Portrait von Ellen White
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Kapitel 39: Saumseligkeit verurteilt
Kapitel 39: Saumseligkeit verurteilt
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Liebe Geschwister Z1.231 Teilen

In einer Zeit schmerzlichen Verlustes und großen Leides ist mir der Herr wiederum in Gnaden begegnet. Am 23. Dezember 1860 wurde ich in einem Gesicht hinweggerückt, in welchem mir die Verkehrtheiten von verschiedenen Personen gezeigt wurden, die das Werk beeinträchtigt haben. Ich wage es nicht, der Gemeinde das Zeugnis vorzuenthalten, um die Gefühle Einzelner zu schonen. Z1.231.1 Teilen

Mir wurde der niedrige Stand des Volkes Gottes vor Augen geführt. Gott hatte sich nicht von seinen Kindern getrennt, aber sie hatten sich von ihm abgewandt und waren lau geworden. Sie besitzen die Theorie der Wahrheit, aber ermangeln ihrer rettenden Macht. Da wir uns dem Abschluss der Zeit nähern, kommt Satan mit großem Zorn hernieder, denn er weiß, dass seine Zeit kurz ist. Er übt seine Macht besonders bei den Übrigen aus. Er wird gegen sie streiten und versuchen, Trennung und Zerstreuung unter ihnen anzurichten, damit sie schwach werden und er sie überwinden kann. Die Kinder Gottes sollten sich verständig voranbewegen und in ihren Bemühungen vereint sein. Sie sollten gleichen Sinnes und gleichen Urteils sein. Dann werden ihre Anstrengungen nicht zersprengt sein, sondern machtvoll zum Aufbau des Werkes der gegenwärtigen Wahrheit dienen. Es muss Ordnung herrschen, und alle sollten sich einig sein, Ordnung zu bewahren, oder Satan wird Vorteil daraus ziehen. Z1.231.2 Teilen

Ich sah, dass der Feind versuchen wird, sich auf jede nur mögliche Art und Weise einzuschleichen, um die Kinder Gottes zu entmutigen, zu verwirren und zu belästigen. Sie sollten sich vielmehr verständig verhalten und sich vorbereiten, seinen Angriffen zu begegnen. Dinge, welche die Gemeinde betreffen, dürfen nicht unerledigt bleiben oder sich in einem unsicheren Zustand befinden. Es müssen Schritte unternommen werden, das Eigentum der Gemeinde für Gottes Werk zu sichern, damit dieses nicht in seinem Fortschritt behindert werde, und dass Mittel, die Personen Gottes Werk weihen wollen, nicht in die Reihen Satans geraten. Ich sah, dass Gottes Volk weise vorgehen muss und seinerseits nichts unterlassen darf, um die Geschäfte der Gemeinde auf eine sichere Grundlage zu stellen. Wenn alles getan wurde, was notwendig ist, dann sollte es auf Gott vertrauen, dass er alles lenken werde, so dass Satan keinen Vorteil aus dem Volk der Übrigen ziehen kann. Jetzt ist Satans Zeit, zu wirken. Eine stürmische Zukunft steht uns bevor, und die Gemeinde sollte erwachen und einen Schritt vorangehen, um vor seinen Plänen gesichert dazustehen. Es ist an der Zeit, etwas zu unternehmen. Es missfällt Gott, wenn sein Volk die Angelegenheiten der Gemeinde in ungewissem Zustand schweben lässt und Satan gestattet, den vollen Vorteil zu gewinnen und die Geschäfte zu beherrschen, wie es ihm gefällt. Z1.231.3 Teilen

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Mir wurde die verkehrte Stellung vorgeführt, die Bruder B. im Review bezüglich der Organisation eingenommen und welch zertrennenden Einfluss er damit ausgeübt hat. Er hat die Sache nicht genügend erwogen. Sein Artikel war völlig dazu angetan, einen zertrennenden Einfluss auszuüben und viele Gemüter zu falschen Schlussfolgerungen zu veranlassen und sie in ihren laschen Ansichten betreffs der Verwaltung des Werkes Gottes zu ermutigen. Diejenigen, die nicht die Last dieses Werkes tragen, sehen es nicht für notwendig an, dass alles getan werden muss, um die Gemeindeordnung einzuführen. Die lange Zeit die Lasten getragen haben, schauen in die Zukunft und erwägen die Angelegenheiten. Sie sind überzeugt, dass Schritte unternommen werden müssen, die Geschäfte der Gemeinde in eine Stellung besserer Sicherheit zu versetzen, damit Satan nicht hereinkommen und Vorteile gewinnen kann. Der Artikel von Bruder B. hat diejenigen, die sich vor Ordnung fürchten, veranlasst, mit Misstrauen auf die Vorschläge jener zu blicken, die durch Gottes besondere Vorsehung sich um die wichtigen Angelegenheiten der Gemeinde kümmern. Als Bruder B. sah, dass seine Stellung verkehrt war, versäumte er, seinen Irrtum freimütig zu bekennen und den falschen Eindruck, den er erweckt hatte, rückgängig zu machen. Z1.232.1 Teilen

