, göttliche Gnade bei jedem Wachstumsstadium und göttliche Gnade allein kann das Werk vollenden. Es gibt keinen Platz für uns, wo wir in sorgloser Haltung ruhen könnten. Wir dürfen niemals Christi Warnungen vergessen: „Wachet und betet“; „Wachet ... und betet ohne Unterlaß.“ Wir benötigen jeden Augenblick die Verbindung mit der göttlichen Macht zu unserm Fortschritt. Wir mögen ein bestimmtes Maß des Heiligen Geistes empfangen haben; aber durch Gebet und Glauben müssen wir immer danach trachten, mehr zu erhalten. Es wäre ein großer Fehler, in unserm Bemühen nachzulassen. Wenn wir nicht vorangehen, wenn wir uns nicht bemühen, beides, den Frühregen und den Spätregen, zu erhalten, werden wir unsere Seele verlieren und selbst die Verantwortung tragen. ZP.437.3 Teilen

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„Bittet vom Herrn Regen in der Zeit des Spätregens.“ Ruht nicht zufrieden in der Annahme, dass der Regen schon zur rechten Zeit kommen werde. Bittet darum. Das Wachstum und die Vervollkommnung der Saat liegt nicht in Händen des Landmannes. Gott allein kann die Ernte zur Reife bringen. Aber des Menschen Mithilfe ist erforderlich. Gottes Wirken für uns fordert die Anwendung unseres Verstandes und die Ausübung unseres Glaubens. Wir müssen mit ganzem Herzen seine Segnungen suchen, wenn die Gnadenschauer über uns kommen sollen. Wir sollten jede Gelegenheit benutzen, uns in den Bereich der Segnungen zu begeben. Christus hat gesagt: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ Die Zusammenkünfte der Gemeinde, wie auf Konferenzen, die Versammlungen im häuslichen Kreis und alle Anlässe, wo persönliche Arbeit für Seelen verrichtet wird, sind von Gott erwählte Gelegenheiten, den Früh- und Spätregen auszuteilen. ZP.438.1 Teilen

Aber niemand sollte denken, dass seine Pflicht erfüllt sei, wenn er diesen Versammlungen beiwohne. Die bloße Anwesenheit in all den Versammlungen, die abgehalten werden mögen, wird der Seele keinen Segen vermitteln. Es ist kein unabänderliches Gesetz, dass alle, die einer allgemeinen Konferenz oder einer örtlichen Versammlung beiwohnen, reichen Segen vom Himmel empfangen. Die Umstände mögen für eine reiche Ausgießung des Gnadenregens günstig sein. Aber Gott selbst muss dem Regen gebieten zu fallen. Darum sollten wir nicht lässig sein, darum zu bitten. Wir dürfen uns nicht auf das gewöhnliche Wirken der Vorsehung verlassen. Wir müssen bitten, dass Gott die Quelle des Lebenswassers entsiegeln möchte. Und wir müssen das lebendige Wasser persönlich empfangen. Laßt uns mit zerschlagenen Herzen ernstlich bitten, dass die Gnadenschauer jetzt, in der Zeit des Spätregens, auf uns fallen mögen. Auf jeder Versammlung, der wir beiwohnen, sollten unsere Gebete emporsteigen, dass Gott unserer Seele während dieser Gelegenheit Wärme und Feuchtigkeit mitteilen möge. Wenn wir Gott um den Heiligen Geist bitten, wird er uns mit Sanftmut und Demut erfüllen und uns bewußt machen, dass wir für den Empfang des Spätregens, der zur Vollendung führt, von Gott abhängig sind. Bitten wir im Glauben um den Segen, dann werden wir auch empfangen, wie Gott verheißen hat. ZP.438.2 Teilen

