Portrait von Ellen White
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Kapitel 38: Fehler in der Ernährung
Kapitel 38: Fehler in der Ernährung
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Liebe Geschwister A, der Herr hat es in seiner Güte für gut befunden, mir ein Gesicht an diesem Ort zu geben. Unter anderem wurden mir auch einige Dinge gezeigt, die euch betreffen. Ich sah, dass ihr nicht in allem recht steht. Der Feind war auf eure Vernichtung bedacht und hoffte durch euch andere zu beeinflussen. Ich sah, dass ihr beide eine erhabene Stellung einnehmt, die Gott euch niemals zugewiesen hat, und dass ihr beide glaubt, dem Volke Gottes weit voraus zu sein. Ich sah, dass ihr mit Eifersucht und Argwohn nach Battle Creek schaut. Ihr möchtet euch am liebsten dort einmischen und ihr Tun und Lassen danach ausrichten, was ihr für richtig haltet. Ihr bemerkt kleine Dinge, die ihr nicht versteht, womit ihr nicht das Geringste zu tun habt und was auch euch nicht betrifft. Gott hat sein Werk in Battle Creek auserwählten Dienern anvertraut. Er hat ihnen die Last des Werkes auferlegt. Engel Gottes sind beauftragt, die Oberaufsicht über das Werk zu führen; und wenn nicht alles in der Zentrale des Werkes in Ordnung ist, werden die Leiter dort korrigiert werden. Gottes Werk wird dann nach Gottes Ordnung vorangehen, ohne Einmischung des einen oder andern. Z1.224.1 Teilen

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Ich sah, dass Gott wünscht, dass ihr eure Aufmerksamkeit auf euch selbst richtet. Untersucht eure Beweggründe. Ihr seid über euch selbst betrogen. Ihr habt den Anschein von Demut. Das hat Einfluss auf andere und veranlasst sie zu denken, dass ihr im christlichen Leben sehr fortgeschritten seid. Wenn aber eure sonderbaren Ansichten angetastet werden, erhebt sich sofort euer eigenes Ich, und ihr offenbart einen eigenwilligen, hartnäckigen Geist. Das ist ein deutlicher Beweis, dass ihr keine wahre Demut besitzt. Z1.225.1 Teilen

Ich sah, dass ihr verkehrte Begriffe davon hattet, euren Leib zu kasteien, indem ihr euch nahrhafter Speisen enthieltet. Diese Dinge verleiten einige Glieder der Gemeinde zu der Annahme, dass Gott gewiss mit euch sei, andernfalls würdet ihr euch nicht selbst verleugnen und so opferwillig sein. Doch ich sah, dass ihr deshalb um nichts heiliger seid. Die Heiden tun all dies, empfangen aber keinen Lohn dafür. Ein zerbrochener und zerschlagener Geist vor Gott ist in seinen Augen von hohem Wert. Ich sah, dass eure Ansichten diesbezüglich verkehrt sind, und dass ihr die Gemeinde beobachtet und ihr auflauert und auf geringfügige Dinge achtet, während eure Aufmerksamkeit auf die Interessen eurer eigenen Seele gelenkt sein sollte. Gott hat die Last seiner Herde nicht euch auferlegt. Ihr denkt, die Gemeinde sei rückständig, weil sie nicht alle Dinge in dem Licht sehen kann, wie ihr sie seht, und weil sie nicht dem gleichen starren Kurs folgt, den ihr für notwendig anseht. Ich sah, dass ihr betreffs eurer Pflicht und der Pflicht anderer betrogen seid. Einige sind extrem, was die Ernährung anbelangt. Sie haben einen so strengen Kurs eingeschlagen, dass ihre Gesundheit darunter gelitten hat. Krankheit ist in ihrem Organismus erstarkt, und der Tempel Gottes wurde geschwächt. Z1.225.2 Teilen

