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Kapitel 28: Schwierigkeiten in der Gemeinde
Kapitel 28: Schwierigkeiten in der Gemeinde
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Das Folgende wurde mir am 6. Juli 1857 in Ulysses, Pennsylvania, gezeigt. Es bezieht sich auf Dinge, die in ... und an anderen Plätzen in New York existiert haben. Z1.183.1 Teilen

Im Staate New York hat es unter den Geschwistern viele Schwierigkeiten in der Gemeinde gegeben, womit Gott nicht das Geringste zu tun hat. Die Gemeinde hat ihre Kraft verloren und weiß nicht, wie sie dieselbe zurückbekommen kann. Die Liebe zueinander ist geschwunden, und ein kritischer, anklagender Geist hat die Oberhand gewonnen. Es ist als eine Tugend angesehen worden, alles aufzufangen, was beim andern verkehrt erschien und es als so schlecht wie nur möglich hinzustellen. Es hat an Mitgefühl, das sich in Liebe und Mitleid gegenüber Brüdern offenbart, gemangelt. Die Religion einiger hat darin bestanden, Fehler zu entdecken und alles, das nur den Anschein des Verkehrten hat, aufzuschnappen, bis alle edlen Gefühle der Seele dahingewelkt sind. Die Gedanken sollten erhoben werden, um bei ewigen Dingen, dem Himmel, seinen Schätzen, seiner Herrlichkeit zu verweilen. Ihre reinste und heiligste Befriedigung sollten die Gemüter in den Wahrheiten der Bibel finden. Sie sollten Freude daran finden, sich von den köstlichen Verheißungen des Worts Gottes zu ernähren, daraus Trost zu schöpfen, sich über Geringfügigkeiten zu erheben, und sich mit gewichtigen, ewigen Dingen zu beschäftigen. Z1.183.2 Teilen

Aber ach, womit war das Gemüt beschäftigt? Mit Nichtigkeiten! Wenn Gemeindeversammlungen abgehalten wurden, haben sie sich für viele in New York als Fluch erwiesen. Die selbst fabrizierten Schwierigkeiten haben Anlass zu übler Nachrede gegeben. Eifersucht wurde genährt; Hass hat existiert; aber sie wussten es nicht. In den Gemütern einiger hat eine verkehrte Idee vorgeherrscht, ohne Liebe zu tadeln, andern ihre Ansichten von dem, was recht ist, aufzudrängen, nicht zu schonen und alles mit Gewalt niederzudrücken. Z1.183.3 Teilen

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Ich sah, dass viele in New York sich so viel darum gekümmert haben, andere in Ordnung zu bringen, dass sie ihre eigenen Herzen vernachlässigt haben. Sie tragen solche Sorge, dass ihre Geschwister nicht eifrig sind, Buße zu tun, dass sie ihre eigenen Verkehrtheiten zu berichtigen vergessen. Während ihre eigenen Herzen ungeheiligt sind, wollen sie ihre Geschwister zurechtbringen. Das Einzige, was unsere Brüder und Schwestern in New York tun können, ist, sich um ihren eigenen Fall zu kümmern und ihre eigenen Herzen in Ordnung zu bringen. Wenn eine Sünde in einem Bruder entdeckt wird, sprecht nicht mit andern darüber, sondern geht persönlich zu ihm, mit einem Herzen voller Liebe für die Seele des Bruders, voller Mitgefühl und Barmherzigkeit, und sagt ihm, was er verkehrt macht. Dann überlasst die Sache ihm und dem Herrn. Dann habt ihr eure Pflicht getan. Urteilt nicht. Z1.184.1 Teilen

