Portrait von Ellen White
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Kapitel 25: „So sei nun fleißig und tue Buße!“
Kapitel 25: „So sei nun fleißig und tue Buße!“
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Liebe Geschwister, ich will euch berichten, was mir der Herr über den augenblicklichen lauen Zustand der Gemeinde offenbart hat. Im Gesicht sah ich die Gemeinde vor mir. Der Engel redete zu ihr: „Jesus spricht zu euch: ‚Seid fleißig und tut Buße.‘“ Dieser Anruf ist sehr ernst zu nehmen. Wir haben mancherlei, wofür wir Buße tun müssen. Das geistliche Leben des Volkes Gottes ist von Weltlichkeit, Selbstsucht und Habgier aufgezehrt worden. Z1.160.1 Teilen

Gottes Volk befindet sich seit einigen Jahren in der Gefahr der Weltliebe. Ichsucht und Geiz sind ihr entsprungen. Je mehr das Volk Gottes von den Dingen dieser Welt bekommt, desto mehr hängen sie daran bzw. wünschen sie noch mehr davon zu erlangen. Der Engel sagte: „Es ist leichter, dass ein Kamel gehe durch ein Nadelöhr, denn dass ein Reicher in das Reich Gottes komme.“ Lukas 18,25. Viele glauben angeblich, dass wir die letzte Warnungsbotschaft an diese Welt besitzen und bringen sich doch mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln in eine Lage, die es für ein Kamel leichter erscheinen lässt, durch ein Nadelöhr zu gehen, als für sie, ins Reich Gottes zu kommen. Z1.160.2 Teilen

Diese irdischen Schätze sind Segnungen, wenn sie richtig angewandt werden. Die Besitzenden müssen erkennen, dass sie von Gott nur als Verwalter dieser Schätze eingesetzt sind. Deshalb sollten sie freudig zur Förderung des Werkes beitragen. Sie werden dadurch keinen materiellen Nachteil haben. Engel Gottes werden sie hoch achten, und ein Schatz im Himmel wird ihnen angelegt. Z1.160.3 Teilen

Ich sah, wie Satan über den eigenartigen, selbstsüchtigen, habgierigen Charakter einzelner Menschen wacht, die sich angeblich zur Wahrheit bekennen. Er wird sie versuchen, indem er sie zu Wohlstand kommen lässt und ihnen die Reichtümer der Welt anbietet. Er weiß genau, dass sie durch die Liebe zum Mammon, den sie zu ihrem Götzen erhoben haben, straucheln und fallen werden. Nur durch Überwindung ihrer angeborenen Neigungen können sie dieser Gefahr entgehen. Satan erreicht sein Ziel sehr häufig; denn die Liebe zur Welt ist oft größer als die Liebe zur Wahrheit. Die Königreiche der Welt werden ihnen angeboten, und hastig greifen sie nach deren Reichtümern und meinen nun, auf wunderbare Weise vorwärts gekommen zu sein. Satan aber triumphiert, weil sein Plan gelungen ist. Sie haben die Liebe zu Gott gegen die Liebe zur Welt eingetauscht. Z1.160.4 Teilen

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Ich sah, dass die auf diese Weise Begünstigten die Pläne Satans durchkreuzen können, indem sie ihre selbstsüchtige Habgier überwinden und ihre gesamte Habe auf den Altar Gottes legen. Wenn sie dann sehen, wo zur Förderung des Werkes, zur Unterstützung der Witwen, Waisen und in Not Geratenen irgendwelche Mittel benötigt werden, sollten sie freudig geben und sich auf diese Weise Schätze im Himmel sammeln. Z1.161.1 Teilen

Achtet auf den Rat des treuen Zeugen. Kauft Gold, das mit Feuer durchläutert ist, dass ihr reich werdet, und weiße Kleider, dass ihr sie anzieht, und Augensalbe, dass ihr sehen möget. Ihr müsst euch darum bemühen, denn diese köstlichen Schätze fallen euch nicht ohne euer Dazutun in den Schoß. Wir müssen sie kaufen und in unserem lauen Zustand „fleißig zur Buße“ sein. Wir müssen uns unserer Fehler bewusst werden, unsere Sünden erforschen und sie dann ernstlich bereuen. Z1.161.2 Teilen

