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Kapitel 18: Israels Trennung von den Götzendienern
Kapitel 18: Israels Trennung von den Götzendienern
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Eine weitere Gefahr für Israel, der Nehemia nach seiner Rückkehr seine Aufmerksamkeit zuwandte, war durch Mischehen und Verbindungen mit Götzendienern entstanden. „Zu dieser Zeit sah ich auch Juden“, schrieb er, „die Frauen genommen hatten aus Asdod, Ammon und Moab. Und die Hälfte ihrer Kinder sprach asdodisch oder in der Sprache eines der andern Völker, aber jüdisch konnten sie nicht sprechen.“ Nehemia 13,23.24. Diese Anpassung an die Sprachen der Heiden war ein Zeichen für das Eindringen des Heidentums. In vielen Familien plapperten die Kinder, die von heidnischen Müttern erzogen wurden, die Sprachen der verschiedenen götzenanbetenden Nationen, mit denen sich die Israeliten vermischt hatten. Diese Kinder, die mit den Gewohnheiten und Bräuchen des Heidentums aufwuchsen, wurden zur gefährlichsten Gruppe der Götzendiener, weil sie mit dem Volk Gottes verbunden waren. Neh.73.1 Teilen

Diese ungesetzlichen Ehen sorgten für große Verwirrung, denn sie wurden auch von einigen eingegangen, die hohe Stellungen innehatten — Männer, die als Obere über das Volk gesetzt oder mit den Gottesdiensten verbunden waren — und bei denen das Volk während Nehemias Abwesenheit zu Recht Rat und ein zuverlässiges Vorbild suchte. Gott hatte eigens verhindert, dass die Heiden sich mit seinen treuen Anbetern verbanden, aber die von ihm errichteten Schranken waren niedergerissen worden, und als Folge der Verbindungen und Mischehen mit anderen Nationen verlor Israel sehr bald seinen besonderen und heiligen Charakter als Gottesvolk. Neh.73.2 Teilen

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Nehemia wusste, dass Israel untergehen würde, wenn dieses Übel nicht beseitigt würde. Folglich sprach er mit den Männern über die Angelegenheit. Fest und entschieden sagte er: „Ihr sollt eure Töchter nicht ihren Söhnen geben noch ihre Töchter für eure Söhne oder euch selbst nehmen.“ Nehemia 13,25. Er rief ihnen Salomos Beispiel ins Gedächtnis und erinnerte sie daran, dass unter allen Völkern kein König wie dieser Mann aufgestanden war, den Gott so begünstigt und mit großer Weisheit ausgestattet hatte. Aber die götzendienerischen Frauen, die er durch Heirat mit seinem Haus verband, wendeten sein Herz von Gott ab, und sein Beispiel hatte einen verderblichen Einfluss auf ganz Israel. Neh.74.1 Teilen

Als er ihnen Gottes Gebote und Warnungen sowie die furchtbaren Strafgerichte vor Augen führte, die Israel in vergangenen Generationen erlebt hatte, regte sich ihr Gewissen. Die festesten und anziehendsten Bande, die sie mit den Götzendienern verbunden hatten, wurden zerbrochen. Nicht nur zukünftige Eheschließungen mit den Heiden wurden verboten, sondern es wurden auch bereits mit ihnen bestehende Ehen aufgelöst. Neh.74.2 Teilen

Einige Männer in geistlichen Ämtern baten für ihre heidnischen Frauen und erklärten, sie könnten es nicht über sich bringen, sich von ihnen zu trennen. Nehemia erwiderte in feierlicher Strenge: „Und von euch muss man das hören, dass ihr ein so großes Unrecht tut und unserm Gott die Treue brecht damit, dass ihr euch ausländische Frauen nehmt?“ Nehemia 13,27. Neh.74.3 Teilen

Ein Enkel des Hohenpriesters, der eine Tochter des berüchtigten Sanballat geheiratet hatte, wurde nicht nur des Amtes enthoben, sondern auch umgehend aus Israel verbannt. „Gedenke ihrer, mein Gott“, betete Nehemia, „dass sie das Priestertum befleckt und den Bund des Priestertums und der Leviten gebrochen haben!“ Nehemia 13,29. Er fügte noch hinzu: „So reinigte ich sie von allem Ausländischen und ordnete die Ämter der Priester und Leviten, für einen jeden nach seinem Dienst.“ Nehemia 13,30. Auf Rang und Stellung wurde keine Rücksicht genommen; es wurde kein Unterschied gemacht. Jeder der Priester und Oberen, der sich weigerte, seine Verbindung zu Götzendienern abzubrechen, wurde unverzüglich seines Dienstes für den Herrn enthoben. Neh.74.4 Teilen

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Wie viel Seelenangst diese notwendige Härte die treuen Arbeiter Gottes kostete, wird erst der Gerichtstag offenbaren. Jeder Schritt nach vorn kam nur durch Fasten, Demütigung und Gebet zustande, und ständig galt es, gegen den Widerstand verschiedener Gruppen anzukämpfen. Neh.75.1 Teilen

Viele, die Götzenanbeter geheiratet hatten, entschieden sich, mit ihnen in die Verbannung zu gehen. Zusammen mit den aus der Gemeinde Ausgestoßenen schlossen sie sich den Samaritern an — einem heidnischen Volk, das seinen Götzendienst mit vielen jüdischen Bräuchen vermischte. Den Weg zu diesem Volk fanden auch einige, die im Werk Gottes hohe Stellungen bekleidet hatten, und nach einer Weile machten sie völlig gemeinsame Sache mit ihnen. In dem Wunsch, dieses Bündnis zu stärken, versprachen die Samariter, den Glauben und die Gebräuche der Juden noch völliger anzunehmen, während die Abtrünnigen — entschlossen, ihre ehemaligen Glaubensbrüder noch zu übertreffen — auf dem Berg Garizim einen Tempel als Gegenstück zu dem Gotteshaus in Jerusalem errichteten. Diese falsche Religion blieb eine Mischung aus Juden- und Heidentum, und der Anspruch der Samariter, Gottes Volk zu sein, war von Generation zu Generation die Ursache für Spaltung, Konkurrenzkampf und Feindschaft zwischen den beiden Nationen. — The Southern Watchman, 5. Juli 1904. Neh.75.2 Teilen

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