Portrait von Ellen White
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Kapitel 7: Mein erstes Gesicht
Kapitel 7: Mein erstes Gesicht
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Nicht lange nach dem Vorübergehen der Zeit im Jahr 1844 wurde mir mein erstes Gesicht gegeben. Ich war zu Besuch bei einer lieben Schwester in Christo, deren Herz eng mit dem meinen verbunden war. Fünf von uns, alles Frauen, knieten ruhig am Familienaltar. Während wir beteten, kam die Kraft Gottes über mich, wie ich sie nie zuvor verspürt hatte. Ich schien von Licht umgeben zu sein und höher und höher von der Erde emporzusteigen. Ich wandte mich um, um nach dem Adventvolk in der Welt zu schauen, konnte es aber nicht sehen, als eine Stimme zu mir sagte: „Schau noch einmal und schaue ein wenig höher!“ Bei diesen Worten erhob ich meine Augen und sah einen geraden und schmalen Pfad, der sich hoch über die Welt erhob. Auf diesem Pfad reisten die Adventgläubigen der Stadt zu. Hinter ihnen, am Anfang des Pfades, war ein helles Licht, welches den Mitternachtsruf darstellte, wie mir ein Engel sagte. Dieses Licht schien den ganzen Pfad entlang, damit ihre Füße nicht strauchelten. Jesus selbst ging seinem Volk voraus, um es voranzuführen, und solange sie ihre Blicke auf ihn gerichtet hielten, waren sie sicher. Aber bald ermüdeten einige und sagten, dass die Stadt so weit in der Ferne sei. Sie hätten erwartet, sie früher zu erreichen. Dann ermutigte sie Jesus, indem er seinen rechten glorreichen Arm erhob, von dem ein Licht über die Schar der Adventgläubigen ausging, und sie riefen: „Halleluja!“ Andere verwarfen voreilig das Licht hinter ihnen und sagten, dass es nicht Gott sei, der sie so weit geführt habe. Hinter diesen erlosch das Licht und ließ ihre Füße in völliger Dunkelheit zurück. Sie strauchelten, verloren das Ziel und Jesum aus den Augen und fielen vom Pfad hinab, hinunter in die dunkle und gottlose Welt unter ihnen. Z1.73.1 Teilen

Bald hörten wir die Stimme Gottes gleich vielen Wassern, die uns den Tag und die Stunde des Kommens Jesu ankündigte. Die lebenden Heiligen, 144.000 an der Zahl, kannten und verstanden die Stimme, während die Gottlosen sie für Donner und Erdbeben hielten. Als Gott die Zeit verkündigte, goss er seinen Heiligen Geist über uns aus. Unsere Angesichter begannen zu leuchten und von Gottes Herrlichkeit zu erstrahlen, wie das Angesicht von Mose, als er vom Berge Sinai herabkam. Z1.73.2 Teilen

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Die 144.000 waren alle versiegelt und vollkommen vereinigt. Auf ihren Stirnen waren die Worte „Gott, neues Jerusalem“ geschrieben und ein herrlicher Stern, der Jesu neuen Namen enthielt. Die Gottlosen wurden über unseren glücklichen, heiligen Zustand mit Wut erfüllt und stürzten auf uns los, um uns zu ergreifen und ins Gefängnis zu werfen; aber wir streckten im Namen des Herrn die Hand aus, und sie fielen hilflos zu Boden. Dann erkannte die Synagoge Satans, dass Gott uns geliebt hatte, die wir einander die Füße waschen und die Geschwister mit dem heiligen Kuss begrüßen, und sie beteten zu unseren Füßen an. Z1.74.1 Teilen

Bald richteten sich unsere Blicke nach Osten, denn es war eine kleine schwarze Wolke erschienen, ungefähr halb so groß wie eines Mannes Hand, von der wir alle wussten, dass sie das Zeichen des Menschensohnes war. Mit feierlicher Stille blickten wir alle auf die Wolke, wie sie sich näherte und heller, herrlicher und immer herrlicher wurde, bis sie eine große weiße Wolke war. Von unten sah sie wie Feuer aus, und ein Regenbogen war über der Wolke, während sie von zehntausend Engeln umgeben war, die ein äußerst liebliches Lied sangen. Auf ihr saß der Menschensohn. Sein Haar war weiß und lockig und lag auf seinen Schultern, und auf seinem Haupt befanden sich viele Kronen. Seine Füße hatten die Erscheinung wie Feuer. In seiner rechten Hand hatte er eine scharfe Sichel und in seiner linken eine silberne Posaune. Seine Augen waren wie Feuerflammen, die seine Kinder durch und durch erforschten. Z1.74.2 Teilen