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Die fortwährende Mitteilung des Heiligen Geistes an die Gemeinde ist durch den Propheten Sacharja unter einem andern Symbol dargestellt, das eine wunderbare Lektion der Ermutigung für uns enthält. Der Prophet sagt: „Und der Engel, der mit mir redete, kam wieder und weckte mich auf, wie einer vom Schlaf erweckt wird, und sprach zu mir: Was siehest du? Ich aber sprach: Ich sehe; und siehe, da stand ein Leuchter, ganz golden, mit einer Schale obendarauf, daran sieben Lampen waren, und je sieben Röhren an einer Lampe; und zwei Ölbäume dabei, einer zur Rechten der Schale, der andere zur Linken. Und ich antwortete und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Mein Herr, was ist das? ... Und er antwortete und sprach zu mir: ZP.439.1 Teilen

Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth. ... Und ich antwortete zum andernmal und sprach zu ihm: Was sind die zwei Zweige der Ölbäume, welche stehen bei den zwei goldenen Rinnen, daraus das goldene Öl herabfließt? . . Und er sprach: Es sind die zwei Gesalbten, welche stehen bei dem Herrscher aller Lande.“ ZP.439.2 Teilen

Von den zwei Ölbäumen wurde das goldene Öl durch die goldenen Röhren in die Schale des Leuchters entleert und floß von da in die goldenen Lampen, die das Heiligtum erhellten. So wird von den Gesalbten, die in Gottes Gegenwart stehen, Gottes Geist menschlichen Boten mitgeteilt, die seinem Dienst geweiht sind. Die Aufgabe der beiden Gesalbten besteht darin, dem Volke Gottes Licht und Macht mitzuteilen. Sie stehen in Gottes Gegenwart, um für uns Segnungen zu empfangen. Wie die Ölbäume sich in die goldenen Röhren entleeren, so versuchen die himmlischen Boten all das mitzuteilen, was sie von Gott empfangen. Der ganze himmlische Reichtum wartet darauf, dass wir ihn anfordern und entgegennehmen; und wenn wir den Segen empfangen haben, sollen wir ihn weitergeben. Auf diese Weise werden die heiligen Lampen gespeist, und die Gemeinde wird zum Lichtträger in der Welt. ZP.439.3 Teilen

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Der Herr wünscht, dass jede Seele in dieser Zeit zu diesem Werk bereit ist, während die vier Engel die vier Winde halten, damit der Wind nicht eher blase, als bis die Knechte Gottes an ihren Stirnen versiegelt sind. Es ist jetzt keine Zeit, sich der Selbstgefälligkeit hinzugeben. Die Lampen der Seele müssen geschmückt, müssen mit dem Öl der Gnade versehen werden. Jede Vorsichtsmaßregel muss getroffen werden, um geistlichen Abfall zu verhindern, damit der große Tag des Herrn uns nicht ergreife wie ein Dieb in der Nacht. Jeder Zeuge für Gott muss jetzt in der von Gott verordneten Weise eifrig tätig sein. Im Werk der Vervollkommnung eines christlichen Charakters benötigen wir täglich eine tiefe und lebendige Erfahrung. Wir müssen täglich das goldene Öl erhalten, damit wir es andern mitteilen können. Alle können, wenn sie gewillt sind, Lichtträger für die Welt werden. Das eigene Ich muss aus den Augen verloren und in Christo versenkt werden. Wir müssen Rat und Unterweisung als Wort des Herrn annehmen und es freudig mitteilen. Wir benötigen viel Gebet. Christus hat geboten: „Betet ohne Unterlaß“, d.h.: haltet die Gedanken auf Gott, der Quelle aller Kraft und Leistungsfähigkeit, gerichtet. ZP.440.1 Teilen

Wir mögen uns schon lange auf dem schmalen Pfad befinden; aber es ist nicht sicher, dies als Beweis zu werten, dass wir bis zum Ende darauf bleiben werden. Wenn wir in Gemeinschaft des Geistes mit Gott gewandelt sind, dann nur deshalb, weil wir ihn täglich im Glauben gesucht haben. Uns ist von den beiden Ölbäumen das goldene Öl, das durch die goldenen Röhren fließt, mitgeteilt worden. Aber solche, die nicht den Geist und die Gewohnheit des Gebets pflegen, können nicht erwarten, das goldene Öl der Güte, Geduld, Nachsicht, Freundlichkeit und Liebe zu erhalten. ZP.440.2 Teilen