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Ich sah, dass Bruder B. in alltäglichen Angelegenheiten zu bequem und nachlässig war. Es mangelte ihm an Tatkraft. Er betrachtete es als eine Tugend, dem Herrn die Dinge zu überlassen, die der Herr ihm zur Erledigung aufgetragen hatte. Nur in wirklichen Notfällen legt Gott sich für uns ins Mittel. Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen und Lasten und Verantwortlichkeiten zu tragen. Dadurch erlangen wir Erfahrung. Bruder B. offenbart in geistlichen Angelegenheiten die gleichen Wesenszüge wie in seinen alltäglichen Geschäften. Es besteht ein Mangel an Eifer und Ernsthaftigkeit, seine Arbeit gründlich zu tun. Alle sollten mit mehr Besonnenheit und Weisheit betreffs Gottes Angelegenheiten ans Werk gehen, als sie es in zeitlichen Belangen tun, um sich irdische Besitztümer zu sichern. Z1.233.1 Teilen

Doch während Gottes Volk gerechtfertigt ist, sich Gemeindeeigentum gesetzlich zu sichern, sollte es sorgfältig darüber wachen, seinen abgesonderten und heiligen Charakter zu bewahren. Ich sah, dass ungeheiligte Personen Vorteil aus der vor kurzem bezogenen Stellung der Gemeinde ziehen und die Grenzen überschreiten, die Sache ins Extreme übertreiben und dem Werke Gottes Schaden zufügen würden. Einige werden ohne Verstand und vernünftigem Urteil handeln und sich in Prozesse einlassen, die vermieden werden könnten, sich mit der Welt einlassen, an ihrem Geist teilhaben und andere beeinflussen, ihrem Beispiel zu folgen. Ein bekenntlicher Christ, der unklug handelt, kann der Sache der gegenwärtigen Wahrheit sehr schaden. Das Böse fasst rascher Wurzel als das Gute und wächst und gedeiht, während das Gute und Rechte dahinwelkt, wenn es nicht sorgfältig gepflegt wird. Z1.233.2 Teilen

Ich wurde zurückverwiesen und sah, dass bei jedem wichtigen Schritt voran, bei jeder Entscheidung, die getroffen wurde oder bei jedem von Gottes Volk erreichten Punkt, sich einige erhoben haben, um eine extreme Stellung einzunehmen und etwas Besonderes zu unternehmen, was Ungläubige abgestoßen, Gottes Volk bekümmert und Gottes Werk in Schande gebracht hat. Gottes Volk, das er in diesen letzten Tagen führt, wird gerade mit solchen Dingen zu kämpfen haben. Aber viel Übel kann vermieden werden, wenn die Prediger Christi eines Sinnes, einig in ihren Plänen, ihrem Handeln und vereint in ihren Bemühungen sind. Wenn sie zusammenstehen, einander unterstützen und getreulich das Verkehrte tadeln und zurechtweisen, wird es bald dahinwelken. Aber leider hat Satan diese Angelegenheiten oft unter seiner Kontrolle. Einzelne Glieder und selbst Prediger haben mit den von Tadel Betroffenen sympathisiert, und geteilte Gefühle waren die Folge. Derjenige, der es wagte, seine unangenehme Pflicht, dem Irrtum und dem Verkehrten zu begegnen, zu erfüllen, wird verletzt und verwundet, weil er nicht die ungeteilte Sympathie seiner Mitbrüder im Predigtamt erhält. Er wird entmutigt im Erfüllen dieser peinlichen Pflichten, legt das Kreuz nieder und hält das bestimmte Zeugnis zurück. Seine Seele wird in Finsternis gehüllt, und die Gemeinde leidet aus Mangel an genau der Botschaft, die nach Gottes Willen unter seinem Volk lebendig sein sollte. Satans Ziel ist erreicht, wenn das gewissenhafte Zeugnis unterdrückt wird. Diejenigen, die so bereitwillig Mitgefühl mit dem Verkehrten zeigen, betrachten dies als eine Tugend; aber sie erkennen nicht, dass sie einen zerstreuenden Einfluss ausüben und dass sie mithelfen, Satans Pläne auszuführen. Z1.233.3 Teilen

