Portrait von Ellen White
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Kapitel 3: Mit Umsicht und Weitblick
Kapitel 3: Mit Umsicht und Weitblick
17

Während Nehemia Gott um Hilfe anflehte, legte er seine Hände nicht untätig in den Schoß, in der Annahme, er hätte bei der Durchführung seines Vorhabens, Jerusalem wieder aufzubauen, keine weiteren Pflichten oder Verantwortungen zu übernehmen. Mit bewundernswerter Umsicht und mit Weitblick traf er alle erforderlichen Vorkehrungen, um den Erfolg dieses Unternehmens zu sichern. Bei jedem Schritt ließ er große Vorsicht walten. Er weihte nicht einmal seine eigenen Landsleute in seine Absichten ein, denn während sie sich über seinen Erfolg zwar freuen würden, bestand doch die Gefahr, dass sie sein Werk durch ein unbedachtes Wort oder Handeln behinderten. Einige würden womöglich in solchen Jubel ausbrechen, dass der Neid ihrer Feinde geweckt und vielleicht sogar das ganze Unternehmen zum Scheitern gebracht würde. Neh.17.1 Teilen

Da der König seine Bitte so wohlwollend aufgenommen hatte, fasste Nehemia den Mut, um weitere Unterstützung zur Durchführung seiner Pläne zu bitten. Um seiner Mission Würde und Vollmacht zu verleihen und auch als Schutz für die Reise sicherte er sich ein militärisches Geleit. Außerdem verschaffte er sich königliche Briefe an die Statthalter der Provinzen auf der anderen Seite des Euphrats, also des Gebiets, das er auf dem Weg nach Judäa durchqueren musste. Ferner erlangte er ein Schreiben an den Aufseher über die königlichen Wälder auf dem Libanongebirge, das die Anweisung enthielt, Nehemia alles Bauholz zu liefern, das er für die Stadtmauer und die geplanten Gebäude benötigte. Um jeden Anlass zu der Beschwerde zu vermeiden, er habe seinen Auftrag überschritten, sorgte Nehemia dafür, dass die ihm gewährten Vollmachten und Rechte genau festgelegt wurden. Neh.17.2 Teilen

18

Das Beispiel dieses heiligen Mannes sollte allen Gotteskindern zur Lehre dienen. Es sollte uns zeigen, dass wir nicht nur gläubig beten, sondern auch fleißig und gewissenhaft arbeiten müssen. Wie vielen Schwierigkeiten begegnen wir und wie oft verhindern wir, dass die göttliche Vorsehung zu unseren Gunsten wirken kann, weil wir meinen, dass Umsicht, Weitblick und Sorgfalt nur wenig mit Religion zu tun hätten! Das ist ein ernster Fehler. Es ist unsere Pflicht, jede Fähigkeit, die uns zu wirksameren Arbeitern für Gott macht, zu pflegen und zu trainieren. Sorgfältige Überlegungen und gut ausgereifte Pläne sind heute für den Erfolg heiliger Unternehmungen genauso wichtig wie zurzeit Nehemias. Wenn alle, die im Werk des Herrn beschäftigt sind, begriffen, wie viel von ihrer Treue und weisen Voraussicht abhängt, würden ihre Bemühungen von weit größerem Erfolg begleitet sein. Durch Schüchternheit und Trägheit versäumen wir oft, uns von den Obrigkeiten etwas zu sichern, was wir durchaus als ein Recht in Anspruch nehmen könnten. Gott wird für uns wirken, wenn wir von unserer Seite bereit sind, alles zu tun, was wir tun können und sollten. Neh.18.1 Teilen

Menschen des Gebets sollten auch Menschen der Tat sein. Wer bereit und willig ist, wird Mittel und Wege zum Arbeiten finden. Nehemia verließ sich nicht auf den Zufall. Die ihm fehlenden Mittel erbat er von denen, die sie liefern konnten. Neh.18.2 Teilen

Der Herr bewegt immer noch die Herzen der Könige und Regenten zugunsten seines Volkes. Wer für ihn arbeitet, soll die Hilfen nutzen, zu denen er Menschen zur Förderung seiner Sache veranlasst. Die Werkzeuge, durch die diese Gaben kommen, können Wege öffnen, auf denen das Licht der Wahrheit in viele Länder gelangt, wo bisher noch Finsternis herrscht. Es mag sein, dass diese Menschen sich nicht mit Gottes Werk identifizieren, nicht an Christus glauben und nichts von seinem Wort kennen, aber dennoch sollten ihre Gaben deshalb nicht zurückgewiesen werden. Neh.18.3 Teilen