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Jeder muss sich von der Welt getrennt halten, die voller Ungerechtigkeit ist. Wir dürfen uns nicht, nachdem wir eine Zeitlang mit Gott gewandelt sind, von seiner Gemeinschaft abwenden, um im Licht unseres eignen Feuers zu wandeln. Wir müssen eine standhafte Ausdauer an den Tag legen und in Glaubenshandlungen beharren. Unser Lobpreis soll zu Gott emporsteigen und durch einen rechtschaffenen Charakter sollen wir seine Herrlichkeit offenbaren. Niemand von uns wird ohne anhaltendes, unermüdliches Bemühen, das dem Wert des Gegenstandes, den wir erlangen wollen — das ewige Leben — entspricht, den Sieg erringen. ZP.441.1 Teilen

Für jene, die fragen, leben wir jetzt in der Zeit des Heiligen Geistes: Bittet um seinen Segen. Es ist an der Zeit, in unsrer Weihe ernsthafter zu werden. Uns ist das schwierige, aber glückliche und herrliche Werk aufgetragen, Christum jenen zu offenbaren, die sich in Finsternis befinden. Wir sind dazu berufen, die besonderen Wahrheiten für diese Zeit zu verkündigen. Zu diesem Zweck ist die Ausgießung des Geistes notwendig. Wir müssen darum bitten; der Herr wartet darauf, dass wir es tun. Wir waren bisher nicht ganzherzig in diesem Werk. ZP.441.2 Teilen

Was kann ich meinen Brüdern im Namen des Herrn sagen? Was haben wir in Übereinstimmung mit dem uns vorn Herrn gegebenen Licht unternommen? Wir können uns nicht auf Formendienst oder äußerliche Betriebsamkeit verlassen. Was wir brauchen, ist der belebende Einfluß des Heiligen Geistes. Es soll „nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth“. Betet ohne Unterlaß und wacht, indem ihr in Übereinstimmung mit euren Gebeten wirkt. Wenn ihr betet, glaubt und vertraut auf Gott. Dies ist die Zeit des Spätregens, wo der Herr reichlich von seinem Geist mitteilen wird. Seid inbrünstig im Gebet und wachet dazu im Geist. — The Review and Herald, 2. März 1897. ZP.441.3 Teilen

[Zum weiteren Studium empfohlen: Erfahrungen und Gesichte 27-29; 262-266.] ZP.441 Teilen

Wie können wir unserm Lehrer nachfolgen, um von ihm zu lernen? Wir können sein Wort erforschen und auf diese Weise mit seinem Leben und seinen Werken bekannt werden. Wir sollen sein Wort als Speise für unsere Seele annehmen. In jeder Lage, in welche der Mensch geraten kann, findet er die Fußspuren des Herrn Jesu. Wir tun wohl daran, ihm zu folgen. Wir müssen den Geist pflegen, durch den er sprach. Wir müssen die Wahrheit darstellen, wie sie in Jesu ist. Besonders in Herzensreinheit und Liebe müssen wir ihm nacheifern. Das eigene Ich muss mit Christo in Gott geborgen sein, und dann, wenn Christus, unser Leben, erscheint, werden auch wir mit ihm erscheinen in Herrlichkeit. — Special Testimonies to Ministers and Workers IX. ZP.441.4 Teilen

An die auf der Generalkonferenz Versammelten (1913) ZP.441 Teilen

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Es ist das Vorrecht unsrer Abgeordneten auf der Generalkonferenz, einen Geist der Hoffnung und des Mutes zu hegen. Meine Brüder, der Herr hat sich euch auf mancherlei Weise offenbart. Er hat eure Herzen mit dem Sonnenschein seiner Gegenwart erfüllt, während ihr fern der Heimat und in lokalen Feldern gewirkt habt. Er hat euch durch sichtbare und unsichtbare Gefahren geführt und erhalten, und während ihr wieder einmal mit euren Brüdern zur Beratung zusammentrefft, ist es euer Vorrecht, euch im Herrn zu freuen und in Erkenntnis seiner bewahrenden Gnade zu frohlocken. ZP.442.1 Teilen