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Ich sah, dass viele Seelen der Vernichtung anheim fielen, weil ihre Brüder ihnen unkluges Mitgefühl entgegenbrachten, wenn ihre einzige Hoffnung doch darin bestand, das volle Maß ihrer Verkehrtheiten zu erkennen und einzusehen. Da sie aber nur zu gerne das Mitgefühl unkluger Geschwister annehmen, erhalten sie den Eindruck, dass ihnen Unrecht zugefügt wurde, und wenn sie überhaupt versuchen, sich zu bessern, machen sie nur halbherzige Anstrengungen. Sie passen die Angelegenheit ihren natürlichen Gefühlen an, geben dem die Schuld, der sie tadelte, und ihr Bemühen ist nur Flickwerk. Es findet keine durchgreifende Veränderung, keine Heilung statt. Sie fallen in die gleiche Sünde zurück, weil es ihnen nicht überlassen blieb, das ganze Ausmaß ihrer Verfehlung zu empfinden, sich vor Gott zu demütigen und ihm zu gestatten, sie aufzurichten. Falsche Sympathisanten haben der Absicht Christi und der dienstbaren Engel direkt entgegengewirkt. Z1.234.1 Teilen

Die Prediger Christi sollten sich erheben und all ihre Kräfte in Gottes Werk einsetzen. Gottes Diener haben keine Entschuldigung, wenn sie vor einem deutlichen Zeugnis zurückschrecken. Sie sollten Verkehrtheiten tadeln, Zurechtweisungen erteilen und keine Sünde bei einem Bruder dulden. Ich muss hier einen Teil eines Briefes an Bruder C. einfügen: Z1.234.2 Teilen

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„Es wurden mir einige Dinge vorgeführt, die dich betrafen. Ich sah, dass das lebendige, deutliche Zeugnis in der Gemeinde unterdrückt wurde. Du bist nicht in Übereinstimmung mit dem direkten Zeugnis gewesen. Du hast dich gescheut, deine Hand entschlossen gegen das Unrecht zu erheben und hast dich denen entgegengestellt, die es tun wollten und sich dazu gezwungen sahen. Den Unzufriedenen brachtest du dein Mitgefühl entgegen. Dies hat dich dahin gebracht, ein Schwächling zu werden. Du warst nicht in Übereinstimmung mit dem deutlichen, scharfen Zeugnis, das an Einzelne gerichtet wurde. Z1.235.1 Teilen

Gottes Diener haben keine Entschuldigung, wenn sie vor einem scharfen Zeugnis zurückschrecken. Sie müssen das Unrecht tadeln und zurechtweisen und dürfen keine Sünde bei einem Bruder dulden. Du hast oft deine Hand ausgestreckt und Personen vor Tadel geschützt, den sie verdient hatten, und vor der Korrektur, die der Herr für sie beabsichtigte. Wenn die Personen versäumen, sich zu reformieren, dann wird dieses Versäumnis dir zugerechnet. Anstatt über ihre Gefahr zu wachen und sie davor zu warnen, hast du deinen Einfluss gegen jene gerichtet, die den Überzeugungen der Pflicht Folge leisteten und den Irrenden gerügt und gewarnt haben. Z1.235.2 Teilen

Wir leben in gefahrvollen Zeiten für die Gemeinde Gottes, und die größte Gefahr ist jetzt die der Selbsttäuschung. Einzelne, die vorgeben an die Wahrheit zu glauben, sind ihrer eigenen Gefahr und Verkehrtheiten gegenüber blind. Sie erreichen den Stand der Frömmigkeit, den ihre Freunde und sie selbst aufgerichtet haben. Sie wurden von ihren Brüdern in die Gemeinde aufgenommen und sind zufrieden, während sie ganz und gar versäumen, den Standard des Evangeliums zu erreichen, den unser göttlicher Herr aufgerichtet hat. Wenn sie Unrechtes in ihrem Herzen hegen, wird der Herr sie nicht erhören. Aber bei vielen ist das Unrecht nicht nur im Herzen verborgen, sondern kommt in ihrem Leben öffentlich zur Ausführung. Doch in vielen Fällen werden die Übeltäter nicht gerügt. Z1.235.3 Teilen