Ich schaute auf unsere Erfahrung in Rochester, New York, zurück. Ich sah, dass Krankheit uns dem Grab sehr nahe brachte, als wir dort lebten, weil wir keine nahrhafte Kost zu uns nahmen. Ich sah, dass so wie Gott seinen Geliebten den Schlaf schenkt, er ihnen auch nahrhafte Kost gewährt, um ihre Kräfte zu erhalten. Unser Beweggrund war gut. Es war um Mittel zu sparen, damit die Zeitschrift unterhalten werden konnte. Wir waren arm. Ich sah, dass der Fehler damals bei der Gemeinde lag. Die Mittel besaßen, waren geizig und selbstsüchtig. Wenn diese Geschwister das Ihre getan hätten, wären unsere Lasten erträglicher gewesen; aber weil viele ihr Teil nicht beitrugen, waren wir überlastet, während andere frei ausgingen. Ich sah, dass Gott von niemand verlangt, solch strenge Sparsamkeit zu üben, dass der Tempel Gottes geschwächt und geschädigt wird. Es gibt Pflichten und Forderungen in Gottes Wort, um die Gemeinde zu demütigen und die Glieder zu veranlassen, ihre Seelen zu kasteien. Aber es besteht keine Notwendigkeit, Kreuze aufzurichten und Pflichten zu erfinden, um den Leib zu quälen, um dadurch Demut zu erzeugen. All dies hat nichts mit Gottes Wort zu tun. Z1.225.3 Teilen

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Uns steht eine Trübsalszeit kurz bevor. Dann wird Gottes Volk durch die Umstände gezwungen sein, Selbstverleugnung zu üben und gerade so viel zu essen, um das Leben zu erhalten; aber Gott wird uns auf diese Zeit vorbereiten. In jener furchtbaren Zeit wird unsere Verlegenheit Gottes Gelegenheit sein, uns stärkende Macht zu verleihen und sein Volk am Leben zu erhalten. Aber jetzt fordert Gott von seinen Kindern mit ihren Händen zu arbeiten, wie es sich gebührt, bei sich selbst zurückzulegen, nach dem, wie Gott sie gesegnet hat, und ihr Teil zum Unterhalt des Werkes der Wahrheit beizusteuern. Dies ist die Pflicht aller, die nicht besonders berufen sind, am Wort und an der Lehre zu dienen und ihre Zeit dazu anzuwenden, andern den Weg zum Leben und zur Erlösung zu verkündigen. Z1.226.1 Teilen

Solche, die mit ihren Händen arbeiten, müssen ihre Kräfte pflegen, damit sie diese Arbeit verrichten können. Das gleiche gilt für diejenigen, die am Wort und an der Lehre dienen, denn Satan und seine bösen Engel streiten wider sie, um ihnen ihre Kraft zu rauben. Wenn möglich, sollten sie Ruhe für Körper und Geist von ermüdender Arbeit suchen und nahrhafte, stärkende Nahrung zu sich nehmen, um ihre Kräfte aufzubauen, denn sie werden gezwungen sein, alle Stärke anzuwenden, die sie besitzen. Ich sah, dass es Gott nicht im Geringsten ehrt, wenn irgendjemand unter seinem Volk sich selbst eine Zeit der Trübsal schafft. Dem Volke Gottes steht eine Trübsalszeit unmittelbar bevor, und er wird sie für jenen furchtbaren Konflikt vorbereiten. Z1.226.2 Teilen