Laßt eure Gemüter und Herzen von seiner Liebe ergriffen sein. Hütet euch davor, erschöpft, abgehärmt und niedergedrückt zu erscheinen. Legt ein erhebendes Zeugnis ab. Wendet eure Blicke ab von dem, was dunkel und entmutigend ist, und seht auf Jesum, unsern Leiter, unter dessen wachsamer Obhut das Werk der gegenwärtigen Wahrheit, dem wir unser Leben und unser Alles geweiht haben, einst siegreich triumphieren wird. ZP.442.2 Teilen

Die Haltung, die von unsern Abgeordneten während der Konferenz eingenommen wird, hat beredten Einfluß auf das ganze Feld, aber auch auf die Abgeordneten selbst. O meine Brüder, offenbart, dass Jesus in euren Herzen wohnt, dass er euch unterstützt, stärkt und tröstet. Es ist euer Vorrecht, von Tag zu Tag mit einem reichen Maß des Heiligen Geistes ausgestattet zu sein und immer besser die Wichtigkeit und Reichweite der Botschaft, die wir der Welt verkündigen, zu verstehen. Der Herr ist bereit, euch wundersame Dinge aus seinem Gesetz zu offenbaren. Harrt auf ihn in Demut des Herzens. Bittet aufs ernstlichste, dass ihr die Zeit, in der wir leben, verstehen mögt, damit ihr einen völligeren Begriff seiner Absichten erlangt und besser zum Werk der Seelenrettung befähigt seid. ZP.442.3 Teilen

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Während der Nacht wird mir oftmals aufgetragen, meine Brüder in verantwortlichen Stellungen zu drängen, sich ernstlich zu bemühen, den Herrn immer besser kennenzulernen. Werden unsere Arbeiter die Wichtigkeit der Zeit, in der wir leben, erkennen, wie sie es sollten, dann wird sich eine entschlossene Absicht bemerkbar machen, fest auf der Seite des Herrn zu stehen und wahrlich seine Mitarbeiter zu sein. Wenn sie Herz und Seele dem Dienste Gottes weihen, werden sie erkennen, dass, wenn sie über jede Sünde Sieger sein wollen, sie einer Erfahrung benötigen, die tiefer geht als alles, was sie bisher erlangt haben. ZP.443.1 Teilen

Es wäre gut für uns, uns damit zu beschäftigen, was bald über die Erde hereinbrechen wird. Es ist jetzt keine Zeit für Tändelei und Eigennutz. Wenn die Zeiten, in denen wir leben, keinen Eindruck auf uns machen, was kann uns dann erreichen? Fordert die Schrift nicht ein reineres und heiligeres Werk, als wir es bisher gesehen haben? ZP.443.2 Teilen

Jetzt werden Männer von klarem Verständnis benötigt. Gott ruft alle, die bereit sind, sich vom Heiligen Geiste leiten zu lassen, auf, die Führung in einem Werk gründlicher Reformation zu übernehmen. Ich sehe eine Krisis vor uns, und der Herr ruft seine Arbeiter in die Reihen. Jede Seele sollte sich jetzt in einem Zustand tieferer Weihe zu Gott befinden, als es in den vergangenen Jahren der Fall war. ... ZP.443.3 Teilen

„Ich freue mich“, meine Brüder, „ich habe Vertrauen in euch in allen Dingen.“ Und während ich noch tief besorgt bin über die Haltung, die einige betreffs wichtiger Maßnahmen, verbunden mit der Entwicklung des Werkes Gottes auf Erden, einnehmen, vertraue ich doch sehr den Brüdern aus den Feldern und glaube, dass sie befähigt sein werden, Gottes Willen zu tun, sofern sie zusammenkommen, sich vor dem Herrn zu demütigen und sich aufs neue seinem Dienst zu weihen. Es sind einige da, die auch jetzt die Dinge nicht im rechten Licht sehen; aber diese mögen noch lernen, die Dinge so zu sehen wie ihre Mitarbeiter und ernste Fehler zu vermeiden, indem sie den Herrn während dieser Zeit ernstlich suchen und ihren Willen dem göttlichen gänzlich unterwerfen. ZP.443.4 Teilen