Ich sah, dass manche wohlhabenden Brüder große Mühe haben, sich von diesen irdischen Schätzen loszureißen und ihre Weltliebe zu überwinden. Viele von ihnen lieben diese Welt und deren Verlockungen, aber sie sind nicht bereit, dies zuzugeben. Sie müssen ihr selbstsüchtiges Begehren bekennen und bereuen, damit die Liebe zur Wahrheit alles Trennende hinwegräumen kann. Ich sah, dass viele Reiche versäumen werden, Gold, weiße Kleider und Augensalbe zu kaufen. Ihr Eifer und ihre Ernsthaftigkeit stehen in gar keinem Verhältnis zum unvergänglichen Wert des Gegenstandes, dem sie nachstreben sollten. Z1.161.3 Teilen

Ich konnte diese Männer bei ihrem Streben nach irdischem Besitz beobachten; mit wie viel Fleiß, Ernst und Tatkraft schaffen sie am Erwerb dieser Schätze, die doch bald dahinschwinden! Sie arbeiten mit kühler Überlegung, planen und mühen sich von früh bis spät und geben für irdische Güter bereitwillig Ruhe und Behaglichkeit hin. Wendeten sie entsprechenden Fleiß auf, um Gold, weiße Kleider und Augensalbe zu erhalten, fielen ihnen die begehrenswerten Schätze und das ewige Leben im Reiche Gottes zu. Wenn überhaupt jemand der Augensalbe bedarf, dann ist es der Wohlhabende. Viele von ihnen sind sich über ihren eigenen Zustand nicht im Klaren. Sie erkennen deshalb nicht, wie fest sie an dieser Welt hängen. Oh, dass sie doch sehend würden! Z1.161.4 Teilen

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„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Offenbarung 3,20. Ich sah, dass viele vor ihrer Herzenstür allerlei Unrat aufgehäuft haben, so dass sie die Tür gar nicht mehr öffnen können. Einige haben Schwierigkeiten zwischen sich und ihren Brüdern aus dem Wege zu räumen. Andere haben üble Gewohnheiten und Habsucht abzulegen, bevor sie die Tür öffnen können. Manche Herzenstür ist auch durch den Geist der Welt verriegelt. All dieser Unrat aber muss erst beiseite geschafft werden, ehe wir die Tür öffnen können, um Christum in unserem Herzen willkommen zu heißen. Z1.162.1 Teilen

Wie herrlich ist die Verheißung: „Zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Wie unaussprechlich ist die Liebe Gottes! Nach all unserer Lauheit und Sünde spricht er zu uns „Kehret euch zu mir, so will ich mich zu euch kehren und alle eure Gebrechen heilen.“ Diese Worte wiederholte der Engel Gottes mehrere Male: „Kehret euch zu mir, so will ich mich zu euch kehren und alle eure Gebrechen heilen.“ Z1.162.2 Teilen

Einige würden gern wieder umkehren. Andere aber möchten sich von dem Ernst des Sendschreibens an die Gemeinde Laodizea überhaupt nicht beeindrucken lassen. Sie werden in der gewohnten Weise weiterleben und sich treiben lassen, bis der Herr sie aus seinem Munde ausspeien wird. Die Gunst Gottes wird nur über denen sein, die aufrichtig ihre Sünden bereuen. Z1.162.3 Teilen

„Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Stuhl.“ Offenbarung 3,21. Wir können überwinden. Jawohl, gänzlich und vollständig! Jesus selbst bahnte uns den Weg dahin, jede üble Leidenschaft, jede Sünde und jede Versuchung zu überwinden, um schließlich mit ihm auf seinem Stuhl sitzen zu können. Z1.162.4 Teilen

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Glauben und Heilsgewissheit zu besitzen, ist unser Vorrecht. Die Kraft Gottes hat sich nicht verringert. Ich sah, dass diese Kraft heute genauso verliehen wird wie früher. Es liegt an der Gemeinde Gottes selbst, wenn sie den Glauben und Mut verloren hat, wie Jakob zu ringen und zu rufen: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ 1.Mose 32,27. Immer mehr schwindet der beharrliche Glaube. Dieser muss in den Herzen der Kinder Gottes neu belebt werden. Wir müssen die Segnungen Gottes beanspruchen. Glaube, lebendiger Glaube, führt uns allezeit zu Gott und seiner Herrlichkeit empor, während uns der Unglaube in Finsternis und Tod versinken lässt. Z1.163.1 Teilen

Ich sah, dass die Gemüter einiger Gemeindeglieder sich nicht in rechten Bahnen bewegten. Verschiedene haben ihre besonderen Vorstellungen, nach denen sie ihre Mitgeschwister beurteilen. Stimmt jemand nicht mit ihren Ansichten überein, gibt es sofort Zusammenstöße. Für diese trifft das Wort zu: „Ihr verblendeten Leiter, die ihr Mücken seihet und Kamele verschluckt!“ Matthäus 23,24. Z1.163.2 Teilen