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Ich wurde zurückverwiesen nach ... Dort waren deine Gefühle verkehrt. Du hättest dem Ältesten D. zur Seite stehen und das Unrecht einiger Personen aufgreifen und tadeln sollen. Die Schuld, die du dem Ältesten D. zugeschoben hast, war bei dir zu finden, weil es dir an moralischem Mut mangelte, das Unrecht anzugreifen. Du hast andere beeinflusst. Das gute Werk, das nach Gottes Absicht für gewisse Personen verrichtet werden sollte, unterblieb, und Satan veranlasste sie, sich sicher zu fühlen. Hättest du zu jener Zeit im Rate Gottes gestanden, wäre ein anderer Einfluss ausgeübt worden, der dem Werke Gottes zum Guten gereicht hätte. Der Geist Gottes wurde geschmäht. Dieser Mangel an Einigkeit entmutigt diejenigen, denen Gott die Last auferlegt hat, Tadel auszusprechen. Z1.236.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass du verkehrt gehandelt hast, indem du E. deine Sympathie entgegenbrachtest. Die Stellung, die du ihm gegenüber eingenommen hast, hat deinen Einfluss und dem Werke Gottes sehr geschadet. Es ist für E. unmöglich, in Gottes Gemeinde aufgenommen zu werden. Er hat sich in eine Stellung versetzt, in der die Gemeinde ihm nicht helfen kann. Er kann weder in Verbindung mit ihr sein noch eine Stimme darin haben. Er hat sich angesichts von Licht und Wahrheit in diese Stellung gebracht. Er hat hartnäckig seinen eigenen Weg verfolgt und sich geweigert, auf Zurechtweisung zu hören. Er ist den Neigungen seines verdorbenen Herzens gefolgt, hat das heilige Gesetz Gottes übertreten und die Sache der gegenwärtigen Wahrheit in Schande gebracht. Wenn er noch so von Herzen bereut, kann die Gemeinde sich nicht mit seinem Fall befassen. Wenn er zum Himmel geht, dann muss er es allein tun, ohne Mitgliedschaft in der Gemeinde. Ständig muss Gottes und der Gemeinde Tadel auf ihm ruhen, damit der Stand der Moral in der Gemeinde nicht in den Staub getreten werde. Dem Herrn missfällt dein Verhalten in diesen Dingen. Z1.236.2 Teilen

Du hast dem Werk Gottes Schaden zugefügt; dein eigenwilliges Handeln hat die Herzen unter Gottes Volk verwundet. Dein Einfluss ermutigt einen laschen Zustand der Angelegenheiten innerhalb der Gemeinde. Du solltest ein entschiedenes, scharfes Zeugnis ablegen. Gehe dem Werk Gottes aus dem Weg, stelle dich nicht zwischen Gott und sein Volk. Zu lange schon hast du dich gegen das scharfe Zeugnis aufgelehnt und dem strengen Tadel entgegengestellt, den Gott gegen die Verkehrtheiten einzelner Personen richtet. Gott korrigiert, prüft und reinigt sein Volk. Gehe aus dem Weg, damit sein Wirken nicht verhindert wird. Er wird kein mildes Zeugnis annehmen. Prediger müssen laut rufen, dürfen nicht schonen. Der Herr hat dir ein machtvolles Zeugnis übertragen, das die Gemeinde stärken und Ungläubige erwecken soll. Aber die Dinge, worin es dir mangelt, müssen korrigiert werden, oder dein Zeugnis wird kraftlos werden und der Sache Gottes schaden. Das Volk schaut auf dich als Vorbild. Leite es nicht in die Irre. Lass deinen Einfluss dazu dienen, Unrecht in deiner Familie und in der Gemeinde zu beseitigen.“ Z1.236.3 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass der Herr das lebendige, scharfe Zeugnis wiederbeleben wird, das den Charakter entwickelt und die Gemeinde reinigt. Aber während uns geboten wird, von der Welt auszugehen, heißt das nicht, dass wir grob und unhöflich werden, uns zu gewöhnlichen Ausdrücken herablassen und unsere Bemerkungen so anstößig wie nur möglich machen dürfen. Die Wahrheit soll den Empfänger erhöhen, seinen Geschmack verfeinern und sein Urteil heiligen. Es sollte ein fortwährendes Bemühen stattfinden, die Gesellschaft nachzuahmen, der wir uns bald anzuschließen hoffen, nämlich der Gesellschaft der heiligen Engel, die nie in Sünde gefallen sind. Der Charakter sollte heilig, das Verhalten anmutig, die Worte ohne Falsch sein, und auf diese Weise sollten wir Schritt für Schritt vorangehen, bis wir für die Verwandlung geschickt sind. Z1.237.1 Teilen

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