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Ich wurde tief beeindruckt von Szenen, die während der Nacht an meinem Blick vorüberzogen. Es schien eine große Bewegung ein Werk der Erweckung — an vielen Plätzen vor sich zu gehen. Unser Volk begab sich in die Reihen und beantwortete Gottes Ruf. Meine Brüder, der Herr spricht zu uns. Wollen wir seine Stimme nicht beachten? Wollen wir nicht unsere Lampen schmücken und wie Menschen handeln, die auf ihren Herrn warten? Die Zeit erfordert Lichtträger, sie erfordert Taten. — General Conference Bulletin 34 (1913). ZP.444.1 Teilen

Die in fernen Ländern tätig sind, sollten selbstlos in Gottesfurcht und Liebe wirken, um das Werk zu fördern. Sie können als Gottes Missionare viel fürs Werk tun, wenn sie mit Gott verbunden sind. Sie sollten sich in fester Glaubenszuversicht nahe zu Gott halten und heilige Hände ohne Zorn und Zweifel aufheben. Gott wird ihnen sein Wohlgefallen bekunden. Aber alle, die nicht zu seiner Verherrlichung wirken, die sich nicht abhängig von ihm fühlen noch ihr Vertrauen auf ihn setzen, sondern sich lieber auf menschliche Weisheit stützen, werden einen Fehlschlag erleiden. Die reichste Erfahrung wird erlangt im Verrichten des Werkes Gottes. Hier erlangt ihr Weisheit, hier findet ihr die göttlichen Verheißungen bestätigt. — Special Testimonies to Ministers and Workers IX. ZP.444.2 Teilen

14. Juni 1914 ZP.444 Teilen

Liebe Freunde! ZP.444 Teilen

Der Herr hat mir eine Botschaft für euch gegeben, und nicht für euch allein, sondern auch für andere treue Seelen, die von Zweifeln und Furcht bezüglich ihrer Annahme durch den Herrn Jesum Christum geplagt werden. Sein Wort an euch lautet: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Ihr möchtet gerne dem Herrn gefallen, und ihr könnt es, indem ihr seinen Verheißungen glaubt. Er wartet darauf, euch in den Hafen einer gesegneten Erfahrung zu leiten und bittet euch: „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin.“ Ihr seid eine Zeitlang unruhig gewesen; aber Jesus spricht zu euch: „Kommet her zu mir ... so werdet ihr Ruhe finden.“ Die Freude Christi im Herzen ist von höchstem Wert. „Dann freuen sie sich“, weil sie das Vorrecht genießen, in den Armen ewiger Liebe zu ruhen. ZP.444.3 Teilen

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Mißtraut unserm himmlischen Vater nicht länger. Anstatt über eure Zweifel zu sprechen, trennt euch von ihnen in der Kraft Jesu und laßt Licht in eure Seele scheinen, indem eure Stimme Vertrauen zu Gott zum Ausdruck bringt. Ich weiß, dass der Herr sehr nahe ist, euch den Sieg zu geben, und ich sage euch: Der Herr sei eure Hilfe, er stärke euch, er helfe euch, der finsteren Grube des Unglaubens zu entfliehen. Weil Satan bemüht ist, euch in der Knechtschaft seiner grausamen Macht zu behalten, wird euer Geist von Zweifeln heimgesucht werden; aber begegnet ihm in der Kraft, die Jesus euch geben will, und überwindet die Neigung, eurem Heiland mit Unglauben zu begegnen. ZP.445.1 Teilen

Sprecht nicht über eure Unfähigkeit und eure Fehler. Wenn Verzweiflung eure Seele ergreifen will, schaut auf zu Jesu und sagt: Er lebt, um mein Vermittler zu sein. Vergeßt, was dahinten liegt und glaubt der Verheißung: „Ich werde zu euch kommen und Wohnung bei euch machen.“ ZP.445.2 Teilen

