Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Kapitel 7: Spott und Entmutigung
Kapitel 7: Spott und Entmutigung
31

Die Juden, die Jerusalems Verteidigungsanlagen wieder aufbauten, blieben in ihrer Arbeit nicht ungehindert. Satan suchte mit allen Mitteln, Widerstand zu wecken und Entmutigung hervorzurufen. Als wichtigste Helfer dienten ihm dabei der Horoniter Sanballat, der Ammoniter Tobia und der Araber Geschem. Diese Heiden hatten angesichts des schwachen, schutzlosen Zustands der Juden triumphiert, ihren Glauben verspottet und sich über die verwüstete Stadt lustig gemacht. Als nun mit dem Wiederaufbau der Mauer begonnen wurde, entschlossen sie sich — von hasserfülltem Eifer getrieben —, das Unternehmen zu vereiteln. Zu diesem Zweck versuchten sie, eine Spaltung unter den Arbeitern herbeizuführen, indem sie Zweifel und Unglauben im Hinblick auf den Erfolg des Unterfangens säten. Auch stellten sie die Anstrengungen der Bauleute als lächerlich hin, bezeichneten das Ganze als eine Unmöglichkeit und sagten sein jämmerliches Scheitern voraus. Neh.31.1 Teilen

„Was machen die ohnmächtigen Juden?“, rief Sanballat spöttisch. „Wird man sie gewähren lassen? Werden sie es mit Opfern einweihen? Werden sie es in diesen Tagen schon vollenden? Werden sie aus den Schutthaufen die Steine lebendig machen, die doch verbrannt sind?“ Und als wollte er ihn in seinem Spott übertreffen, fügte Tobia noch abfälliger und bissiger hinzu: „Lass sie nur bauen; wenn ein Fuchs auf ihre steinerne Mauer hinaufspringt, reißt er sie ein.“ Nehemia 3,34.35. Neh.31.2 Teilen

Bald mussten die Bauleute auf der Mauer jedoch aktiverem Widerstand begegnen. Sie mussten stets vor den Anschlägen ihrer rastlosen Feinde auf der Hut sein. Die feindlichen Abgesandten bemühten sich, ihren Mut zunichte zu machen, indem sie Gerüchte in Umlauf brachten. Unter verschiedenen Vorwänden zettelten sie Verschwörungen an, um Nehemia in ihren Schlingen zu fangen, und es fanden sich tatsächlich untreue Juden bereit, die heimtückischen Absichten zu unterstützen. Wieder einmal wurde das Gerücht verbreitet, Nehemia plane einen Aufstand gegen den persischen Monarchen und wolle sich selbst zum König über Israel machen. Deshalb seien alle, die ihm halfen, Verräter. Neh.31.3 Teilen

32

Agenten des Feindes, die sich mit vorgetäuschter Freundlichkeit unter die Werkleute mischten, schlugen Änderungen des Plans vor und versuchten, die Aufmerksamkeit der Arbeiter auf verschiedene Weise abzulenken, Verwirrung zu stiften sowie Misstrauen und Argwohn zu wecken. Außerdem übermittelten diese Spione die Pläne für das weitere Vorgehen dem Feind, damit er die Absichten der Bauleute wirkungsvoller vereiteln konnte. Neh.32.1 Teilen

Doch Nehemia vertraute weiterhin Gottes Führung und Unterstützung. So ging die Arbeit voran, bis die Lücken ausgefüllt waren und die ganze Mauer bis zur Hälfte ihrer vorgesehenen Höhe errichtet war. Als Israels Feinde sahen, dass all ihre Anstrengungen vergeblich gewesen waren, kannte ihre Wut keine Grenzen. Bisher hatten sie nicht gewagt, Gewaltmaßnahmen zu ergreifen, denn Nehemia und seine Mitarbeiter handelten im Auftrag des Königs, und jeder aktive Widerstand hätte ihnen selbst das Missfallen des Monarchen einbringen können. Doch in ihrer blinden Wut machten sie sich nun genau des Verbrechens schuldig, dessen sie Nehemia so heftig bezichtigt hatten. Sie berieten sich miteinander „und verschworen sich alle zusammen, sie wollten hinziehen, um Jerusalem anzugreifen“. Nehemia 4,2 (Menge). Neh.32.2 Teilen

Nehemias Erfahrung wiederholt sich in der Geschichte des heutigen Volkes Gottes. Wer für die Sache der Wahrheit arbeitet, wird feststellen, dass er dies nicht tun kann, ohne den Ärger der Feinde Gottes zu erregen. Obwohl die Arbeiter von Gott zu dem Werk berufen sind, in dem sie stehen, und obwohl ihr Vorgehen von ihm gutgeheißen wird, können sie Vorwürfen und Spott nicht entgehen. Sie werden als Schwärmer und Intriganten gebrandmarkt, als unzuverlässig und scheinheilig — kurz, als alles, was dem Vorhaben ihrer Feinde dienlich ist. Höchst heilige Dinge werden ins Lächerliche gezogen, um die Gottlosen zu erheitern. Nur ein wenig Sarkasmus und geistloser Witz, gemischt mit Neid, Eifersucht, Respektlosigkeit und Hass sind nötig, um beim gottlosen Spötter Heiterkeit hervorzurufen. Diese vermessenen Possenreißer spornen sich gegenseitig in ihrem Einfallsreichtum an und ermutigen einander in ihrem gotteslästerlichen Werk. Spott und Verachtung treffen die menschliche Natur äußerst schmerzlich, aber sie müssen von allen ertragen werden, die Gott treu dienen. Es ist Satans Taktik, Menschen durch dieses Mittel dem Werk abwendig zu machen, das der Herr ihnen auferlegt hat. Neh.32.3 Teilen

33

Stolzen Spöttern darf man nicht trauen; doch so wie Satan in den himmlischen Höfen eine Gruppe fand, die mit ihm sympathisierte, finden die Spötter auch unter den erklärten Nachfolgern Christi einige, die sie beeinflussen können, sodass diese Leute sie für ehrlich halten und mit ihnen sympathisieren, für sie Partei ergreifen und von ihrem Geist durchdrungen werden. Menschen, die sich sonst in fast allen Dingen uneins sind, schließen sich zusammen, um die wenigen zu verfolgen, die es wagen, den geraden Weg der Pflicht zu gehen. Und dieselbe Feindschaft, die zu Spott und Verachtung führt, wird zu gegebener Gelegenheit zu gewalttätigeren und grausameren Maßnahmen anstacheln, vor allem, wenn Gottes Arbeiter tatkräftig und erfolgreich vorangehen. — The Southern Watchman, 12. April 1904. Neh.33.1 Teilen

14444
75746
Weiter zu "Kapitel 8: Unzufriedenheit unter denen, die nicht glaubten"
Stichwörter