Portrait von Ellen White
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Kapitel 24: Predigerfrauen
Kapitel 24: Predigerfrauen
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Ich sah die Frauen der Prediger. Einige von ihnen sind für ihre Männer keine Hilfe, obgleich sie sich zur dritten Engelsbotschaft bekennen. Sie lassen sich ihre eigenen Wünsche und Freuden angelegener sein, anstatt den Willen Gottes oder die Notwendigkeit, das Werk ihrer Ehegefährten durch ihre gläubigen Gebete und ihren sorgfältigen Wandel, zu unterstützen. Ich sah, dass manche eine so eigenwillige und selbstsüchtige Haltung an den Tag legen, dass Satan sie als seine Werkzeuge benutzt und durch ihr Handeln den Einfluss und die Brauchbarkeit ihrer Männer zunichte macht. Sie fühlen sich frei zu klagen und zu murren, wenn sie sich Schwierigkeiten gegenübersehen. Sie vergessen das Martyrium der Urchristen, das diese um der Wahrheit willen auf sich nahmen, und glauben, ihre Wünsche, ihren Lebensstil und ihren eigenen Willen behaupten zu müssen. Sie vergessen die Leiden Jesu, des Schmerzensmannes, dem Leid vertraut war und der nicht hatte, da er sein Haupt hinlegte. Sie legen keinen Wert auf die Erinnerung an die heilige, mit einer Dornenkrone durchbohrte Stirn. Sie vergessen den, der sein eigenes Kreuz nach Golgatha trug, unter dessen Last er zusammenbrach. Nicht allein das Gewicht des hölzernen Kreuzes, sondern die gewaltige Bürde der Sünden der Welt lastete auf ihm. Sie denken weder an die grausamen Nägel, die durch seine empfindlichen Hände und durch seine Füße getrieben wurden, noch an seinen letzten qualvollen Schrei: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Matthäus 27,46; Markus 15,34. Obwohl der Heiland auch für sie all diese Schmerzen ertrug, sind sie nicht bereit, um Christi willen zu leiden. Z1.156.1 Teilen

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Ich sah, dass diese Menschen sich selbst verführen. Sie nehmen an diesem allem keinen inneren Anteil. Sie berufen sich zwar auf die Wahrheit, diese aber hat keinen Einfluss auf sie. Das Ich stirbt, wenn die feierliche und wichtige Wahrheit Gottes eines Menschen Herz erfasst. Dann werden Reden, wie: „Ich will woanders hingehen, ich möchte nicht hier bleiben“, nicht zu hören sein, sondern es wird ernst gefragt: „Wohin möchte Gott mich stellen? Wo kann ich ihn am besten verherrlichen, und wo können unsere vereinten Bemühungen Gutes wirken?“ Ihr Wille sollte sich dem Willen Gottes unterordnen. Manche Predigerfrauen stehen mit ihrem Eigensinn und ihrer mangelnden Hingabe der Bekehrung von Sündern im Wege; das Blut der Seelen wird an ihren Kleidern kleben. Viele Prediger haben ein entschiedenes Zeugnis abgelegt, um auf Pflichten und Fehler der Gemeinde aufmerksam zu machen. Dieses konnte jedoch nicht zum gewünschten Erfolg führen, weil ihre Frauen das gleiche unmissverständliche Zeugnis nötig hatten. Deshalb fiel diese Missbilligung auf sie selbst zurück. Sie lassen sich von ihren Frauen beeinflussen, Vorurteile einflößen und ins Schlepptau nehmen, wodurch sie bald Erfolg und Einfluss einbüßen. Verzweiflung und Mutlosigkeit ergreifen sie; die eigentliche Ursache des Schadens vergegenwärtigen sie sich jedoch nicht. Diese liegt in ihrem Heim verborgen. Z1.157.1 Teilen

Diese Schwestern sind eng mit dem Werk Gottes verbunden, denn Gott hat ihre Männer zu Predigern der gegenwärtigen Wahrheit berufen. Diese Diener sind sich, wenn wirklich von Gott berufen, der Bedeutung der Wahrheit bewusst. Sie werden einmal für die Seelen, die ihnen anvertraut sind, Rechenschaft geben müssen. Ihre Berufung ist voll feierlichen Ernstes, und ihre Frauen können ihnen zum Segen oder zum Fluch werden. Sie können sie in Zeiten der Demütigung trösten, sie in Verzagtheit ermuntern und sie im Vertrauen zu Gott in Stunden des Kleinglaubens ermutigen. Sie können sich aber auch anders verhalten, indem sie das Leben von der Schattenseite her betrachten und von sich selbst annehmen, es besonders schwer zu haben. Sie haben kein Gottvertrauen, sprechen zu ihren Männern von Anfechtungen und Zweifeln und klagen und murren. Auf diese Weise können sie ihren Männern ein Hemmschuh oder gar ein Fluch sein. Z1.157.2 Teilen