Gott wartet darauf, den Segen der Vergebung mitzuteilen — Vergebung anstelle von Ungerechtigkeit — die Gabe der Gerechtigkeit für alle bestimmt, die an seine Liebe glauben und die Erlösung annehmen, die er darbietet. Christus ist bereit, dem reumütigen Sünder zu versichern: „Siehe, ich habe deine Sünde von dir genommen und habe dich mit Feierkleidern angezogen.“ Das Blut Jesu Christi ist ein beredter Beweis, der zugunsten des Sünders spricht. Dieses Blut „reinigt uns von aller Sünde“. ZP.445.3 Teilen

Es ist euer Vorrecht, der Liebe Jesu zu vertrauen, die Erlösung im vollsten, sichersten und edelsten Sinne garantiert, und zu sagen: Er liebt mich, er nimmt mich an. Ich will ihm vertrauen, denn er gab sein Leben dahin um meinetwillen. Zweifel können nur dann zerstreut werden, wenn wir in Verbindung mit Christi Charakter kommen. Er hat erklärt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“, d.h. es besteht gar nicht die Möglichkeit, es zu tun, denn ich habe mein Wort gegeben, dass ich ihn annehmen werde. Nehmt Christum bei seinem Wort und laßt eure Lippen äußern: Ich habe den Sieg erlangt! ZP.445.4 Teilen

Ist Jesus treu? Meint er, was er sagt? Antwortet entschieden: Ja, jedes Wort. Und wenn ihr dies festgestellt habt, dann beansprucht im Glauben jede Verheißung, die er gegeben hat und nehmt den Segen in Empfang; denn diese Annahme im Glauben verleiht der Seele Leben. Ihr dürft glauben, dass Jesus treu zu euch hält, selbst wenn ihr euch als das schwächste und unwürdigste seiner Kinder fühlt. Und wenn ihr glaubt, werden all eure finsteren, brütenden Zweifel auf den Erzbetrüger zurückgeworfen, von dem sie ausgehen. Ihr könnt ein großer Segen sein, wenn ihr Gott bei seinem Wort nehmt. Selbst wenn ihr sehr angefochten seid, Worte des Mißtrauens zu äußern, sollt ihr ihm durch lebendigen Glauben vertrauen. ZP.445.5 Teilen

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Der Friede kommt mit der Abhängigkeit von der göttlichen Macht. Sobald die Seele sich entschließt, nach dem empfangenen Licht zu handeln, verleiht der Heilige Geist mehr Licht und Kraft. Die Gnadengabe des Geistes wird verliehen, um mit dem Entschluß der Seele zusammenzuwirken; aber er ist kein Ersatz für persönliche Glaubensausübung. Der Erfolg im christlichen Leben hängt von der Aneignung des Lichtes ab, das Gott gegeben hat. Es sind nicht Licht und Beweise, wodurch die Seele frei in Christo wird; es geschieht dadurch, dass Kraft, Wille und Seelenstärke sich dazu aufraffen, aufrichtig auszurufen: „Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ ZP.446.1 Teilen

Ich freue mich über die herrlichen Aussichten, welche die Zukunft für uns bereithält, und ihr dürft es auch tun. Seid freudig und preist den Herrn für seine Freundlichkeit. Das, was ihr nicht verstehen könnt, vertraut ihm an. Er liebt euch und hat Mitleid mit eurer Schwachheit. Er hat uns gesegnet „mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum“. Es würde das Herz des Unendlichen nicht zufriedenstellen, wenn er denjenigen, die seinen Sohn lieben, geringeren Segen gäbe als ihm. ZP.446.2 Teilen

Satan versucht den machtvollen Helfer vor unsern Augen zu verbergen, damit wir über die Entartung der Seele nachgrübeln sollen. Aber obgleich Jesus die Schuld der Vergangenheit sieht, verleiht er Vergebung, und wir dürfen ihn nicht entehren, indem wir an seiner Liebe zweifeln. Das Schuldgefühl muss am Fuße des Kreuzes niedergelegt werden, oder es wird die Lebensquelle vergiften. Wenn Satan euch mit seinen Drohungen bedrängt, wendet euch von ihm ab und tröstet eure Seele mit Gottes Verheißungen. Die Wolke an sich mag dunkel sein, wird sie aber vom Licht des Himmels durchflutet, so leuchtet sie auf wie Gold, denn die Herrlichkeit Gottes ruht auf ihr. ZP.446.3 Teilen