Wie leicht ist es, einen Bruder um einer geringen Sache willen zu richten, zu verurteilen und ihn unter Verdammnis zu halten. Es wurde für Gott geeifert, aber nicht mit Verstand. Hätte jeder sein eigenes Herz in Ordnung gebracht, dann könnten die Geschwister, wenn sie zusammenkommen, freudig und aus vollen Herzen ihr Zeugnis ablegen, und die Menschen in ihrer Umgebung, die nicht an die Wahrheit glauben, würden bewegt. Die Offenbarung des Geistes Gottes würde ihre Herzen überzeugen, dass ihr Gottes Kinder seid. Eure Liebe zueinander würde für alle sichtbar sein. Das wird für euch sprechen. Das wird Einfluss haben. Z1.184.2 Teilen

Ich sah, dass die Gemeinde in New York sich aufmachen könnte. Packt das Werk persönlich an, seid fleißig und tut Buße! Und wenn alles euch bekannte Unrecht gutgemacht ist, dann glaubt, dass Gott euch annimmt. Geht nicht mit trauriger Miene einher, sondern nehmt Gott bei seinem Wort. Sucht ihn mit Fleiß und glaubt, dass er euch annimmt. Ein Teil des Werkes ist, zu glauben. Der es verheißen hat, ist treu. Geht im Glauben voran. Z1.184.3 Teilen

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Die Geschwister in New York können sich aufmachen, genau wie an andern Plätzen; sie können sich an Gottes Heilsquelle laben. Sie können verständig vorangehen. Ein jeder von ihnen kann eine persönliche Erfahrung in der Botschaft des Treuen Zeugen an Laodizea erlangen. Die Gemeinde fühlt, dass sie darniederliegt, weiß aber nicht, wie sie wieder aufkommen kann. Die Absichten einiger mögen sehr gut sein. Sie mögen Bekenntnisse ablegen; aber ich sah, dass sie mit Misstrauen betrachtet und um eines Wortes willen als Übeltäter abgestempelt werden, bis sie sich nicht mehr frei fühlen, keine Errettung sehen. Sie wagen nicht, den Gefühlen ihres Herzens Ausdruck zu verleihen, weil sie sich unter Beobachtung fühlen. Es gefällt Gott, wenn seine Kinder ihn fürchten, wenn sie zueinander Vertrauen haben. Z1.185.1 Teilen

Ich sah, dass einige Vorteil daraus gezogen haben, was Gott mit Bezug auf die Sünden und Verkehrtheiten anderer gezeigt hat. Sie haben das, was Gott im Gesicht gezeigt hat, in extremstem Licht erscheinen lassen, und haben es dann aufgedrängt, bis der Glaube vieler in das, was Gott gesagt hat, geschwächt und die Gemeinde entmutigt worden ist. Ein Bruder sollte den andern mitfühlend behandeln. Mit Gefühlen sollte man sehr zärtlich umgehen. Es ist die heikelste und wichtigste Aufgabe, die je erfüllt wurde, die Verkehrtheiten eines andern zu berühren. Dieses Werk sollte in tiefster Demut geschehen, wobei sich jeder seiner eigenen Schwachheit bewusst sei, um nicht auch versucht zu werden. Z1.185.2 Teilen

Ich habe das große Opfer gesehen, das Jesus brachte, um den Menschen zu erlösen. Er hat sein eigenes Leben nicht für zu teuer erachtet, sondern hat es dahingegeben. Jesus hat gesagt: „Liebet euch untereinander, wie ich euch geliebt habe.“ Johannes 13,34. Fühlt ihr, wenn ein Bruder irrt, dass ihr euer Leben dahingeben könntet, um ihn zu retten? Wenn das euer Empfinden ist, dann könnt ihr mit ihm sprechen und sein Herz bewegen; dann seid ihr genau der Richtige, jenen Bruder zu besuchen. Aber es ist eine bejammernswerte Tatsache, dass viele, die sich Bruder nennen, nicht bereit sind, eine ihrer Meinungen oder ihr Urteil aufzuopfern, um einen Bruder zu retten. Es besteht nur wenig Liebe untereinander. Es tritt ein selbstsüchtiger Geist in Erscheinung. Z1.185.3 Teilen