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Ich sah, dass eure Ansichten betreffs Schweinefleisch [als Nahrung]* keinen Schaden anrichten würden, wenn ihr euch persönlich danach richtet; aber in eurem Urteil und eurer Meinung habt ihr dies zu einem Prüfstein gemacht.* [Dies bemerkenswerte Zeugnis wurde am 21. Oktober 1858 niedergeschrieben, nahezu fünf Jahre vor dem großen Gesicht von 1863, wo Licht über die Gesundheitsreform erteilt wurde. Als die rechte Zeit gekommen war, wurde der Gegenstand auf eine Art und Weise vorgebracht, der das gesamte Volk bewegte. Wie wunderbar ist die Weisheit und Güte Gottes!]. Eure Handlungen haben euren Glauben diesbezüglich deutlich zum Ausdruck gebracht. Wenn Gott von seinen Kindern fordert, das Essen von Schweinefleisch aufzugeben, wird er sie diesbezüglich überzeugen. Er ist ebenso willig, seinen aufrichtigen Kindern ihre Pflicht zu zeigen, wie Einzelpersonen, denen er nicht die Last seines Werkes auferlegt hat. Wenn es die Pflicht der Gemeinde ist, sich von Schweinefleisch zu enthalten, wird Gott es mehr als nur zwei oder drei Personen offenbaren. Er wird seine Gemeinde betreffs ihrer Pflicht aufklären. Z1.227.2 Teilen

Gott führt ein Volk, nicht ein paar getrennte Einzelpersonen hier und dort, wovon der eine dies und der andere das glaubt. Engel Gottes verrichten das Werk, das ihnen anvertraut ist. Der dritte Engel führt und reinigt ein Volk, und es sollte sich gemeinsam mit ihm voranbewegen. Einige laufen den Engeln, die dies Volk leiten, voraus. Aber sie müssen innehalten und sanftmütig nicht rascher voraneilen, als die Engel führen. Ich sah, dass die Engel Gottes sein Volk nicht schneller leiten, als es imstande ist, die wichtigen Wahrheiten, die ihm mitgeteilt werden, zu empfangen und auszuleben. Aber einige ruhelose Geister verrichten nicht die Hälfte ihres Werkes. Wenn der Engel sie führt, geraten sie in Eile für irgendetwas Neues und streben voran ohne göttliche Leitung. Auf diese Weise bringen sie Verwirrung und Uneinigkeit in die Reihen. Sie reden und handeln nicht in Übereinstimmung mit dem Körper. Ich sah, dass ihr beide recht bald dahin gebracht werden müsst, willig zu sein, dass man euch führt, anstatt den Wunsch zu hegen, andere zu führen, oder Satan wird eintreten und euch seinen Weg führen und euch veranlassen, seinem Rat zu folgen. Einige schauen auf eure eigenartigen Vorstellungen und betrachten sie als Beweis von Demut. Sie sind betrogen. Ihr beide tut ein Werk, das der Reue bedarf. Z1.227.3 Teilen

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Bruder A, du bist von Natur aus geizig und habsüchtig. Du verzehntest Minze, Dill und Kümmel, vernachlässigst aber wichtigere Dinge. Als der reiche Jüngling zu Jesu kam und ihn fragte, was er tun müsse, um das ewige Leben zu erlangen, sagte Jesus ihm, dass er die Gebote halten solle. Er erklärte, dass er das getan habe. Jesus sagte dann, dass ihm noch Eines fehle: Verkaufe, was du hast und gib‘s den Armen, dann wirst du einen Schatz im Himmel haben. Das Resultat war: Der junge Mann ging traurig hinweg, denn er hatte große Besitztümer. Ich sah, dass du verkehrte Ideen gehegt hast. Gott fordert Sparsamkeit von seinem Volk; aber bei einigen ist die Sparsamkeit in Geiz ausgeartet. Ich wünsche, du könntest deinen Fall im rechten Licht sehen. Du besitzt nicht den wahren Opfergeist, den Gott akzeptiert. Du schaust auf andere und überwachst sie, und wenn du sie nicht dahin bringen kannst, deinen speziellen Ansichten zu folgen, dann kannst du nichts für sie tun. Eure eigenen Seelen welken unter dem vergiftenden Einfluss eurer Irrtümer dahin. Ihr werdet von einem fanatischen Geist beherrscht, den ihr als Geist Gottes betrachtet. Ihr seid betrogen. Ihr könnt das deutliche, schneidende Zeugnis nicht ertragen. Ihr möchtet, dass euch ein sanftes Zeugnis gebracht wird, aber wie geschwind erwacht das eigene Ich, wenn irgendjemand eure Verkehrtheiten rügt. Ihr besitzt keinen demütigen Geist. Ihr habt ein Werk zu tun. Ich sah, dass solche Handlungen, solch ein Geist die Frucht eurer Irrtümer ist, die Frucht davon, euer Urteil und eure Vorstellungen zur Regel für andere zu machen, im Widerspruch zu jenen, die Gott ins Feld berufen hat. Ihr beide seid übers Ziel hinausgegangen. Z1.228.1 Teilen