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Gottes Kinder sollten sich nicht von Gefühlen und Regungen leiten lassen. Wenn sie zwischen Hoffnung und Furcht schwanken, wird Christi Herz verletzt, denn er hat ihnen unmißverständliche Beweise seiner Liebe gegeben. Er möchte, dass sie in dem allerheiligsten Glauben gestärkt, gekräftigt und gegründet sind. Er möchte, dass sie das Werk tun, das er ihnen übergeben hat. Ihre Herzen werden in seinen Händen gleich geheiligten Harfen sein, deren Saiten Preis und Dank zu dem emporsenden, der von Gott gesandt wurde, die Sünden der Welt hinwegzunehmen. ZP.447.1 Teilen

Christi Liebe zu seinen Kindern ist so zärtlich wie sie stark ist. Ja, sie ist stärker als der Tod; denn er starb, um unsere Erlösung zu erkaufen und uns auf geheimnisvolle Weise und auf ewig mit ihm eins zu machen. Seine Liebe ist so stark, dass sie ihn völlig beherrscht und er die unermeßlichen Hilfsquellen des Himmels einsetzt, um seinem Volk Gutes zu tun. Bei ihm gibt‘s keine Veränderung, keinen Wechsel, er ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Obgleich die Sünde die Zeitalter hindurch geherrscht und versucht hat, seiner Liebe entgegenzuhandeln und ihren Einfluß erdwärts zu unterbinden, fließt sie dennoch in reichen Strömen jenen zu, für die Christus starb. ZP.447.2 Teilen

Gott liebt die sündlosen Engel, die seinen Dienst verrichten und seinen Befehlen gehorchen; aber er schenkt ihnen keine Gnade. Sie haben sie nie benötigt, da sie nie gesündigt haben. Gnade ist eine Eigenschaft, die unverdienterweise menschlichen Wesen erzeigt wird. Wir suchten sie nicht, aber sie wurde ausgesandt, uns zu suchen. Gott freut sich, allen Gnade zu erweisen, die danach hungern und dürsten, nicht weil wir ihrer würdig, sondern weil wir unwürdig sind. Unsere Bedürftigkeit ist das Pfand, das uns die Zusicherung gibt, dass wir die Gabe empfangen werden. ZP.447.3 Teilen

Es sollte nicht schwer sein, sich dessen zu erinnern, dass der Herr wünscht, dass ihr alle eure Schwierigkeiten und Verlegenheiten ihm zu Füßen niederlegt und sie dort zu lassen. Geht zu ihm und sprecht: „Herr, meine Lasten sind mir zu schwer. Willst du sie für mich tragen?“ Und er wird antworten: „Ich werde sie tragen. ‚Mit ewiger Gnade will ich mich dein erbarmen.‘ Ich will deine Sünden hinwegnehmen und will dir Frieden geben. Verbanne nicht länger deine Selbstachtung, denn ich habe dich mit dem Preis meines Blutes erkauft. Du bist mein. Da wo du schwach bist, will ich dich stärken. Ich will deine Gewissensbisse entfernen.“ ZP.447.4 Teilen

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„Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht. Erinnere mich; laß uns miteinander rechten; sage an, wie du gerecht willst sein.“ — „Ich habe nicht im Verborgenen geredet, im finstern Ort der Erde; ich habe nicht zum Samen Jakobs vergeblich gesagt: Suchet mich! Denn ich bin der Herr, der von Gerechtigkeit redet, und verkündigt, was da recht ist.“ — „Wendet euch zu mir, so werdet ihr selig, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und keiner mehr.“ Beantwortet Gottes Aufrufe der Barmherzigkeit und sprecht: „Ich will dem Herrn vertrauen und getrost sein. Ich will dem Herrn danken, denn sein Zorn hat sich gelegt. Ich freue mich in Gott, denn er gibt den Sieg.“ ZP.448.1 Teilen

[Nachdruck eines kleinen Traktats, das letzte Schreiben Schw. White‘s vor ihrem Tod.] ZP.448 Teilen

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