Ich sah die geistliche Unfruchtbarkeit einiger Gemeindeglieder. Sie haben die Zeit damit zugebracht, die Rechtgläubigkeit ihrer Brüder zu überwachen; auf jeden Fehler haben sie geachtet und jene deswegen ständig belästigt. Bei diesem Tun waren ihre Gedanken weder bei Gott noch bei der Wahrheit, sondern genau dort, wo Satan sie haben wollte — bei ihren Mitmenschen. Ihr Inneres ist vernachlässigt; selten sehen und empfinden sie ihre eigenen Mängel, weil sie genug damit zu tun haben, über die Fehler anderer zu wachen. Sie kommen gar nicht dazu, auf sich selbst zu schauen oder ihr Herz zu erforschen. Bereits ein Kleid, ein Hut oder eine Schürze irgendeines Menschen erregt ihre Aufmerksamkeit. Sie finden immer neuen Gesprächsstoff über dieses und jenes, und das hält sie für Wochen beschäftigt. Die ganze Religion dieser armen Geschöpfe besteht darin, die Kleidung und die Handlungsweise anderer Menschen zu beobachten und Fehler zu finden. Sollten sie ihr Verhalten nicht ändern, wird für sie im Reiche Gottes kein Platz sein; denn auch dort wollten sie womöglich selbst noch am Herrn Mängel finden. Z1.163.4 Teilen

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Der Engel sagte: „Das Einssein mit Gott ist eine persönliche Angelegenheit.“ Es geht um unser persönliches Verhältnis zu Gott. Wer sich nur um die Fehler anderer kümmert, übersieht die eigenen. Diese Buchstabenmenschen könnten sich selbst von ihrer hässlichen Gewohnheit befreien, wenn sie sich mit den von ihnen beschuldigten Personen persönlich aussprechen würden. Diese christliche Haltung fiele ihnen wahrscheinlich so schwer, dass sie lieber ihre Vorstellungen aufgäben, als dass sie den Beschuldigten gegenüberträten. Es ist sehr leicht, der Zunge freien Lauf zu lassen und über diesen oder jenen zu sprechen, wenn der Betreffende nicht anwesend ist. Z1.164.1 Teilen

Manche meinen, dass es nicht notwendig sei, im Gottesdienst auf besondere Ordnung zu halten. Ich sah, dass das Beachten bestimmter Ordnungen in der Gemeinde keine Gefahren in sich birgt. Alle Unordnung erregt Gottes Missfallen, deshalb sollten Beten und Singen nach einer festgelegten Reihenfolge vor sich gehen. Wir sollten nicht zum Hause Gottes kommen, um für unsere Familien zu beten, nur wenn uns ein tiefes Verlangen dazu treibt, währenddessen Gottes Geist sie überführt. Im Allgemeinen ist die häusliche Gebetsgemeinschaft der geeignetere Ort, um unsere Angehörigen der Fürsorge Gottes anzuvertrauen. Sind die Gebetsgegenstände auch für eine Familienandacht ungeeignet, dann ist das Kämmerlein der richtige Platz, mit Gott darüber Zwiesprache zu halten. Im Hause Gottes jedoch sollten wir um den notwendigen Segen für die Versammlung bitten und hoffen, dass Gott unsere Gebete hört und erhört. Solche Versammlungen werden dann lebendig und ansprechend wirken. Z1.164.2 Teilen

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Mir wurde die vollkommene Ordnung des Himmels vorgeführt, und entzückt lauschte ich der himmlischen Musik. Nachdem ich aus dem Gesicht kam schien mir unser Gesang sehr hart und unrein zu klingen. Auf einem freien Platz sah ich mehrere Gruppen der Engel; jeder von ihnen hatte eine goldene Harfe. An einem Ende der Harfe befand sich eine Stimmvorrichtung und ein Mechanismus zum Umschalten in die verschiedenen Tonarten. Verhalten glitten ihre Finger über die Saiten, und immer neue Melodien kamen unter ihren Händen zum Klingen. Ein Engel hat immer die Leitung; er gibt den Ton an, und dann vereinigen sich alle Instrumente zu jenen großartigen, ergreifenden Himmelsklängen. Unbeschreiblich! Es sind wahrlich göttliche Melodien. Dabei leuchtet auf jedem Antlitz ein Abglanz der unaussprechlichen Herrlichkeit Jesu. Z1.165.2 Teilen

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