Ich sah, dass ihr der Ansicht gewesen seid, dass der Eine oder Andere berufen sei, im Missionsfeld zu arbeiten, während ihr nichts um die Sache wisst. Ihr könnt nicht in den Herzen lesen. Wenn ihr tief in den Wahrheiten der dritten Engelsbotschaft gegründet wäret, fühltet ihr euch nicht so frei, zu erklären, wer von Gott berufen sei und wer nicht. Die Tatsache, dass jemand gut beten und reden kann, ist noch kein Beweis dafür, dass Gott ihn berufen hat. Jeder hat einen Einfluss, und dieser Einfluss muss auf Seiten Gottes zählen. Doch die Frage, ob dieser oder jener seine Zeit und Arbeit der Seelenrettung widmen sollte, ist von tiefster Bedeutung. Und niemand als nur Gott kann entscheiden, wer in dieses feierliche Werk eintreten soll. Es gab gute Männer zurzeit der Apostel, Männer, die machtvoll beten und zum Punkt sprechen konnten. Aber die Apostel, die Macht über unreine Geister hatten und Kranke heilen konnten, trauten sich nicht, in eigener Weisheit jemand für die heilige Aufgabe einzusetzen, Sprachrohr Gottes zu sein. Sie warteten auf einen unmissverständlichen Beweis von Seiten des Heiligen Geistes. Ich sah, dass Gott seinen auserwählten Predigern die Pflicht auferlegt hatte, zu entscheiden, wer zu diesem heiligen Werk befähigt war, und in Verbindung mit der Gemeinde und der Offenbarung des Heiligen Geistes sollten sie darüber entscheiden, wer gehen und wer nicht dazu befähigt war. Ich sah, dass überall Verwirrung und Zerstreuung die Folge wäre, wenn es ein paar Einzelpersonen hier und dort überlassen bliebe, zu entscheiden, wer zu diesem großen Werk befähigt ist. Z1.228.2 Teilen

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Gott hat wiederholt kundgetan, dass niemand ermutigt werden sollte, ins Missionsfeld hinauszugehen ohne unverkennbaren Beweis, dass er ihn berufen hat. Der Herr wird die Last für seine Herde niemals unbefähigten Personen auferlegen. Diejenigen, die Gott beruft, müssen Männer sein mit tiefer Erfahrung, geprüft und erprobt, Männer, die wissen, wie die Herde gespeist werden muss. Gott kennt das Herz und weiß, wen er beruft. Bruder und Schwester A. mögen in dieser Sache entscheiden und total verkehrt sein. Euer Urteil ist unvollkommen und kann in dieser Sache nicht entscheiden. Ich sah, dass ihr euch von der Gemeinde zurückzieht, und wenn ihr darin fortfahrt, werdet ihr genug Ursache dafür haben, dann wird Gott euch gehen lassen, um die Folgen eurer Wahl zu erleiden. Z1.229.1 Teilen

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Jetzt ruft Gott euch auf, in Ordnung zu kommen, eure Beweggründe zu erforschen und in Übereinstimmung mit seinem Volk zu kommen. Z1.230.1 Teilen

Mansville, New York Z1.230 Teilen

21. Oktober 1858 Z1.230 Teilen

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