Dann wurden alle Angesichter bleich. Diejenigen, die Gott verworfen hatte, entfärbten sich. Dann riefen wir alle aus: „Wer wird bestehen? Ist mein Kleid fleckenlos?“ Die Engel hörten auf zu singen und eine Zeit lang herrschte feierliche Stille. Dann sagte Jesus: „Diejenigen, die reine Hände und reine Herzen haben, werden bestehen. Lasst euch an meiner Gnade genügen.“ Bei diesen Worten erhellten sich unsere Angesichter und Freude erfüllte jedes Herz. Die Engel stimmten einen höheren Ton an und sangen von neuem, während die Wolke der Erde noch näher rückte. Dann ertönte Jesu Silberposaune, während er auf die Wolke herabstieg, in Feuerflammen gehüllt. Er schaute auf die Gräber der schlafenden Heiligen, erhob seine Augen und Hände zum Himmel und rief: „Erwachet, erwachet, erwachet, die ihr im Staube schlaft und steht auf!“ Dann gab es ein mächtiges Erdbeben. Die Gräber öffneten sich, und die Toten kamen mit Unsterblichkeit bekleidet hervor. Die 144.000 riefen „Halleluja!“ als sie ihre Freunde erkannten, die ihnen der Tod entrissen hatte. In demselben Augenblick wurden wir verwandelt und mit ihnen hingerückt dem Herrn entgegen in der Luft. Z1.74.3 Teilen

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Wir alle zusammen betraten die Wolke. Wir waren sieben Tage im Aufstieg begriffen nach dem gläsernen Meer, worauf Jesus die Kronen hervorbrachte. Mit seiner eigenen rechten Hand setzte er sie auf unsere Häupter. Er gab uns auch goldene Harfen und Siegespalmen. Hier am gläsernen Meer stellten sich die 144.000 in einem vollkommenen Viereck auf. Einige hatten sehr leuchtende Kronen, andere waren nicht so hell. Einige Kronen waren schwer mit Sternen beladen, andere hatten nur wenige Sterne. Alle waren völlig zufrieden mit ihren Kronen. Von ihren Schultern bis zu ihren Füßen waren alle mit einem herrlichen weißen Mantel bekleidet. Engel umgaben uns von allen Seiten, als wir über das gläserne Meer der Stadt zu marschierten. Jesus erhob seinen machtvollen, herrlichen Arm, ergriff das Perlentor, schwang es in seinen glänzenden Angeln zurück und sagte zu uns: „Ihr habt eure Kleider in meinem Blut gewaschen, seid fest für meine Wahrheit eingestanden, tretet ein.“ Wir marschierten alle hinein und fühlten, dass wir ein vollkommenes Recht in der Stadt hatten. Z1.75.1 Teilen

In der Stadt sahen wir den Lebensbaum und den Thron Gottes. Aus dem Thron kam ein reiner Wasserstrom, und an jeder Seite des Stromes war der Lebensbaum. An der einen Seite des Stromes befand sich ein Stamm eines Baumes, und ein Stamm war auf der andern Seite vom Strom, beide von reinem, durchsichtigem Gold. Zuerst dachte ich, zwei Bäume zu sehen. Dann schaute ich noch einmal hin und sah, dass sie oben zu einem Baum vereinigt waren. So war es der Lebensbaum, der auf beiden Seiten des Lebensstromes wuchs. Seine Zweige neigten sich zu dem Platz hin, wo wir standen. Die Frucht war herrlich anzusehen, wie Gold mit Silber vermischt. Z1.75.2 Teilen

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Wir traten alle unter den Baum, setzten uns nieder und betrachteten die Herrlichkeit des Platzes, als die Brüder Fitch und Stockmann zu uns kamen, die das Evangelium vom Reich gepredigt hatten, und die Gott ins Grab gelegt hatte, um sie zu erretten. Sie fragten uns, durch was wir noch hindurchgegangen wären, während sie schliefen. Wir versuchten, uns an unsere größten Prüfungen zu erinnern, aber sie schienen so gering im Vergleich zu der ewigen und über alle Maßen großen Herrlichkeit, die uns umgab, zu sein, dass wir nicht darüber sprechen konnten. Wir alle riefen aus: „Halleluja, der Himmel ist billig genug“, und wir berührten unsere goldenen Harfen, so dass das Himmelsgewölbe davon widerhallte. Z1.76.1 Teilen

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