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Ich sah, dass die Predigerfrauen ihren Männern bei deren Aufgabe zur Seite stehen sollten. Sie werden beobachtet, und es wird von ihnen mehr erwartet als von anderen. Deshalb ist es ihre Aufgabe, in ihrem Verhalten gewissenhaft und sorgfältig zu sein; beispielhaft auch in der Kleidung, vorbildlich im Leben und in ihren Gesprächen. Dann werden sie ein Geruch des Lebens zum Leben sein, anstatt ein Geruch des Todes zum Tode. Ich sah, dass sie eine bescheidene, demütige, aber dennoch vornehme Haltung einnehmen und nur Gespräche führen sollten, die ihre Seele erheben. Es geht um die bedeutsame Frage: „Was kann ich für mein Seelenheil tun? Wie können andere durch meine Mitarbeit gerettet werden?“ Ich sah, dass Gott keinen halbherzigen Dienst annimmt. Wenn wir ihm nicht unser ganzes Herz ungeteilt, alle Interessen geben wollen, wünscht er überhaupt nichts. Der Einfluss der Frau spricht in entschiedener, unmissverständlicher Weise für oder gegen die Wahrheit. Entweder sammelt sie mit Jesu, oder sie zerstreut alles. Eine ungeheiligte Frau ist der größte Fluch, der einem Prediger zustoßen kann. Jene Diener Gottes, die in solch unglücklichen Verhältnissen und unter solchem zersetzenden Einfluss leben, sollten ihre Aufmerksamkeit und ihre Gebete verdoppeln, eine feste, entschiedene Haltung einnehmen und sich von dieser Finsternis nicht überwältigen lassen. Wenn sie sich fester an Gott klammern, standhaft und unerschütterlich sind und im eigenen Haus aufs beste walten, werden sie das Wohlgefallen Gottes erlangen und sich der Fürsorge der Engel erfreuen. Gibt der Diener Gottes jedoch den Neigungen seiner ungeheiligten Ehefrau nach, wird der Zorn Gottes über sein Haus kommen. Die Lade Gottes kann dann nicht im Hause bleiben, weil der Prediger jene unrechte Handlungsweise gutheißt und unterstützt. Z1.158.1 Teilen

Unser Gott ist ein eifriger Gott. Es ist furchtbar, mit ihm zu scherzen. Einst stahl Achan eine goldene Stange und einen babylonischen Mantel und verscharrte den Raub. Ganz Israel wurde deshalb bestraft; vor seinen Feinden musste es flüchten. Als Josua den Fall untersuchte, sprach der Herr: „Stehe auf und heilige das Volk und sprich: Heiliget euch auf morgen. Denn also sagt der Herr, der Gott Israels: Es ist ein Bann unter dir, Israel; darum kannst du nicht stehen vor deinen Feinden, bis dass ihr den Bann von euch tut.“ Josua 7,13. Achan hatte sich versündigt. Gott vernichtete ihn und sein ganzes Haus mit all seiner Habe und befreite Israel von dem Bann. Z1.158.2 Teilen

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Ich sah, dass das Israel Gottes sich aufmachen muss, durch Erneuerung seines Bundes mit Gott seine Stärke und Festigkeit wiederzugewinnen. Habgier, Selbstsucht, Liebe zum Geld und Vergnügungssucht finden sich allüberall in den Reihen derer, die den Sabbat halten. Diese Übel zerstören den Opfersinn unter Gottes Volk. Viele tragen diese Habsucht in ihrem Herzen, ohne es zu bemerken. Sie muss ausgerottet werden, sonst werden die Betreffenden von der sicheren Vernichtung überrascht werden wie einst Achan. Manche haben das Opfer vom Altar Gottes fortgenommen; sie lieben Welt, Verdienst und Gewinn. Nur durch völlige Bekehrung können sie dem gemeinsamen Verderben mit der Welt entgehen. Gott hat ihnen Mittel geliehen, die nicht ihr Eigentum sind. Er hat sie zu seinen Haushaltern eingesetzt. Sie nehmen aber diese Mittel als ihr Eigentum und häufen sie auf. Ach, wie schnell kann in einem Augenblick alles wieder verloren sein, wenn Gottes segnende Hand sich von ihnen zurückzieht. Für Gott müssen wir uns aufopfern, für die Sache der Wahrheit uns selbst verleugnen können. Wie schwach und ohnmächtig ist der Mensch! Wie gering ist seine Macht! Ich sah, wie gar bald die Überheblichkeit des Menschen gestürzt und gedemütigt wird. Könige und Fürsten, Reiche und Arme zugleich werden sich beugen müssen und die vernichtenden Plagen Gottes über sich ergehen lassen. Z1.159.1 Teilen

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