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Die Gemeinde ist entmutigt. Die Geschwister haben die Welt geliebt, ihre Farmen, ihr Vieh usw. Jetzt ruft Jesus ihnen zu, sich freizumachen, ihre Schätze im Himmel anzulegen und Gold, weiße Kleider und Augensalbe zu kaufen. Dies sind kostbare Schätze. Sie werden ihrem Besitzer Eingang im Reiche Gottes verschaffen. Z1.186.1 Teilen

Die Kinder Gottes müssen verständig vorangehen. Sie sollten sich nicht zufrieden geben, bis sie jede ihnen bewusst gewordene Sünde bekannt haben. Dann ist es ihr Vorrecht und ihre Pflicht zu glauben, dass Jesus sie annimmt. Sie sollen nicht auf andere warten, die Finsternis zu durchdringen und den Sieg für sie zu erlangen, um sich seiner zu erfreuen. Solch eine Freude wird nur bis zum Schluss der Versammlung anhalten. Gott muss aus Grundsatz gedient werden, nicht aus Gefühlen heraus. Erringt Siege am Morgen und am Abend in eurer eigenen Familie. Lasst nicht zu, dass eure täglichen Arbeiten euch davon abhalten. Nehmt euch Zeit zum Gebet und glaubt, dass Gott euch hört. Lasst eure Gebete mit Glauben verbunden sein. Ihr mögt nicht immer sogleich Erhörung eurer Gebete erfahren, aber dann wird euer Glaube geprüft. Ihr werdet erprobt, um zu sehen, ob ihr Gott vertraut, ob ihr lebendigen, anhaltenden Glauben besitzt. „Getreu ist er, der euch ruft, er wird‘s auch tun.“ 1.Thessalonicher 5,24. Wandelt auf dem schmalen Steg des Glaubens. Vertraut allen Verheißungen des Herrn. Vertraut auf Gott in Finsternis. Gerade dann ist es an der Zeit, Glauben zu üben. Doch ihr lasst euch häufig von Gefühlen beherrschen. Wenn ihr nicht den Trost des Heiligen Geistes empfindet, schaut ihr darauf, ob ihr würdig seid, und verzweifelt, weil ihr es nicht seid. Ihr vertraut nicht genug auf Jesum, den köstlichen Heiland. Ihr macht nicht seine Würdigkeit zu alles in Allem. Das Beste was ihr tun könnt, wird nicht Gottes Gunst verdienen. Jesu Würdigkeit, seine Verdienste retten euch, sein Blut wäscht euch rein. Aber um etwas müsst ihr euch auch bemühen. Ihr müsst euer Teil beim Werk tun. Seid fleißig und tut Buße und dann glaubt. Z1.186.2 Teilen

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Bringt Glauben und Gefühle nicht durcheinander. Sie sind verschieden. Es liegt an uns, Glauben zu üben. Dieser Glaube muss tätig erhalten bleiben. Glaubt, glaubt! Lasst euren Glauben den Segen ergreifen, und er gehört euch. Eure Gefühle haben nichts mit diesem Glauben zu tun. Wenn der Glaube eurem Herzen den Segen gebracht hat, und ihr erfreut euch dieses Segens, dann ist der Glaube zum Gefühl geworden. Z1.187.1 Teilen

Das Volk Gottes in New York muss sich beharrlich an die Arbeit machen, aus der Finsternis herauskommen und sein Licht hinausleuchten lassen. Die Geschwister stehen dem Werke Gottes direkt im Weg. Sie müssen der Botschaft des dritten Engels gestatten, an ihren Herzen wirksam zu werden. Brüder, Gott wird entehrt durch eure langatmigen, glaubensleeren Gebete. Schaut hinweg von eurer eigenen Unwürdigkeit und erhöht Jesum. Sprecht vom Glauben, vom Licht und vom Himmel, und ihr werdet Glauben, Licht, Liebe, Frieden und Freude im Heiligen Geist haben. Z1.187.2 Teilen

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