19

Der Herr hat seine Güter sowohl in die Hände der Ungläubigen als auch in die der Gläubigen gelegt. Alle sollten ihm sein Eigentum zurückgeben, um das Werk zu tun, das für eine gefallene Welt getan werden muss. Solange wir in dieser Welt leben und sich der Geist Gottes um die Menschenkinder bemüht, sollen wir Gunstbeweise genauso empfangen wie weitergeben. Wir sollen der Welt das Licht der Wahrheit geben, wie es in der Heiligen Schrift offenbart ist, und wir sollen von der Welt das annehmen, was sie für Gottes Sache gibt, wenn sie durch Gottes Wirken dazu bewogen wird. Neh.19.1 Teilen

Das Werk des Herrn könnte weit größere Gunsterweisungen als bisher erfahren, wenn wir uns den Menschen weise näherten, sie mit dem Werk vertraut machten und ihnen die Gelegenheit gäben, zu dessen Fortschritt etwas beizutragen; denn es ist unser Vorrecht, sie dazu zu bewegen. Wenn wir als Gottes Diener klug und umsichtig vorgingen, würde seine gute Hand uns in unseren Bemühungen segnen. Neh.19.2 Teilen

Manch einer mag in Frage stellen, dass es richtig ist, Gaben von Ungläubigen anzunehmen. Doch sollte er sich fragen, wer denn der eigentliche Eigentümer der Welt ist. Wem gehören die Häuser und Ländereien und die Gold- und Silberschätze dieser Erde tatsächlich? Gott hat in unserer Welt einen Überfluss an Mitteln und er hat seine Güter in die Hände aller Menschen gelegt — der Gehorsamen genauso wie der Ungehorsamen. Er ist bereit, die Herzen von weltlich gesinnten Menschen und sogar Götzendienern dazu zu bewegen, dass sie von ihrem Überfluss etwas zur Unterstützung seines Werkes geben, und er wird dies tun, sobald sein Volk es lernt,an diese Menschen weise heranzutreten und ihre Aufmerksamkeit auf das zu richten, was sie tun könnten und sollten, wie es ihr Vorrecht ist. Wenn denen, die Mittel und Einfluss besitzen, die Bedürfnisse im Werk des Herrn im richtigen Licht dargestellt würden, könnten sie viel zum Fortschritt der gegenwärtigen Wahrheit beitragen. Gottes Volk hat viele Vorrechte verloren, die es sich hätte zunutze machen können, wenn es sich nicht auf einen solch unabhängigen Stand gegenüber der Welt versteift hätte. Neh.19.3 Teilen

20

Durch Gottes Vorsehung kommen wir täglich mit Unbekehrten in Berührung. Durch seine rechte Hand bereitet Gott den Weg vor uns vor, damit sein Werk schnell fortschreiten kann. Als seine Mitarbeiter haben wir ein heiliges und feierliches Werk zu erfüllen. Wir sollen um die Seelen derjenigen ringen, die höhere Positionen ausfüllen, indem wir ihnen die freundliche Einladung zum Hochzeitsfest unterbreiten. Neh.20.1 Teilen

Obwohl die Welt heute fast vollständig im Besitz böser Menschen ist, gehört sie mit all ihren Reichtümern und Schätzen doch Gott. „Mein ist das Silber und mein das Gold, spricht der HERR der Heerscharen.“ Haggai 2,8 (EB). „Denn alles Wild im Walde ist mein und die Tiere auf den Bergen zu Tausenden. Ich kenne alle Vögel auf den Bergen; und was sich regt auf dem Felde, ist mein. Wenn mich hungerte, wollte ich dir nicht davon sagen; denn der Erdkreis ist mein und alles, was darauf ist.“ Psalm 50,10-12. O wenn alle Christen doch nur immer deutlicher erkennen würden, dass es ihr Vorrecht und ihre Pflicht ist, jede vom Himmel gegebene Gelegenheit zur Förderung des Reiches Gottes auf dieser Erde zu nutzen, während sie gleichzeitig die richtigen Grundsätze wahren! — The Southern Watchman, 15. März 1904. Neh.20.2 Teilen

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